flege Dienſtauszeichnungen verliehen wurden. ie Feier wurde nach dem Erſcheinen der Groß⸗ erzogin und der Fürſtin zur Lippe durch einen eſang des Schweſterchors der Anſtalt eingeleitet, orauf der Geſchäftsführer an die im Vorraum er Kapelle verſammelten Schweſtern eine Anſprache richtete, in welcher derſelbe in kurzen Zügen die Thätigkeit des Vereins auf dem Gebiete der rankenpflege im verfloſſenen Jahre ſchilderte. ach dem von dem Geſchäftsführer erſtatteten ericht verfügte der Verein am Schluſſe des ahres 1896 über 17 Oberinnen beziehungsweiſe Oberſchweſtern, 260 Schweſtern und 13 geprüfte chülerinnen, im Ganzen über 290 Pflegekräfte, welche in 50 Stationen, darunter 20 Kranken⸗ äuſern, 4 Privatkliniken, 2 Wöchnerinnenaſylen nd 24 Gemeinde⸗ und Privatpflegeſtationen, thätig waren. Beſonders betonte hierbei der Redner, daß es dem Verein im verfloſſenen Jahr, icht immer möglich geweſen ſei, den vermehrten achfragen nach Pflegerinnen zu entſprechen, und aß es daher dringend nothwendig ſei, das Pflege⸗ perſonal zu vermehren und auf einen zahlreichen Beitritt von Mädchen in den ſo ſegensreichen, echt weiblichen Beruf hinzuwirken. Nach Ueber⸗ reichung der Dienſtauszeichnungen an die betreffen⸗ den Oberinnen und Schweſtern durch die Groß⸗ herzogin, folgte in der Kapelle die kirchliche Feier, bei welcher Herr Prälat D. Doll an die Schweſtern eine erhebende, der Bedeutung des Tages ent⸗ ſprechende Anſprache hielt. — Elzach, 23. Mai. Die 84 jährige, halberblindete Mutter eines Hausbeſitzers in Unterſimonswald, ſaß vor dem, von der Haupt⸗ ſtraße ziemlich abgelegenen Hauſe, als plötzlich zwei unbekannte Männer auf dieſelbe zukamen, mit dem Rufe „das Geld heraus“ auf die alte Frau eindrangen, und ihr einen Stoß verſetzten, daß ſie über den Sitz fiel. Auf das Hilferufen der Bedrängten ſollen die beiden Strolche eiligſt in den nahe gelegenen Wald geflüchtet ſein. — Berlin, 26. Mai. Ein frecher Raub⸗ anfall, der mit dem Tode der Räuber endete, iſt im Grunewald verübt worden. Der Ueberfallene, ein Herr Blücher, begab ſich nach Spandau. Die Strecke von Pichelswerder nach Schildhorn mochte Herr Blücher wohl zur Hälfte zurückgelegt haben, als ſich ihm plötzlich zwei Strolche entgegen ſtellten und mit Schlagringen auf ihn einſchlugen. Der Ueberfallene wurde zu Boden geſchlagen, verlor jedoch die Beſinnung nicht, ſondern ſetzte ſich kräftig zur Wehr. Er lag unten, und es entſpann ſich ein heftiger Kampf zwiſchen den Strolchen und dem Ueberfallenen. Der eine Strolch riß Herrn Blücher Uhr, Kette und Börſe aus den Taſchen und ſteckte die geraubten Gegenſtäude ein. Sogar den Trauring zogen die Strolche ihrem Opfer vom Finger. Endlich gelang es dem Ueberfallenen, ſich von ſeinen Angreifern ſo weit frei zu machen, daß er auf die Beine ſpringen konnte. Zwiſchen Herrn Blücher und dem einen der Strolche entſpann ſich nun ein Kampf auf Leben und Tod, während der Andere mit den geraubteu Sachen davonlief. Der zurückbleibende Räuber zog ein Meſſer, aber auch der Ueberfallene hatte ein Meſſer in der