3 897, aun 0 abrikarten Shun dei Schlegel 6 ter Jom ulius Oft hael Lehel Sebalbu e. T. Nut r gen uguſt gel dad geram T. Am iter Pen nn. zarl Gun a Helen. hann Nil te 8 Ni. ih Tochter da nannt Jah tunde al. olf Jung, des Falch l, 8 An Ml, 5 Monat al ni 1897. lt. — ahlen 7 tohlen ihlen kohlen Tohlſched r Naß N insel zerieben volilut . Sten — tum feln bund fes bung“ achmid 77 bill. ne Arti. Ku 8 5 Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. Anzeigen: Die einſpaltige orpuszeile „ Cd oder deren Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unter? 8 1 4 Raum 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen haltungsblatt Mark 1.40, frei ins Haus. Für die Redaktion verantwortlich: Karl Molito 17755 . Laden bur g. 1 No. 47. ( . Der neue amerikaniſche Volſchafler. Der neuernannte amerikaniſche Bot⸗ ſchafter, Andrew D. White, iſt mit ſeiner Familie auf deutſchem Boden eingetroffen und dürfte in dieſem Augenblick bereits in den weiten eleganten Räumen der amerikaniſchen Botſchaft in der Berliner Hronenſtraße weilen. Mr. White, der bekanntlich in den Jahren 1879—81 bereits ſeine Regierung am Berliner Hofe in einer den beiderſeitigen Beziehungen überaus förderlichen Weiſe vertrat, der in ſeinem während dieſer Seit entſtandenen Buche »„New Germany“ ſeiner Anerkennung für deutſches Wiſſen, deutſche Thatkraft ſo warmen und unverhohlenen Ausdruck gab, hat ſich ein Anrecht darauf erworben, in unſeren Grenzen als Freund empfangen zu werden. Als Schrift⸗ teller und als Univerſitätsprofeſſor hat der verdiente Staatsmann nach ſeiner Rückkehr in die Heimat in deutſchfreundlichem Sinne fort⸗ gewirkt und iſt den Aus ſchreitungen eines be⸗ chränkten Nativismus ſtets mit Ernſt und Nachdruck entgegengetreten. Noch vor einigen onaten hat White dem deutſchen Hochſchul⸗ weſen Worte der höchſten Verehrung gewidmet. Daß die jungen Amerikaner in jüngſter Seit ihre wiſſenſchaftlichen Studien mit ſolcher Bor⸗ iebe in Deutſchland machen, iſt zum großen Teil dem Einfluß White's zu verdanken. Die milde vermittelnde und geiſtig hervorragende Perſönlichkeit des neuen Botſchafters wird ge⸗ ade in der gegenwärtigen Cage, die uns die Sefahr eines deutſch⸗amerikaniſchen Foll⸗ kampfes am Horizont zeigt, wichtige und dankenswerthe Aufgaben zu erfüllen haben. Abgeſehen von den zollpolitiſchen Fragen chwebt zwiſchen den beiden Nationen noch ſo ancherlei in der Luft, deſſen Beſeitigung oder Samſtag, den 12. Juni 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. Druck und Verlag von Karl Molitor, Ladenburg. eee 1897. been. eee, enen Ausebnung im gegenſeitigen Intereſſe liegen müßte. Die Amerikaner beantworteten die in Deutſchland von der Red⸗Star-⸗Linie erhobenen Abgaben mit einem wuchtigen Gegenſchlag gegen die deutſchen Schifffahrtgeſellſchaften, deren rührige Verkehrsvermittlung im Grunde den Vereinigten Staaten ebenſo großen Nutzen bringt, wie dem eigenen Lande. Hier wäre ein Punkt, wo das erprobte diplomatiſche Ge⸗ ſchick White's den Hebel anzuſetzen hatte. Wie es heißt, ſoll der neue Botſchafter ein ganzes 1 5 von Sugeſtändniſſen mit ſich führen für den Fall, daß Deutſchland das aus ſanitäts polizeilichen Gründen verfügte Verbot der