konnte, verſuchte er ſich zu retten und hatte beinahe das Ufer erreicht, als die Kräfte ver⸗ ſagten und er im Strome verſchwand. Nur der Peitſche und ſeiner Mütze konnte man noch habhaft werden Vor mehreren Jahren iſt auf ähnliche Weiſe das Fuhrwerk des Herrn Weikel dahier an derſelben Stelle verunglückt. — Karlsruhe, 14. Okt. Auf Einladung des Großherzogs werden der Einweihung des Kaiſer Wilhelmdenkmals u. a. anwohnen: Gene⸗ raloberſt Graf Walderſee, die Generale Grafen von der Golz, von Treskow, von Werder, von Lidequiſt, Graf Lehndorf, Graf Kanitz, von Schlichting, von Arndt, Graf von Wedell, Staatsminiſter, a. D. von Scholz, Staatsſekretär von Marſchall. Der Kaiſer wird definitiv nicht kommen. — Heilbronn, 14. Okt. (Die Neckar⸗ dampfſchiffahrt.) Der Moſeldampfer, welcher, wie wir geſtern berichteten, auf dem Neckar eine Probefahrt von Mannheim bis Heilbronn unter⸗ nahm, kam geſtern Nachmittag um 4 Uhr hier an. An der Landungsſtelle oberhalb der Chemichen Fabrik hatte ſich eine größere An⸗ zahl von Intereſſenten eingefunden, die die An⸗ kunft mit großer Freude begrüßten. Es iſt ein ſchmuckes Boot das den Verkehr zwiſchen Trier und Koblenz vermittelt. Bei ſeiner Ankunft in Heidelberg, die am letzten Dienstag um 1 Uhr erfolgte, wurde einem Bericht des Heidelberg. Tagbl. zufolge das Fahrzeug von einer zahlreichen Menſchenmenge und mit Böllerſchüſſen begrüßt. die Herren Oberbürgermeiſters Dr. Wilkens, Bürgermeiſter Dr. Walz, ſowie mehrere Stadträthe hatten ſich eingefunden. Die Maſchiene des Bootes beſitzt 120 Pferdekräfte. Die Fahrt ging gut von Statten. Nur an der Brücke bei Heidel⸗ berg mußte wegen der Enge des Bogens ſehr vorſichtig gefahren werden. Auch erwies ſich, daß die Maſchine für eine definitve Fahrt zu ſchwach iſt. Gegen 2 Uhr fand ein Diner an Bord ſtatt. Dasſelbe fiel in jeder Hinſicht ge⸗ lungen aus. Nach prächtiger ſehr annimirter Fahrt traf das Schiff am Dienſtag Abend 5 Uhr 50 Minuten in Eberbach ein, wo es gleichfalls von einer großen Menſchenmenge empfangen wurde. Sämtliche Theilnehmer an der Fahrt begaben ſich dann in die „Poſt“ wo ſie noch einige Stunden bis zur Abfahrt der Züge ver⸗ weilten Herr Rechnungsrath Molfenter von hier eröffnete die Reihe der Trinkſprüche, indem er auf die Leichtigkeit, mit der alle Hinderniſſe über⸗ wunden wurden, hinwies und daraus den Schluß zog, daß das Unternehmen einen günſtigeu Erfolg haben werde. Er ſchloß mit einem Hoch auf die Unternehmer. Herr Stadtrath Diteney von Heidelberg dankte für die freundliche Einladung betonte das Band der Freundſchaft, das durch dieſen Dampferverkher, zwiſchen den Städten im Neckarthale geknüpft werde. Sein Hoch galt der Freundſchaft zwiſchen Mannheim, Heidelberg Eberbach und Heilbronn. Hern Schiffartskomiſſär Hoffmann dankte den anweſenden Gäſten für ihr reges Intereſſe und forderte die Heilbronner zu einem kräftigen Hoch auf die dieſelben auf— Unter den Theilnehmern befanden fich auch Herr Oberbaurat Fieſer von Mannheim, Herr Bürger⸗ meiſter Weis von