Wohlthätigkeits⸗Konzert zu Gunſten der durch Hagelſchlag Beſchädigten im Bezirk Eppingen. Das Programm iſt ſehr reichhaltig. Die Herren Rudolf Bärtich, Kammermuſiker und Richard Bärtich, Muſikdirektor und J. Groß in Mannheim haben ihre Mitwirkung zugeſichert. Da der Zutritt gegen geringen Eintrittspreis Jedermann geſtattet und das Programm ein Vielverſprechendes iſt, wird das Konzert ſich wohl eines regen übe von Ladenburg und Umgegend zu erfreuen aben. — Mannheim, 12. Aug. Wegen der Kohlendiebſtahlsaffaire erfolgte neuerdings eine Verhaftung. Es betrifft dieſelbe den Kohlen⸗ händler Carl Bernauer, welcher geſtern Abend unter dem Verdachte der Hehlerei in Unterſuchungs⸗ haft genommen wurde. Bernauer war früher mit Berthold Fuhs aſſocirt. Nach den Informa⸗ tionen der „N. B. L.“ dürfte mit dieſer Ver⸗ haftung der Kreis der Hauptbetheiligten geſchloſſen ſein. Wie wir noch in Erfahrung bringen, ſoll eine für die Freilaſſung des Kohlenhändlers Fuhs geſtellte Kaution von der Staatsanwaltſchaft nicht angenommen worden ſein. — In gleicher Affaire wurde Kohlenhändler Chriſtian Vohwinkel in das Unterſuchungsgefängnis abgeführt. — Heidelberg, 11. Aug. Heute fand hier die Enthüllung eines Denkmals für den vor bald 50 Jahren verſtorbenen Dialektendichter Nadler ſtatt. Daſſelbe iſt geſtiftet von der Wittwe eines in Karlsruhe geſtorbenen treuen Sohnes der Stadt Heidelberg, des Herrn Karl Ries und wird außer dem Andenken an Nadler zugleich dasjenige an Herrn Ries und ſeine Gattin be⸗ wahren. Es iſt von Bolz in Karlsruhe modellirt nach dem einzigen von Nadler vorhandenen Porträt. Die Büſte iſt von Stoz in Stuttgart in Bronce gegoſſen; der Sockel aus Schwediſchem Marmor iſt von Rub in Karlsruhe gefertigt. Die Feſt⸗ rede wurde von Herrn Dr. Vierordt in Karlsruhe im Auftrage von Frau Ries gehalten, Oberbür⸗ germeiſter Dr. Wilckens übernahm das Denkmal in die Obhut der Stadt. Der Sohn Nadlers Pfarer Nadler in Waldangeloch, früher in Edingen, mit Frau und Sohn wohnten der Feier bei. Das Denkmal ſteht in der Anlage nächſt dem Stadtgarten. — Karls ruhe, Die „Karlsruher Ztg.“ meldet, im Laufe der letzten 14 Tagen hat die Beſſerung in dem Befinden des Großherzogs einige Fortſchritte gemacht. Außer den Bädern haben die Ausfahrten in die Wälder der Um⸗ gebung einen kräftigen Einfluß auf den Großher⸗ zog ausgeübt. Immerhin bedarf der Großher⸗ zog noch großer Schonung. Er hat deshalb vor einigen Tagen die Einladungen zu den Paraden und Manövern des VIII. und XI. Armeekorps und der beiden königl. bayriſchen Armeekorps beim Kaiſer und dem Prinzregenten von Bayern ablehnen müſſen. Der Großherzog iſt auch ver⸗ hindert, den beabſichtigten Beſuch beim Prinzre⸗ genten in München zu machen, um für ſeine Ernennung zum Chef des bayr. Infanterie⸗ Regiments Nr. 8 ſeinen Dank abzuſtatten. — Frankfurt a. M., 10 Aug. Die im Anſchluß an die Allgemeine Roſen⸗, Blumen⸗ und Pflanzen⸗Ausſtellung hier ſtattfindende größere Obſt⸗Ausſtellung für ganz Deutſchland wird die Tage vom 1.— 10. Oktober umfaſſen. Für friſches und conſervirtes Obſt ſind 495 Preiſe, für Obſtbäume 49, für Maſchinen und Geräthe zur Obſtverwerthung ꝛc. 60, für Litteratur und Lehrmittel 16, zuſammen 619 Preiſe vorgeſehen. — Wag häuſel, 11. Aug. Heute früh nach 3 Uhr entſtand im Materialien⸗Magazin Feuer, das raſend um ſich griff und das Gebäude ſowie die darin befindlichen Utenſilien vollſtändig vernichtete. Der Schaden beläuft ſich auf ungefähr 100,000 Mk., iſt aber durch Verſicherung gedeckt; der momentane Schaden iſt ſehr groß, da einzelne Betriebe leicht darunter leiden könnten. Die Abtheilungsbücher ſind u. A. alle verbrannt. — Waldshut, 11. Aug. Beim Baden im Rhein ertrank geſtern Abend zwiſchen 7 und 8 Uhr im Schwimmbad in der Schmittenau der Aktuar Müller aus Heidelberg. Derſelbe hatte ſich jedenfalls zu weit hinaus gewagt, wurde aber dabei von der Strömung erfaßt und kam nicht mehr zu Vorſchein. Der Ertrunkene war, lt. „Alb. B.