Einfuhr von amerikaniſchem Schweinefleiſch wieder aufhebe und den ameri⸗ kaniſchen Verſicherungsgeſellſchaften die alten günſtigen Arbeitsbedingungen wenigſtens theil⸗ weiſe wieder einräumt. In beiden Fällen handelt es ſich leider um ganz beſonders heikle Angelegenheiten, die ein entſchiedenes Eintreten der deutſchen Regierung für die heimiſchen Intereſſen erfordert. i Von der wirtſchaftlichen Entwicklung Deutſchlands hat Mr. White eine ſehr hohe Meinung. In ſeiner Abhandlung über die deutſche Cebensanſchauung äußert er u. a.: „Niemand der Deutſchland genau kennt, wird dem Gedanken Raum geben, daß die Deutſchen Handel und Induſtrie vernachläſſigen, überall begegnen uns Beweiſe dafür, daß Deutſchland in ſeinem Streben nach dem Idealen des Kealen nicht vergißt. Aber die Hauptſache iſt, daß Deutſchland von dem Gedanken be⸗ herrſcht wird, daß die materielle Entwickelung nur das Mittel zum Siel iſt, nicht aber der Sweck ſelbſt.“ Hurz vor ſeiner Abreiſe nach Deutſchland ſprach ſich der Staatsmann gegenüber einem — eee ene eee Interviewer in der folgenden, außerordentlich ſchmeichelhaften Weiſe über Deutſchland aus: „Ich hoffe, meine Miſſion wird ſich in fried⸗ lichen Bahnen bewegen. Es ſind keine Gründe da, daß wir mit dieſem großen und ausge⸗ zeichneten Cande nicht in einem möglichſt guten Einvernehmen ſein ſollten. Wie genial ſind Deutſchlands große Männer der Munſt, Literatur und Politik! Ich vermag an Deutſchland nur als ein ideales Land zurückzudenken, an ſeine Bewohner nur als an ein tapferes und ener⸗ giſches Volk! 911 Politiſches. Harlsruhe, 9. Juni. Großherzog Friedrich entſendet als Dertreter zum Be⸗ gierungsjubiläum der Königin von England den Miniſter des großherzoglichen Hauſes und der auswärtigen Angelegenheiten v. Brauer, der ſich Mitte nächſter Woche nach London begeben wird. 8 Verſchiedenes. 5 — Karlsruhe, 8. Juni. Heute fand bei großartiger Betheiligung von Nah und Fern die Einweihung der neuerbauten prächtigen alt⸗ katholiſchen Auferſtehungskirche ſtatt. Den Weihe⸗ akt nahm Biſchof Dr. Weber aus Bonn vor, umgeben von 25 altkatholiſchen Pfarrern und den beiden engliſchen Geiſtlichen von Karlsruhe und Baden⸗Baden im prieſterlichen Ornate. Der Großherzog, durch Unpäßlichkeit am Erſcheinen verhindert, ließ ſich durch General von Bülow vertreten. Die Staatsbehörde war durch Staats⸗ miniſter Nokk, der Oberſchulrath durch mehrere Mitglieder, die Stadt durch Oberbürgermeiſter Schnetzler und eine Anzahl Stadträthe, die evangeliſche Gemeinde durch den Oberhofprediger Wilde Roſe. Novelle von Jenny Piorkowska. 7 Melanie ſetzte ſich an den Flügel und ſtimmte n zärtlichem Tone das Lied an, das, wie ſie wußte, ihr Verlobter am liebſten hörte, aber es ehlte ihrem Geſang heute das Seelenvolle, das e ſonſt in ihre Stimme zu legen wußte. Sie var eben heute nicht zum Singen aufgelegt und jätte ſie Nölten angeblickt ſo würde ſie geſehen haben, daß ſeine Gedanken ganz wo anders waren ls bei ihrem Vortrag. Ja, es herrſchte den ganzen Abend eine pein⸗ iche, eine ſo gezwungene Stimmung, daß ſie wohl lle Drei im Stillen aufathmeten, als Nölten ſich derabſchiedete. Weder Vater, noch Tochter verrieten, als ſie vieder allein waren, den