Arbeitsbedingungen gebracht und ſomit zu beſſeren Lebensverhältniſſen, erhöhter Bildung ꝛc. beige⸗ ragen. Eine Gefahr liegt allerdings in den durch den Großbetrieb bewirkten wirthſchaftlichen Konjunkturen. Aber die letzte Entſcheidung haben weder die Konjunkturen, noch die Aenderungen n der Technik und im Betriebe. Die Ent⸗ cheidung ſteht bei den ſittlichen Kräften der Nation. Je höher nämlich Moral und Religion eht, je vollendeter Kirche und Schule organiſirt iſt, je mehr alle ſociale Zucht, der ganze moraliſche Erziehungsprozeß bis in die unterſten Kreiſe reicht, je mehr die ſocialen Klaſſen ſich verſtehen und erühren, deſto leichter wird die Hebung der iederen Klaſſen werden. Was uns die nächſte ukunft bringen wird, daß weis Niemand ſicher. ie Ungleichheit wird vielleicht zeitweiſe wachſen. zs können einzelne Glieder des Handwerkerſtandes erſchwinden. Nicht darum handelt es ſich aber, ondeen darum, daß wir wiſſen und glauben, es ibt hohe und moraliſche Kräfte, es giebt Ten⸗ enzen, die es verhindern, daß eine große Nation u wenige Ueberreiche u. zahlloſe Proletarier zerfällt. Verſchiedenes. — Mannheim, 15. Juni. Der in indu⸗ ſtriellen Kreiſen weithin bekannte Kommerzienrat Fried. Engelhorn feierte heute mit ſeiner Gemahlin as ſeltene Feſt der goldenen Hochzeit. Aus ieſem Anlaß vermachte der Jubilar der Stadt⸗ emeinde ein Kapitat von 50 000 Mk. zur rrichtung einer Engelhornſtiftung, deren Zinſen jährlich an bedürftige 4 chriſtliche und eine sraelitiſche Familie verteilt werden ſollen. Auch em Beamtenfond der Rheiniſchen Kreditbank ließ as Jubelpaar eine namhafte Summe zuweiſen. ngelhorn war ein gelernter Goldſchmied und hat ch aus kleinen Anfängen durch weitſchauenden lick und thatkräftiges Eintreten für viele indu⸗ rielle und kommerzielle Unternehmungen, ſo rrichtung des Gaswerkes, Gründung der Bad. nilin⸗ und Sodafabrik ꝛc. zu einem der reichſten einem heutigen Ehrentage ſind ihm auch allſeits ahlreiche Beglückwünſchungen zu teil geworden. — Karlsruhe, 18. Juni. Der Bankier ppenheim aus Köln iſt mit ſeinem Vierer⸗Geſpann on einem Felſen des Luftkurortes Sand bei Baden⸗ aden abgeſtürzt. Die Tochter Oppenheims und er Kutſcher ſind todt; die Gattin wurde ſchwer inwohner hieſ. Stadt emporgeſchwungen. Bei A rmbruch. Drei Pferde wurden ebenfalls getödtet. — Heidelberg, 14. Juni. Unſere Univerſität zählt in dieſem Sommerſemeſter ſechszehn weibliche Studenten. Davon gehören der philo⸗ ſophiſchen Fakultät fünfzehn, und der natur⸗ wiſſenſchaftlich⸗mathematiſchen Fakultät eine an. Die Studentinnen ſind nicht immatrikuliert, ſie werden nur gutthatsweiſe zum Studium zugelaſſen. — Heilbronßg, 17. Juni. Es beſteht hier die Abſicht, die Dampfſchiffahrt auf dem Neckar für Perſonen⸗ u. Eilgüter⸗Transport nach lang⸗ jähriger Unterbrechung wieder aufzunehmen. Wie uns mitgetheilt wird, beabſichtigt eine Vereinigung hieſigex Männer die Anſchaffung eines Raddampfers mit ſehr geringem Tiefgang, der die Strecke von Heilbronn bis