men ers mög Machen Ia berger iaulſelt 0 Pd. erh CT en lineum er 5 u Oal gerte Btoſhg In unt etinctu, Farben iel C hör 161 1 in f haltungsblatt Mark 1. 40, frei ins Ladenburg. Politiſches. Karlsruhe, 30. Juni. Dem Präſt⸗ denten des badiſchen Finanzminiſteriums, Dr. Buchenberger, welcher die ihm angebotene Stelle des Reichsſchatzſekretärs abgelehnt hat, wurde vom Großherzog das Großkreuz des Ordens vom Sähringer Löwen verliehen. Aus dem Hofbericht iſt noch zu erſehen, daß Dr. Buchenberger geſtern vom Großherzog in einer längeren Audienz empfangen wurde. Berlin, 29. Juni. Der badiſche Finanz⸗ miniſier Dr. Buchenberger hat das ihm ange⸗ botene Keichsſchatzamt, das durch die wahr⸗ ſcheinliche Uebernahme des Keichsamtes des Innern durch den Grafen Poſadowskpy er⸗ ledigt wird, abgelehnt. Es iſt für Baden ſehr erfreulich, daß ihm dieſer bedeutende Mann erhalten bleibt. Berlin, 50. Juni. Böttichers Ent⸗ laſſungsgeſuch iſt angenommen; Poſadowskp iſt zum Staatsſekretär des Innern und preußi⸗ ſchen Staats miniſters ernannt. An der geſtri⸗ gen Staatsminiſterialſitzung nahm Bötticher nicht mehr theil. Berlin, 1. Juli. Dem Frhrn. v. Mar⸗ ſchall iſt nun der bisherige Staats ſecretär des Innern und Vicepräſident des preußiſchen Staats miniſteriums Dr. v. Bötticher in der Keihe der Verabſchiedeten nachgefolgt. Ob er demnächſt ein preußiſches Oberpräſidium — dasjenige von Schleswig Holſtein, das er be⸗ reits einmal bekleitete, wurde wiederholt ge⸗ nannt, aber es iſt „das Oberpräſidium des Fürſten Bismarck“ — übernehmen oder ob dieſes, wie behauptet und beſtritten, geleugnet und abermals behauptet worden iſt, dem früheren Miniſter des Innern, v. Köller, zu⸗ fallen wird, iſt noch nicht bekannt. Herr v. Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unter⸗ Haus. Für die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, ene ener bare Zamſtag, den 3. Juli Anzeigen: Die einſpaltige Corpuszeile oder deren Raum 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. Bötticher ſteht im 65. Lebensjahre. Zu Stettin als Sohn des früheren Chefpräſidenten der preußiſchen Oberrechnungskammer, Wirklichen Geheimen Raths Harl v. Bötticher (geſtorben 1868) geboren, wurde Heinrich v. Bötticher vor etwa 30 Jahren, als er Rathsherr in Stralſund war, als Hilfsarbeiter und vor⸗ tragender Rath in das Miniſterium des Innern, das damals Graf Fritz Eulenburg bekleidete, berufen. 1875 wurde er Landdroſt in Hanno⸗ ver, 1876 Regierungspräſident in Schleswig und 1879 Oberpräſident der Provinz Schles⸗ wig⸗Holſtein. 1880 wurde er ſodann der Nach⸗ folger des Herrn v. Hoffmann (des erſten reichsländiſchen Staats ſecretärs) im Staats⸗ ſecretariat des Reichsamts des Innern ſowie als preußiſcher Staatsminiſter und nach der Entlaſſung des Miniſters des Innern, v. Putt⸗ kamer auch Vicepräſident des preußiſchen Staatsminiſteriums. Siebzehn Jahre lang hat er alſo jenes arbeitsreiche Reichsamt bekleidet mit einem Eifer und Erfolgen die ſeiner rieſi⸗ gen Arbeitskraft, ſeinem erſtaunlichen Kennt⸗ nißreichthum, ſeiner Kednergabe und einer ge⸗ winnenden Form des parlamentariſchen