narkt rbeitsnacn, irt. g den: rſonal. iſen, Jriſn ſen⸗ dme 8 Haha 5 ) Sattler z rbeit, S eh Stück, a ir Bau- m Schuhnaßg Laden Ade Möbel m Zimmerman e. ditor, Due, ann, Kell, ger, Gruen, ied, Schneide, r, Spengg werk. ndwirthſchel nal. kochen, ganz r Wirt Herrſchaft, chen, gal en, Kelluem ädchen, d en: . jiniſt, Hein 4 iker. verk. rer, nal. in. —— ezeit empfb tete und vn alt. hauſen ind bei hem ü Cadenbußz —— e blen kohlen ohlen thohlen Kohlſched or Rah. — n Preislaul Flasche, 880 Ju bl, gell l re Lil lach folg diele xped. 0 1 Telefon 80 . 10 Ladenburg. uhurger 1 975 55 No. 48. Politiſches. 0 Berlin, 14. Juni. Prinz Heinri Preußen hat am Sonnabend an Bord des Kreuzers „Hönig Wilhelm“ Miel verlaſſen, um ſeinen erlauchten Bruder, Haiſer Wilhelm, bei den bevorſtehenden Feſtlichkeiten anläßlich des 60jährigen Kegierungsjubiläums der Hönigin Victoria von England zu vertreten. Der Be⸗ ſuch des Prinzen Heinrich auf engliſchem Boden erfolgt zu einem Seitpunkt in welchem das Geſammtverhältniß zwiſchen Deutſchland und Großbritannien offenbar nicht mehr den ſo freundſchaftlichen und intimen Charakter früherer Jahre aufweiſt; daß die Schuld an dieſer Seſtaltung der Dinge auf engliſcher Seite liegt, braucht hier wohl nicht erſt des Näheren erläutert zu werden. Indeſſen ſind die herzlichen Beziehungen zwiſchen dem deutſchen Haiſerhauſe und der engliſchen Königsfamilie, zumal ja die beiden Herrſcherhäuſer einander ſo eng verwandt ſind, äußerlich wenigſtens durch das kühlere politiſche Verhältniß zwiſchen den beiderſeitigen Reichen unbeeinflußt geblieben, man darf daher wohl erwarten, daß dieſe Thatſache in der Aufnahme des hohen Der⸗ treters des deutſchen Kaiſers jenſeits des Canals zum Ausdruck gelangen wird. Wenn dann der jüngſte Beſuch des Prinzen Heinrich auf engliſchem Boden vielleicht dazu führen ſollte, trotz ſeines unpolitiſchen Anlaſſes eine nachhaltige Beſſerung in den deutſch-engliſchen Beziehungen zu bewirken, ſo würde dies im Intereſſe beider Theile gewiß nur mit Be⸗ friedigung zu begrüßen ſein. — Die franzöfiſchen Radicalen entpuppen ſich plötzlich als großartige Marineſchwärmer. Herr Cockroy, einer ihrer parlamentariſchen Führer hat in der Deputirtenkammer allen Mittwoch, den 16. Juni ochenblatt. für Ladenburg und umgegend. 0 Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem U iter⸗ haltungsblatt Mark 1.40, frei ins Haus. 11 0 Für die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor Anzeigen: Die einſpaltige Corpuszeile oder deren Raum 10 Pfg., Lokal- Geſchäfts⸗ und Privatanzei Druck und Verlag von Karl Molitor, gen 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. N e Ladenburg. — — — Ernſtes einen Antrag zum Budget für 1898 eingebracht, wonach der Staat Grundſtücke und Beſitzungen bis zum Betrage von 260 Millionen Francs verkaufen ſoll, um mit dieſer Summe die Hoſten der projectirten Flottenvermehrung zu decken. Herr Lockroy und ſeine politiſchen Freunde fühlen vermuthlich das Bedürfniß, ſich in den Augen des franzöſiſchen Volkes als die wahren Vaterlandsfreunde hinzuſtellen Paris, 15. Juni. Als Präſident Faure ſich Nachmittags zu den Rennen nach Long⸗ champs begab, gab ein junger Mann einen