Mannheim in 6—7 Stunden zu befahren ermöglichen würde. — Berlin, 17. Juni. An der Spandauer⸗ brücke Nr. 16 enſtand geſtern abends halb 11 Uhr durch die Unvorſichtigkeit eines Eierhändlers ein Großfeuer, wobei drei Perſonen ein Schneidermeiſter mit ſeinen beiden Kindern den Erſtickungstod fanden. — Potsdam, 15. Juni. Heute Nach⸗ mittag fand die feierliche Beerdigung des Generals v. Albedyll, des ehemaligen Chefs des Militär⸗ kabinetts unter Kaiſer Wilhelm I., ſtatt. Der Leichenfeier im Hauſe des verſtorbenen wohnten der Kaiſer und die Kaiſerin, die in Berlin anweſenden Prinzen, die Miniſter, die Generalität u. a. an. Der Kaiſer folgte nach der Leichen⸗ parade zu Fuß bis zum Friedhofe. — Wörishofen, 17. Juni. Kneipp iſt heute früh geſtorben. Leipzig, 15. Juni. Heute Vormittag 11 Uhr fand die feierliche Uebergabe des Uni⸗ verſitätsgebäudes im Beiſein des Königs, der Königin und der königlichen Prinzen ſowie zahlreicher geladener Gäſte in der großen prächtigen Aula ſtatt. Nachdem Prof⸗ Dr. Windiſch ein begeiſtert aufgenommenes Hoch auf das ſächſiſche Herrſcher⸗ paar ausgebracht hatte, ergriff der Cultusminiſter Dr. v. Seywitz das Wort zu einer Anſprache, an deren Schluß er das neue Gebäude dem Rector Prof. Dr. Friedberg übergab, der es mit warmem Danke entgegennahm Der Redner ſchloß mit einem Hoch auf den König. Alsdann überreichte Oberbürgermeiſter Dr. Georgi die Urkunde über eine Stiftung der Stadt Leipzig in Höhe von 12 000 Mk. zu Gunſten von Studirenden der Prälat Stadt an den Rector. Nach den Dankesworten . des Rectors wurden Seitens der Facultäten die Ehrenpromotionen verkündet. — Paris, 16. Juni. Die Präſidentſchaft der franzöſiſchen Republick teilt der Preſſe die Liſte mit den Perſönlichkeiten mit, von denen anläßlich des Attentates auf Faure Glückwunſch⸗ telegramme eingelaufen ſind. Zuerſt ſandten Telegramme die Könige von Italien und Belgien, das Zarenpaar, das deutſche Kaiſerpaar. Aus dem Inlande ſelbſt gingen nur 40 Telegramme ein, was ſich daraus erklärt, daß das Attentat in Frankreich nicht ernſthaft genommen wurde, während der Vorgang nach außen durch die Telegraphenagenturen aufgebauſcht wurde. — Kalkutta, 15. Juni. Aus faſt gllen Städten Indiens nördlich von Madras (gufen Meldungen ein über den Schaden den ein Erd⸗ beben am vergangenen Samstag angerichtet hat, In Tſchittegong ſoll das Poſtgebäude in die Erde verſunken ſein. Der reichlich am Sonntag und geſtern niedergegangene Regen hat den durch das Erdbeben entſtandenen Schaden noch vergrößert, Das aus Anlaß des Jubiläums der Königin Victoria geplante große Feſtmahl hat verſchoben werden müſſen, da die Anſammlung vieler Perſonen in demſelben Hauſe eine Gefahr für dieſelben ſein würde. Auch das Salutſchießen zum Jubiläum dürfte unterlaſſen werden, um eine weitere Er⸗ ſchütterung der ſtark beſchädigten Gebäude zu vermeiden. Tauſende von mittelloſen Europäern und Euraſiern lagen auf freiem Felde und ſind dem Monſum ausgeſetzt. — Geſchäftsjubiläum. Am 