10 ben Fun len a 1 Mun * m5 wohl. ard kz ö Adu A er ir Ai er An * haltungsblatt Mark 1.40, frei ins Haus. Ladenburg. Frier, 1 mache, 1 Politiſches. Son he Karlsruhe, 25. Okt. Eine der lr, S, wichtigsten Vorlagen, die dem nächſten Land⸗ et, nnd, lag zugehen ſoll, betrifft die künftige Organi⸗ linge ſalion der Hrundbuchämter. Bekanntlich enthält , bird U ie Grundbuchordnung vom 24. März 1897 Küren ze, die Beſtimmung, daß die Grundbücher von der, St Grundbuchämtern zu führen ſind; im Uebrigen überläßt ſie die Einrichtung und Organiſation andol Dieſer Aemter der landes geſetzlichen Regelegung Arbil der einzelnen Bundes ſtaaten. Die Frage, ob Peſnl mit dem Inkrafttreten der Grundbuchordnung irg lg (Jan. 1900) die Buchführung im Groß⸗ den ii 8e herzogthum bei den Gemeinden belaſſen oder id ü die Amtsgerichte übertragen werden ſoll, 15 bwird gegenwärtig vielfach erörtert. Allgemein ug k herrſcht die Anſicht vor, daß man die derzeitige fü. Sil Einrichtung beibehalten d. h. die Buchgeſchäfte 15 bei den Gemeinden belaſſen ſoll. Da über die 1 h Abſicht des Staats miniſteriums bisher noch 11 15 nichts Beſtimmtes bekannt wurde, ſo macht ſich, Ain wie neuerdings auf dem 3. Städtetag mittlerer 11 Städte Badens von verſchiedenen Seiten hervor⸗ dunn ki gehoben wurde, im Lande, namentlich in Kath⸗ dielte, s ſchreiberkreiſen, eine Unruhe bemerkbar. „Man 175 g munkle bereits von einem Swieſpalt im Mini⸗ erb ſterium: während der Juſtizminiſter für eine tri, Uebertragung der Buchführung an die Amts⸗ 3 gerichte ſei, wollte der Miniſter des Innern, mei ebenſo (aus Erſparnißrückſichten) auch der ung a 1 8 an dem gegenwärtigen Syſtem rellen eſthalten. Nach einer andern Verſion wolle 1 man die Grundbuchführung an die Notare Urped. b K. 5 rpcd. übertragen.“ Daran iſt aber nach dem, was bis jetzt aus dem Schooße des Miniſteriums verlautete kaum zu denken. Schon vor geraumer f Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unter⸗ Für die Redaktion verantwortlich: Karl Molitſor, — 2 — Wremen Seit, anläßlich der Berathung des Geſetzes vom 29. März 1890 betr. die Vorzugs und Unter⸗ 5 2 0 175 Mittwoch, den 27. Oktober er Wochenblatt. Umgegend. Anzeigen: Die einſpaltige Corpuszeile oder deren Raum 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen Druck und Verlag von Karl Molitor VVVVSFTTTTCTCTCTCTCTCTCTCTCT—T—T—T—T—T—T—T—T—T—T—T—T—T—T—T—T—T—T—T—T—T——....... ͤ—— 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. „„ Ladenburg. 1897. . ——˖ ————— —— —— —— ———— pfandsrechte, erklärte der Staats miniſter, als von verſchiedenen Rednern, darunter insbeſondere vom Berichterſtatter für das Budget der Juſtiz, Herrn Wilckens, dem Wunſche Ausdruck ver⸗ liehen wurde, daß bei der bevorſtehenden Neu⸗ regelegung der Grund und Pfandbuchführung die Führung der Bücher, wie bisher den Gemeinden belaſſen werde, es ſei über die künftige Organiſation der Grundbuchbehörde noch keine Entſchließung gefaßt; die Entſchließ⸗ ung ſei von einer Enquste abhängig; eine objektive Prüfung dürfe man erwarten. Später, in der 38. öffentlichen Sitzung der Sweiten Hammer (Candtag 1893 94), äußerte der gleiche Miniſter, nachdem der Abg. Hug die Meinung aus