Eberbach und verſchiedene Ver⸗ treter ron Dampfſchiffbau⸗Geſellſchaften. — Heute früh 10 Uhr trat der Dampfer die Fahrt thal⸗ abwärts an. — Oppenau, 12. Okt. Heute Vormittag 10 Uhr ereignete ſich hier ein trauriger Un⸗ glücksfall. Zwei brave geachtete, beim Betriebe der elektriſchen Anlage dahier beſchäftigte Arbeiter, der ledtge 21 Jahre alte Ludwig Braun (Bruſepp) von hier und der ledige 21 Jahre alte Elektro⸗ techniker Johann Hartung von Pforzheim, beide hoffnungsvolle Söhne achtbarer Eltern, waren oberhalb des Daches der Kienruß- und Harz⸗ produkten⸗Fabrik der Firma Anton André Sohn hier mit Löten der Drähte beſchäftigt, als plötz⸗ lich durch Abreißen des daſelbſt angebrachten Ankers die eiſerne Stütze der vielen Drähte ſeit⸗ wärts ſchnellte, wodurch die beiden Arbeiter, keine Gefahr ahnend, auf die Straße geſchleudert wurden, und ſich dadurch ſo ſchwere Verletzungen zuzogen, daß beide bald darauf ihren Geiſt auf⸗ gaben. — Paris, 12. Okt. (Eine menſchliche Beſtie.) In Belley bei Aiyn wurde der 28;jährige Bauernſohn Bacher feſtgenommen, welcher ein⸗ geſtand, ſieben Hirtenknaben oder ⸗Mädchen und eine alte Frau ermordet und verſtümmelt zu haben. — Marſeillſe, 13. Okt. Hier eingetroffene tonkineſiſche Blätter berichten, daß das Schiff Raphael in der Nähe von Namdiſch infolge Zu⸗ ſammenſtoßes mit einem chineſiſchen Fahrzeuge geſunken iſt. Etwa 30 Perſonen ſeien ertrunken. — Konſtantinopel, 13. Oktbr. Der Commandant der albaneſiſchen Wache im Mldiz Kiosk, Arif Effendi hat ſich erſchoſſen. 5 —Toulo n, 14. Okt. Bei einer Schießübung murde das Torpedoboot 201 infolge eines Irr⸗ thums von einem Geſchoſſe des Torpedos Nr. 101 getroffen und mußte mit durchbohrtem Panzer in den Hafen zurückkehren. — Aarhus, 13. Okt. 22 Wohnhäuſer und 16 Nebengebäude ſind hier in Flammen 0 1 A1 10 5 010 * in e daher Zaum 7 50 Ar 1 1 . fel deuburg 0 aufgegangen. Eine Perſon iſt vor Schrecken 15 folgt, geſtorben. * u gelen v 1 2 10 10 5 Landwirtſchaftliches. 1 72 — Mannheim, 14. Okt. (Vom Tabak⸗ markt). Die Hauptſchlacht im Neckarthal iſt ge⸗ amm ſchlagen. Ein Heidelberger Händler, der im Ent⸗ a onde rippen für England auch einen Ton mitſprechen denn will, kaufte in Wieſenbach für 27.28 Mk., in . lan 5 Folge deſſen kaufte ſchnell ein Mannheimer Händler ſcatligen in Bammenthal und Reilsheim zu demſelben Preiſe ein. Nun gings, wie es bei derlei Tabak⸗ händeln immer zu gehen pflegt: die vier oder fünf am Stripsgeſchäft für England betheiligten Firmen wollten nicht zu kurz kommen; ſie wollten auch kaufen, ſich nicht aus dem Exportgeſchäft verdrängen laſſen und entſandten Montag ihre Einkäufer in das Neckarthal. So günſtig war die Gelegenheit noch nie, zum Theil erſt ſeit 4 bis 8 Tagen am Dache hängenden meiſtens gras⸗ grünen Tabak loszuſchlagen, zu höchſten Preiſen, wie ſelbſt der vorjährige tadelloſe Jahrgang nicht gezeitigt hat. So kam es, daß die beſten Orte des Neckarthals in der dreitägigen Schlacht als ausverkauft anzuſehen ſind und daß die Hälfte des dortigen