8 infüſt . l Gin feiner u dle gi b, Pfund b U da AA Mt ksgarn auer, Si iſſeler Cacao ſowie ö inchner r Catit Mund. n für Nugal⸗ Caen (Suchen ö He. te (offen iu Suchen, Moning. Nadeitt. „ Lößet Nahe zun Kt nung ind Kü g uf l. L Geher. racittolln 15 ohlen, gude cohler- Ning e Lohliſt 3 55 U Pac, . tenpul pritzen 0 W e Ladenburg. No. 76. Die Radfahrer im diesjährigen Raiſermanöver. Ueber die Militärradfahrer plaudert O. Klaußmann im „L. Anz.“: Schon bei den wwifſonsübungen haben ſich die Kadfahrer bewährt, und die Vortheile, die ſte brachten, aren außerordentliche. Die Bapern haben im Kegiment zwanzig Kadfahrer, außerdem ganze Pionierabtheilungen zu Rad und beſondere, nur aus Unteroffizieren beſtehende Kadlerab⸗ theilungen mit ſehr viel radelnden Offizieren. Man hat die Kadfahrer nicht nur als Grdon⸗ nanzfahrer beim Gros, bei der Vorhut, bei der Artillerie und Kavallerie mit Vortheil ver⸗ wendet, ſondern ſie werden auch zum Auf⸗ klärungsdienſt mit großem Erfolg benutzt. Ja, es ſcheint faſt, als wollte ſich jetzt ſchon aus den Kadfahrern eine neue, beſonders tüchtige Spezialtruppe entwickeln, wie dies dereinſt die uſaren waren, als man ſie neu einführte. ie Bapern haben die klügſten Leute für ihre Kadfahrer⸗Abtheilung ausgeſucht. Die Mann⸗ ſchaften ſind ſehr reichlich mit guten Karten verſorgt, mit deren Hilfe ſie ſich raſch zurecht⸗ finden können. Ich glaube, ſie würden noch mehr leiſten, wenn man ſie mit guten Krim⸗ ſtechern ausrüſten würde. Es ſind „freche Dachſe“, dieſe Kadfahrer, die dem Feind dicht auf den Leib rücken, ihn überall umſchwärmen, ja ſogar mit Erfolg ſeine Stellungen in weitem Bogen umfahren, um dieſe Stellungen aus zu⸗ kundſchaften. Schon am frühen Morgen, als gerade die Feindſeligkeiten beginnen ſollten, erſchienen Radfahrer vom 11. Armeecorps in Seligenſtadt, das die Bapern ſoeben verlaſſen hatten. Sie hatten die abmarſchirenden Bayern in weitem Bogen umfahren, hatten ihre Märſch⸗ chtung und Stärke beobachtet und wollen jetzt urge Anzeiger für Mittwoch, den 22. September Ladenburg und Umgegend. 5 Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. 4 f N Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unter⸗ 0 979 761 haltungsblatt Mark 1.40, frei ins Haus. Für die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, Anzeigen: Die einſpaltige Corpuszeile oder deren Raum 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. Ladenburg. 1897. an ihre Vorhut die Nachrichten, die ſie er⸗ mittelt hatten, telegraphiren. Auf dem Poſt⸗ amt aber wurden ſie von einer baperiſchen Kadfahrer⸗Abtheilung überraſcht und zum Theil gefangen genommen. Ein Theil entkam aber doch. Auch allerlei Liſten werden angewendet. Die baperiſchen Radfahrer tragen zum Beiſpiel Depeſchentaſchen am Hoppel, die Depeſchen aber verſtecken ſie in den hohlen Griffen der Lenkſtangen, damit ſie der Feind nicht findet, wenn er einen Kadfahrer abfängt. Selbſt ein einzelner Radfahrer iſt eine militäriſche „Macht“. Ich ſah einen Kadfahrer der Bayern weſtlich von Hanau gejagt kommen, den eine preußiſche Dragoner Patrouille verfolgte. Er fuhr wie der Wind, fand aber noch Seit, ſich hin und wieder