Gedanken, die ihr Inneres rfüllten. Worte, doch der innige Händedruck, den ſie wechſelten, als ſie einander „Gute Nacht“ ſagten, ſprach für ſich ſelbſt. Welch' zärtliches Mittleid g in des Vaters Kuß und Ton, welche vertrau⸗ nsvolle Liebe in dem Blick der Tochter! — Während am folgenden Tage Herr von alden ſich nach der Stadt begab, um die nöthigen chritte in dieſer Angelegenheit zu thun, faßte ölten den Entſchluß, Frau Merling und Mela⸗ ies ahnungsvoller Rivalin einen Beſuch abzuſtatten. ielleicht, dachte er, giebt das unbefangene Geplauder Erna's ihm irgend einen Wink, der es ihm erleichterte Recherchen über Rudolph von Kortis anzuſtellen, oder möglicherweiſe deckte er ſogar noch einen Betrug auf. Er traf beide Damen zu Hauſe. Frau Merling empfing ihn ſehr freundlich, und Erna reichte ihm mit frohem Lächeln ihre zarten Finger, und als er ſie in ſeine Arme ſchloß hätte er am liebſten dieſes reizende Geſchöpf vernichtet und ſie für immer aus ſeinem Wege geräumt, die nur gekommen war, ihn eines großen Vermögens zu berauben, das er bereits ſicher als ſein eigen betrachtet hatte. Doch nichts von dieſen Gefühlen verrieth ſich in dem liebenswürdigen Lächeln, womit er ihr Willkommen entgegennahm, und den bewundernden Blick, der ſchüchtern zu ihm aufblickenden Augen begegnete. Während ihrer Unterhaltung fprach Erna ſich vollſtändig offen über ihr früheres Leben aus; ſie erzählte von ihren Eltern und ſprach ohne Rückhalt über die Sorgen und Entbehrungen, die ſie ſchon in früher Jugend kennen gelernt hatte. Voller Intereſſe folgte Nölten ihrem unſchul⸗ digen Geplauder. Wie reizend, — wie jung, — wie bezaubernd war ſie! — Und der verrätheriſche Wunſch ward in ihm rege: wenn er Melanie noch keinen Antrag gemacht, — wenn er gewartet gewartet hätte, bis er ſie geſehen, — ſie, dieſe ſchöne, junge wilde Roſe! Es war ein herrlicher Septembermorgen. Die Bäume im Walde hatten noch ihr volles Laub und prankten noch in der ganzen Farbenpracht des Herbſtes, als Baron Nölten nach einer längeren Rückſprache mit dem Gärtner in das Haus zurück⸗ kehrte. Unwillkürlich hemmte er den Schritt und ließ ſeinen Blick auf dem herrlichen Bilde ruhen, als er in den Tannenwald trat, der ſein Grundſtück nach Oſten abſchloß. Goldige Sonnenſtrahlen drangen zwiſchen dem Gezweig hindurch und tanzten gleich Irrlichtern auf dem Moos am Boden. Ein köſtlicher würzi⸗ ger Duft erfüllte die Luft, und das leiſe Rauſchen des Zephyrs klang wie eine zarte Aeolsharfe durch das Gezweig. Und wie Nölten ſo mit bewunderndem Blick daſtand, drang eine liebliche Stimme an ſein Ohr; betroffen lauſchte er dem munteren Schäferlied. Wer mochte die Sängerin ſein 2 Von allen, die er ſich erinnerte, hatte keine eine ſolche Stimme. Nach wenigen Augenblicken tauchte eine ſchlanke Geſtalt aus einem der Seitenwege auf, die ihm das Geheimniß ſchnell erklärte. Den Strohhut am Arme hängend, die Hände voll Moos und bunten Laubes, während die Sonne ihr Haar, ihr ſchönes, jugendfriſches Geſicht umrahmen ließ, ſtand vor ihm Erna. „Ah, guten Morgen Fräulein von Kortis! begrüßte Nölten ſie, galant den Hut lüftend. „Wie geht es Ihnen?“ ſprach Erna mit frohem Lächeln, indem ſie ihm mit Mühe die Hand