“ erſt ſeit 1 Tage hier und beim Amts⸗ gericht zur Vertretung beſchäftigt. — Villingen, 11. Aug. Der hieſige Kreisausſchuß hält am Dienſtag, den 31. Aug. einen Kreisfarrenmarkt für Orginal⸗Simmenthaler und Inländiſch gezüchtete Matrikelfarren in Donaueſchingen ab. — Ravensburg, 11. Aug. Geſtern abend wurde in der Nähe von Tettnaug ein dem Arbeiterſtand angehöriger Mann ermordet aufge⸗ funden. Der That dringend verdächtig wurden 5 zwei Frauenzimmer vorerſt hier feſtgenommen. Ferner als der Mitthäterſchaft verdächtig wird ein etwa 40 Jahre alter Burſche, der den Namen Meier führen ſoll, verfolgt. — Hirſchberg, 10. Aug. Nach dem aus 31 Gemeinden und Gutsbeſitzern vorliegenden Material über die Hochwaſſerſchäden im Kreiſe Hirſchberg ſind den Fluthen 4 Menſchen und 160 Stück Vieh zum Opfer gefallen. 19 Wohn⸗ häuſer und 42 andere Gebäude wurden zerſtört. Erheblich beſchädigt ſind 72 Wohnhäuſer und 75 andere Gebäude. An Brücken wurden 124 zer⸗ ſtört und 53 beſchädigt. Von Stegen ſind zer⸗ ſtört 11278 Meter; erheblich beſchädigt. 36 875 Meter. An Acker⸗ Wie ſen⸗ und Gartenland ſind fortgeſchwemmt 287 Hektar; gänzlich verſandet ſind 910 Hektar. Petersburg, 11. Aug. Ein Telegramm der „Nowje Wremja“ meldet aus Wjasma im Gouvernement Smolensk: Geſtern entſtand an dem Orte an drei verſchiedenen Stellen Feuer, wodurch 127 Häuſer eingeäſchert wurden. Abends brannte es noch an einer vierten Stelle. Die Bewohner ſind ſehr erregt. Der entſtandene Schaden it ſehr beträchtlich. Der Gouverneur iſt gus Smolensk in Wjasma eingetroffen. (Verſicherungsweſen.) Die Kölniſche⸗Un⸗ fall⸗Verſicherungs⸗Actien⸗Geſellſchaft in Köln a. R., welche auch bisher ſchon Verſicherungsſchutz gegen die dem Radfahrer drohenden Gefahren gewährt hat, ſtellt nunmehr, in dem Beſtreben, den Bedürfniſſen und Wünſchen des Publikums gerecht zu werden, auch beſondere Radfahrer⸗Po⸗ licen und zwar ſowohl für Herren als auch füt Damen aus, nach welchen allen durch das Rad⸗ fahren entſtehenden Unfälle von Perſonen und Sachbeſchädigungen bis zur vollen Höhe der ver⸗ ſicherten Summe zu erſetzen ſind. a Die Verſicherung erſtreckt ſich nicht bloß auf die körperlichen Unfälle, welche den Verſicherungs⸗ nehmern für ihre Perſonen beim Radfahren zu⸗ ſtoßen, ſondern umfaßt auch die geſetzliche Haft⸗ pflicht, welche die Radfahrer bei körperlichen Ver⸗ letzungen dritter Perſon oder bei Beſchädigung fremden Eigenthums beim Radfahren trifft. Dieſe Verſicherungsart muß bei dem großen Aufſchwung, den das Radfahren nimmt, als eine durchaus zeitgemäße begrüßt werden. Sie wit ſehr bald für jeden Radfahrer unentbehrlich ſein, endlich kommen ſoll — — ſo Einer hat keinen Anſpruch auf die Hilfe Gottes, denn er hilft ſich ſelbſt nicht, ſondern er iſt auch ſo einer von den Tagdieben. Ein grelles Hohnlachen unterbrach ihn. Zugleich aber war Wilhelm vor ihn getreten und fuchtelte ihm mit den beiden Fäuſten vor den Augen herum. „Du, ich laß mich nicht utzen von ſo einem alten Duckmäuſer, wie Du biſt, erſt recht nicht!“ ſagte er grob. Wenn mir einer dumm kommt ſo kann er was beſehen, verſtanden? Wenn Du weiter nichts zu ſagen weiſt, als meine Frau auf⸗ zuhetzen, ſo mach Du gefälligſt die Thür von außen zu!“ „Das will ich auch!“ entgegnete der Ent⸗ rüſtete. Hier bei Dir iſt ohnehin wenig Ehre zu holen. Mich dauern nur Dein Weib und Deine armen Kinder — — hilf Gott! was ſoll aus denen einmal in Zukunft werden.