gräber, in welchen drei Schichten Leichname über einander gebettet ſind. — Heidelberg, 29. Okt. Der Antiſemit Mampel hat geſiegt. — Karlsruhe, 28. Okt. Nachdem nun⸗ mehr das vorläufige Reſultat der Wahlmänner⸗ wahl vom 27. Oktober aus allen Bezirken vor⸗ liegt, — es ſteht nur noch der 47. Bezirk Wiesloch ⸗ Heidelberg aus — geſtaltet ſich das eſammtbild nunmehr wie folgt: Wahlbezirk 1. Ueberlingen⸗Pfullendorf Whrſchl. Centr. 2. Meßkirch⸗Stockach Nationallib. 4. Konſtanz⸗Land Whrſchl. Centr. 5. Engen⸗Stockach Nationallib. 6. Bonndorf⸗Waldshut Nationallib. 9. Lörrach ⸗Stetten Freiſinnig. 10. Lörrach⸗Land Whrſchl. Freiſ. 1. Schopfheim⸗Säckingen Nationallib. 3. Donaueſchingen Nationallib. 4. Villingen⸗Neuſtadt Centrum. 7. Emmendingen⸗Waldkirch Centrum. 8. Freiburg⸗Stadt f Centrum. 0. Ettenheim⸗Kenzing Centrum. 3. Triberg⸗Wolfach Centrum. 5. Offenburg⸗Land Centrum ſicher. 6. Offenburg⸗Stadt Demokr. 9. Achern⸗Bühl Centrum. 0. Bühl⸗Baden⸗Raſtatt Centrum. 5. Karlsruhe⸗Stadt (3 Abgg.) 2 Soz. 1 Dem. 8. Durlach⸗Land 9 Konſervativ. 0. Bruchſal Land Centrum. 2. Pforzheim⸗Stadt Nationall. 3. Pforzheim Land Nationall. 5. Mannheim⸗Stadt Soz. D. 7. Wiesloch⸗Heidelberg Natiouall. 8. Heidelberg⸗Stadt Nat.⸗Lib. Heidelberg⸗Land wahrſchl. Antiſ. Wertheim⸗Walldürn Centrum. 56. Adels deim⸗Boxberg Nat.⸗Lib. Beſtätigen ſich die Angaben, ſo haben die Nationalliberalen verloren von Karlsruhe 2 Man⸗ date an die Sozialdemokraten, 1 an Demokraten, Lörrach Land an Freiſinn; Heidelberg Land an Antiſemiten; Mannheim an Sozialdemokraten. Freiſinn gewann Lörrach Stadt (von Sozialdem.) und Lörrach Land (von Nationallib.) Demokraten gewannen 2 Karlsruher Mandate und Mannheim; erloren Lörrach⸗Stadt an Freiſinnige. — Anti⸗ emiten gewannen Heidelberg⸗Land. Der Bezirk Wiesloch⸗Heidelberg ſteht noch aus, doch lauten die bisherigen Nachrichten günſtig für die Natio⸗ nalliberalen. — Karlsruhe, 29. Okt. Die Karten⸗ briefe, die am 1. November im deutſchen Reichs⸗ poſtgebiet zur Einführung kommen, ſind aus weißem Papier hergeſtellt. Auf der für die Auf⸗ ſchrift beſtimmten Seite tragen ſie eine eingedruckte übliche 10 Pfennigmarke und in rother Inſchrift die Worte: Deutſche Reichspoſt⸗Kartenbriefe. Für die Adreſſen ſind ähnlich wie bei den Poſtkarten vier rothe Linien vorhanden. An den beiden Seitenflächen befinden ſich gummirte Streifen zum Verſchließen des Kartenbriefes, die ſo gut durch⸗ laſſen. Der Kartenbrief enthält vier beſchreibbare Flächen, von denen jede den Raum einer Poſtkarte bietet. Er iſt auch im Weltpoſtverkehr ver⸗ wendbar und trägt auf der Rückſeite die Worte: „In denjenigen Verkehrsbeziehungen zum Auslande, wo das Briefporto 20 Pf. beträgt, iſt das Franko um 10 Pf. Marken zu ergänzen.“ — Mainz, 27. Oktbr. Vor etwa zwei Monaten wurde hier ein internationaler Schwindler verhaftet, der ſich Paulus Franziskus de Rohan nannte und unter Angabe, dem Trappiſtenorden anzugehören, mit Hilfe gefälſchter Papiere den Biſchof und verſchiedene Geiſtliche um Unter⸗ ſtützungen anging. Derſelbe gab an, von einer Miſſionsreiſe von Mexiko zu kommen und auf als Schwindel ermittelte. Trotz den eifrigſten Nachforſchungen wollte es den Behörden lange nicht gelingen, über die Herkunft des Schwindlers mit dem hochtönenden Namen etwas zu erfahren, bis jetzt endlich auf ein mit der Photographie des Gauners bekleidetes polizeiliches Ausſchreiben hin von Amerika die Nachricht kommt, daß der angebliche de Rohan identiſch mit einem Menſchen iſt, welcher im Jahre 1879 wegen Wechſelfälſchung in St. Louis im Staate Miſſouri zu 5 Jahren Zuchthaus verurteilt worden iſt. Im Jahre 1880 gelang es demſelben aus dem Zuchthaus zu ent⸗ ſpringen und ſeit der Zeit wurde er in Amerika