5 gen Anzeiger kein 90 f den Sn ratz r lieder ahlteh u dur haltungsblatt Mark 1.40, frei ins Haus. der lt ii 30 Ladenburg. urge Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Aben Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unter⸗ Für die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, 55 für Ladenburg —— und Umgegend. 90 . Anzeigen: Die einſpaltige Corpuszeile oder deren Raum 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen Druck und Verlag von Karl Molitor, 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. „ Ladenburg. liches Ne E fer, f. Hul. 1 Einladung. tuhlnacher e N Mit dem 1. Oktober beginnt das IV. Aſtallateun. Duartal dieſes Blattes und laden zum Abonne⸗ zehtlings ment freundlichſt ein. ur, Gramm, s Der Abonnementspreis beträgt Mk. 1. — Uhrnace. mit „Illuſtriertem Unterhaltungsblatt“ Mk. te Handperl 1.40 und werden Beſtellungen in der Expedition tl. Abel ſowie von den Seitungsträgern entgegen⸗ eibl. Person genommen. Auch nehmen alle Poſtanſtalten u, bügel hg Beſtellungen an. mädchen ii . Gleichzeitig machen wir auf das „Illu⸗ kaut, und ber ſtrierte Unterhaltungsblatt“ aufmerkſam, welches rin, Fun ſich durch einen reichen Inhalt der größten onctzftrun drr Beliebtheit erfreut. „Wichknzer 8 Für die ſeitherige Unterſtützung unſeres beit ſuchen Unternehmens danken wir beſtens und bitten liches iat um geneigtes Wohlwollen. ter, Nun Ladenburg, im September 1897. 15 155 Die Nedackion & Expedition. bl. Penn — 5 8 8 Bickelunhn Politiſches. Berlin, 27. Sept. Haiſer Wilhelm 5 hat mit ſeinem ſo glanzvoll verlaufenen Beſuche peichg in Ungarn ſeine diesjährigen Auslandsreiſen enn sul zum Abſchluß gebracht, es iſt wenigſtens nichts . Hir b davon bekannt, daß er im weiteren Verlaufe 5 l des Jahres nochmals ins Ausland zu gehen er fle gedächte. Zur eit weilt der hohe Herr wiederum N . in der Waldes einſamkeit ſeines oſtpreußiſchen faul N Jagoſchloſſes Rominten, von wo er am 5. 1a Oktober wieder im neuen Palais bei Potsdam h jah 1 einzutreffen gedenkt. bilig u lz Der Haiſer ſandte der verwittweten Groß⸗ ien in der E 4 1897. Mittwoch, den 26. September ——— herzogin Marie von Mecklenburg ⸗Schwerin, der Mutter des mit dem Torpedoboot „§ 26“ verunglückten Herzogs Friedrich Wilhelm von Mecklenburg, von Trakehnen aus ein überaus herzlich gehaltenes Beileidstelegramm anläßlich dieſes erſchütternden Sreigniſſes zu. Aus dem gleichen ſchmerzlichen Anlaß ſandte der Haiſer auch dem Herzog⸗Regenten Johann Albrecht von Mecklenburg- Schwerin, dem Halbbruder des verewigten Prinzen, ein inniges Beileids⸗ telegramm, in welchem der Monarch den Dahin⸗ geſchiedenen als einen der beſten Offiziere der Marine bezeichnet, auf welchen er die ſchönſten Hoffnungen geſetzt hätte. Kiel, 25. Sept. Der Stappellauf des Panzers „Erſatz Leipzig“ iſt heute mittag 12 Uhr glücklich von ſtatten gegangen. Prinz Heinrich, Graf und Gräfin Bismark ſowie Graf Rantzau ſind mittels Salonpinaſſa auf der kaiſerlichen Werft angekommen. Eine dort aufgeſtellte Ehrenkompagnie präſentierte. Hierauf folgte die Begrüßung im Pavillon ſeitens des Vizepräſidenten des