oder ar dish 8 1 habe 5 b Tagen igen wut gust lx kerant. un. don dt. grandſteze f b un it fal liege y terpechteng ut de det der N A. d 19. 1897, nſpectin rung ie gegen ten Außen uud bach. ln eb. Marg X graut ktlearet nen küren k 3 4 5 B. Mule laß . 12 ren, falhltn k g. Bot I 0 3 f. W Tec 11 5 eu ame 1 90 Anzeiger für Laden Ladenburg. — 22 — neee, FFF Das deutſche Raiſerpaar in Petersburg. 05 Peters burg, 7. Auguſt. Auf eine regneriſche Nacht war ein ſonnenklarer, heiterer Morgen gefolgt. Früh 8 Uhr fuhren der Dampfer der deutſchen Holonie, ein Dampfer mit den Vertretern der Preſſe, ſowie viele Geſellſchafts- und Privatdampfer der kaiſerlichen Flotte entgegen. Alle Dampfer waren dicht beſetzt. Ueberall herrſchte eine warme und herzliche Stimmung. An beiden Ufern der Newa war eine zahlreiche Menſchenmenge verſammelt. Punkt 11 Uhr wurden von ferne die Kauchwolken des deutſchen Geſchwaders ſichtbar. Eine Viertelſtunde ſpäter grüßten Hanonenſalven die an der Spitze des prächtigen Geſchwaders in die Bucht einlaufende „Hohen⸗ zollern“, von deren Bord das „Heil dir im Siegerkranz“ ertönte. Der Dampfer der deutſchen Kolonie fuhr der „Hohenzollern“ am weiteſten entgegen. Lebhafte Jubelrufe der deutſchen von Petersburg und der deutſchen Deputation aus dem ruſſiſchen Reiche begrüßten zuerſt das deutſche Kaiſerpaar. Als der Haiſer auf der Kommandobrücke ſichtbar wurde, ertönte von dem nächſtgelegenen ruſſiſchen Schiffe die deutſche hymne und Hanonendonner. Die „Hohenzollern“, die Haiſerſtandarte im Großtop, die ruſſiſche Flagge im Vorderſteven und die deutſche Flagge im Hinterſteven, paſſierte langſam die Reihe der ruſſiſchen Kriegsſchiffe. Der Haiſer, auf der Kommandobrücke ſtehend, grüßte freundlich nach allen Seiten. Punkt 12 Uhr fiel der Anker der „Hohenzollern“. KHanonenſchüſſe kündigten nunmehr die von Peterhof her erfolgende Anfahrt der ruſſiſchen Haiſeryacht „Alexandria“ mit dem Sarenpaar an. Die „Alexandria“ ankerte in der Nähe burg und Umgegend. Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. * ö Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unter⸗ . M haltungsblatt Mark 1.40, frei ins Haus. Für die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, Anzeigen: Die einſpaltige Corpuszeile oder deren Raum 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. Druck und Verlag von Karl Molitor, Ladenburg. eee — Mittwoch, den 11. Anguſt 1897. ä —ͤ»— PF PPP FFP PPP der „Hohenzollern“. Das Sarenpaar, gefolgt von dem Großfürſten Alexis und dem deutſchen Botſchafter Fürſten Radolin, ſchiffte ſich ſodann nach der „Hohenzollern“ ein. Der Haiſer und der Großfürſt trugen deutſche Admiralsuniform, Als das Sarenpaar die Falltreppe der „Hohen⸗ zollern“ betrat, eilte ihm Uaiſer Wilhelm entgegen. Beide Haiſer umarmten und küßten ſich wiederholt aufs Herzlichſte. Der Haiſer küßte ſodann der Haiſerin die Hand und geleitete ſie zu der Kaiſerin. Die beiden Haiſerinen umarmten ſich ebenfalls wiederholt aufs ae Beide Haiſer küßten hierauf den Aaiſerinen die hände und wurden von dieſen auf die Stirn geküßt. Nach einviertel⸗ ſtündigem Verweilen auf der „Alexandria“ fuhren die ruſſiſchen und deutſchen Fürſtlichkeiten auf der „Alexandria“ nach Peterhof, wo ſpäter auch Prinz Heinrich eintraf. Während der Fahrt wurden die auf Deck weilenden Fürſt⸗ lichkeiten mit lautem Jubel begrüßt. Um 1% Uhr legte die „Alexandria“ in Peterhof an, wo ſich die Großfürſten, die Großfürſtinnen, die Würdenträger, ferner Fürſt zu Hohenlohe, Freiherr v. Bülow und das Perſonal der deutſchen Botſchaft auf dem Landungsſteg zur Begrüßung verſammelt hatten. Nach der Landung begaben ſich die Fürſtlichkeiten zu Wagen nach dem Peterhofer Palais, wo ein Familienfrühſtück ſtattfand. Bei der Begegnung der beiden Kaiſer⸗ paare überraſchte der Zar den deutſchen HKaiſer, der ſichtlich gerührt und hochbefriedigt war von dem überaus herzlichen und großartigen Empfang, mit der Ernennung zum Admiral der ruſſiſchen Flotte. Bei der Vorſtellung der Begleiter des Kaiſers Wilhem richtete der Zar ſehr freundliche Worte an dieſe. Bei der gemeinſamen Fahrt nach Peterhof auf der Sarenpacht „Alexandria“, die neben der Zaren flagge die deutſche Kaiſerpflagge gehißt hatte, wurde die deutſche Hymne geſpielt. Begleitet von mehreren anderen Vachten dampfte die „Alexandria“ unter den Jubelrufen von Uriegs⸗ ſchiffen und den Vergnügungsdampfern aus, wo man beide Hymnen ſpielte, Tücher ſchwenkte und Hurrah rief, nach Peterhof. Beim Heran⸗ nahen der „Alexandria“ ertönte von der Landungsbrücke der Ehrenſalut und weit in die See hinaus leuchteten den kaiſerlichen Häſten in goldnen Lettern die Worte entgegen: „Im- peratori et Regi Guilelmo II. salve!“ Nach der Candung begrüßten das deutſche Haiſerpaar die ruſſiſchen Hroßfürſtinnen wärmſtens und durch mehrfache Umarmungen. Danach fand Cercle ſtatt, wobei der Zar den Reichskanzler Hohenlohe und v. Bülow in ein längeres Ge⸗ ſpräch zog. Bei Abſchreiten der Front der Ehrenwache begrüßte Kaiſer Wilhelm dieſe in ruſſiſcher Sprache, worauf die Antwort ent⸗ gegentönte: „Der Herr gebe Dir langes Leben!“ Der Kaiſer richtete auch Worte an einzelne Mannſchaften. Bei der Wagenfahrt ins Palais folgten hinter den beiden Wagen mit den Kaiſern und Haiſerinnen im dritten Wagen Prinz Heinrich mit dem Hroßfürſten Wladimir. Nach dem Dejeuner überbrachte Graf Murawiew dem mit der Führung der Seſchäfte des aus⸗ wärtigen Amts beauftragten Botſchafter Bülow Namens des Saren das Alexandernewski⸗Groß⸗ kreuz. Auch dem Chef der Reichskanzlei, Wilmowski, und verſchiedenen Mitgliedern der deutſchen Botſchaft wurden hohe Ordens aus⸗ zeichnungen verliehen. Das deutſche Uaiſer⸗ paar äußert immer wieder die hohe Genug⸗ thuung über den beſonders innigen und ſchönen Empfang, der ihm von dem Sarenpaar bereitet worden iſt. — Nach dem Familienfrühſtück Hilf Dir ſelbſt, dann hilft Dir Gott! Eine Erz ählung für das Volk von Höcker. A l 75 Nachdruck verboten. Fortſetzung. „Aber wie iſt das nur möglich 2“ fragte Konrad kopfſchüttelnd. Ich glaubte Euch im Glück und“ „Daß Gott erbarml“ weinende Frau. ſchlimmer gekommen, als ich geahnt habe. Jene Kerl draußen ſind meines Mannes Verderb, wie die Kletten haben ſie ſich an ihn gehangen. Da wird gezecht, natürlich immer auf meines Mannes unterbrach ihn die Keoſten, da wird geſpielt — und natürlich iſt es immer Wilhelm der es verliert. Aber er läſt nicht nach.