verträgt ſich aber ſehr wohl mit der neuen Intimität zwiſchen Rußland und Oeſterreich⸗ Ungarn wie mit der älteren ruſſiſch⸗franzöſiſchen reundſchaft und, dies beweiſt eben wieder fehr klar, die gegenwärtige Keiſe des deutſchen AMaiſers nach Petersburg. Verſchiedenes. L Ladenburg, 6. Aug. Nach Mit⸗ theilung der Direction der Main⸗Neckar⸗Bahn wird am 16. Auguſt d. J. ein Sonder ⸗Perſonen⸗ zug von Baſel über Heidelberg — Darmſtadt — Louiſa — Sachſenhauſen — Bebra — Eiſenach — Halle nach Berlin Anhalter Bahnhof abgelaſſen, zu welchem außer auf verſchiedenen badiſchen Stationen auf den nachbezeichneten Stationen der Main⸗Neckar⸗Bahn Rückfahrkarten mit 45tägiger Geltungsdauer zu bedeutend ermäßigten Fahrpreiſen ausgegeben werden. Für den Verkehr ab Stationen der Main⸗Neckar⸗Bahn kommen folgende A 5 zeiten und . in 8 00 ahrpreiſe für Hin⸗ und Rückfahrt e f 8 J. Cl, II. CI. IIIl. Heidelberg ab 4.50 Nachm. 49,30 36,40 24,30 Weinheim „ 5.25 „ 47,60 35,30 23,60 Berlin Anhalter Bhf. an 8.41 vorm. am 17. Auguſt. Näheres iſt aus der Bekanntmachung, welche demnächſt auf den Stationen der Main⸗Neckar⸗ Bahn zum Anſchlag gebracht wird, zu erſehen. Mannheim, 4. Aug. Der Vorar⸗ beiter der Kohlenfirma Math. Stinnes dahier, namens Grün, welcher die Firma ſeit längerer Zeit ſyſtematiſch beſtahl und die geſtohlenen Kohlen waggonweiſe an die hieſige Kohlenhändler weit unter dem Preiſe verkaufte, wurde geſtern verhaftet. Mehrere Kohlenhändler ſind in die Affäire verwickelt. — Oftersheim, (A. Schwetzingen) 3. Aug. Heute vormittag machte der auch in weiteren Kreiſen bekannte Altbürgermeiſter Ludwig Koppert von hier auf ſeinem Speicher durch Erſchießen einen Selbſtmordverſuch und hatte ſich dabei die linke Geſichtsſeite und das linke Ohr durch die grobe Schrotladung total zerriſſen. Sehr getrübte Familienverhältniſſe und pekuniäre Verluſte ſollen K. zu dieſem Schritte getrieben haben. An Wiedergeneſung wird ärztlicherſeits gezweifelt. — Karlruhe, 5. Aug. Bei Errichtung 8 von Bauten an der Grenze herrſcht namentlich in den Kreiſen der Bauunternehmer und Architekten, vielfach die Anſicht, daß man berechtigt ſei, eine Giebelmauer ſofort und ohne daß es nöthig wäre, den Grenznachbar auch nur zu fragen, mindeſtens um ſoviel über die Grenze zu ſtellen, als die halbe Mauerdicke für Scheide⸗ mauern nach dem Landrechtſatz 663 ausmacht. Das Oberlandesgericht Karlsruhe hat dieſe Anſicht in einem neuerlichen Urtheile als eine im Geſetze nicht begründete und eine ſo ohne Einwilligung des Nachbarn errichtete Giebelmauer einfach weg⸗ geſprochen. Es wird darum im Intereſſe der Betheiligten liegen, in vorkommenden Fällen nicht eigenmächtig vorzugehen, ſondern ſich der Zuſtimm⸗ ung des Angrenzers zu verſichern. — Kars ruhe, 5. Ag. Die den Hagelbeſchädigten im Amtsbezirk Eppingen auf den badiſchen Strecken gewährte Vergünſtigung hat eine weitere Ausdehnung erfahren, welche mit Genehmigung Gr. Miniſteriums des Gr. Hauſes und der aus⸗ wärtigen Angelegenheiten ſofort in Kraft tritt und auch für die bereits gegangenen Transporte Giltigkeit hat. Es werden nunmehr folgende Vergünſtigungen gewährt: Die als Liebesgaben zur Aufgabe gelangenden Sendungen von Dach⸗ ziegeln, Stroh, Torfſtreu, Brod⸗ und Saatfrüchten, Kartoffeln und andern Lebensmitteln. Pflanzen⸗ ſetzlingen und Bäumen werden frachtfrei befördert. Die gleiche Vergünſtigung wird für die Rückför⸗ derung des Packmaterials, mit welchen die bezeichneten Gegenſtände eingegangen und, gewährt. Für die erſtgenannten Güter, ſowie für ſonſtige Dachdeck⸗ und Streumaterialien, ferner für künſtlichen Dünger wird, wenn die Abgabe käuflich ſtattſindet, eine