geſprochen, daß die Hrund⸗ und Pfandbuch⸗ führung bei den Gemeinden verbleiben ſolle: Auch er ſei für eine Belaſſung der Grundbuch⸗ ämter bei den Gemeinden, weil die Bevölkerung es wünſche und eine Reihe von Geſichtspunkten dafür ſpreche; man werde jedoch ein beſonderes Examen einführen müſſen, da die Buchführung nicht jedem Kathſchreiber übertragen werden könne. Endlich bemerkte der Miniſter dez Waun in der 48. öffentl. Sitzung der II. ammer auf eine durch den Abg. Lauck gegebene Anregung, daß ſeiner Meinung nach an der Grund- und Pfandbuchführung ſo wenig als möglich geändert werden ſolle. Aus dieſen Aeußerungen darf man ſich mit Sicherheit ſchließen, daß die Hroßh. Kegierung den Ge⸗ meinden die Führung der Grundbücher belaſſen will. Auf alle Fälle würde ein entgegengeſetzter Antrag auf den heftigſten Widerſtand aller Parteien im Candtag ſtoßen. Karlsruhe, 24. Okt. In den hieſtgen Ureiſen wird eine heute abend erſchienene Hof⸗ nachricht lebhaft beſprochen, nach der auf eine Anfrage der großherzoglichen Familie bei dem ruſſiſchen Kaiſerpaar in Darmſtadt die Antwort hierher gelangt iſt, der Haiſer habe ſchon über die Tage bis zu ſeiner Abreiſe von Darmſtadt verfügt und könne daher die großherzoglichen e e nicht mehr empfangen“. Die ſchroffe orm der Hofnachricht läßt auf eine tiefe Ver⸗ ſtimmung des hieſigen Hofes ſchließen der ſich heute abend nach Baden begeben hat. Darmſtadt, 25. Okt. Zu der Aufſehen erregenden Meldung der „Karlsruher Ztg.“ erfährt ein Berichterſtatter der Frkf. Ztg. von authentiſcher Seite, der Beſuch des Großherzogs von Baden ſei abgelehnt worden, weil dadurch die längſt feſtgeſetzten Reiſedispoſitionen des Zaren umge⸗ worfen worden wären. Dem Beſuch hätte ein Gegenbeſuch folgen müſſen, wozu die Zeit nicht mehr ausreichte, da die Abreiſe am Freitag erfolgen müſſe. Die Form der Ablehnng ſei nicht die ſchroffe der Karlsruher Meldung. Wäre der Be⸗ ſuch von längerer Hand vorbereitet und angekündigt worden, hätte der Czar den Großherzog mit Freuden aufgenommen. Von einem Zwiſt zwiſchen dem Zaren und dem Kaiſer ſei gar keine Rede. Auch Gründe der Familienpolitik liegen nicht vor. Man iſt hier am Hofe ber die Veröffentlich ung des Karlsruher Blattes ſehr überraſcht. Berlin, 23. Okt. An der geſtrigen Beſprechung vom Keichspoſtamt haben die Mitglieder von 16 deutſchen Handelskammern und deutſchen Handelstagen, die Aelteſtten der Haufmannſchaft von Berlin und des Vereins Berliner Kaufleute und Induſtrieller teil- genommen Aus den Verhandlungen, welche Keformvorſchläge auf dem Gebiete des Tarif⸗ weſens und zur Vereinfachung des lechniſchen Betriebes betrafen, gewannen die Teilnehmer die Ueberzeugung, daß man im Reichspoſtamt ernſtlich beſtrebt iſt, zeitgemäße und praktiſche Erleichterungen im Poſtweſen einzuführen. Die Der Rech le. von Ziegler. 5 Nachdruck verboten. Fortſetzung „Im, ja, man muß eben auch das Schwierige zu ertragen ſuchen,“ meinte er nachdenklich, „habe übrigens das Nützliche mit dem Angenehmen ver⸗ bunden und der hübſchen kleinen Lehnert Fenſter⸗ pharade gemacht.