geſammten Wachsthums begeben iſt. In dieſen drei heißen Tagen wurden genommen Mauer für ca. 29 M., Neidenſtein 28 M., Eſchel⸗ bronn 28 M., Zuzenhauſen 29 M., Steinfurth 25 M., Hoffenheim 30 M., Waibſtadt 27 M., Diedesheim 30 M. und Ittlingen zu ca. 26 bis 27 Mk. Heute gehts los in Eſchelbach, wo zu 26 M., und in Wimpfen, wo gar zu 32 M. gekauft wird. Wimpfen allein hat ca. 3000 Zentner zu verkaufen. Im Hardtſandblattgeſchäft ſind auch nunmehr die Hauptorte und zwar zu 20—23 M. ausverkauft, ſo daß nur noch die Nebenorte zu verkaufen ſind. Von den übrigen Tabakbaudiſtrikten iſt noch nichts zu melden. aus. Trinken ſie einen Schluck Rothwein dann wird es beſſer werden. Prinz Egon hatte ohne eine Antwort ſeiner Gemahlin abzuwarten, ihr Glas mit dem dunkel⸗ purpurnen Weine gefüllt und bot ihr das ſeine zum Anſtoßen. Aber ſie ſtieß ſein Glas nervbs zurück, daß es ſchwankte und ſein Inhalt über das ſchneeige Damaſttuch floß: „Ich danke Ihnen, mein Gemahl, ich trinke keinen Rothwein. Geben Sie mir Champagner.“ Und während ſie mit dem prickelnden Weine ihre Lippen netzte, mußte ſie immer wieder unver⸗ wandt auf den rothen Fleck vor ſich ſtarren; es war ihr, als rauſchten droben die Bäume des Waldes, als grolle fernher der Donner — und als zerſchellte ein geleertes Glas drunten am Boden an einem Stein — Endlich war auch dieſe Qual vorüber, man erhob ſich und der Prinz frug ſeine Gemahlin voll Ehrerbietung: „Wollen wir fortfahren, Ada? Sonſt ver⸗ ſäumen wir den Zug an der Station.“ Sie nickte und wandte fich zur Thüre, mit einer leichten Handbewegung ſeine Begleitung ab⸗ lehnend. Schon begannen leiſe Dämmerſchatten über die herbſtliche Erde zu wehen, die Sonne war herab⸗ geſunken und ließ nur noch den golbfarbnen Saum ihres Strahlengewandes am lichtblauen Himmel zurück. Ueber dem ſtillen Friedhof rauſchte ein Abendlüftchen und die wenigen Herbſtblumen auf den Gräbern ringsum ſchloſſen müde die Augen. — Da flog eine Geſtalt heran, ſcheu und eilig, mit todtblaſſem Antlitz: Prinzeſſin Ada war es, ſchon im eleganten, braunſeidenen Reiſegewande, welche mit zitternden Händen und fliegendem Athem „Dietrich“, murmelte ſie düſter, „hier bringe ich Dir meinen Brautkranz! Nun bin ich jenes ungeliebten Mannes Weib; ich hielt mein Wort, denn einſamer als ohne Dich konnte ich doch nicht werden, wenn ich auch vor der Welt als glücklich gelte. O, ich wollte es nicht glauben, daß der Dichter recht hat und es iſt dennoch ſo: „Sie konnten zu eiuander nicht kommen, Das Waſſer war viel zu tief.“ Und ſie küßte die grüne Raſendecke, unter welcher der ſchlief, für den ſie gelebt haben würde, den ſie geliebt hatte, trotz der Kluſt, die das Leben zwiſchen ihnen errichtet. 5 Dann ging ſie hochaufgerichtet, todtenbleich aber gefaßt, dem Schloſſe zu und nahm den Mantel aus der Hand der erſtaunten Jungfer, welche nicht gewußt, wohin ihre Herrin verſchwunden und nun nicht be⸗ griff, daß dieſelbe aus der Richtung des Dorfes kam. Prinz Egon hatte ſchon ungeduldig auf ſeine Gemahlin gewartet und nach ihr gefragt und athmete auf, als ſie endlich kam. „O, liebe Ada, ich fürchtete ſchon, wir kämen zu ſpät.