Ermäßigung von 50 % im Rückvergütungswege zugeſtanden. — Bühlerthal (A. Bühl), 4. Auguſt. Die Entwicklung unſerer Reben iſt ſehr voran⸗ geſchritten. Im „Eichberg“, in den Reben des Herrn Grethel und auch noch an andern Orten ſind reife rothe Trauben anzutreffen. — Offenburg, 4. Aug. Herr Land⸗ gerichtsrath Junghaus, ein eifriger Anhänger und Förderer der Zentrumſache und langjähriger Parlamentarier, iſt heute nach längerer Krankheit hier geſtorben. Der Verſtorbene war 1831 in Mosbach geboren, 1853 Rechtspraktikant, 1862 Amtsrichter in Meßkirch, 1864 in Heidelberg, 1869 in Offenburg, wurde 1871 Oberamtsrichter und 1879 Landgerichtsrath hier. Herrn Junghans hat ſich als Beamter wie als Menſch durch seine Pflichttreue und perſöhnliche Liebenwürdigkelt die Achtung und Verehrung Aller erworben, die mit ihm in Berührung kamen. — Bielitz, 4. Aug. Ein Wolkenbruch mit Hagelſchlag hat geſtern Abend neuerdings die unteren Stadttheile überſchwemmt. Ein Theil der Schloßmauer iſt eingeſtürtzt. Die Saybuſcher Bahnſtrecke wurde durch Rutſchungen betriebsun⸗ fähig. 1925 Trautnau, 5. Aug. Gerichtsadjunkten Maly, rettete unter eigener, andauernder Lebens⸗ gefahr 32 Menſchen vom ſicheren Todte. Von Trautenauer Feuerwehrleuten angeſeilt, ſtürtzte er ſich in die tobenden Fluthen, zertheilte mit mächtigem Arm die Wogen, nicht achtend der eigenen Gefahr. Beim Hauſe, deſſen Zuſam⸗ menſturz alle Augenblick drohte, lud er eine Perſon auf ſeinen Nacken, nahm in jede Hand ein Kind und erkämpfte ſich den Rückweg. Mehr als zehnmal maß der Mann ſeine Kräfte mit den Wogen, bis alle gerettet waren. Kurze Zeit darauf ſank krachend das Haus, in dem ſich vorher die Geretteten befanden, in die Fluthen, — Paris, 4. Aug. Einen Akt ſeltſamen Muts vollbrachte der Kapitän eines Seine Schlepp⸗ dampfers Baldan. 5 Knaben im alter von 9 — 13 Jahren hatten ſich in Asnieres ein Boot gemiethet, um ſich auf dem Strome herumzu⸗ tummeln. Bei einer Biegung der Seine kam nun plötzlich das Schiff des Kapitäns Baldan mit vollem Dampfe auf das kleine Boot zu. Es konnte zwar noch rechtzeitig Contredampf gegeben werden, aber infolge des Wellenſchlags kenterte der Kahn und die fünf Knaben fielen in den tiefen und an dieſer Stelle ſehr reiſenden Strom. Kurz entſchloßen ſprang der Kapitän den Ver⸗ unglückten nach und es gelang ihm ſucceſive alle 5 zu retten. Die inzwiſchen zu tauſenden ver⸗ ſammelten Zuſchauer brachten dem wackeren Mann eine herzliche Ovation dar. — Warſch au, 5. Aug. In Kremtſchug ereignete ſich ein entſetzliches Unglück. Die ſtädt. Frauen⸗Badanſtalt auf dem Dujepr, in welcher über 400 Frauen badeten, hat ſich gelockert und iſt fortgeſchwommen. Trotzzur Rettung abgeſandter Boote fanden ca. 200 der Frauen ihren Tod i Well Sobald ich die Bude hier einem andern angeſchmiert habe und wieder mal ein Trefferchen in der Lotterie gemacht habe, dann gehen wir von hier fort.“ „Aber Wilhelm,“ konnte ſich der Meiſter zu erwiedern nicht enthalten. So ſchnell wird doch der große Gewinſt nicht alle geworden ſein.“ „Schweigen wir ſtill davon!“ knurrte ſein Schwager und ſchnitt ein Geſicht. „Das Geld iſt rund, aber es ſchadet nichts. Ich habe mehr als hundert Looſe — — aber diesmal muß es ja klappen.“ — „Heda, Wirtſchaft! ſchrie es von vorn. „Kommſt Du wieder, Wille, ſonſt gehen wir nach Hauſe. „Jaſo, das Spiel na, wir können uns ſpäter noch fröhlich unterhalten, ſind einige Stamm⸗ gäſte — der Bierfahrer von der Vrauerei, da ſtehen auch noch einige Tonnen Bier — mit dem darf ich es nicht verderben, ſonſt liefert er mir kein Bier mehr — hollah, Miena — Frau, — wo ſteckſt Du denn!