dd. 180 Neluſt: ener, gut cd ruhren ntaine Mp. macher. — ſtatt e geignet am i n ſofort zu m Wolf Nn, — 1 aglöhner 11 ilh. Elunr Leimfabrik thaus rktplatz iu len iſt zu verltufg, ſt erteilt d. kr. Miethg nmer, Dacſm opb Kteter Nes miethn r der obert 8 i, sofort oder der Zentmahtt gung iche, Speiche le 1808 lu mm immermarn — utmöblitte die ee 9 Ladenburg. S.. — —— A0. 90. Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unter⸗ haltungsblatt Mark 1.40, frei ins Haus. Für die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, 2 Ladenburg und Umgegend. . Anzeigen: Die einſpaltige Corpuszeile oder deren aum 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeig Druck und Verlag von Karl Molitor, 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. Ladenburg. 2 e eee Mitt. noch, den 10. Novembe ear. Deutſchland und Geſterreich. In dem ſchweren Ringen, welches das Deutſchthum in Oeſterreich ſchon längſt um die Erhaltung ſeiner nationalen Exiſtenz führen muß und das ſich gerade jetzt unter dem flaven⸗ freundlichen Gewaltregime des Grafen Badeni zu einem förmlichen Verzweiflungskampfe geſtaltet hat, ſtehen die Deutſchen im „neuen Reiche“ mit ihren Sympathien und innigen Wünſchen faſt einmüthig auf Seiten ihrer bedrängten öſterreichiſchen Brüder und Namens⸗ genoſſen, abgeſehen von wenigen nicht der Er⸗ wähnung werthen Ausnahmen. Sahlloſe Kundgebungen von Seiten der reichsdeutſchen Preſſe wie direct aus den verſchiedenſten Kreiſen des Volkes ſelbſt haben namentlich im Laufe der letzten Wochen genügend Seugniß abgelegt für dieſe Stimmung und Geſinnung der Deutſchen innerhalb der ſchwarz⸗weiß⸗rothen Grenzpfähle zu Gunſten des verfolgten Deutſch⸗ thums in der alten Oſtmark, und erſt noch in den jüngſten Tagen iſt die Stimme Theodor Mommſens, des berühmten greiſen Hiſtorikers, macht und ausdrucksvoll in dieſem Sinne erklungen. Aber an ſolchen Symphathie⸗ bezeugungen von „draußen aus dem Reiche“ müſſen ſich die Deutſch⸗OGeſterreicher genügen laſſen, mit anderen als moraliſchen Ermuthig⸗ ungsmitteln kann die deutſche Nation ihren öſterreichiſchen Brüdern in deren hartem nationalen Kampfe gegen ſlaviſche Ueberhebung und eine kurzſichtige Regierungspolitik nicht zu Hilfe kommen, das iſt eigentlich ſo ſehr in den gegebenen Verhältniſſen begründet, daß dies kaum noch einer beſonderen Betonung bedarf. Wenn es jedoch nationale Hitzköpfe bei uns wie im deutſchen Lager Oeſterreichs giebt, irgend ein Eingreifen der deutſchen — — Regierung zu Gunſten des Deutſchöſterreicher⸗ thums wünſchen und erwarten, ſo müſſen derartige Beſtrebungen vom Standpunkte der kalten Staatsraiſon aus entſchieden zurück, gewieſen werden. Dentſchland und die habs⸗ burgiſche Monarchie ſind enge Verbündete, gewiß, gerade deshalb muß aber jeder Theil ängſtlich bemüht ſein, ſelbſt nur den Schein einer Einmiſchung in die häuslichen Angelegen⸗ heiten des Partners zu vermeiden, ſoll ihr Bündniß nicht eine bedenkliche Erſchütterung erfahren. Wie ſich darum die öſterreichiſch⸗ ungariſche Regierung niemals erlaubt hat, ein Wort in die Entwickelung der inneren Ver⸗ hältniſſe im neuen deutſchen Keiche hineinzureden, ſo iſt die