5 Jahrhundert durchlebt zu haben Während dieſer Zeit waren Matroſen damit beſchäftigt, die Rauchbezüge der Maſten auszu⸗ wechſeln. Einer der Bezüge ging zu raſch los, und der Wind trieb das flatternde Segel nach dem Hintertheil des Schiffes, wo der Kaiſer ſtand. Ein am Segel angebrachter Strick ſchlug hierbei dem Kaiſer peitſchenartig in das linke Auge. Der Monarch, welcher Anfangs heftige Schmerzen hatte, beſichtigte zunächſt im Spiegel das verletzte Auge und ließ ſich ſodann einen Verband anlegen. Um durch Ruhe der Gefahr einer kleinen Nach⸗ blutung vorzubeugen, legte ſich der Kaiſer zu Der Verlauf der Heilung iſt ein durchaus Konſtatinopel, 15. Juli. Der „Stand⸗ ard“ meldet von hier, der Miniſterrath habe mit Genehmigung des Sultans eingewilligt, die Kriegsentſchädigungsforderung von 8,000,000 auf 6,000,000 Pfund zu ermäßigen. Ferner habe der Sultan auf Berricht des Miniſter⸗ aths ein Irade erlaſſen, worin es heißt, der Sultan ſei überzeugt, daß die Beſtrebungen der Mächte lediglich auf Erhaltung des Friedens in Europa gerichtet ſeien. Er befehle daher den Miniſtern, die Friedensverhandlungen wenn möglich bzuſchließen und die Friedenspräliminarien am Donnerſtag zu unterzeichnen. Verſchiedenes. Ladenburg, 15. Juli. Freitag, den 9. d. M. wurde hier unter dem Namen Gabels⸗ erger Stenographen⸗Verein Ladenburg ein Verein egründet, welchem bereits 15 Mitglieder beigetreten ind. Der Verein hat ſich dem Süddeutſchen Verband Gabelsberger Stenographen⸗Vereine an⸗ geſchloſſen und verfolgt den Zweck, die Stenographie uch hier immer mehr zu verbreiten und durch ie Abhaltung von Lehrkurſen junge Leute mit ieſer ſchönen und nützlichen Kunſt vertraut zu machen. Wünſchen wir dem jungen Vereine ein herzliches vivat, floreat, crescat. — Mannheim, 14. Juli. Für die Waſſerbeſchädigten hat die Rheiniſche Creditbank 500 Mk., die Rheiniſche Hypothekenbank 1000 Mk., geſpendet. — Schriesheim (A. Mannheim), 13. Juli. Bei der am Sonntag den 11. d. Mts. ſtattge⸗ undenen Pfarrwahl wurde Herr Pfarrer Schaab on Mauer mit 34 Stimmen zum Pfarrer ewählt. 4005 — Eppingen, 14. Juli. J. K. H. die Großherzogin hat dem hieſigen Frauenverein zur Linderung der Noth in den Kreiſen, welchen derſelbe ſeine Fürſorge zuzuwenden berufen iſt die reiche Gabe von 500 Mk. aus ihrer Handkaſſe überweiſen zu laſſen. — Die von der Magdeburger⸗ und der Norddeutſchen Hagelverſicherungs⸗ geſellſchaften beauftragte Commiſſionen ſchätzen ſeit einigen Tagen den Hagelſchaden der wenigen Verſicherten ab. Die große Merzahl iſt nicht verſichert. Deßhalb wird das hereingebrochene Unglück bei leeren Speichern und Kellern täglich fühlbarer werden. Zur Wiederinſtandſetzung der Häuſer, Beſtellung der Felder und Anſchaffung von Lebensmitteln iſt Beihilfe von Geld und Naturalien dringend nöthig. — Kehl, 13. Juli. Beim Fußart.⸗Reg. Nr. 14 kam ein Soldat, der keinen Urlaub hatte, erſt Montag früh nach Hauſe, worüber ihm von ſeinem Vorgeſetzten Vorhalt gemacht wurde. Der Soldat holte ein Karabiner und ſchoß in den Raum, in dem er den Vorgeſetzten vermuthete, traf aber einen Kameraden in den Unterleib, ebenſo Verwundete er einen Gefreiten und einen Sergeanten. Erſt mit Hilfe der Mannſchaft gelang es, den Wüthenden zu bändigen. Der Mann iſt ein Elſäßer und aus Kolmar gebürtig. — Warſchau, 15. Juli. Bei der Ein⸗ fahrt in die Station Zhelin der Strecke Warſchau⸗ Brodnow fuhr ein Eiſenbahnzug auf rangierende Kohlenwagen. Zahlreiche Perſonen wurden verletzt, zwei Perſonen wurden getötet und einige ſchrecklich verletzt. — Wien, 15. Juli. Die! Blätter melden aus Jaſſy: Die zumeiſt von Juden bewohnte Stadt Stephanſski Departement Botuſchani iſt bis auf 10 Häuſer niedergebrannt. Das Elend iſt unbeſchreiblich. — Meran, 15. Juli. Ein vorgeſtern niedergegangenes Unwetter mit Hagelſchlag richtete im Naifthale ungeheuren Schaden an. — London, 14. Juli. Auf der Südweſt⸗ bahn in der Nähe von Meovyl fand ein Zuſammen⸗ ſtoß zweier Züge ſtatt. 