Staats miniſteriums, des Staatsſekretäurs v. Thielmann und des Oberpräſidenten der Provinz Staats miniſters v. Höller. Alsdann beſtieg die Gräfin Wilhelm Bismark unter Führung des Staatsſekretärs des Keichsmarineamts Tirpitz, ſowie des Ober⸗ werftdirektors Kapitän zur See von Ahlefeld die Taufkanzel, woſelbſt Staatsſekretär Tirpitz die Taufrede hielt. Dieſelbe hatte folgenden Wortlaut: Auf Befehl S. M. des Uaiſers ſollſt du ſtolzes Schiff den Namen des größten Staatsmannes unſeres Jahrhunderts führen, den Namen, der untrennbar mit der Wieder⸗ aufrichtung des deutſchen Keiches verbunden iſt. Bei ſeinem Ulang und bei deinem Anblick werden die Herzen aller Deutſchen bis weit jenſeits der Meere höher ſchlagen. Die deutſche Marine, welche, wie kaum ein anderer Tei unſerer Nation, den Unterſchied von einſt und jetzt fühlt, iſt von ganzem Herzen dankbar, ſeinen ſtolzen Namen in Stahl und Eiſen über Ozeane führen zu dürfen. Das Vermächtnis einer großen Seit ſoll in dir lebendig bleiben, ſoll Kraft und Muth dir ſtählen gleich ſeinem großen Träger nie müde zu werden in Siel bewußter Arbeit. So gleite denn dahin in dein Element mit dem Rufe, der die Herzen aller Deutſchen höher ſchlagen läßt in guten und ſchweren Stunden: „S. M. der Haiſer Hurrah!“ Darauf ſagte die Gräfin Bismarck: Im Auf, trage des Kaiſers taufe ich dich Fürſt Bismarck.“ Die Herrſchaften ſchritten ſodann an das untere Ende und beobachteten das glatte Ablaufen des Schiffes, das unter lebhaften Hochrufen der Zuſchauermenge in das naſſe Element glitt. Nach dem Stappellauf fand eine Frühſtückstafel in dem Schloſſe ſtatt. Dräziſe um 4 Uhr fuhr der Friedrichsruher Sonderzug wieder von Kiel ab. Außer den bei der Feier zugegen geweſenen Mitgliedern der Familie Bismarck fuhren in dem Zuge Staats ſekretär von Tirpitz mit zwei anderen höheren Marineoffizieren, Staatsminiſter Dr. v. Miquel und Staats ſekretär v. Thielmann. Der Zug traf um halb ? Uhr in Friedrichsruh ein. Der Fürſt in Generalinterimuniform, geſchmückt mit dem Großkreuz des roten Adler⸗ ordens und dem Stern des ſchwarzen Adlers, das Haupt mit dem Küraſſierhelm bedeckt, empfing die Ankommenden am Eingang des Hauſes und geleitete ſie in den Salon. Herr v. Tirpitz erſtattete dem Fürſten die Meldung von dem erfolgten Stappellauf. Inzwiſchen war auch bereits ein Glückwunſchtelegramm des Haiſers aus Rominten eingegangen. Die Mittagstafel nahm einen ſehr animierten Verlauf. Staatsminiſter v. Miquel führte die Gräfin Nora. Novelle v. H. Ziegler . 0 Nachdruck bebte Fortſetzung 0 1 eiteri umpen pala gen bei .das Marktylcz. thie, für de aber roch ln i Papa ſaß neben ſeinem lieben Töchterlein, 9 die Pfeife im Munde und in dem freundlichen Ge⸗ äßchen, ſichte einen halb verlegenen, halb luſtigen Ausdruck; w chungen g er überlegte augenſcheinlich, wie er Nora etwas bt. ö mittheilen könne, was ihm auf dem Herzen lag. f a „Hm,“ machte er endlich, „Kind, Du biſt ja ſeit ganz kurzer Zeit ſo ganz anders geworden; weißt Du auch, daß Du während des Fiebers nur immer ein Citat des Fauſt wiederhohlt haſt? Sonderbar ich weiß noch jemanden, welcher das⸗ ſelbe mit Vorliebe gebraucht.