15. Juni feierte der Geſchäftsleiter der Filiale der bekannten Annoncen⸗Expedition Haaſenſtein u. Vogler in Karlsruhe, Herr Caeſar Stein, das Jubiläum ſeiner 20jährigen Thätigkeit bei der genannten Firma. Der Jubilar, der in allen Geſchäfkskreiſen des engeren Vaterlandes beſtens bekannt iſt, hat es verſtanden, durch ſeine rührige Thätigkeit und ſein leutſeliges, zuvorkommendes und geſchäfts⸗ gewandtes Benehmen die Filiale Karlsruhe zu der heutigen Bedeutung emporzuheben, und ſchließen auch wir uns dem Wunſche von Herzen an, daß es Herrn Caeſar Stein vergönnt ſein möge, in gleicher Friſche und Rüſtigkeit auch das Feſt des ſilbernen und goldenen Jubiläums im Dienſte der Taufe als ſeiner Tochter Einſicht genommen. N Ueber Rudolpys Tod hatte ein Amerikaner Auskunft gegeben. Derſelbe hatte Rudolph als ſſen Diener auf ſeinen Reiſen begleidet. Sie waren, wie er erzählte, von Indianern angefallen worden; ihm ſelbſt war es gelungen, zu entkommen, während ſein armer Herr den ſchweren Wunden, die er bei dieſem Kampf erhalten hatte, bald er⸗ legen war. In wahrer Verzweiflung nahm Nölten dieſe Mittheilung aus Herrn von Haldens Munde entgegen und doch gab er noch nicht alle Hoffnung auf; immer und immer kam er darauf zurück, daß der beſtimmte Termin bereits verſtrichen geweſen ſei als ſie zum erſtenmal von Ernas Exiſtenz Kenntniß erhalten hätten. „Mein lieber Nölten“ entgegnete Herr von Halden in ernſtem, nachdrücklichſtem Tone, „was das anbelangt, ſo gehen unſere Anſichten weit aus⸗ einander; doch meine Tochter ſowohl wie ich haben nicht überſehen, daß Sie ſelbſt uns ſagten, Ihre Verhältniſſe zwängen Sie zu einer reichen Heirath. Aus dieſem Grunde geben wir Ihnen Ihr Wort zurück. Von dieſem Augenblicke an ſind Sie frei. Wenn Sie hingegen glauben, daß nur eine Ver⸗ bindung mit Melanie Sie glücklich machen kann wenn Sie ihr zu Liebe zu Opfern gewillt ſind, bin ich bereit ſür Sie zu thun, was in meinen Kräften ſteht, — das heißt, ich gewähre ihnen beiden eine Jahresrente und biete ihnen freies Leben in meinem Hauſe; meine Pferde Wagen c. ſollen Ihnen zur Verfügung ſtehen. Nein, nein, bitte, antworten Sie mir jetzt nicht. Ueberlegen Sie ſich die Sache in voller Ruhe, und laſſen Sie mich morgen Ihren Entſchluß wiſſen. ſeine Ehre in der anderen, — während Erna die reiche Erbin, ihn mehr denn je lockte? Er ſchlug den längeren einſamen Weg durch den Park ein. Dieſe Stille paßte ihm beſſer zu ſeiner Stimmung als die breite freie Landſtraße. Und hier, fern von jedem menſchlichem Blick, gab er ſich ganz ſeinem Kummer hin. Die Hand vor die ſchwerzende Stirn gedrückt lachte er laut über ſeine grauſame Lage, ein bitteres furchtbares Lachen. Und wie dieſer Ton verhallt war, raſchelte es in dem hohen Geſtrüpp, und in der nächſten Minute ſtand ſie, die Hände voll Veilchen, mit vor Schreck bleichen Zügen plötzlich vor ihm, — ſie, Erna! O, Baron Nölten ſind Sie es! rief ſie erleichtert aufathmend; als ſie aber den tief unglücklichen Aus⸗ druck auf ſeinem Geſichte ſah, fuhr ſie haſtig fort: „Was — iſt Ihnen „Ich bin von Sinnen, —bin namenlos unglücklich!