“ „Aber er muß doch Vernunft annehmen!“ ſtammelte Konrad. Wie iſt es denn nur gekommen — mir ſteht ja der Verſtand vor Schreck und Beſtürzung ſtill!“ Da erfuhr er denn die alte, traurige Geſchichte die ſich juſt in der nämlichen Weiſe bei vielen Exiſtenzen der Stadt abzuſpielen pflegt. Das leicht gewonnene Geld war ihm in den Kopf geſtiegen. Er hatte in dem Wahne gelebt „O Schwager, es iſt noch viel als ob die ſchönen Tauſendmarkſcheine niemals erſchöpft werden könnten. Zuerſt hatte ſich das Geſchäft gut gemacht nud durch den vielen Zuſpruch der bei den Neu⸗ bauten beſchäftigten Arbeiter hatte Wilhelm in der That mehr verdient als er auszugeben vermocht hatte. Aber vergeblich waren die Bitten ſeines vor⸗ ausſehenden Weibes verklungen, in der guten Zeit die doch nicht ewig währen konnte, zu ſparen und für trübere Zeitläufte zurücklegen. „Laß mich nur machen, ich will es ſchon zwingen! hatte Wilhelm darauf erwiedert. „Das verſtehſt Du nicht, Frau. Man muß gediegen hier auftreten, ſonſt imponirt man den Leuten nicht recht!“ Das hatte er nun freilich gründlich gethan. Er war bald in allen Vergnügungslocalen der Großſtadt heimiſch geweſen und hatte ſich der eigenen Wirtſchaft immer mehr entfremdet, die Fürſorge für die zahlreichen Gäſte immer mehr ſeiner Frau überlaſſend. Wohl hatte Frau Minna ſich wacker gerührt aber nach und nach waren der Gäſte immer weniger geworden. Konkurrenzlocale waren eröffnet worden die Einnahmen waren immer geringer geworden, ohne daß die Anſprüche, welche der durch den Lotter iegewinn „reich gewordene“ Wilhelm an das Leben geſtellt, ſich gemindert hätten. „Wie gewonnen, ſo zerronnen. Dieſer uralte Wahrheitsſpruch hatte traurig bewährt. Wilhelm hatte freilich verſucht, das Glück auf ſeine Art zu zwingen. Er hatte ſich nicht nur auf ſeine Art beſchränkt, große Summen in der Lotterie zu verſpielen, ſondern hatte auch begonnen andern Glücks und Hazardsſpielen zu huldigen. Aber das Glück, das ihm einmal gelächelt hatte war launiſch geworden. Es ließ ſich nicht zwingen ſondern wendete dem immer waghalſiger werdenden Spieler beharrlich den Rücken. Ueberraſchend ſchnell war der Lotteriegewinn alle geworden, nun war das Schuldenmachen los⸗ gegangen. Die Waaren, die für den eigenen Bedarf, waren auf Credit entnommen worden, der zuerſt bereitwillig, dann aber immer zögernder gewährt worden war. Dann war zuerſt eine Klage in das Hans geflattert; andere hatten ſich beigeſellt — und mit Schrecken hatte Frau Miena erſtmalig den Beſuch des Mannes mit der blauen Mütze empfangen müſſen, der die Siegel an eine große Anzahl Möbelſtücke geklebt und erklärt hatte, dieſe nach Ablauf von zwei Wochen verſteigern zu müſſen weun bis dahin nicht Schuld und Koſten getilgt worden ſeien. Die geängſtigte Frau hatte ihren letzten Spar⸗ groſchen daran gewandt, um dieſe Schmach von ſich fernzuhalten. Aber ach! ſie hatte nur zubald ſchon einſehen müſſen, daß auch dieſes Opfer ver⸗ ſich hier wieder einmal