“ Lange, lange ſchauten ſich Vater Tochter an, ein ſtummes Gedächtniß lag in Noras Blick und endlich ſchlang ſie beide Arme um den Hals des alten Mannes und flüſterte in ſein Ohr: „Ach Du liebes, liebes Väterchen, ſeid mir nur nicht böſe — ich habe Ench doch ſehr lieb. „Aber meinen alten Albrecht doch etwas mehr Kind, Kind haſt Du Dich auch ernſt geprüft und biſt deines Herzens ſicher? mache ihn mir nicht unglücklich denn er liebt Dich unſäglich,“ ſpracſſaſſ grkohlen Und das junge Mädchen lauſchte, den Kopf an der Schulter des Vaters geborgen, deſſen Worten wie er von dem fernen ſtattlichen Manne ſprach um von ſeiner Angſt um die Geliebte; das Lächeln auf den wieder roſig erblühten Lippen ward immer ſtrahlender, Thränen traten in die Augen Noras, es war faſt zu viel des Glücks und der Wonne für ihr pochendes Herz! „Grüße ihn von mir, Papa — wenn Du wieder ſchreibſt.“ ö „Ich muß ja alle Tage regelmäßig Antwort geben, manchmal auch zweimal,“ lachte Dahlen mit komiſchen Seufzer, die Ungeduld, welche in dem alten guten Jungen ſteckt iſt beinahe unerträglich.“ „Alt — iſt Herr von Werner doch nicht, Papa.“ „Ja ſo ich bitte um Endſchuldigung —“ Die Sonne draußen gewann immer mehr an Kraft, der Winter mochte auch ſo grimmig des Nachts regieren um Mittag ſchmolz ſein ſinſtres Antlitz zu einem hoffnungsvollem Lächeln, wenn er die bunten Hyacinten an den Fenſtern der Häuſer entdeckte. Papas Geburtstag ſtand vor der Thür und Nora, die nun wieder fröhlich treppauf, treppab lief, hatte mit der Mutter allerlei Heimlichkeiten, denn am Abend des feſtlichen Tages ſollten einige Gäſte kommen. Unſere junge Dame war glücklich den immer noch kam am zweiten Tage ein kurzer Brief an den Vater mit dem lieben, wohlbekannten Poſtſtempel „uad jagte dunkle Blutwellen in das roſige Mädchenantlitz. Freilich was in dem letzten Brief geſtanden, hatte Papa ſeinem Liebling nicht geſagt, ſondern nur lächelnd der Mama einige Zeilen zu leſen ge⸗ geben, worauf dieſelbe ſehr freundlich ausſah und begann die Fremdenſtube herzurichten. So kam der Geburtstag heran; die helle Februarſonne ſchien mild und frühlingsmäßig her⸗ nieder zur Erde, Mama und Nora bauten den Ge⸗ burtstagstiſch auf, während der Papa zum Rechten ſah. Plötzlich kam es wie Wagengeraſſel. die Hunde ſchlugen an, — und Nora ſah flüchtig auf. „Wer kommt denn da gefahren?“ meinte ſie gleichgültig. „Beſuch wird doch jetzt noch nicht ſchon anlangen?“ „Ach, nein vielleicht iſt es der Doktor welcher, nach den beiden Knechten ſieht; ſie haben ſich neu⸗ lich die Füße verbrannt. Ich will gleich einmal hinausgehen, mache nur die Guirlanden feſt um den Tiſch.“ Draußen ſtand Herr von Dahlen am Schlage ſeines ſoeben angelangten Wagens, den er bereits geſtern Abend zur Bahnſtation geſandt, und half einem ſtattlichen hochgewachſenen Manne ſich aus Pelzen herauswinden. „Grüß Gott, alter Junge,“ ſagte er jovial, „hätte nie gedacht, daß Du ſo aufmerkſam ſein und perſoͤnlich zu meinem Geburtstage kommen werdeſt! Denn Du kommſt doch ganz allein zu dem Zwecke!“ Auch Frau von Dahlen begrüßte den ſchönen