gleiche Haltung auch von amtlicher deutſcher Seite gegenüber den innerpolitiſchen Vorgängen in der uns befreundeten und ver⸗ bündeten Donaumonarchie ſtets beobachtet worden, unter dem alten Cours, wie unter dem neuen und neueſten Cours. Dieſer gegenſeitig anerkannte und ſtrengbefolgte Grundſatz der ichteinmiſchung in die eigenen Angelegenheiten des verbündeten Theiles hat zweifellos das ſeinige mit dazu beigetragen, das deuiſch⸗öſter⸗ reichiſche Bündniß gegenüber allen Fährniſſen und Bedrohungen aufrecht und unverſehrt zu erhalten, und darum begreift es ſich durchaus wenn im gegenwärtigen Moment ebenſowenig wie früher irgend eine Einmengung von Seiten der Reichsregierung in die ſprachlichen und nationalen Wirren in Oeſterreich erfolgt oder zu erwarten ſteht. Aus dieſem Grunde kann man es auch verſtändlich finden, daß die preußiſche Regierung das redneriſche Auftreten öſterreich⸗ iſcher Theilnehmer bei der Kundgebung, welche der alldeutſche Verband am 12. November in Berlin zu Gunſten des Deutſchthums in Oeſter⸗ reich bewerkſtelligen will, verboten hat. Von 888n;öÜ;— 1897. der ſächſiſchen Regierung ſind allerdings die kürzlichen politiſchen Reden von Deutſch⸗OHeſter⸗ reichern in Leipzig nicht verhindert worden, ihr kommt indeß auch nicht das Maß der Verantwortlichkeit der preußiſchen Regierung in Sachen der auswärtigen Politik zu, und letzteres macht es erklärlich, daß man in Preußen keinen Schritt von öſterreichiſchen Staats angehörigen dulden möchte, der in Wien ſicherlich als eine Demonſtration gegen die dortige Regierung und ihre Politik aufgefaßt werden würde. 5 Aber freilich, trotz alledem drängt ſich doch ſchon jetzt die Frage auf, wie es einmal mit dem offiziellen Verhältuiß zwiſchen Deutſchland und Oeſterreich werden ſoll, falls in letzterem Lande die ſlavenfreundliche Politik immer rück⸗ ſichtsloſer ihren Fortgangnehmen ganz und zur immer größeren Unebelung des deutſchen Be⸗ völkerungselements führen würde. Die Gefahr, daß die Dinge in Oeſterreich ſo kommen könnten, liegt unſtreitig im Bereiche der Möglichkeit, dann jedoch wäre auch der Fortbeſtand des deutſch⸗öſterreichiſchen Bündniſſes gefährdet, giebt es doch ſchon jetzt am Wiener Hofe geheime, aber einflußreiche Gegner dieſes Bündniſſes genug, welche lieber heute als morgen ein Abſchwenken OGeſterreich⸗Ungarns vom Dreibunde in der Richtung nach dem franzöſiſch⸗ruſſiſchen „Zweihunde“ hin ſähen. Wenn erſt Haiſer Franz Joſef einmal die Augen geſchloſſen haben wird, nachher werden dieſe antideutſchen Strömungen in den Wiener Hof- und ſelbſt Regierungskreiſen zweifellos ſchroff hervortreten und nachher werden auch die amtlichen deutſch⸗öſterreichiſchen Beziehungen an einem hochkritiſchen Wendepunkte angelangt ſein. Der Rechle. N 955 Fortſetzung „Herr Drummer, was ſoll das heißen? „Sie werden es bald erfahren, Herr Profeſſor, Sie begreifen, auf offener Straße erledigt ſolche Sachen nicht gern. Leben Sie wohl!“ Der Gelehrte ſah ihm ſtarr nach. „Arme kleine Elſe,“ murmelte er vor ſich hin, „ſoll denn mit einem Schlage alles über deinem Kopfe zuſammen brechen? Nun erſt wirſt Du einen wahren Freund gebrauchen können.