Revolverſchuß gegen den Pärſidenten ab. Es wurde Niemand getroffen. Der Verbrecher wurde ſogleich verhaftet; bei demſelben wurden Waffen und Bombenſtücke vorgefunden. Paris, 15. Juni. Aus den letzten Feſt⸗ ſtellungen ergiebt ſich, daß auf den Präſidenten Faure nicht ein Revolverſchuß abgegeben wurde, ſondern daß es ſich um ein gußeiſernes Rohr mit einer Pulperladung handelt, die im Augen⸗ blicke der Vorbeifahrt des Präſidenten explodirte. Durch die Exploſion wurde Niemand verletzt. Neben dem Rohr fand man eine Schmäh⸗ ſchrift gegen den Präſidenten Faure, eine Piſtole, einen Schlagring und ein kleines Dolch⸗ meſſer, auf dem Todesdrohungen gegen Faure eingravirt ſind. Man glaubt, daß es ſich um das Werk eines Wahnſinnigen handelt. Ein Individuum, das ſich im Augenblicke der Ex⸗ ploſion flüchtete, konnte bisher nicht wieder aufgefunden werden. Daris, 14. Juni. Die Vorrichtung, welche bei der Vorüberfahrt des Präſidenten explodirte, war eine Röhre von 15 Centimeter Länge, 6 CTtm. Durchmeſſer und 2 CTtm. Dicke. Der Inhalt beſtand aus Pulver und Kehpoſten. Das feſtgenommene Individuum heißt Gallet. Bei ſeinem Verhöre gab er keine Antwort. eee Auf dem Holben der gefundenen Piſtole iſt eine Inſchrift eingraviert: „Felix Faure ver⸗ urtheilt. Elſaß⸗Lothringen⸗Polen.“ Gallet gab die Erklärung ab, er ſei ohne Beruf und wohne in Valois. Dort wird gegenwärtig eine Haus ſuchung vorgenommen. Man hält Gallet nicht für den Urheber des Attentats, glaubt vielmehr, daß er ein Verrückter ſei. Man ver⸗ muthet, daß der wirkliche Urheber in einem dichten Gebüſch verborgen, nach dem An⸗ ſchlage entkommen konnte. — Von der afghaniſchindiſchen Grenze wird eine militairiſche Unglücks botſchaft fur England berichtet. Eine militairiſche Colonne, welche dem engliſchen politiſchen Commiſſar Gee zur Bedeckung diente, wurde von feind⸗ lichen Malik im Thale des Fluſſes Tahi über⸗ fallen und in die Flucht geſchlagen. Die Eng⸗ länder hatten bei der Affaire 28 Todte, unter ihnen 3 Offiziere und ebenſoviel Verwundete. Aus Seul, der Hauptſtadt Koreas, werden Unruhen gemeldet, welchen angeblich Be⸗ 1 ſtrebungen zu Grunde liegen, ſowohl die N ruſſiſche als auch die japaniſche Partei im Lande bei Seite zu ſchieben; es erfolgten zahl reiche Verhaftungen. Verſchiedenes. — Mannheim, 14. Juni. Geſter Nachmittag brachte der ledige 24 Jahre alte Schriftſetzer Karl Stumm — Traitteurſtraße 18/20 — ſeiner Geliebten, der ledigen 25 Jahr alten Corſettennäherin Dina Hovenga, in gleichem Hauſe wohnend, weil dieſelbe das Verhältniß auflöſen wollte, mit einem Taſchenmeſſer 4 Stiche bei und zwar in Bruſt und Hüfte. Der Thäter wurde verhaftet und die Verletzte nach dem Allg. Krankenhaus verbracht. Wilde Roſe. Novelle von Jenny Piorko ws ka. * 7 Erna hätte ſeine Begleitung gern zurückgewieſen, aber das brachte ſie doch nicht zu ſtande, und ſo verließen ſie zuſammen das Schloß. Als Erna voller Freude Frau Merling er⸗ zählte, welch' angenehmen Vormittag ſie verbracht und wie liebenswürdig Baron Nölten ſich ihr er⸗ wießen habe, mußte ſie voller Erſtaunen vernehmen, wie unpaſſend ſie damit gehandelt hatte und daß ſie ſich nicht wundern dürfe, wenn dieſes ihr Aben⸗ teuer bald in der ganzen Nachbarſchaf ie Runde machen würde. 