auftretende Bemühen von Wanderrednern aus, Handwerker⸗Kreditkaſſen ſelbſt an Orten zu gründen, wo gut geleitete Creditgenoſſenſchaften beſtehen. Selbſt unter günſtigen Verhältniſſen brauchten dieſe Kaſſen ein Jahrzent und länger, um auch nur annähernd das leiſten zu können, was heute die beſtehenden Genoſſenſchaften zu leiſten im Stande ſind. Was ſoll dieſe bedauerliche Kraft⸗ zerſplitterung? Man verſpricht bei dieſer Agitation den Handwerkern „höheren und billigeren Kredit“, als ſie ihn jetzt genießen und wie die Erfahrung zeigt, fehlen bald die Mittel, um überhaupt Kredit gewähren zu können. Schließlich wird dann die Bezeichnung „Handwerkerkredit“ zum für die Gründung Mitglieder zu gewinuen ſucht. Verſchiedenes. — Offenburg, 20. Sept. Im Bürger⸗ aale fand geſtern Vormittag die 19. Haupt⸗ verſammlung des Vereins badiſcher Rathſchreiber ſtatt. Die aus allen Theilen des Landes im Ganzen von etwa 130 Mitgliedern des Vereins beſucht war. Die Verhandlungen wurden von dem Vorſitzenden, Rathſchreiber Ganter⸗Waldshut geleitet. Es wurde zunächſt ein Autrag des Ver⸗ waltungsratbs angenommen, eine Petition an die Großherzogliche Regierung und an die Kammern der Landesſtände zu richten, um Belaſſung der Grundbuchführung bei den Gemeinden. Mit der Führung dieſer Bücher ſollen auch weiterhin die Rathſchreiber betraut werden. Desgleichen ſolle eine Petition zwecks Ausdehnung und Vervoll⸗ kommnung des Fürſorgegeſetzes für Gemeinde⸗ beamten vom Verwaltungsrath ausgearbeitet werden. Als Ort der nächſten Generalverſammlung wurde Heidelberg beſtimmt. In den Verwalt⸗ ungsrath wurden gewählt für weitere 4 Jahre: Die Rathſchreiber Ganter⸗Waldshut, Brehm⸗ Ladenburg, Engel⸗Lörrach, Herzog⸗Müllheim, Miltner⸗Offenburg, Rheindl⸗Tauberbiſchofsheim, Schmieder⸗Bühl und Schmitt⸗Neckargerach. Nach der Verſammlnng fand ein gemeinſchaftliches Mahl im „Rheiniſchen Hof“ in deſſen Verlauf verſchiedene Toaſte ausgebracht und ein Huldigungstelegramm an den Großherzog geſandt wurde, auf welches folgende Autwort einlief: „Herr Rathſchreiber Ganter Offenburg. Ich danke den Deligirten der 19. Generalverſammlung des badiſchen Rath⸗ ſchreibervereins für den freundlichen Ausdruck — — Schlagwort, mit dem man in allen Kreiſen 905 treuer Geſinnung die Sie mir widmen. Ich erwiederte Ihre guten Wünſche von Herzen für Ihr aller Wohlergehen. Friedrich, Großherzog.“ — Berlin, 22. Sept. Heute vormittag iſt bei dem erſten Feuerſchiff in Cuxhaven das Torpedoboot 8 26 gekentert und geſunken. Der Kommandant, Herzog Wilhelm von Meklenburg, und ſieben Mann ſind ertrunken. [Herzog Friedrich Wilhelm von Meklenburg⸗ Schwerin, geboren 5. April 1871, Leutnannt zur See, unverheiratet, iſt ein Sohn aus der dritten Ehe des 7 Großherzogs Friedrich Franz II. mit der Prinzeſſin Marie von Schwarzburg⸗Ru⸗ oolſtadt.] — Curxhaven, 23. Sept. Nach dem Cuxhavener Tageblatt erfolgte die Kenterung des Torpedobootes 8 26 vormittags 9 Uhr 48 Minuten beim erſten Elbleuchtſchiff infolge Sturmes. Das Boot ſank innerhalb einer Stunde von der Beſatzung wurden 9 Mann gerettet. Wenn das Wetter ruhig iſt, werden die Bergungs⸗ arbeiten begonnen. — Cuxhaven, 23. Sept. Der gerettete Matroſe Leckbuſch erzählt, daß der Herzog Wilhelm, der durch die über das Achterdeck kommende Sturzſee in das Zwiſchendeck geſchleu⸗ dert wurde, in ſeinem ſchweren Oelzeug und See⸗ ſtiefeln liegen blieb. Er rief Leckduſch zu, ſich zu retten, er ſelbſt, habe keine Hoffnung, als ſelig ſterben. Leckbuſch kletterte durch die Lucke; drei von den Ertrunkenen