uison Schäſtes 70 mich lrouen, Forzüglüchste N 0 — 0 — — — 2 — — . — — — 5 . —— — — neiner Schau- — —— eiden⸗Verſtunm 814. nn reitag, 8. U Vorm. 11 . hieſige Genende a iſe hier das Gig Morgen Weiden z e, an die Meiſthian — burg, den 5. Ot. l. Bürgermeiſterant Hartmann. Schöne, 4 4 fe On verkaufen. agt die Eipch. 9. A tigung von füpachch ach Augst Ne n gründlich len. eld 2 Mark. tellung augtfatt er ſind zur A h 4 gaſſe Nr. 442 1. faſbugn ung ſche am 20. A. 2 orto u. Lil ale geuehn en bei del 6 No. 81. cheint jeden Dienstag und Freitag Abend. Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unter⸗ haltungsblatt Mark 1.40, frei ins Haus. Samstag, den 9. Oktober 0 Anzeigen: Die einſpaltige Raum 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeige 4 3 e orpuszeile oder deren Ladenburg. ——— —— 1897. — Nie Reiſe des Raiſers nach Jeruſalem zur Einweihung der dortigen evangeliſchen Hirche iſt jetzt beſchloſſene Sache. Haiſer Wühelm wird ſeinen Beſuch nicht nur nach Jeruſalem beſchränken, ſondern auch einen Abſtecher nach Bethlehem, dem Toten Meere u. ſ. w. unternehmen. Die Bedeutung dieſer Reiſe iſt — ſo ſchreibt dazu der „Aegypt. Kurier“ — groß und zwar nicht nur für uns im Orient lebende Deutſche oder für die evangeliſche Chriſtenheit im all⸗ gemeinen. Es iſt leider nicht abzuleugnen, daß manche Umſtände wie beiſpielsweiſe die unauf⸗ hörlichen Streitigkeiten und Eiferſüchteleien zwiſchen den Vertretern der verſchiedenen chriſtlichen Bekenntniſſe, die ſich in den Befitz der Grabeskirche und anderer ehrwürdiger Orte leilen, nicht danach angethan ſind, das Anſehen des Chriſtentums unter den Mohamedanern zu erhöhen, und Frankreich, das für ſich die Kechte eines Hüters der Intereſſen der Chriſten⸗ heit im Orient in Anſpruch nimmt, vermeidet es in letzterer Zeit — wahrſcheinlich mit Kück⸗ ſicht auf ſeine Freundſchaft zu Rußland — ſich in irgend welche Streitigkeiten einzumiſchen. 89 kann es auf die Orientalen nur den beſten Eindruck machen, wenn jetzt Kaiſer Wilhelm perſönlich zur Einweihung der Erlöſerkirche nach Jeruſalem kommt. Für die evangeliſchen Gemeinden, ganz beſonders für uns Deutſche im allgemeinen, iſt der Beſuch noch von beſonderem Werte, da er die Sympathien, deren ſich Deutſchland ſeiner Stellungnahme im griechiſch⸗lürkiſchen Kampf bei den Mohamed⸗ anern erfreut, nur noch weiter kräftigen und fördern kann. Unſeren Uäiſer aber wird ganz gewiß ein Gefühl freudigen Stolzes überkommen, wenn — er all die ſchönen Stätten heimiſcher Kultur betritt, die deutſcher Fleiß und deutſche Ausdauer dort aus dem Sand und Felſengrund des durch Jahrhunderte vernachläſſigten Candes hervor gezaubert hat. Es wird ihm zu Mute ſein, als hätte man ihm zu Ehren ein Stück der alten Heimat hierher gebracht, damit er auch in der Fremde ſich unter den Seinigen befinde. Und ſie ſind ſchön, dieſe deutſchen Kolonien im heiligen Lande! Von Jeruſalem bis zum Harmel, vom ſtillen Nazareth bis zu Jaffas klippen⸗ reichem Strande erſtrecken ſie ſich, ſie bilden einen wohlthuenden Gegenſatz zu den arm⸗ ſeligen, von Schmutz ſtarrenden Dörfern der eingeborenen Fellachen. Vor allem aber ſind