ner füt nacht, er, Aim der linge inder, a er, Eltz , Schnic, Schreiner, 90 Handperl ab 6 mernädchn, eg ermadche, gh it ſuchen: er. Hand perl. diener, Eu Portiet. l. Person. Nonatsftaun, Be amen j und ewig bſamen C. L. a racithohlen kohlen, ohlen, chmiedebel Kohlen- Schult e Lohhiſt 3 5 t . * Erſcheint jede Ladenburg. Anzeiger für i n Dienstag und Freitag Abend. Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unter haltungsblatt Mark 1.40, frei ins Haus. Für die Redaktion verantwortlich:: Karl Molitor No. 62. 1 42 eee Mittwoch, den 4. Auguſt Die Kündigung des deutſch-engliſchen 5 Handels vertrages. Was ſchon die Londoner Meldungen der jüngſten Seit vermuthen ließen, iſt nunmehr zur bedeutungsvollen Thatſache geworden: England hat ſeinen am 50. Mai 1865 mit dem deutſchen Sollverein abgeſchloſſenen 5 re zum 50. Juli 1898 gekündigt. rläuternd bemerkt hierzu der „Keichsanzeiger“, daß infolge der ſtattgefundenen kündigung neben dem genannten Vertrag auchalle Zuſatz⸗ vereinbarungen, betreffend die Ausdehnung des Vertrages auf die dem Sollverein ſpäter bei⸗ getretenen deutſchen Staaten und auf Elſaß⸗ Lothringen, nach Ablauf des 50. Juli 1898 außer Hraft treten. Die Beweggründe der engliſchen Regierung für dieſen ihren jetzt unternommenen weittragenden Schritt, durch welchen die Stetigkeit in den mehr als dreißig Jahre hindurch beſtehenden vertragsmäßig feſtgelegten handelspolitiſchen Beziehungen zwiſchen England und Deutſchland ernſtlich erſchüttert wird, liegen noch nicht klar zu Tage, offenbar haben aber hierbei verſchiedene Er⸗ wägungen zuſammengewirkt. Die Abkehr weiter einflußreicher Kreiſe in England vom Freihändlerthum und deren mehr und mehr bemerklich werdende Hineignung zu einer ſchutz⸗ zöllneriſchen Kichtung, ferner die in den Schichten des engliſchen Handelsſtandes immer ſchärfer hervortretenden Beſorgniſſe vor der deutſchen Concurrenz und weiter die im Gange befindlichen Beſtrebungen zu einem feſteren zollpolitiſchen Zuſammenſchluß zwiſchen dem ausgedehnten engliſchen Colonialbeſitz und dem Mutterlande dürften wohl die hauptſächlichſten Triebfedern ſein, welche jetzt die engliſche Regierung zu 9 burg und Umgegend. Anzeigen: Die einſpaltige Corpuszeile oder deren Raum 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen Druck und Verlag von Karl Molitor, creme eee Kündigung des Handels vertrages mit Deutſchland beſtimmt haben. Welche ernſte wirthſchaftliche Bedeutung dieſes Vorgehen Englands für Deutſchland beſitzt, dies erhellt ſchon aus dem Umſtande, daß England an der Spitze der ausländiſchen Abnehmer deutſcher Producte ſteht. Es bezieht durchſchnittlich jährlich etwa für 600 Millionen Mark Waaren aus Deutſchland, welcher Durch⸗ ſchnitt aber in den letzten Jahren nicht ſelten noch beträchtlich überſchritten worden iſt, wie 3. B. im verfloſſenen Jahre, in welchem für 654,4 Millionen Mark Waaren aus dem deutſchen Reiche nach England ausgeführt wurden; die nächſtbeſten Abnehmer unſerer Erzeugniſſe ſind Oeſterreich⸗-Ungarn, welches jährlich zwiſchen 550 und 400 Millionen Mk., und Nordamerika, welches jährlich von 340 bis 370 Millionen Mark Waaren von uns