mittelbar von England gehalten oder beſchützt wurden, ſind nunmehr die erſten von den engliſchen eingeborenen Truppen beſetzten Poſten durch die aufſäſſigen Grenzſtämme mit großer Uebermacht angegriffen worden. Ein von 50 Sikhs ver⸗ theitigter Punkt iſt nach tapferſter Gegenwehr überwältigt worden. Die Urſache dieſes Miß⸗ geſchicks liegt wahrſcheinlich an der Steckung des Bahnverkehrs, der den rechtzeitigen Nachſchub großer Traincolonnen mit Tauſenden von Trag⸗ thieren und den eiligen Aufbruch des Entſatzes ausſchloß. Verſchiedenes. — Mannheim, 15. Sept. Der Kauf⸗ mann Stefan Doerr wurde wegen Unterſchlagung von 21,000 Mk. zum Nachtheil der hiefigen Schiffs⸗ und Maſchinenbau⸗Geſellſchaft zu 2½/ Jahren Gefängniß verurtheilt. — Weinheim, a. d. Bergſtr. Vom 18. bis 26. September ſindet hier eine Obſt u. Gartenbauausſtellung ſtatt, welche auf dem Ge⸗ biet der gärtneriſchen Anlagen wie auch des Gartenbaues im Allgemeinen ſehr Sehenswerthes bieten wird. Es dürfte deshalb ſehr lohnend ſein, während dieſer Zeit einen Ausflug nach unſerer ſchön gelegenen Stadt zu machen zum Beſuche der Ausſtellung. — Schlierbach, i. E. 14. Sept. Geſtern früh fand man den 57jährigen Gipſer Liby von hier ermordet auf der Straße; der Schädel war durch einen Axthieb geſpalten. Der Ermordete welcher in Mülhauſen in Arbeit ſtand, iſt auf ſeinem Gange zur Eiſenbahn meuchlings ermordet worden. — Berlin, 15. September. Die „Nordd. Allg. Ztg.“ ſchreibt: Die Nachricht, daß am 1. November ſeitens der Reichspoſt mit der Ausgabe und Beförderung der Kartenbriefe begonnen werden ſoll, erweiſt ſich als richtig. Hierzu ſind 15 Millionen Kartenbriefe ſofort erforderlich, um alle Poſtanſtalten mit dem nöthigen Vorrath ver⸗ ſehen zu können. In der Reichsdruckerei arbeiten fünf Maſchinen an der Herſtellung dieſer Karten⸗ briefe. Sie erhalten eine Einlage, die verhindern ſoll, daß der Inhalt geleſen werden kann. Aller⸗ dings wird ſich der Wunſch nicht erfüllen laſſen, die Kartenbriefe zu einem Portoſatze von 5 Pfg. zu befördern. J entgleiſte — Köln, 15. Sept. Die Kriminalpolizei ver⸗ haftete einen Poſtſchaffner Namens Mosbach aus Köln Nippes wegen Unterſchlagung und Urkunden⸗ fälſchung im Amte. Mosbach hatte in den letzten Tagen einen Werthbrief von eintauſend und 5 M. erbrochen und das Geld im Keller ver⸗ ſteckt gehalten, wo die Polizei es vorfand. Die Begleitezettel über die durch Mosbach zu beför⸗ dernden Werthbriefe hatte, d. Frf. Ztg zufolge der ungetreue Beamte mit einer gefälſchten Un⸗ terſchrift verſehen, — Stendal, 15. Sept. Kurz vor dem hieſigen Bahnhofe ſtieß Nachts 1 Uhr ein Eil⸗ güterzug auf einen Güterzug. Von letzterem der Packwagen. Ein lerer und ein voller Wagen wurde zertrümmert. Ein Bremſer iſt ſchwer verletzt. — Ulm, 14. Sept. In einem Kartoffel- acker unweit der Traßmühle wurde die Leiche eines Mannes gefunden. In der Nähe lag ein Baumpfahl, mit dem der Gefundene erſchlagen worden. In dem Todten wurde der 34 Jahre alte Fabrikarbeiter Bröckl aus Pfuhl erkannt. Der Mord geſchah auf der Günzburger Straße von der aus der Mörder die Leiche welche er be⸗ raubt hatte, auf das Kartoffelfeld ſchleppte wo ſie von der Straße aus bemerkt werden konnte. — Brüſſel, 16. Sept. Maskirte Bandi⸗ ten überſielen Nachts die Gutsbeſitzer Gebrüder Gulince in ihrer Wohnung, ermordeten den einen verwundeten den andern ſchwer und raubten 40000 Frs. in Baargeld. (Kl Journ.) — Brügge, 15. Sept. Der Gutsbeſitzer Baron Kerwyn wurde von ſeiner Gemahlin erſchoſſen. Die Motive zur That ſind noch un⸗ aufgeklärt. Die Mörderin wurde verhaftet. — Zürich, 