10 Paſſagiere ſind ſchwer verwundet. — Caſerta, 16. Juli. Ein heftiges Gewitter ging geſtern in der Ebene von Caſſino nieder und richtete großen Schaden an. In der Ortſchaft Sant Ambroſio legte der Blitz ein Haus in Aſche wobei 7 Mitglieder einer Familie umkamen. (Geſchäfts bericht über die Central⸗ ſtelle für Obſtverwertung und die Obſtmärkte in Frankfurt a. M. pro 1896). Das Comitee der Centralſtelle für Obſtverwerthung und der Obſt⸗ märkte in Frankfurt a. M. hatte in dem ver⸗ floſſenen Jahre trotz der nur geringen Obſternte doch ein Angebot von 6,390,180 Kilo Obſt und 20,800 Liter Obſt⸗ und Beerweinen zu verzeichnen Davon entfallen z. B. auf Heidelbeeren 972,000 Kilo, Preißelbeeren 237,000, Kirſchen 148,000, Aepfel 3,819,350, Birnen 215,250, Zwetſchen 513,730 Kilo. Die Nachfrage ſtellte ſich be⸗ deutend höher, nämlich auf 12,670,315 Kilo; z. B. Erdbeeren 140,380 Kilo, Himbeeren 155,600, Heidelbeeren 605,020, Johannisbeeren 241,750, Kirſchen 563,350, Mirabellen 164,130, Pſirſiche 151,020, Pflaumen 120,000, Aprikoſen 193,250, Reineclauden 196,250, Aepfel 0,328,725, Birnen 481,575, Zwetſchen 198,250 Kilo. Die dem Comitee mitgetheilten Verkaufsabſchlüſſe ergeben 2,128,120 Kilo, wovon Aepfel 1,150,500 Kilo, Birnen 62,000, Himbeeren 85,000, Heidelbeeren 362,000, Johannisbeeren 75,220, Kirſchen 161,500, Pflaumen 50,000 u. ſ. w. Das An⸗ gebot auf den beiden Märkten war 1,871,600 Kilo; als verkauft wurden angemeldet: Aepfel 866,215 Kilo, Birnen 12,700, Zwetſchen 10,000 u. ſ. w., zuſammen 892,915 Kilo. An Durchſchnittspreiſen wurden auf den Märkten z. B. erzielt: Canadareinette von Blenheim 20 M., Wintergoldparmäne 18 M., Borsdorfer 20 M., Weiße Wintercalville 60 M., Gravenſteiner 20 Mk, Orleansreinette 20 M., Gelber Bellefleur 30 M., Kaiſer Allxander 16 M., Winterdechantsbirne 28 M., Diels Butter⸗ birne 20 M., Hartenpond 24 M., St. Germain 18 M., Bergamotte Craſanna 18 M., Wallnüſſe 16 M., Hauszwetſchen 4.50 M. Alles per 50 Kilo. Jahre die Einrichtungen der Centralſtelle und der Obſtmärkte von verſchiedenen Obſt⸗ und Garten; bauvereinen, ſowie von Delegirten einiger land⸗ wirthſchaftlichen Vereine in Augenſchein genommen. Auch von Warſchau wurde ein Gouvernements⸗ beamter zu gleichem Zweck nach Frankfurt entſandt, Die Frankfurt a. M.) nimmt jederzeit Angebote und Nachfragen von allen Obſtſorten zur V ittelung an die Intereſſenten an. 1 numſtößlicher Gewißheit verzeichnet ſteht, wieviel on 100 000 Geborenen das zehnte Lebens jahr u. . w. erreichen.“ „In der Kindheit ſterbea viele, warf Meiſter ein. „Das iſt noch lange ein Beweis. Iſt man erſt mal en kräftiger Kerl eworden, wie unſereins, hält mans auch aus.“ „Wenn das die 4833 Menſchen doch auch agen könnten, die wohl zwanzig, aber nicht 0 Jahre alt werden,“ meinte Streißgut ironiſch.“ „Soviel ſterben von 100 000 Menſchen?“ ragte Konrad bedenklich. „Allerdings, nachdem hiervon vom erſten bis um zwanzigſten Lebensjahre bereits 40 713 Men⸗ chen geſtorben ſind.“ Man ſollte es nicht für möglich halten!“ brummte der Meiſter. „Die Zahlen ſind überhaupt ſehr intereſſant.