nicht mehr geſehen. e — Wiesbaden, 28. Okt. Im Walde von Horhauſen, im Taunus, iſt der Förſter Nief durch Wilderer in die Bruſt geſchoſſen und lebens⸗ gefährlich verletzt worden. — Dertingen (Amt Wertheim), 27. Okt. löchert ſind, daß ſie ſich leicht und ſicher abtrennen dem Weg nach Rom zu ſein, was man ſofort der Beyer fand ſeine Famielie noch geknebelt vor, Geſtern gegen Abend ereignete ſich dahier ein gräßlicher Unglücksfall. Die Gebr. Fei von Uettingen arbeiteten ſchon mehrere Wochen mit ihrer Dampfdreſchmaſchine im hieſigen Orte, geſtern ſollte Schluß gemacht werden. Als alles abgedroſchen und fertig war, wollte der Einleger, ein 20jähriger Burſche aus Greuſenheim, von der Maſchine abſteigen, ruſchte mit dem linken Fuße aus und kam mit demſelben in die Welle, welche ihm den Fuß bis zum Knie zerquetſchte. — Köln, 28. Okt. Beim Abtragen eines zur Stadtumwallung gehörenden Turmes ſtürzte mehrere Arbeiter verſchüttet wurden. Die Feuer⸗ wehr zog vier ſchwer verletzte Arbeiter unter den Trümmern hervor, einer derſelben ſtarb noch auf dem Transporte zum Hoſpital. — Regensburg, 25. Okt. Aufgeblaſene Gänſe ſind der neueſte Schwindel, welcher auf dem letzten Wochenmarkte dahier wahrgenommen wurde. Eine Bauersfrau aus der Gegend von Kallmünz hatte Gänſe zum Markt gebracht, welche an der Seite zwiſchen den Flügeln und den Füßen aufgeblaſen waren, wodurch das Ge flügel ein volles Ausſehen erhalten hatte. Ein Wirthsfrau, welcher dieſer Betrug ſchon einmal vorgekommen war, merkte denſelben und ſetzte de Marktinſpektor in Kenntniß. Als dieſer den Gänſen an der betreffenden Stelle in der Seite einen Stich beibrachte, magerten die ſchönen Gänſe ſofort ſichtlich ab, weil die zwiſchen Haut und Fleiſch eingeblaſene Luft austrat. — Leipzig, 27. Okt. (Ein überaus frecher Raub) iſt im Grundſtück Berlinerſtraße 54 ver⸗ übt worden. Zwei Männer drangen in die Wohnung des abweſenden Straßenbahnſchaffners Beyer, knebelten deſſen Frau und Kind, durch⸗ ſuchten dann alle Behälter und nahmen ſchließlich das 8 Mk. 17 Pf. enthaltende Portomonnaie in Krämpfe verfallenen Frau mit ſich. machte ſofort Anzeige, und es gelang einen der Räuber in der Perſon des 1843 in Karlsruhe geborenen Arbeiters Hötzel zu ermitteln. — Tambow (Rußland), 27. Okt. In plötzlich in der Kirche während des Nachmittags Gottesdienſtes der Ruf „Feuer“. In der nun folgenden Panik wurden 54 Perſonen getödtet und 80 verwundet. mich reden und dieſe ſo günſtigen Augenblicke nicht vorüber gehen. Ich warte ſchon längſt darauf Ihnen Herz und Hand anzubieten, denn ich kann nicht leben ohne Sie, Elſe. Die Leidenſchaft brach hervor in hellen Flammen, und beinahe entſetzt trat die junge Dame einen Schritt zurück, als jetzt Drummer nach hrer Hand griff und ſie glühend zwiſchen der ſeinen preßte. „Genug, mein Herr,“ ſagte ſie kalt, wenn⸗ ſchon ihre Stimme bebte, „vergeſſen Sie nicht wen Sie vor ſich haben, daß ich Ihnen noch gar kein Recht zu ſolchem Benehmen gegeben habe.“ „Aber, Sie werden es, Elſe, Sie müſſen ja mein und die Meine werden, denn ich liebe Sie. „Aber ich Sie nicht, Herr Drummer, und damit iſt, deuke ich, die Sache erledigt. Eine Ehe ohne Liebe iſt einfach für unmöglich und würde niemals eine ſolche eingehen. 5 „Es müßte denn ſein, daß Gründe vorlägen die Sie dazu beſtimmen dürften. 5 „Gewiß nicht, mein Herr. Ich bin böllig in dem was ich thun will oder nicht und laſſe mir durchaus keine Vorſchriften machen. „Auch nicht wenn ihre Zuſtimmung nötig wäre — um ihres Vaters Willen?“ Sie begegnete furchtlos dem lauernden Aus⸗ druck ſeiner Augen. „Was meinen Sie, mit dieſer Drummer? „Nichts mehr, und nichts weniger, Fräulein Elſe, als daß ich Ihren Vater in Händen halte, und — ihn fallen laſſen werde, wenn ſie meine Werbung zurückweiſen.