ſie echt deutſch: ſo unverfäſcht deutſch, wie der Bauſtil ihrer Häuſer, ja noch mehr, ſind auch Sprache und Sitten ihrer Bewohner. Der Orient hat es nicht vermocht und wird es hoffentlich nie vermögen, die Ciebe zur deutſchen Heimat und das Bewußtſein des engſten Suſammenhangs mit ihr in ihren Herzen zu zerſtören. Und daß dies nicht geſchehe, dazu wird auch der Beſuch des Kaiſers das Seinige beitragen. Es wird ein Jubelfeſt der Deutſchen im Orient ſein und die Koloniſten Paläſtinas, die ihr jahrzentelanges hartes Mühen durch die Einweihung des Hotteshauſes im Beiſein ihres erlauchten Herrſchers in ſo herrlicher Weiſe gekrönt ſehen, werden hierdurch zu weiterem Vorwärtsſtreben auf dem einge⸗ ſchlagenen Weg einen neuen Anſporn erhalten und die Bande, die ſie mit der alten Heimat verknüpfen, werden aufs neue befeſtigt werden. Politiſches. Berlin, 6. Okt. Der „Nordd. Allg. Stg.“ zufolge beſteht die Abſicht, dem zur Be⸗ raſhung und Begutachtung der handels politiſchen Maßnahme zuſammengetretenen wirthſchaft⸗ lichen Ausſchuß die Ausführung der Aufgabe dadurch zu erleichtern, daß das einſchlägige geſetzgeberiſche und ſtatiſtiſche Material geſammelt und geſichtet und den Mitgliedern des Ausſchuſſes zugänglich gemacht wird. Zu dieſem Sweck dient die im Reichsamt des Innern fertiggeſtellte Sammlung der in den Jahren 1872 —97 vom Reiche abgeſchloſſenen Handelsverträge. Außerdem wird auf Anord⸗ nung des Staats ſecretärs von Poſadowsky der ſtatiſtiſche Nachweis des Waarenverkehrs mit den einzelnen Tändern ergänzt und neu geſtaltet werden. a Berlin, 7. Okt. In der geſtrigen Sitzung des Staatsminiſteriums legte Admiral Tirpitz den Flottenplan für die nächſten ſieben Jahre dar. Die Vorlage fand allſeitige Suſtimmung und ſoll ſofort dem Bundes rath zugehen. An der Sitzung des Staatsminiſteriums haben auch die Staats ſecretäre Bülow, Thielmann und Nie berding Theil genommen. Verſchiedenes. — Ladenburg, 8. Okt. Geſtern ver, ſchied in Paris der Hier geborene Friſeur Michael Bauer in Folge eines ſchweren Nerven⸗ leidens. — Mannheim, 6. Okt. Der penſionirte Lokomotivführer Johann Rhein hier feiert am 15. d. M. ſeinen 90. Geburtstag. Johann Rhein war der erſte badiſche Zugführer bei Einführung des Eiſenbahnbetriebes. — Mannheim, 7. Okt. Verhaftet wurde in Seckenheim ein Mann, der vor 14 Tagen ſeine Frau mittels Schürbakens mißhandelte. Bei dieſem Kampf wurde nun anſcheinend auch das dabei ſteſiende Kind verletzt ſo daß es geſtorben „Es waren zwei Aönigskinder —“ Nouvelle von F. von Pückler, Nachdruck verboten. 1 Fortſetzung 128 Der Vorfall ſpielte ſich raſcher ab, als er ſich erzählen ließ und erſt als der allgemeine Jubel berklungen war, wandte ſich Ada zu ihrer Mutter welche ſoeben herantrat. Ohne nur auch einen Blick mehr für Dietrich wandte ſie ſich ab und ſchritt auf dem nächſten Wege zum Schloſſe zürück ſie frug weder nach dem Verlobten, noch der anderen Geſellſchaft, ſie hörte nicht das Rauſchen in den Tannenwipfeln und das ſchon ſtärker an⸗ schwellende Rollen des Donners, ſie ſah nicht das verdorbene koſtbare Kleid welches ſie erſt vor wenigen Tagen aus der Reſidenz erhalten. In ihrem Innern ſang und klang es und das Herz drohte zu brechen vor Weh und Leid; ihre Füße huſchten über Moos und knorrige Wurzeln, ihr Athem flog und ihr Blick leuchtete ſeltſam ver⸗ geiſtigt, aber ſie frug nicht mehr: „Was iſt Glück!