Auf⸗ tretens zugeſchrieben werden müſſen, die ihm in ganz beſonderem Maße zu eigen war. Den Parlamenten hat er ſchon frühzeitig an⸗ gehört, als Stralſunder Kathsherr, den der Wahlkreis Rügen⸗Stralſund in das preußiſche Abgeordnetenhaus ſchickte, und 1877 als Mit⸗ glied der deutſchen Keichspartei für den Keichs⸗ tagswahlkreis Flensburg⸗Apenrade. In ſeine Amtszeit fällt namentlich die Ausgeſtaltung der ſozialpolitiſchen Geſetzgebung, an der er, vom Vertrauen des erſten Kaiſers und damals auch des erſten Reichskanzlers getragen, den hervorragendſten Antheil genommen hat. Be⸗ kannt iſt, wie letztere Geſinnung ſich nach den Druck und Verlag von Karl Molitor, 1 Ladenburg. „ 1897. Ereigniſſen des Jahres 1890, als der erſte Reichskanzler aus ſeinem Amte ſchied, in das Gegentheil verwandelte, da Fürſt Bismarck Herrn v. Bötticher einen ausſchlaggebenden Antheil an ſeinem Sturze beimaß. Bekannt iſt, wie ſeitdem die Gegnerſchaft Böttichers nichts verſäumte, ihm, dem man ein „Uleben“ an ſeinem Amte zum Vorwurf machte, durch Angriffe perſönlichſter Art (Subvention ſeines Schwiegervaters aus dem Welfenfonds) in der ärgſten Weiſe das Leben zu verbittern. In letzter Zeit wird behauptet an höchſter Stelle ſei Herrn v. Bötticher verübelt worden, daß er auf den bekannten wuchtigen Angriff Eugen Kichters im Keichstage (Vereinsnovelle) keine Erwiderung gefunden habe. Wir wiſſen nicht, ob das richtig iſt. Das Ausſcheiden Böttichers aus ſeinem Amt entſpringt dem neuerdings an der maßgebenden Stelle empfundene Be⸗ dürfniß, an manchen Dienſtſtellen neue Männer zu ſehen, die nicht aus ihrer politiſchen Ver⸗ gangenheit heraus mit SGegnerſchaften zu rechnen haben, die bei der Geſtaltung unſerer parlamentariſchen Verhältniſſe zu den über⸗ windlichen gerechnet werden müſſen.“ Verſchiedenes. — Ladenburg, Juli. Ein ſeltener Genuß wird nächſtens den Mitgliedern des Ge⸗ ſangvereins geboten. Am Samſtag den 10. dss Mts. abends veranſtaltet nämlich der Geſangver⸗ ein hier im Gaſthaus zum „Schiff“ ein Garten⸗ feſt mit italieniſcher Nacht verbunden mit groß⸗ artigem Feuerwerk und Schlachtmuſik. Das rühmlichſt bekannte Heidelberger Stadtorcheſter in vollſtändiger Beſetzung hat den inſtrumentalen Theil übernommen und bürgt der gute Ruf der Kapelle dahier, daß dieſelbe auch an hieſigem Hilf Dir ſelbſt, dann hilft Dir Gott! . Erzählung für das Volk von Höcker. Nachdruck verboten. D Das Gasthaus z zum im Storchenſchnabel in Gundel⸗ fingen war ſeit Menſchengedenken weit und breit berühmt in der ganzen Umgegend. Selbſt aus der einige Meilen weiten Provinzialhauptſtadt kamen an ſchönen Tagen ſtromweiſe die Beſucher und labten ſich immer an der geradezu vorzüglichen Küche der dicken Mutter Rölle, vergaßen darüber aber auch nicht, beſtens dem Weinkeller des ebenſo rundlichen und ſeines gemüthlichen Humors wegen allbeliebten Wirtes zuzuſprechen, da gab es manchen guten, trinkbaren Tropfen, ja, das nach außen hin gar unſcheinbare Haus beherbergte im khülen Keller⸗ grunde verſtaubte Flaſchen Rebenblutes von ſolch hochvornehmer Abſtammung, daß ſelbſt gewiegte Weinkenner