umzudrehen und ſeinen Verfolgern eine lange Naſe zu machen. Sie konnten ihn doch mit ihren Pferden nicht einholen. Doch das Verhängniß nahte in Geſtalt einer Patrouille von den blauen Huſaren, die von links quer über das Feld geritten kam, um dem Kad⸗ fahrer, der natürlich auf der Candſtraße bleiben mußte, den Weg abſchneiden. Aber das focht den Kadler nicht an. Er machte Halt, ſprang ab, legte das Rad auf die Erde, nahm das Gewehr vom Rücken und feuerte hinter einem Baum der Huſaren⸗Patrouille die fünf Schuß aus ſeinem Magazin entgegen. Im Ernſtfalle war die Patrouille weggepuſtet. Dann beſtieg er ſein Kad wieder, warf den Huſaren noch einige Hußfinger zu und ſtrampelte unbehelligt davon. Dieſe Radfahrer ſah man überall, ſie fuhren bei dem tollſten Regenwetter, daß der Schmutz hoch aufſpritzte, und auf ihr ſchon von Weitem gerufenes „Rechts gehen, rechts gehen!“ wichen ihnen alle maſchirenden Holonnen aus, um ihnen freie Bahn zu geben. Die Infanterie hat ihre Kadfahrer beſonders gern, ſie erſparen ihr manchen Marſch. Sobald ein Schuß forn fällt, jagen ganze Schwärme von Ordonnazfahrern vor, und in wenigen Minuten iſt es beim Hauptheer bekannt, was vorn geſchehen iſt. Politiſches. Budapeſt, 20. Sept. Anläßlich der Ankunft des deutſchen Kaiſers prangt die Stadt im Feſtgewand. Sämmtliche Straßen vom Centralbahnhof bis zur königlichen Burg in Ofen ſind aufs Prachtvollſte geſchmückt. Vor allem die Burg macht einen wunderbaren Eindruck. In den frühen Morgenſtunden ſetzte ſich eine wahre Völkerwanderung nach den Straßen in Bewegung, auf denen der Kaiſer ſeinen Einzug halten wird. Vom Bahnhof bis zur Burg bildet die geſammte Garniſon Spalier; auch zahlreiche Vereine, Schulen u. ſ. w. betheiligen ſich daran. Hinter dieſen Spalieren hatte eine vieltauſendköpfige Menſchen⸗ menge Aufſtellung genommen. Zum Empfange Kaiſer Wilhelms waren auf dem Bahnhofe die Erzherzöge Franz Ferdinand, Otto, Joſef, Joſef Auguſt, die ungariſchen Miniſter unter Führung des Miniſterpräſidenten Baron Banffy, die Spitzen der Zivil⸗ und Militärbehörden verſammelt. Um 9 / Uhr traf Kaiſer Franz Joſef ein. Kurz nach 10 Uhr ver⸗ kündete Geſchützſalut das Eintreffen des kaiſerlichen Zuges. Kaiſer Wilhelm, der die Uniform ſeines 6. ungariſchen Huſarenregiments trug, entſtieg dem Salonwagen, wechſelte mit Kaiſer Franz Joſef wiederholt Kuß und Händedruck und begrüßte die Erzherzöge, ſowie die Spitzen der Behörden. Nach dem Abſchreiten der Ehrenkompagnie begaben ſich die beiden Majeſtäten zu dem Wagen. Beim heraustreten aus dem Bahnhof wurden die beiden Herrſcher von einer vieltauſendköpfigen Nov a iegler. Nachdruck verboten. Fortſetzung Die dunklen, ſchönen Männeraugen ſenkten ſich in Noras blaue Sterne und Herr von Werner meinte ſcherzend: „Sie haben recht, Fräulein von Dahlen, ich bin ein alter Mann, das merke ich heute ganz beſonders —“ i „Aber, Albrecht, den Gefallen mußt Du mir gleich zuerſt thun unſere Kleine mit Nora anzureden. Sie iſt kaum achtzehn Jahre alt und Du kennſt ſie ſchon als Kind — alſo das bitte ich mir vor⸗ erſt aus.