1 * Denſelben Tag hatte Herr von Halden eine längere Unterredung mit ſeiner alten Freundin. Voll Schrecken vernahm dieſe die Einzelheiten von Herrn von Kortis Teſtament. „Ich Unglückliche hab auf dieſe Weiſe Melanie's ganze Zukunft zerſtört!“ rief ſie außer ſich, was iſt nun zu thun?“ „Ich halte es für das Richtigſte, Erna von der ganzen Angelegenheit nicht eher etwas zu ſagen, bis wir die nöthigen Erkundigungen über ſie einge⸗ zogen haben,“ entgegnete Herr von Halden. „Sie hegen über ihre Perſon doch keine Zweifel?“ fragte Frau Merling beunruhigt. „Ich nicht,“ verſetzte jener, „doch bin ich das Melanie ſowohl, wie Erna ſchuldig, da Nölten der kleinen Fremden nicht traut.“ „Baron Nölten?“ rief die alte Dame erſtaunt. „Allerdings; er hat ſich um Melanies Hand beworben uud iſt natürlich nicht ſehr erfreut über den Gedanken, ihr Vermögen zu verlieren. „Nölten — Baron Nölten hat ſich um Me⸗ lanie's Hand beworben?“ wiederhohlte Frau Mer⸗ ling betroffen. „Dies bedauere ich zu hören; ich fürchte, er iſt ein Glücksjäger.“ „Was das anbelangt wird er bald die Probe beſtehen müſſen,“ erwiederte Herr von Halden. „Inzwiſchen müſſen wir etwa für Erna thun. Als ihr Vormund werde ich ihnen vorläufig eine Geldſumme zu ihrem Unterhalt und ihrer Erziehung einhändigen, Sie iſt entſetzlich unwiſſend und bedarf noch ſehr der Erziehung. Sie ſind doch bereit, ſie vorläufig unter ihrer Obhut zu be⸗ halten 2“ „Ich würde mich nur ungern von ihr trennen denn ich habe das Kind herzlich lieb gewonnen,“ antwortete Frau Merling. — — — Wenige Tage ſpäter wurde eine Dame anga⸗ giert, zu dem Behuf, Erna in allem möglichen zu unterrichten. Das war aber keine leichte Aufgabe. Das junge Mädchen war gegen Gefährtinnen ihres Alters noch ſehr zurück, und alles Lernen und Studieren war ihr verhaßt. i Nölten ſah ſie jetzt nur ſelten. Frau Mer⸗ ling hielt ſie möglichſt fern von ihm und erachtete es auch für gerathen, Erna mitzutheilen, daß Nölten heimlich verlobt ſei mit Melanie, eine Nachricht, welche Erna mit einem ganz eigenartigen Geſichtsausdruck entgegennahm. d 1 Endlich aber ſah Nölten ſeinen ſchönen Gaſt doch wieder, als er eines Nachmittags auf Elgen⸗ hof Beſuch machte, fand er beide junge Damen im 8 Wohnſalon. 8 Melanie ſaß in einem bequemen Armſtuhl vor dem Kamin, Erna ihr zu Füßen auf einem niedrigen Schemel. Als er eintrat wandte ſie ihm ihr von Gluth des Feuers gerötetes Geſicht zu. Ihre ſchönen Züge ihre geſchmeidige Geſtalt, die zarte weiße Hand die in Melanies Schooß lag, ließen ihn für den Augenblick ſeine Verlobte vergeſſen und nur ſie ſehen — Erna. „Ich fürchte ich ſtöre eine intereſſante Unter⸗ haltung,“ ſprach er lächelnd näher tretend. „Sagen ſie lieber: eine Gardinenpredigt!“ antwortete Erna, auf welcher ſeine Blicke ruhte leicht ſchmollend. „Melanie machte mir Vorwürfe 8 daß ich dieſe Bücher nicht ſo liebe wie ſie.“ „Welche Bücher. „Alle ich haſſe alle Bücher. Wenn ich einmal ein eigenes Heim habe darf kein Buch darin ſein.“ „Wie aber, wenn ſie Beiſpielsweiſe ein Haus mit einer ſchönen Bibliothek erbten?“ bemerkte der 1 Baron, indem er ihr gegenüber Platz nahm. „So würde ich ein Freudenfeuer davon