“ Die Pferde zogen an, der Kutſcher knallte mit der Peitſche und das neue Paar fuhr in den Abend hinein, während von drüben herüber die alten Bäume ein Lebewohl winkten — Vorüber, Vorüber! 0 — Ende. — Ein König in Inkognito. Die Blätter von Sevilla erzählen folgende Epiſode: „Ein äußerſt vornehm ausſehender großer Herr mit auf die Bruſt herabwallendem weißen Barte hatte ſich in Begleitung eines Führers all' die Sehenswürdig⸗ keiten „Sevillas der Einzigen“ angeſehen. „Was die Myrthenkrone, die vorhin auf ihrem Scheitel giebt es noch zu ſehen ?“ — „Die Zigarrenfabrik, geruht, niederlegte zu Füßen Dietrich Volkerts. Exzellenz.“ — „Gut, gehen wir in die Zigarren⸗ r fabrik.“ Der Eintritt wird gern geſtattet. De Fremde intereſſiert ſich lebhaft für die Behandlung des Tabaks, die Einrichtung der Fabrik, mehr als alles aber überraſchen ihn die Arbeitsſäle, in denen über 1200 Mädchen, zum Teil ganz entzückende Geſchöpfe mit Glutaugen, wie uur eine Sevillanerin ſie hat, den Tabak blitzſchnell zu Zigaretten drehen. Die neugierigen Blicke der Mädchen verfolgen den Fremden; ſie flüſtern einander, wie das ſo ihre Art iſt, Bemerkungen über ihn zu, da plötzlich nimmt eine mit einer koketten Bewegung die Nelke von ihrer Bruſt und wirft ſie im Uebermute dem Fremden zu. Sie trifft ihn, die Nelke fällt dann zu Boden, der Fremde hebt ſie auf, tritt lächelnd auf das Mädchen zu und reicht ihr ein Goldſtück. Ein Goldſtück! Seit Kolumbus Zeiten hat man in Spanien kein Goldſtück mehr geſehen. Ein wahrer Aufruhr entſteht. Jede will, während der Fremde weiterſchreitet, das Goldſtück ſehen. Von Hand zu Hand geht es unter den Vertrauten der glücklichen Beſitzerin, da plötzlich ruft eine: „Per dios, das iſt ja er!“ — „Wer, wer?“ — „Er, hier auf der Münze, er, der Fremde von früher.“ — Kein Zweifel, er iſt's. Mühſam wird die Unſchrift entziffert und — nun giebt es keinen Zweifel mehr. Ein König iſt in der Fabrik und mit dem Rufe: „El Rey! el Rey! ſtürmen, drängen, ſtoßen die Mädchen dem Ausgange zu. „El Rey! el Rey!“ geht es von Saal zu Saal und dringt bis hin in das Bureau, wo der Fremde ſchlichtweg ſeinen Namen einträgt. „Leopoldo Rey“, Leopold König. Der Ruf macht die Beamten ſtutzen. Einer ſtürzt hinaus. Er ſieht die Münze, ſieht das Bild und — mit dem Inkognito Leopolds, Königs der Belgier, iſt es aus und er ſieht ſich plötzlich all dem ausgeſetzt, was er hatte vermeiden wollen, Huldigungen, Empfängen und alles dies — durch eine Nelke.“ a in d gaht N l diezenit 1 Meri g di solche an , dice die a der ndert ban, wir dient ab leu kröfftet , hiermit auf, 1 Alz Kataster lie I kaheligten acht i Wü Nellamatio U niffchigt werden. aint, 12. Olt. ! Vürgermeiſteram Hartnann. Prin hurts ſürnaſchinenk liſſhmiedeho mie uthratit aan ds der geche 5 geh Theode Nouſſirende 7 Wein Al, Mudtir, Ah, tine Jin ig f 1 fag. 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