“ Ein Schatten glitt über des Profeſſors Züge, aber er ſagte nur ruhig: „Der Tochter des Commerzienrathes? Willſt Du ſie denn heirathen 2“ „Gewiß will ich das und ſogar bald. Die Million Mark, welche ſie einſt erbt als einziges Töchterchen, würde mich allein ſchon dazu beſtimmen 0 * iſt ſie das ſchönſte Mädchen in der S a 575 Würdeſt Du ſie wohl heirathen, wenn ſie kein Vermögen hätte?“ Bergen ſah erſtaunt ſeinen Vetter an, als ſei bei dieſem irgend etwas nicht richtig. „Sonderbare Frage, beſter Arnold! Ein Offizier wie ich aus beſter Familie kann doch nicht ohne Geld heirathen und noch dazu in eine ſolche hinein. Wenn das ſchöne Fräulein Elſe kein Geld beſäße, würde ich vielleicht eben ſo in ſie vernarrt ſein aber — ſie niemals heirathen.“ 0 Sehr ernſt, beinah feierlich erhob ſich bei dieſen Worten der Profeſſor, legte ſeine Hand auf des Sprechers Schultern und ſagte langſam: „Dann, mein lieber Ernſt, hätte ich ſelbſt es gethan, denn das Fräulein verdient es, um ihrer ſelbſt willen geheirathet zu werden?“ Herr von Bergen fuhr ſehr erſtaunt in ſeinem bequemen Stuhle herum und rief, das Augenglas einklemmend: „Was Du ſagſt, Arnold! Stille Waſſer ſind gerade in Dir tief! Hätte nie gedacht, daß mir ein Nebenbuhler erwachſen würde.“ „Das iſt auch nicht der Fall“, entgegnete der Gelehrte, ſchon wieder völlig ruhig, „denn Fräulein Lehnert iſt jung, ſchön, reich, viel um⸗ worben —“ „Hm, Kannſt Du mir etwa — ich werde — am erſten nächſten Monats Ohne ein Wort zu verlieren, holte Dorn lächelnd die Doppelkrone aus ſeiner Börſe und reichte ſie dem Offizier. „Ohne Verbindlichkeit, Ernſt. Du weißt, wir ſtehen nicht ſo feindlich mit einander. „Braver Kerl, danke ſchön! Du biſt ein Unikum, und ich werde es Dir nie vergeſſen. Willſt Du heute dem Rennen beiwohnen ?“ „Ja, der Commerzienrath Lehnert hat mich aufgefordert mit ihm zu fahren.“ reich biſt Du doch erſt recht, Vetter. hundert Mark borgen? Ich 10 * 25 „Ah, mein künftiger Schwiegervater! Um ſo 8 1 8 4 0 beſſer, da habe ich das gnädige Fräulein ganz für mich allein. Ich will doch den Verſuch wagen, ob ſie mich nimmt.“ „Spiele nicht mit dem Feuer, Ernſt“, mahnte Dorn. „Du haſt mir ſoeben geſagt, daß Du nur um des Geldes willen dieſen Schritt thuſt.“ „Pardon, ich ſagte Dir, daß ich grenzenlos in die junge Dame verliebt bin.“ „Es iſt nur Leidenſchaft, Bergen, aber keine Liebe.“ „O doch, denn ſiehſt Du, Vetter, wir modernen Menſchen kennen den Spruch von einer Hütte und ihrem Herzen nicht. Die Liebe ſtirbt, wenn ſie hungern muß, glaube mir, aber ſie lebt doppelt ſchön auf, wenn man ſie glänzend faſſen kann.“. i „Unverbeſſerlicher Realiſt!“ „Wer wäre das heut zu Tage nicht, Arnold. Vielleicht biſt auch Du nicht frei davon.“ „Möglich, man kennt ſich ſelbſt oft am wenigſten. Alſo auf Wiederſehen, lieber Ernſt, heute Nach⸗ mittag. Ich habe jetzt eine Conferenz wegen dieſes Werkes, betreffend einen Abſchnitt aus unſerer ſtädtiſchen Chronik und muß Dich verlaſſen.“ „Alſo thatſächlich an die Luft befördert!“ rief der junge Ofſizier übermüthig, „das iſt einfach großartig! Aber ſo bald wirſt Du mich nicht los aus Dankbarkeit für die zwanzig Mark. Wo gehf Du hin ? Ich begleite Dich ein Stück.“ „Zu meinem Verleger, der das Werk er ſcheinen läßt, deſſen Herausgabe ich übernommen.“