“ agte der Lehrer ſortfahrend. „Von den 54 454 Menſchen welche in das dreißigſte Lebensjahr ein⸗ treten, ahnen es ſicherlich auch nur die wenigſten, daß ſie zu den 5 679 Menſchen gehören werden die vor Erreichung des vierzigſten Lebensjahres dieſer ſchönen Welt Ade ſagen müſſen. Von da geht es aber immer ſchneller. Von den 100 000 eborenen erreichen nur noch 41228 Menſchen as fünfzigſte Lebensjahr, weitere 10 104 Menſchen ind geſtorben, wenn der Reſt den ſechſichſten eburtstag feiert. Nun noch 17 750 Menſchen chauen auf ſiebzig vollendete Lebensjahre zurück und wenn die Feier des achzigſten Geburtstages herannaht da decken gar ſchon 84 965 von 100 000 Geborenen die kühlen Raſendecken. Soll ich noch fortfahren? Soll ich ihnen ſagen, daß neunzig Jahre nur noch 330 Menſchen werden und ein von 100 000 Menſchen ſich gar nur noch ſage und ſchreibe 2 Menſchen berühmen dürfen „“ „Ja, es geht dann ſchnell bergab,“ Geſtand. Man möchte ganz tiefſinnig werden wenn, man ſo darüber nachdenkt, daß alle die Sorgen, welche jetzt den Erdball erfüllen, wie Eintagsfliegen im Strom der Zeit verſinken, ebenſo die Freuden die Luſt und Liebe. Wieviele haben ſich ſchon Herren der Welt genannt und kaum ſind Sie in's Grab geſunken, hat man Sie vergeſſen. Alle hundert Jahre ein ganz neues Leben, gedüngt durch die Aſche des hervorgegangenen.“ „Nicht ſo trübe ſein, lieber Meiſter!“ tröſtete der Agent freundlich. „Vorläufig leben wir und freuen uns dieſer ſchönen Welt. Noch haben wirs in der Hand, unſern Lebenslanf zu geſtalten und haben wir über der eigenen Luſt nicht auch die Zukuuft unſerer Kinder und Kindeskinder vergeſſen ſondern an deren Gedeihen wacker mitgearbeitet ſo werden wir nicht vergeſſen ſein, wenn unſere Leiber zu Staub verfallen ſein werden ſondern unſer Gedächtnis wird in unſern Nachkommen lebendig bleiben — und da wir nun ſchon einmal beim Geſpräch ſind, möchte ich Sie auch auf die Kinderverſicherung der „Viktoria“ aufmerkſam machen.“ „Hat denn das einen Wert, auch ſchon ſeine Kinder zu verſichern? fragte Konrad kopfſchüttelnd. „Wills meinen!“ beſtätigte der Lehrer Streiß⸗ gut. Jetzt ſind ihre Kinder noch gar klein. Aber ſie werden älter und es ſoll aus ihnen etwas werden. Je weiter wir voranſchreiten, deſto größere Kenntniſſe muß der beſitzen, der ſich in dieſem Lebenskampfe bewähren ſoll. So alſo. Heute ſind Sie rüſtig. Wiſſen Sie aber heute ſchon ob Sie nach zwanzig Jahren noch kräftig genug ſind, ſoviel zu verdieuen, um ihren Kindern, die noch dann viele Geldkoſten verurſachen, thatkräftig beiſtehen zu können? Dabei wollen wir ganz von dem traurigen Fall abſehen, daß es Gott gefallen könnte' Sie ſchon zu einer Zeit abzurufen, wo Sie an eine Fürſorge für Ihrer Kinder Zukunft noch gar nicht haben denken können. Schrecklicher Gedanke für einen Vater, der ſeine Kinder lieb hat dieſe dann auf die öffentliche Barmherzigkeit ange⸗ wieſen zu ſehen.“ N „Da ſei Gott für!“ rief Meiſter Konrad ergriffen, ohne ſich an das ſpöttiche Lachen ſeines Schwagers zu kheren. „Sehen Sie lieber Herr wenn ich mir von meiner Karline nicht dum kommen laſſe, ſo habe ich Sie doch zum Freſſen gern — und erſt die Kinder! Das iſt's ja was mich ſchon oft ſo traurig geſtimmt hat, wenn ich mir habe ſagen müſſen: wie willſt Du's nur anfangen damit Deine Kinder einmal was rechtes werden, ſich nicht ſo rumplacken müſſen wie ihr Vater, der ſo gern was gelernt hätte, wenn der Bettelſack ihm nicht von Anfang von der Schulter herabge⸗ hangen wäre —“ g „Nun, aus dieſer Sorge können Sie die muſtergiltigen Kinderverſicherungstarife der „Viktoria, befreien!“ meinte der Agent. Wir haben da zwei Arten, nämlich Tarif 1 b und I e, beide mit Gewinbetheiligung. Beim erſteren wird das ber⸗ ſicherte Kapital mit den angeſammelten und mit 3,5 pCt. Zinſeszins verzinſten Gewinnanteilen gezahlt ſpäteſtens nach Ablauf der feſtgeſetzten Verſicherungsdauer oder aber nach dem früheren Tode des verſicherten Kindes. In den erſten drei Verſicherungsjahren ſindet bei eintretendem Tode nur Rückgewähr der vollen eingezahlten Prämien ſtatt. Die Beiträge ſind wöchentlich bis zur Fälligkeit des verſicherten Kapitals zu entrichten.“ Fortſetzung folgt. Wie jedes Jahr wurden auch im verfloſſenen — — Centralſtelle (Gneiſenauſtraße Nr. 15 in