15. Sept. In der Nähe der Stadt wurde auf einer Wieſe eine ältere, gutgekleidete Frauensperſon mit durchſchnittener Kehle aufgefunden. Neben der Leiche lag ein blutiges Taſchenmeſſer. Paris, 16. Sept. Die geſtrigen Abendblätter berichten aus Baybonne: die zwiſchen Irun und San Sebaſtian verkehrende Perſonen⸗ poſt wurde in der Nähe von Jrun von einem Bahnzuge erfaßt. Drei Inſaßen des Poſtwagens wurden getödtet. Nach einer weiteren Meldung ſind 5 Perſonen getödet und zwei ſchwer ver⸗ letzt worden. — Paris, 16. Sept. Die Polizei ver⸗ 1 80 . 4 haftete geſtern Abend auf 8 t. Laſalre Bahn⸗ hof drei Engländer, welche mit 105000 Frances geſtohlener Werthgegenſtände nach England flüch⸗ ten wollten. — Madrid, 15. Sept. In Baldemora ſind in Folge der Ueberſchwemmungen über 100 Häuſer eingeſtürzt. Die betroffenen Familien müſſen im Freien campiren. Mehrere Menſchen und viele Hausthiere ſind in den Fluthen ertrun⸗ ken. — NewYork 14. Sept. Die „St. Louis Poſt“ veröffentlicht telegraphiſche Mittheilung aus Houſton. Demzufolge hat ein Orken die Gebäude von Port Athur und Sabine Paß in Texas verwüſtet, wobei 38 Perſonen um das Leben kamen. Ein gewaltige Flutwelle folgte dem Orkan und überſchwemmte beide Orte, in⸗ folgedeſſen noch 8 Perſonen ihr Leben einbüßten. Die beiden Stätte ſind Endſtationen der Kanſas Lity, Pittsburg und Golfeiſenbahn. Ein ruſſiſcher Zwei⸗Meere Canal iſt der Rieſenplan, der heute ſeiner Verwirklichung entgegen reift. Es handelt ſich hierbei um nichts Geringeres, als um die Verbindung der Oſtſee mit dem Schwarzen Meere durch eine Waſſerſtraße. Der neue Waſſerweg ſoll, bei der Hafenſtadt Riga beginnend und den Fluß⸗ läufen der Düna, Bereſina und des Dnieper folgend, bei Cherſon in das Schwarze Meer münden. Die Ausführung dieſes Planes iſt nur möglich, weil große Terrainſchwierigkeiten bei dem benachſichtigten Canalbau nicht zu überwinden find. Der Canal, deſſen Baukoſten auf 560 Millionen Franken veranſchlagt ſind, würde eine Breite von 65 Meter an der Oberfläſche und 35 Meter an der Sohle bei einer Tiefe von 8,45 Meter erhalten, ſodaß er von den größten Panzerſchiffen der ruſſiſchen Marine benutzt werden könnte. Die Bauzeit iſt auf 5 Jahre berechnet. Der rieſige Canal würde eine Länge von 1600 Kilometern erhalten, alſo von 333 Stunden. Das Patent⸗ bureau Dr. J. Schanz u. Co., Berlin, Würzburg (Comerſchulgaſſe 15) ꝛc., bemerkt dazu, daß das Projekt an Kühnheit des Entwurfes, an milltär⸗ iſcher Bedeutung und Wichtigkeit in volkswirth⸗ ſchaftlicher Hinſicht alle bisher ausgeführten weit in S ſtellt. f das Zimmer bald den Papa und die Mama um⸗ armend, bald Bruder Eugen mit ſich fortreiſend. „Nun, das ſcheint eine herrliche Zeit zu werden. wenn Deine Luſtigkeit ſo fort geht,“ brummte verdrießlichder Herr Studioſus, „Oberſt von Werner kann ſtaunen über ſeines Freundes militär⸗ freundliches Töchterlein. f „Ach, den alten Oberſt bekommen wir alſo wirklich in das Schloß,“ ſeufzte Nora noch ganz athmeulos aber doch auch enttäuſcht an den Tiſch ſetzend, „da wird es mit einem Manöverball doch nichts werden, denn ſolche Reſpectsperſonen tanzen doch ſicher nicht mehr.“ „Na, Kleine laß nur gut ſein,“ tröſtete Herr von Dahlen ſeinen Liebling, „der Albrecht war nie ein Spielverderber und wird Dir zu Ge⸗ fallen ſich den Ball ſchon gefallen laſſen. Ich freue mich wirklich ſehr auf den alten Freund.“ Wie laugſam die Zeit verſtrich! Nora hatte noch nie ſoviel Langweil empfun⸗ den wie in dieſen Tagen und als endlich die Fouraſchiere eingezogen, klaſchte ſie übermüthig die 5207 und eilte zu Eugen, der im Garten Latein 8. 