bezieht. Natürlich würde der jährliche Abſatz von mehr als 600 Millionen Mark deutſcher Waaren nach England nicht ſofort nach dem Außerkraftreten des bisherigen Handelsvertrages verloren gehen, ja, wahrſcheinlich wird Deutſch⸗ land auch in Zukunft, ſelbſt wenn England einen noch ſo hohen autonomen Solltarif aufſtellt, noch gewiſſe Artikel nach Großbritannien ſenden. Aber allerdings, der größte Theil der deutſchen Waarenausfuhr dorthin dürfte alsdann doch vernichtet werden, falls inzwiſchen nicht eine neue handelspolitiſche Verſtändigung zwiſchen Deutſchland und England auf veränderten Grundlagen zu Stande kommt. Sollte ſich inbeſſen die engliſcherſeits erfolgte Kündigung des Handels vertrages mit Deutſchland wirklich dadurch, daß an ſeine Stelle kein anderer Vertrag tritt, zum handelspolitiſchen Fehdehandſchuh geſtalten, ſo könnte Deutſchland denſelben trotz alledem getroſten Muthes auf⸗ 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. Ladenburg. 1897. heben. Denn auch die engliſche Ausfuhr nach Deutſchland iſt bedeutend, wenngleich ſie die a des deutſchen Waarenabſatzes nach ngland nicht erreicht; im Jahre 1896 z. B. wurden für 608,6 Millionen Mark engliſche Waaren in Deutſchland eingeführt, mit welchem Abſatz es natürlich bei einer nicht Erneuerung der vertragsmäßigen handelspolitiſchen Be⸗ ziehungen zwiſchen beiden Tändern im Weſent⸗ lichen vorbei ſein würde. Ferner vorauszuſehen, daß infolge der in England ſtetig weiter in die Erſcheinung tretenden Verkürzung der täglichen Arbeitszeit und der dort bevor⸗ ſtehenden Einführung ſozialpolitiſcher Geſetze die engliſchen Waaren immer theurer werden, dann wäre jedoch die Bekämpfung der engliſchen Toncurrenz auf dem Weltmarkte für den deutſchen Handel und die deutſche Induſtrie noch leichter als bisher. Schließlich darf nicht vergeſſen werden, daß deutſcherſeits ſchon längſt vorgearbeitet worden iſt, um den drohenden etwaigen gänzlichen oder theilweiſen Verluſt des engliſchen Abſatzgebietes durch neue Verbind⸗ ungen in anderen Theilen des Auslandes möglichſt wieder wett zu machen, während außerdem unſere eigene Colonien künftig nicht nur als Abſatzquellen, ſondern auch als Pro⸗ ductionsquellen eine ganz andere Rolle als bislang ſpielen werden. Wollen wir in Deutſchland die Wirkung eines vertragsloſen Suſtandes mit England aber erfolgreich und kräftig paralpſiren, ſo iſt hierzu vor Allem ein zielbewußter und von Eiferſüchtelei freier enger Zuſammen⸗ ſchluß von Handel, Induſtrie und Candwirthſchaft erforderlich. Gerade letzterer droht von der Kündigung des Handelsvertrages mit England eine empfindliche Schädigung, fielen doch von der deutſchen Ausfuhr des Jahres 1896 nach England im Betrage von 654,4 Mill. Mark Hilf Dir ſelbſt, dann hilft Dir Gott! Eine Erzählung für das Volk von Höcker. 5 . Nachdruck verboten. „Mutter, ſo hör' mich doch an!