“ „Nein Freund, Dahlen, der alte Kamerad ſchlägt Dir gleich die erſte Bitte ab, das geht nicht. Aber, ich hoffe, gnädiges Fräulein, wir werden trotz meiner grauen Haare und Candillen, dennoch gute Freunde!“ Wenn nur das dumme Herzklopfen nicht gewe⸗ ſen wäre, das junge Mädchen brachte kaum einige Worte heraus. i Aber — es rann wie ein elektriſcher Strom durch ihre Adern, als Herr von Werner nun ihre Hand in die ſeine nahm und herzlich drückte. Die Begrüßung mit den andern Herren ging viel leichter von ſtatten, all die Würde einer jungen aber erwachſenen Dame ward hervorgeſucht und Noras kühle Verbeugung und leichtes Kopfneigen hätte den berühmteſten Tanzlehrer befriedigt. Des Oberſten Adjutant, Baron Soltau, ſchien ſogleich an dem reizenden Mädchengeſicht Gefallen zu finden er blieb an ihrer Seite, plauderte, ſcherzte und bot, als der Diener das Eſſen meldete, ihr den Arm, ehe noch einer der älteren Herren dies that. Herr von Werner führte natürlich die Hausfrau. Nora athmete auf, als ſie beim Niederſetzen die Mama ſich gegenüber ſah und den Blick des Kommandeurs auf ruhen fühlte; weshalb mußte ſie immer wieder überſchauen, weshalb wich die ab⸗ ſcheuliche Röthe nicht von ihren Wangen. Und all der ſprühende Lebensmuth ſchien gleichfalls ver⸗ ſchwunden, ſie empfand viel eher ein Gefühl, als müßten die Thränen kommen; freilich keine bittere Schmerzensthränen, ſondern ſolche, bei denen ſie hätte aufjubeln mögen. Die lebhafte Unterhaltung ihres Nachbarn ging ihr ſo ziemlich verloren, ſie lächelte mitunter antwortete ja oder nein und wußte nicht im ent⸗ fernteſten was er gemeint, als man ſich erhob, athmete Nora erleichtert auf dann, ſobald ſie konnte eilte ſie fort in ihr einſames Thurmſtübchen. Auf dem zierlichen Kleblatttiſchchen vor dem Ruhebett des jungen Mädchens lag ein Gedicht⸗ buch aufgeſchlagen, haſtig langte Nora darnach und wieder überzog dunkle Glut ihre Wangen. Sie hatte „Frauenlieb“ und „leben“ vor ſich: „Als ich ihn geſehen, Glaubt ich blind zu ſein —“ * 80 * Mehrere Tage vergingen, das fröhliche Ma⸗ növerleben entwickelte fich nach dem alten Brauch aber diejenige welche ſich am meiſten darauf ge⸗ freut, Nora von Dahlen, genoß es am wenigſten. Sie war ſo ſtill geworden und wenn Die alte Lebendigkeit auch oft ſprühend hervorbrach, ſo ſchien es doch nicht ſo wie ſonſt, beſonders ſobald der Oberſt anweſend. Es war an einem Vormittage und noch weit ab vom Mittag, die Herren kehrten vielleicht in einer Stunde erſt heim, Nora ſaß am Klavier und übte, denn ſie beſaß eine wundervolle Stimme und liebte Muſik leidenſchaftlich. Geſtern Abend hatte man ſie dringend aufgefordert zu ſingen und ſie war den allgemeneinen Bitten gern gefolgt, vielleicht auch, weil eine tiefe, virbrirende Männerſtimme mitgebeten: Nur ein kurzes Lied Fräulein Nora.“ Die Mama wühlte aus den umherliegenden Noten ein Lied und dann ſang das junge Mädchen, ſo ſchön wie noch nie zuvor, ſo innig und ſo jung⸗ fräulich, natürlich umrauſchte ſie allgemeiner Beifall als ſie geendet und nachdem ſich derſelbe etwas ge⸗ legt, ſetzte ſich Baron Soltau an das Inſtrument, um den Schubertſchen Wanderer zu ſingen. Nora ſtand etwas abgeſondert von Ihnen am Notentiſch da hörte ſie plötzlich eine wohlbekannte Stimme