15 „Bruder Eugen, komm, ſei nicht ſo langwei⸗ ich. Wir wollen ein wenig ausreiten und zuſeh en, wo die Fourire Quratire angeſchrieben haben.“ Weshalb denn das, Nora? frug der junge Mann erſtaunt, „was ſolches buntes Tuch doch anziehend iſt, ſogar wegen einer Kreidenaufſchrift ſoll ich mein ruhiges Plätzchen opfern.“ „Und endlich kam der Tag, wo man von weitem heranziehend die ſchmetternde Militairmuſik horte, die Klänge klangen näher, ſchon blitzten die Helme, im Sonnenſchein, ſchon unterſchied man die Pferde der Offiziere — Nora ſtand neben Mama am offenen Erker⸗ fenſter des Wohnzimmers und ſchaute voll fröhli⸗ cher Unbefangenheit dem kriegeriſchen Treiben zu; jetzt aber bog die ganze glänzende Seite des Re⸗ gimentsſtabes, voran das Muſikkorps, nach dem Schloſſe ein. „Wer mag der ſtattliche Offizier mit dem dunklen Vollbart ſein,“ meinte Frau von Dahlen, er reitet zwiſchen dem Oberſtabsarzt und einem ältern Herrn. „Ja, das letztere mit dem brumigen Geſicht iſt gewiß Oberſt Werner,“ an twortete Fräulein Nora, „der gefällt mir nicht!“ „Kind, Kind,“ lachte die Mutter, „es können doch nicht alle tanzende Leutnants ſein; ſiehſt Du dort kommen zwei Offiziere geritten, die ſtimmen ſicherlich für Deinen Ball. Jetzt bemerkten die drei erſten Herren oben am Fenſter die Damen und grüßten ehrerbietig herauf; Noras Herz pochte heftig, und der mittelſte mit dem dunklen Vollbart hatte dabei gelächelt! Wer konnte das ſein? Endlich waren die Herren abgeſtiegen, Herr von Dahlen eilte Ihnen die Treppe hinab entge⸗ gegen und numarmte, augenſcheinlich ſehr erfreut, den ſtattlichen Offizier, der ſeines Töchterleins Neugirde erregt. „Sieh doch, Nora, das muß doch wohl Oberſt von Werner, welcher jetzt heiter plaudernd mit dem Hausherrn die Treppe hinauf. „Sie kommen Mama, ich raſch hinüber und nachſehen. Aber Kind, das wäre recht unartig,“ kopf⸗ ſchüttelte die Dame, „bleibe nur hier Papa führt die Herren zu uns und das Eſſen iſt vollſtändig fertig.“ Nora blieb, herzklopfend lehnte ſie am Fenſter und ſah wie durch einen Schleier den Vater mit will — einmal fünf oder ſechs Offizieren eintreten, ſie zur Dame des Hauſes geleiten und derſelben die Namen nennen. „Liebe Frau hier ſiehſt Du meinen alten Freund Albrecht oder vielmehr Oberſt von Werner Oberſtlieutnant Zittwitz, Augermann, Hauptmann von“ Die Namen ſchwirrten am Ohr des halbbetäub⸗ ten Mädchens vorüber, ſie verſtand dieſelben kaum, ſie ſah nur, wie der Vater ſehend plotzlich umher⸗ ſuchte und dann ſie am Fenſter bemerkte. „Aber, Nora, wo bleibſt Du? Willſt Du Papas alten Freund nicht begrüßen?“ Und dann ſtand jener ſchöne, stattliche Offizier mit dunkelblondem Vollbart und ernſten, dunklen Augen vor ihr, verneigte ſich tief und rief dann mit dem Ausdruck höchſten Staunens; mein gnä⸗ diges Fräulein 2, Dahlen iſt das wirklich dein Töchterlein, das ich vor zehn Jahren als Kind ſah, Ach ja, aus Kindern werden Leute, aus Mädchen werden. —“ 0 Er hielt inne, das Sprichwort ſchien ihm unwillkürlich entſchlüpft, aber der Schluß desselben wollte ihm wirklich nicht über die Lippen. „Ich freue mich ſehr — Herr Oberſt —“ „Na, Kind, was haſt Du nur? So ſchüchtern kenne Dich gar nicht; Dein Rang flößt ihr ſehr viel Reſpekt und beſonders das Bedenken ein, ob „der alte Herr,“ ſich für 15 Manöverball wird 9 aun hunt ö 170. — 9 11 10 l e b Genert b g dl Nanangelege f Ales Et ft Sonn lebu Aaellung, Ab duct uhlriichet ſekein Un ettin beteili g in amin im Lok an bürgen wir h ner Vere l ſoſerei u. 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