“ Aber dieſe Worte feſſelten den Zorn des Trunkenen noch immer mehr. „Sei ſtill oder ich ſchlage Dir eins auf den Mund!, rief er roh. Meiſter Waldow wendete ihm den Nücken, er trat auf die ſchluchzende Frau zu und ſchüttelte deren beide Hände. „Adjes auch, ſagte er ich bin ſelbſt ein armer Mann, aber das verſprech ich Dir: kann ich ſo helf ich Dir jederzeit aus — — und auch Ihr Kinder erinnert Euch, daß Euch en Gundelfingen ein Onkel wohnt, der es gut mit Euch meint. Beſucht mich einmal dort iſt ein ſchöner Wald — na Ihr kennt ihn ja von früher her — und jetzt Gott befohlen.“ „Glückliche Reiſe,“ höhnte der Trunkenbold hinter ihm her. „Du Narr, laß Dich nur nicht wieder bei mir blicken. Ich zwing es doch 5 und lach Dich noch aus mit deinem Spaarthaler hahaha!“ Meiſter Konrad gab ihm keine Antwort, ſondern ſchied ſtillſchweigend. Aber das Herz wollte dem wackeren Manne bluten, wenn er an Frau Mienas und deren Kinder Zukunft dachte. Frau Karline war nun die Schilderung von dem Elend, welches ihr der Gatte eingehend genug beſchrieben hatte, doch zu Herzen gegangen. „Ach Du lieber Gott!“ meinte Sie bekümmert. „Was ſollen wir da erſt ſagen. Wir haben ja garnichts! Wenn das ſchöne Lotteriegeld nicht einmal hingereicht hat, um den Wilhelm in die Höhe kommen zu laſſen.“ Aber da nahm Meiſter Konrad ſeine Frau bei der Hand und deutete auf die beiden Kinder die nun ſchon 13 und 12 Jahre geworden waren und geſittet hinter dem Tiſche mit der Anfertigung ihrer Schulaufgaben beſchäftigt waren. „Schatz, da iſt unſer Reichtum!“ ſagte er. „Was wir nicht erreichen konnten, das werden die Kinder erreichen. Gottlob der liebe Gott hat mich wenigſtens ſo alt werden laſſen, um die Kinder in Zucht und Frömmigkeit erziehen laſſen zu können Vorhin erſt bin ich dem Herrn Lehrer begegnet. Er meint unſer Junge ſei ſein tüchtigſter Schüler Er will ihm für eine gute Lehrſtelle beſorgt ſein, wenn er eingeſegnet worden iſt.“ „Ja, ja, wir haben Freude an unſern Kindern!“ ſtimmte die ſchon zur Hälfte beſänftigte Frau bei. „Aber was ſolls denn mit uns werden — — Du wirſt ja immer ſchwächer und ſchwächer von Tag 75 715 5 „Liebe Mutter, ſage, hat es uns der lieb Gott jemals an Brot fehlen laſſen ?“ fragte Meiſter Konrad ſchlicht. „Fette Biſſen hat e ja nicht gegeben — — aber wenn Du auch rech haſt und meine Jahre woll ſchon gezählt ſind Vergißt Du denn, daß Dir alsdann ein hübſche Sümmchen ausgezahlt wird.“ Aber davon wollte Frau wiſſen. f Vorläufig heißt es immer noch zahlen. Di wird die Arbeit ſo ſauer — — ging es nach in ſo ſteckteſt Du das bezahlen auf. Den Kinder helfen die paar Groſchen doch nichts, — — un an meine eigene Zukunft mag ich gar nicht denken Du ſollſt ja noch 16 Jahre zahlen müſſen ehe D etwas herausbekommſt. i Der Meiſter lächelte nur trübe; er ſpürte e auf der Bruſt, daß es nicht ſo lange dauern wir bis der Goldſegen in das Haus kam. Dann fei lich war er ſelbſt ein ſtiller Mann geworden Seine Augen feuchteten ſich und er faltete die Hände. 0 „Lieber Gott, gieb mir nur die Kraft, daß ich noch ein paar Jahre ſchaffen kann!“ betete kr aus Herzensgrund. Du haſt mich bisher kreulich geführt. O, ſo gönne mir auch das Vollenden: Amen!“ Gott ſchickte Freud und Leid. Die Kinder gediehen immer prächtiger. Der Knabe wurde nach ſeiner Einſegnung richtig in das erſte kaufmänniſche Geſchäft des Städchens als Lehrling aufgenommen. Er hatte Koſt und Wohnung im Hauſe des Prinzipals und dieſer ſorgte au für die Kleidung. 3 0 Karoline nichts abel 9 in dun a fen, rnalhe Macol ur difcerung f Aintter In Ger Ag fich ein * N pintrt, lade len fein b. hein y in 6. 0 keißerem Wwe del e . A 1 0 t