“ „Bah, eine leere Drohung! Meines Vaters Firma ſteht ſo hoch und jelſenfeſt, daß es Ihnen wohl ſchwer werden dürfte, dieſelbe zu Fall zu bringen.“ Frage Herr „O, nicht, im Geringſten! Ich brauche bei⸗ ſpielsweiſe nur Sennor Malejos zu ver⸗ anlaſſen, ſeine vor etwa acht Tagen deponirten Juwelen und Papiere zurückfordern, und der Herr Kommerzienrath ſitzt feſt., „Mein Herr, Sie wagen es einen bisher unbeſcholtenen Ehrenmann zu verleumden? Ich muß doch bitten, mit mir etwas anders über meinen Vater zu reden.“ „Fräulein Elſe, ich rede die Wahrheit und — ſollten Sie in der That meine Werbung ab⸗ weiſen —“ „Allerdings, ich bin keineswegs geſonnen, Frau Drummer zu werden. Ein böſer Blick zuckte in ſeinen Augen auf.“ „So würde ich“ fuhr er eiskalt in ſeiner Rede fort, „nicht anders können, als alle Unred⸗ lichkeiten im Geſchäft vor der Welt aufzudecken. Aber Elſe, und hier brach von Neuem die Leiden⸗ ſchaft bei ihm durch, „ich liebe ſie ſo heftig, daß ich Ihre heutige Weigerung noch nicht für voll⸗ gütig anſehe, ſondern Ihnen noch vierzehn Tage Zeit laſſen will, anderer Anſicht zu werden.“ Dem ſchönen Mädchen zer rann das Blut in den Adern, ſie wurde kreidebleich, und ein heftiges Zittern durchrieſelte ihren Körper, aber kein Ton entrang ſich den halbgeöffneten, entfärbten Lippen. Zu ihrer Erlöſung trat ſoeben der Herr Commerzienrath mit Herr Profeſſor Dorn in den Salon und voll gewandter Heiterkeit wandte ſich Herr Drummer den Herren zu, ſo daß Elſe für einige Augenblicke nach dem nebenanliegenden Glas⸗ haus flüchten konnte. In bitterſter Verzweiflung ſchritt ſie hier auf und ab, die weiſen Hände ringend und Thränen in deu ſchönen blauen Augen. „O, mein Gott, mein Gott, hilf mir,“ murmelte ſie außer ſich,“ muß ich das Opfer bringen, muß ich meinem Ideal entſagen, um die Ehre des Vaters zu retten!“ Aber bald raffte ſie ſich zuſammen; nein, es war nicht möglich und auch nicht nötig. Es konnte nur bösliche Verleumdung Drummers ſein. Sie hauchte in das feine Spitzentaſchentuch, drückte es wiederholt an die gerötheten Augen und horcht nach dem Saale. Ja, die Gäſte kamen ſchon ſie mußte hinein, um die Honners zu machen und gleich darauf unterſchied ſie eine Stimme, die Seine bei der alles Blut in ihre bleiche Wangen ſtrömte. „Mein Ideal,“ murmelte ſie glückſelig und eilte hinein. Fort war alle Verzweiflung, alle Ungewißheit, ſie wußte nur noch daß ſie Bergen liebte und die Seine werden wollte, wenn er ihre Hand erbitten ſollte. Voll graziöſer Liebenswürdigkeit, ſtrahlend vor Frohſinn und mit Weltgewandtheit empfing ſiie ihre Gäſte und hatte bald alle Herzen erobert, bis auf einen ſchaute jederman entzückt der eleganten Erſcheinung der Tochter des Haufes nach. In einer Ecke des Saales ſtand Herr Drummer der Buchhalter des Commerzienrathes und blickte finſter zu Elſe hinüber; Profeſſor Dorn trat mit leichtem Gruß zu ihm. „Nun, Herr Drummer, ſo allein? Wollen Sie es mir alterndem Mann nachmachen und nicht tanzen? Hören Sie doch dieſe lockenden Walzerklänge und eilen Sie, um ſich noch eine der lieblichen Tänzerinnen zu ſichern. „Ich tanze nicht, Herr Profeſſor; ein krockener Geſchäftsmann wird immer über die Achſel auge ſehen, beſonders eleganten Offteiren umſchwärmt werden. 8 Fortſetzung folgt. geſtern nachmittag ein Gewölbe ein, wodurch 5 1 Vorſtehende? a dug mit der Auſchlagen a 05 6 Nal, in geri 2 j des geſghen, eln. 12 87 710 Azünfiget aut hoetten Rau unbeim, den 20 kerkthende Belant danburg, den 23 Lan. Atwoch, den un dab neue Sch In Unterzeichn A etwillgſt nä dem Dorfe Khmelew, Bezirk Kozlow, erſcholl⸗ wenn die jungen Damen von fn erkannt vorzü A Le kpfehlt in 3