hatten gerade ausge⸗ dient. — Fiume, 22. Sept. Geſtern abend erfolgte in der Nähe des Hafens ein Zuſammen⸗ ſtoß zwiſchen dem engliſchen Dampfer „Tiria“ und dem Perſonendampfer „Ika“ welcher 60 Per⸗ ſonen, meiſt Ausflügler aus Wien, Agram und Budapeſt an Bord hatte. der „Ika“ ſank, nur Kapitän und Schiffsmannſchaft konnten ſich retten, während viele Paſſagiere ertranken — Fiume, 23. Sept. Die Zahl der mit der „Ika“ untergegangen Perſonen iſt noch nicht feſtgeſtellt. Der verhaftete Kapitän der „Ika“ beſchuldigt den Kapitän der „Tira“ dem ge⸗ ſunkenen Schiff in der Dunkelheit den Weg ab⸗ geſchnitten und den Zuſammenſtoß veranlaßt zu haben. Nach den letzten Meldungen ſind 19 Paſſagiere gerettet und 25. ertrunken; ſämtliche Matroſen ſollen gerettet ſein. — Bayon ne, 22. Se iſt heute geſtorben. [General Bourbaki iſt am 22. April 1816 zu Pau als der Sohn eines Oberſten griechiſcher Abkunft geboren. Er diente lange Zeit in Algerien und zeichnete ſich dann im Krimm⸗ kriege beſonders bei der Erſtürmung des Ma⸗ lakow und ſpäter im Kampfe gegen Oeſterreich in der Schlacht bei Solferino aus. Als Kom⸗ mandant der Loire Armee ſuchte er bekanntlich im Jahre 1871 die Verbindungen der in Frankreich ſtehenben deutſchen Armee mit dem Rheine zu durchbrechen, wurde aber durch die heldenmütigen Kämpfe der badiſchen Soldaten zum Rückzug genötigt. In ſeiner damaligen verzweifelten Lage verſuchte er ſich am 27, Januar durch einen Piſtolenſchuß zu tödten und ſchwebte lange in Todesgefahr. Seine Armee zog fich in die Schweiz zurück, Im Juli 1871 erhielt er das Kommando dez 6. und 1873 das des 14. Armeekorps. Seſt 1979 iſt er zur Dispoſition geſtellt.) pt. General Bourball Eine Blume 1 auf das Grab des theuren und ehrengeachteten Fräuleins Anna Meine cke, Bäckermeiſterstochter, Seht Ihr die Holde dort im Sterbekleide, Verblichen iſt der Wn ge ſanftes Roth. i O Eltern! Eure ſüße Freude, 1 Sie, die zum Kuß Euch oft die Lippe bot Sie iſt dahin, enthoben irdiſchem Leide, Sie iſt dahin, o weinet, ſie iſt todt. 5 Ach in der Jugend ſanftem Himmelsgla nze, Sank Sie entblättert hin die zarte Pflanze, So flechtet denn die traurigen Cypreſſen, Den Todtenkranz um das verblichen Haupt, Wir hatten Dich, Du hatteſt uns beſeſſen, Du haſt an uns, wie wir an Dich geglaubt, Ob auch der Tod dich grauſam uns geraubt. Du blickſt als ſeeliger Engel auf uns nieder, Um unter Engeln ſehen wir einſt Dich wieder, Ruhe nun ſanft, ſo tönt leiſe zu Dir hin unſer letzter Gruß, Deiner Aſche eine Thräne, deinem Bild der Liebe Kuß. Den tieftrauernden Hinterbliebenen gewidmet v. G. S. FFC ausgeſprochen, von ihm klang es doppelt ſchön! Aber ſie konute ſeine Frage nicht beanworten, konnte nicht das eine Wort ausſprechen, welches ihre Seele fortwährend jauchzte:“ „Albrecht!“ Mora, warnm reden Sie nicht? Sagen Sie mir eines werden ſie manchmal dieſer Tage geden⸗ ken? — — f „Ja — — oftmals,“ hauchte ſie — — und ein feuchter Blick traf den ſeinen — — es war — — ſo ſchöa — — unn — — und iſt ſobald vorüber —“ N „O, Kind, Kind,“ brach der ſtarke Mann leidenſchaftlich los, „was ſoll ich denn ſagen, wenn ſie über unſere Trenung betrübt ſind, Sie haben die Eltern den Bruder die Heimath. Und ich wenn ich heimkehre in meine elegante Wohnung begrüßt mich Niemand, ich bin allein von früh bis Abend — — jetzt freilich nicht mehr denn — — Nora, ich bin ein Dieb geweſen, ich muß es Ihnen beichten, hier unterm freien Gotteshimmel.