“ * * * Im Lehnert'ſchen Hauſe gab es nun täglich viel Trubel. Die Ausſtattung wurde eifrig in Angriff genommen, denn zu Weihnachten ſollte bereits die Hochzeit gefeiert werden. Das ſchöne Brautpaar machte Viſiten und empfing ſolche, ſo daß kein ruhiger Moment eintrat. Es war am Tage des Verlobungsdiners, als der Commerzienrath ein Telegramm empfing. Dies geſchah nun allerdings ſehr häufig, und fiel deshalb auch Niemand weiter auf. Der Empfänger öffnete es gleichgültig, ſtutzte beim Leſen und ließ kreidenbleich das Blatt fallen. Aber er beſaß noch aber man Nachdruck verboten. Selbſtbeherrſchung genug, das böſe Papier unbe⸗ merkt aufzuheben. Es enthielt nur die wenigen Worte: „Komme morgen, um die Depoſiten abzuholen. Malejos.“ „Papa, rief Elſe verwundert, „was iſt Dir, Du biſt ſo bleich, und Deine Hand zittert?“ „Nichts, Kind, mir iſt nicht ganz wohl, aber das geht vorüber, zum Diner bin ich wieder hier.“ Er ging mit ſchlotternden Knieen in ſein Comptoir und verſchloß die Thür. Er ſah ſich ſcheu um, ob nicht außer ihm noch Jemand da ſei vielleicht eine Teufelsfratze mit glühenden Augen und feuriger Zunge, die nach ihm zeigte und höhniſch kicherte: „Ruinirt, bankerott, Zuchthäusler!“ Der ſonſt ſo hochmütige Mann zuckte ſtöhnend zuſammen und preßte die Hände vor das Antlitz. Er riß die Bücher auf, um nachzuſchlagen, doch vergebens, denn er wußte ja auch ganz genau was darin ſtand: es war in der That der Ruin! „Erbarme ſich der Himmel,“ rief er, in einen Stuhl ſinkend, „ein Blitzſchlag aus heiterem Himmel. Wie mag das kommen, wer mag dem Spanier etwas zugerannt haben? Sollte vielleicht Drummer? Ja! wie ein Schleier ſiel es von ſeinen Augen, er nickte düſter bor ſich hin. So und nicht anders muß es ſein, das war des Rache für Elſe's Werbung, die Seine zu werden. Und was nun? Er überlegte, wie er noch ein⸗ Elenden — — mal ſich frei machen könne, doch kein Ausweg ließ ſich finden und draußen fuhren ſchon die Wagen vor. Der unſelige Mann ächzte vor wildem Weh, aber was half es, er mußte ſich bezwingen, mußte vorwärts. Müde, gebrochen, wie ein nach ſchwerer Krank⸗ heit erſtandener Patient ſchlich er zur Thür. Im Spiegel erblickte er ſein grüngelbes Geſicht, mit den großen, tiefliegenden Augen, welche ſtier in's Weite blickten. Wie ſollte das werden, wie ver mochte er ſich dem drohenden Zuchthaus zu ent ziehen 2“ Ein ſchweres Aufathmen, dann griff die zu ckende Rechte nach einem Piſtol, welches an der Wand hing. Sollte das der einzige Ausweg ſein ? Der lebensluſtige Mann ſchauderte. Noch nicht, dazu blieb noch immer Zeit wenn das ſchöne Feſt vorüber war. Er wollte zum letzten Male mit Drummer reden, aber dieſer befand ſich nicht im Comptoir. Der Commerzienrath hinterließ gemeſſenen Befehl, Drummer möge ſich, wenn er käme, ſogleich melden laſſen und begab ſich ſodann zögernd nach den Geſellſchaftsräumen, wo das Plaudern und Lachen ihm bereits entgegen tönte. Elſe war natürlich der Mittelpunkt des Ganzen. Sie ſah bildſchön aus, und ihr Verlobter wandte kein Auge von dem holden Mädchen. Auch Profeſſor von Dorn war anweſend; etwas bleicher wie ſonſt, aber voll warmer Herzlichkeit hatte er