“ ſagte er dann mit ſanfter Ueberredung. „Das iſt doch nur n Glücksfall, daß Wilhelm ſo viel Geld in der Lotterie gewonnen hat. Das konnte er doch nicht vorauswiſſen. Hätte er aber nicht gewonnen, dann hätte er jetzt auch nichts, ja nicht einen Pfennig Erſparniſſe. Wir aber haben doch unſere ſchönen 22 Polizen, die ſind uns doch bombenſicher — nein, Mutter, da brauchſt Du gar nicht ſo höhniſch auf⸗ zulachen. In ſolchem Geld ſteckt Segen, was man Groſchen um Groſchen geſpart hat. Möge es bei Wilhelm nicht heißen, wie gewonnen, ſo zer⸗ ronnen. Ich meine faſt, er hat das Geld zu früh be⸗ kommen, wenn es ihm nur treu bleibt. Ein ſolcher Glücksfall kommt aber vielleicht in ſeinem ganzen Leben nicht mehr an ihn ran. Wenn ſich Einer aber durch Fleiß und Sparſamkeit ſelbſt geholfen hat, dann hilft ihm anch unſer Herrgott zu einem guten Ende!“ Aber ſeine Frau lachte nur ſchrill und hart auf. Sie erhob ſich mit kurzem Rucke und ſchaute ihn voll unverhüllter Abneigung an. „Schön ſchwatzen kann jeder Narr!“ ziſchte ſie. „Die Hauptſache bleibt doch: ich kann nach wie vor im Winkel ſitzen und mein Leben vertrauern und meine Schweſter, die geht nach der Hauptſtadt und dort werden ſie raſch reich — und dann kann ſie ſich putzen, ſich womöglich ein Mädchen halten — und ich — ich, daß Gott erbarm — o daß ich ſo dumm geweſen bin und hab ſo einen knickerigen, ſilzigen, geizigen Mann geheirathet.“ „Aber Karline, das ſagſt Du mir, wo wir uns doch immer ſo rechtſchaffen lieb gehabt haben und ich hab immer das Beſte gewollt für Dich — für unſere lieben Kinder? fragte Konrad tieftraurig. Aber die laut aufſchluchzende gab ihm keine Antwort. Mit verhärtetem Herzen ging ſie, ohne Gutenacht zu ſagen, aus dem Zimmer. 85 „Sie ſollten doch einmal meinen Schwager zu bereden ſuchen, ſein Leben verſichern zu laſſen,“ ſagte acht Tage ſpäter Meiſter Konrad zu dem Agenten, der wieder vorſprach um den Wochen⸗ beitrag zu erheben. „Der hat jetzt in der Lotterie gewonnen und kann ganz gut eine Zahlung machen. Ich meine, in der Kaſſe der Viktoria“ iſt ſein Geld beſſer aufgehoben als in ſeiner eigenen Taſche.“ Lehrer Streißgut lachte. ſeiner Meinung. „Da dürften Sie wohl recht haben,“ meinte er. „Ich habe ja die Jahre über ihren Schwager oft zu beachten Gelegenheit gehabt, Aber ich glaube nicht, daß er von meiner Geſellſchaft auf⸗ genommen wird.“ „Nanu?“ fragte Meiſter Konrad ganz betroffen. „Wilhelm iſt doch ein Rieſe gegen mich — und ſein Geld iſt doch auch kein Blech.“ „Das iſt wohl richtig. Aber er trinkt und das iſt vom Uebel. Uns Agenten iſt beſonders die Pflicht gemacht worden, niemals Leute, die als Trinker bekannt ſind, niemals in die Verſicherung zu intereſſieren.“ „Na, ſo ſchlimm iſt es nicht,“ wendete der Meiſter ein. Ich will ja zugeben, daß er einen guten Schoppen liebt und auch manches mal des guten zu viel thut. Aber ſchlechtweg einen Trinker kann man ihn doch nicht nennen.“ „Das macht nichts,“ beharrte der Lehrer bei „Der regelmäßige Genuß geiſtiger Getränke ſteigert ſich erfahrungsmäßig mit der Zeit und wirkt früher oder ſpäter eutſchieden ſchädlich. Selbſt wenn eine Neigung zum Trinken auch nur im geringen Maße beſteht, ſollen wir davon abſehen, eine derartige Perſönlichkeit in Vorſchlag zu bringen.“ „Dann iſt es ja gar nicht ſo leicht, ſich über⸗ haupt verſichern zu laſſen!“ „Durchaus nicht. Wir können nicht den Erſtbeſten brauchen. Ich wiederhole Ihnen, lieber