“ rief er. O, Erna, — beklagen Sie mich“, 8 „So ſagen Sie doch was iſt Ihnen 2 Haben Sie mit Melanie gezankt?“ fragte dieſe in mit⸗ leidigem Tone. „Mit Melanie gezankt?“ wiederhohlte er heftig. „Nein, o, nein! Sie weiß nicht wie Unrecht ich ihr gethan habe. Erna hören Sie mich an. Ich habe eine andere weit, weit lieber als ſie. Erſt ſeitdem ich dieſe andere ſah, weiß ich was Liebe heißt. Melanie ehre und achte ich, aber lieben kann ich ſie nicht!“ „O, wie ſchrecklich!“ rief Erna voller Be⸗ ſtürzung. „Meine arme, arme Melanie!“ „Sagen Sie Erna fuhr jener fort, „darf ich Melanie zu der Meinigen machen, während mein ganzes Herz für eine andere ſchlägt?“ erletzt; Oppenheim ſetbſt erlitt einen doppelten Univerſität, ſowie einen Ehrenbürgerbrief der Firma Haaſenſtein u. Vogler zu begehen. nlangten, welche Erna als die rechtsmäßige Erbin Nölten gehorchte, etwas Unverſtändliches „Nein, nein das dürfen Sie nicht!“ gab ſie von Herrn von Kortis ſtempelten. Man hatte zwiſchen den Zähnen murmelnd. Was konnte er heftig zur Antwort. „Was aber hat Ihren Sim von Kortis Trauſchein ſowohl wie von Erna's ſagen, — Ruin in der einen Wagſchale —ſo geändert? Wie konnten Sie um Melanies Liebe werben bevor Sie Ihrer eigenen Gefühle ganz ſicher waren ?“ „Weil ich ein Thor, — ein wahnſinniger war!“ entgegnete er. „Aber noch iſt es nicht zu ſpät. Erna,“ fuhr er in der höchſten Erregung fort, indem er leidenſchaftlich ihre Hand ergriff, „Sie ſind es, Erna ſie ſind es, die ich liebe, die ich anbete, — die mein Herz von Melanie locktel Um Ihretwillen will ich, wenn Sie mich wieder lieben, ſelbſt meine Ehre opfern! O, reden Sie Erna, reden Sie, meine Heißgeliebte!“ i Das junge Mädchen konnte nur einen leiſen Schreckensruf ausſtoßen, wobei die verſuchte, ſich von ihm loszumachen, denn für den Augenblick glaubte ſie in der That nicht anders, als daß er von Sinnen ſei. f „Nein, nein, Sie ſollen nicht von mik gehen!“ rief er, ſeinen Arm um ihre Taille ſchlingend. „Sie müſſen mich anhören! Erna von der Stunde an, in welcher Ihre Erſcheinung mein trübes Leben wie ein Sonnenſtrahl erhellte, don der Stunde an, in welcher Sie in meinem Hau am Tiſche ſaßen, fühlte ich, daß Sie und die Herrin meines Herzens und meines Hauſes ſein dürften, Zu ſpät erſt lernte ich Sie kennen, aber Eri wenn Sie mich lieben können — wie ich bisweilen zu, hoffen wagte, — dann will ich Melanie offen alles ſagen. Melanie iſt gut, iſt großherzig; ſie wird ſich mit uns unſeres Glückes freuen. Erna — Geliebte, — o, reden Sie! Wollen Sie die Meine, meine Gattin werden!?“ Fortſetzung folgt. 5 1 . 1 bund l rend itt un n de E hstaufer⸗ diem i 6 r Sagertärde, In Srrner's ! . gaſeler er Caca ſlaie Minchner let Cara: 1 15 Mund. ale fir Magen leg Cacac fun (uchar! Thee. „ Adeitl. Aud Jünt. wle Babgzet en Ahageihlee 1 Waunfealt ter Aetz Netabenſe alen Lade laſe 0