“ Sie ſah in großer Erregung zu ihm auf und er ſah ihm hellen Mondſchein ihr ſüßes Ge⸗ ſicht lächeln; haſtig zog er die Brieftaſche hervor und öffnete ſie, die Photographie des jungen Mäd⸗ chens lag darin, er hatte ſie aus einem der um⸗ liegenden Albums an ſich genommen. „Herr Oberſt! Neckend hob ſie den Zeige⸗ finger der Hand, da löſte ſich ein Roſenknöpfchen v. Kleide und fiel herab, Werner hob es auf legte es neben das Bild und frug bittend: „Darf ich dies Blüm⸗ en behalten? Es iſt freilich kein Vergißmeinnicht, das macht aber nichts.“ „Sie dürfen,“ klang es zurück, werden Sie be auch an — — uns denken?“ wen foll ich denken? An Papa, Mama, oder Bruder Eugen? Sie beugte das Köpfchen noch tiefer, es war ihr als müſſe das Herz zu ſchlagen aufhören vor Jubel, aber ſie ſagte doch ganz deutlich: „An — mich Herr Oberſt., „Nicht ſo, Kind,“ bat er nochmals, Sagen Sie es ein einzig Mal, wie ich heiße. Sehen Sie dort tauchen ſchon die Lichter des Schloſſes auf dann müſſen wir ſcheiden.“ Albrecht flog es in halb erſtickenden Lauten zu ihm hin, ein leiſes Schluchzen erſtickte die wei⸗ teren Worten, aber er hatte genug gehört. „Nora, mein geliebtes Kind, es iſt kein Tranm Darf ich einſtmals wiederkommen und die Frage an Sie richten, welche ich heute auszuſprechen wage? Darf ich, o geben Sie mir keine allzulange Wartezeit —“ „Kommen Sie bald — Albrecht — ich warte mit Sehnſucht,“ rang es ſich von Noras Lippen; der Wagen hielt und wie ein Gedanke zum Wageu hinaus und im Schloſſe verſchwunden leuchtenden Blickes ſchaute Albrecht von Werner der roſigen Schieppe nach, die ſoehen um die Ecke fegte. „Gute Nacht, Freund Dahlen ſagte er dann bewegt zu dem Freunde, „ich muß Dich morgen in aller frühe ſprechen, denn Du weißt: weß das Herz voll iſt, deß geht der Mund über.“ „Mein braver Albrecht, Gott behüte Dich,“ gab der zurück, gleichfalls tiefbewegt, „wir werden alle an dieſen Ball denken müſſen.“ Droben aber vor ihrem Bette kniete lachend und weinend das junge Mädchen und immer von „Sprechen Sie deutlich, Nora,“ bat er, an N Oberſt und neuem: „Er liebt mich, der ſchöne ſtatliche — ich liebe ihn gleichfalls — ach, du lieber Gott, fchenke ihn mir doch, ich will ihn glücklich machen — ja das will ich gewiß thun aber wird es Papa erlauben.“ * * * Die Zeit flog dahin, der Herbſt ging vorüber und der Winter kam; zwiſchen Herr von Dahlen und ſeinem alten Freunde war ein eifriger Brief⸗ wechſel entſtanden, welcher heimlich von leuchtenden Mädchenaugen beachtet wurde. Nora hatte eine große Vorliebe für den Fauſt gewonen, ſtundenlang konnte ſie das gafgeſchlagene Buch vor ſich haben und träumeriſch auf jene Stelle hiuſchauen, welche einſt ihr Herz ſo 8 Wonne hatte erbeben laſſen,! b Könnt ich zum Augenblicke ſagen, berweile doch du biſt ſo ſchön —“ Aber es kam anders, als ſie tief Innern ihres ſehnſüchtigen Herzens gehofft als der Weih⸗ nachtsſtern über der Erde aufging, lag das junge Mädchen an einem heftigen Fiber erkrankt im Bette und Herr von Dahlen wußte kaum, wie er die vielen angſtvollen Briefe beantworten ſollte welche aus der fernen Gurniſonſtadt des Oberſten von Werner herflogen. Endlich, es mochte gegen Ende Januar ſein, war die Krankheit vorüber und Nora lag zum erſten Male, noch ſchwach zwar, aber mit dem beſeligen⸗ den Gefühle des Wiedergeneſeus, auf der Chaiſe⸗ longu in dem Wohnzimmer. ö 1 0 1 tag. u 100 mn n 1 fing: 17 4 15 g ihn r l ut auf den de I die Boche i un fort! nel Jol Uebt Abma — . damn vorzügli 5 Deze Well in 3 Fla 9 ——— — D vorne Anne W mißt drin, dare du dindſchg iu altri Ain grünt e dau it u der da. . tenz u wah ale der ält⸗ — Nah Girkauf