“ Aus einer Seitenthür kam eine bleiche verhärmt dareinſchauende Frau. Nur mit Mühe vermochte der Meiſter bei ihrem Aublick einen Ausruf äußer⸗ ſter Beſtürzung zurückzuhalten. Es ließ ſich kein ſchreiender Kontraſt denken als er zwiſchen Wilhelm und ſeinem Weibe beſtand. Dieſe hatte ſich zum nicht wiederkennen verändert. Früher war ſie hübſcher geweſen, als Frau Karline war ſie doch auch die Jüngere. Aber jetzt ſah ſie erſchreckend alt aus, das machte der bekümmerte, 8 Ausdruck um die gefalteten Mund⸗ winkel. „Nun, Schwägerin, Dir iſt Euer Reichthum nicht gut bekommen konnte Konrad ſich zu ſagen nicht enthalten. Er dachte an die eigene, immer unzufriedene Frau, die ſah anders, geſünder und jünger aus! „Ja, reiß nur die Augen auf brummte Naſſe mit gezwungenem Auflachen. „Der Konrad iſt es, er hat ſich endlich einmal zu uns hergefunden. Na, blas ihm nicht die Ohren voll mit deinem Lamento — — ich muß zu den Gäſten. Aber zuerſt will ich Dir etwas zu trinken bringen, was iſt Dir denn am liebſten Wein oder Bier ich kann Dir alles bringen. „Danke,“ wehrte der Meiſter ab. „Ich ſoll nicht trinken, der Arzt hat es mir vor einigen Wochen verboten.“ „Ach was die Aerzte, die wiſſen was Rechtes!“ höhnte Wilhelm. „Mir reden auch immer vor — — — und mir ſchlägts allen Aertzten zum Trutz gut an, ſiehts ja ſelbſt — — na erzählt Euch was, ich muß zu den Gäſten zurück, ſonſt bekomm ich kein Bier mehr.“ Thräuen ſchimmerten bleichen Frau. Nach einer Weile ergriff ſie den Schwager bei der Hand und zog ihn in das nächſte Zimmer hinein. In der ſah es ungemein kahl und dürftig aus. Hellere Flecken, die ſich auf der Diele längs der Wände hinzogen, verkündeten, daß dorten früher Möbelſtücke geſtanden haben mußten. Jetzt aber war kaum ein Tiſch und Stühle noch im Raum vorhanden, kein Bild an der Uhr. Der Anblick legte ſich Konrad ſchwer an die Bruſt; er hinderte ihn ordentlich am tiefen Atmen. Als ob die Sorge, ja die Verzweiflung an dieſem Raume heimiſch ſeien, muthete es ihm an. Lieber Gott, er ſelbſt war gewiß nur dürftig eingerichtet. 17 * in den Augen der Aber ein gewiſſer Komfort fand ſich doch ſelbſt in der düſtereu engen Schuſterwohnung. Ein Kanarienvogel ſchmetterte hell im Käfig, hübſche Stahlſtiche hingen an den Wänden, eine rote Plüſchgarnitur bildete ſogar den Stolz der Hausfrau. Genau dieſelbe Garnitur hatte die Schwägerin auch beſeſſen. „Alles iſt ſofort gepfändet, verkauft worden! ſagte da Frau Naſſe herb, welche den fragenden Blick des Schwagers wohl verſtanden haben mußte und zugleich in bitterliches Schluchzen ausbrach. O Konrad, wie lieb von Dir, daß Du einmal Dich ſehen läßt!“ brachte ſie hervor. „Ich hab ſo gar keinen Menſchen, mit dem über mein Unglück reden kann.“ Der Meiſter war ſo tief erſchüttert, daß er keine Worte herausfinden konnte mit welchen er hätte antworten können. Er ſtreichelte nur die Hand der verhärmten Frau. „Komm mit in die Küche, da iſt es freilich auch nicht ſchön aber die draußen ſollen es nicht hören!“ ſagte ſie und deutete mit verächtlicher Handbewegung nach dem Schänkzimmer. f Draußen in der gleichfalls äußerſt dürftigen mit dem Notdürftigſten verſehenen Küche Frau Miena ſchon wieder zu weinen an. Aus dem Munde der Schluchzenden erfuhr nun der faſſungslos Beſtürzte, daß das Elend in der traurigſten Geſtalt bei der Familie des unr fing Schwagers eingekhert war. 1 1 Fortſetzung folgt. 5 I e duentut g Gleuwt cht d 5 ge Mod lt, le i 5 e ne 2 „Hane als: ſuhfe, K lui weit un — fi hier he rmalhen Lportt ſuchbrocht gwhoſen, Herrel 1 n ir Inventur n mm Ankau lälſetten, 1 Beſatze bilde Aim den 1 A ravatter fibängſch delke⸗ mn zen Pei nm eſucht wut Ku Unt, n 50 5 Aschen,