ſie nur mit einer gewiſſen Andacht mit Namen zu nennen wagten. Natürlich wurde ſolch edle Gottesgabe nur für die glücklichen Sterblichen in Bereitſchaft gehalten, die in der Wahl ihrer Eltern vorſichtig geweſen waren, denn Vater Rölle huldigte dem Grundſatz, daß die Leute, ſo da guten Wein trinken wollten, ihn auch gehörig bezahlen ſollten. Aber da bei dieſem erprobten Grundſatze ſich weder Vater Rölle, noch ſeine zahlreichen gutgeſtellten Gäſte, die im Herrenzimmer hinten zu tafeln und zu pokulieren pflegten, übel ſtanden, ſo mußte der erſtere tagtäglich häufig genug die beſchwerliche Wanderung zum Keller hinunter antreten. In der Vorderſtube, dem eigentlichen Schänk⸗ zimmer, machten ſich die Einheimiſchen breit. Da verkehrte der bietere Handwerker im Arbeitskittel oder Schurzfell und ließ ſich ein Schöpplein ebenſo gut munden, als die Herrſchaften im Hinterſtüblein ihre Specialmarken. Da all die beſtellten Herrlich⸗ keiten überdies durch das Wirtszimmer getragen werden mußten um an ihren eigentlichen Beſtimm⸗ ungsort zu kommen, ſo hatten die gewöhnlichen Zecher noch obendrein den verführeriſchen Braten⸗ geruch umſonſt. „Schlag der Donner d'rein!“ ſagte eben einer von ihnen, ein rothbärtiger, noch junger Mann mit einem khünen, verwegenen Geſicht, welchen die vorgebundene grüne Schürze als ehrſamen Schuh⸗ macher kenntzeichnete. „Unſereins kann ſich immer den Mund abwiſchen. Da ſitzen die Prozen und tafeln und trinken, daß einem das Waſſer im Munde zuſammenläuft. Unſereiner muß ſich rackern ſchinden und plagen von früh bis ſpät, kommt aber doch nicht heraus, man bleibt nun einmal ein armer Teufel bis an ſein Ende!“ Er unterbrach ſich und ſtieß mit einem geleerten Weinglas heftig auf den Tiſch. „Hollah, Wirtſchaft unſereins hat auch Durſt!“ rief er laut und dann ſetzte er zu ſeinem Nachbar dem die vorigen Worte gegolten, in ſanfterem Tone hinzu: „Trinkſt Du auch noch eins mit, was Konrad? Sitzſt bei deinem ſchlappen Reſt ſchon eine halbe Stunde.“ Der Angeredete, ein dunkelhaariger, gleichal⸗ teriger Mann, der ebenfalls die grüne Schuſter⸗ ſchürze über der Werktagskleidung trug, ſchüttelte den Kopf. „Geht nicht Wilhelm äußerte er. „Ich habe mein Schöpplein getrunken. Nun gehts nach Hauſe. Das Aendeſſen wird ohnehin ſchon warten und Du weißt, meine Frau läßts nicht gern kalt werden.“ „Sparen wozu denn? brummte Meiſter Wilhelm Naſſe. „Daß es uns wieder ſo geht, wie vor einem Vierteljahr? Hoho, weißt noch wie wir an unſerm gemeinen Hochzeitstag vor zwei Jahren als wir die beiden ſchmucken Schweſtern heiratheten und es in die Hand hinein verſprachen, zu ſparen Na wir habens ja gethan Du ließeſt einem ja keine Ruhe und was meine Frau iſt, die gleichfalls nicht. Aber was iſt dabei herausgekommen? Daß Gott erbarm! Zieht man ſich zwei Jahre hindurch einen jeden Schoppen vom Mund ab, trägt jeden Pfennig auf die Spaarbank — und warum? Damit ſo'n Kerl von ſchuftigem Kaſſierer damit durchbrennt. Nun haben wir das Nachſehen und der Halunke trinkt an irgend einem ſichern Ort alle die Schöpp⸗ chen, die wir uns ab eſpart haben. Schlag der e