“ Und das Gewitter zog herauf. Grelle Blitze zogen durch den dunklen Wald, heftige Windſtöße jagten Staubwolken daher und knickten praſſeld dürre Aeſte während wilder Don⸗ ner dazwiſchen krachte. Auf dem Feſtplatze ſah es übel aus. Männer Frauen und Kinder flohen in raſender Eile erſt ihre Sachen zuſammenſuchend, Diener rafften die Preiſe, Gewinne, Büchſen und was ſonſt noch um⸗ herlag, auf, dazwiſchen wirbelte der Staub und praſſelten die erſten großen Regentropfen. Nur ein Menſch ſchien das Gewitter nicht zu bemerken; Dietrich Volkert ſchritt weiter hinein in den Wald, die Mütze in der Hand, nach Luft und Athem ringend. Was war geſchehen ? Hatte der ſchwere köſt⸗ liche Wein aus dem köſtlichen Keller ihn ſo bene⸗ belt, daß er nicht wußte, wo er ſich befand, nicht die Blitze ſah, nicht den Donner hörte? Ach nein, das war es nicht! Aber er hob die Finger zu ernſtem Eidſchwur in Höhe: nimmer mehr wollte er von dem blutroten Weine über ſeine Lippen bringen. Zum erſten und zum letzten Male hatte er berauſchtes Gift, tödtliche Selig⸗ keit aus demſelben geſchlürft! Vorbei, vorbei, er war ein ſchlichter Bergmann und ſie das hochge⸗ borne Grafenkind. Aber auch ſie hatte ſeinem Blicke erwiedert, nicht hochmütig abweiſend wie neulich im Walde, ſondern träumeriſch, fragend; den Prinzen, ihren Verlobten, ſah ſie ſo eiſig, verächtlich an, daß der junge Berg⸗ mann kaum faſſen kounte, wie zwei Augen ſo gänz⸗ lich verſchieden erſchienen. Seine Hand hat nicht gezittert wie die Gräfin als er den Wein bis zur Neige geſchlürft, Adas doch niemand ſollte mehr aus dem Glaſe trinken an welches das ihre angeklungen war — deshalb ließ er es ſelbſt zerſchellen an dem Steine. Hatte die Gräfin ſeine furchtbare Erregung bemerkt? Zürnte ſie ihm, weil ſie gleich darauf ſich abgewandt ohne Wort, ohne Gruß? Ein dichter Regenſchauer peiſchte in ſein glühendes Antlitz, lant aufſtöhnte der Bergmann und preßte die Fauſt an die Stirn. „Es iſt Wahnſinn — Verbrechen! Dietrich, Elender, was willſt Du mit ſolcher Leidenſchaft ? Du mußt ſie aus dem Herzen reißen — und wenn es dabei verbluten ſollte! Oh, der Tod, der Tod! Käme er doch zu mir und holte mich hinab in die kühle Erde. Da könnte ich träumen — und denken — an die heutige Stunde.“ — Und Gräfin Ada? Sie lag in ihren reich geſtickten Peignoir gehüllt, auf der Chaiſelongue, und ließ ſich von der Jungfer die Stirn mit Kom⸗ preſſen kühlen, denn ſie hatte ſtarkes Kopfweh. Im Salon konnte ſie nicht zum Thee erſcheinen, die Gräfin war ſoeben da geweſen, um nach der Tochter zu ſehen, aber dieſe lächelte ihr beruhigend zu; „Es iſt nur Migräne, Mama, Gewitterluft! Morgen bin ich wieder geſund!“ Sie wußte daß dies nicht ſein könne! Der Schmerz drin in der Bruſt hörte nicht auf und nie mehr konnte es werden wie bisher; das khüle, langweilige Dahingehen durchs Leben war vorbei, Schmerz und Leid, aber auch feltſames