Taſche, das er eiligſt hervorzog und öffnete. Als der Strolch mit ſeinem Meſſer Herrn Blücher von Neuem angriff und ihn dabei an der Bruſt verletzte, ſtieß dieſer dem Strolch ſeine Waffe in die Bruſt und tödtete ihn dadurch auf der Stelle. Herr Blücher, der durch die Schläge auf den Kopf, den Blutverluſt und die Aufregung ungemein geſchwächt war, ſchleppte ſich bis Schildhorn,wo er dem Gendarmen Schmidt das Geſchehene mittheilte. Herr Blücher wurde nach einem eingehenden Verhör nach Hauſe entlaſſen. — Brüſſel, 26. Mai. In der Bank de Bruſſelles wurde ein Individium verhaftet, welches in Abweſenheit des Bankdirektors einen gefälſchten Check von 23,000 Frs. präſentierte. Eine große Zahl falſcher Checks, einige über mehrere Hundert⸗ tauſend lautend auf Berliner, Wiener und Pariſer Bankhäuſer wurden bei dem Verhafteten gefunden und beſchlagnahmt. — Wunderſame Sachen ſcheinen durch die jüngſt in Rußland vorgenommene Volkszählung an's Tageslicht gekommen zu ſein. So fanden ſich im Swenigorodtaſchen Kreiſe (Gouvernement Kiew) eine ganze Menge Familien vor, in denen Mann und Frau verſchiedene Fa miliennamen tragen. Es handelte ſich einfach um „ausgetauſchte Ehefrauen“. Nach der Eheſchließung trennen ſich häufig die bäuerlichen Paare, bei denen Mann und Frau nicht recht zu einander zu paſſen glauben, und hierbei werden dann nicht ſelten die angetrauten Ehefrauen ausgetauſcht. — Zum Verkitten der Riſſe und Spalten in den Hufen der Pferde em⸗ pfiehlt die Tbierarzneiſchule in Paris folgendes Mittel: Zwei Theile Guttapercha werden i warmem Waſſer erweicht und in nußgroße Stuche zertheilt, dann mit einem Theil zerſtoßenen Ammoniakharz bei ſchwachem Feuer in einer per, zinnten eiſernen Schale unter beſtändigem Rühren geſchmolzen, bis die Maſſe die Farbe und daz Ausſehen von Ehocolade angenommen hat. Vor dem Gebrauche läßt man die Maſſe nochmals ſchmelzen und wendet ſie mit erwärmter linge in ähnlicher Weiſe an, wie dies der Glaſer mit ſeinem Kitt ausführt, nachdem der Huf vorher ſorgfältig gereinigt wurde. Die Maſſe wird ſo feſt, daß ſie das Eintreiben von Nägeln geſtattet, Junge Leute, welche zur Landwirtſchaft übergehen, oder ſich zum Oekonomie⸗Verwalter, Molkerei⸗Ver⸗ walter, Buchhalter, Rechnungsführer und Amts⸗ ſekretär ausbilden wollen, erhalten bereitwilligſt Auskunft über dieſe Carridre und auf Wunſch auch unentgeltlich paſſende Stellung nachgewieſen. Derartige Perſonen ſind ſtets geſucht und finden leicht Plazement, da der Oekonom nur ungern ſich mit Bureauarbeiten be⸗ faßt, in Folge des neuen Einkommenſteuergeſetzes jedoch verpflichtet iſt, genau Buchführung zu führen. Ganz beſonders mache ich noch auf die Carrisre eines Molkerei⸗Verwalters eſp, Gehilfen aufmerkſam. Solche Beamte werden ſtets geſucht und finden leicht Stellung, da immer noch neue Molkereien gegründet werden, wofür dann paſſendes Perſonal fehlt. Nach einer Vor⸗ bereitung von 2— 6 Monaten iſt ein einigermaßen befähigter junger Mann im Stande, eine An⸗ ſtellung zu erhalten, die ihn in die Lage ſegzt, bei beſcheidenen Anſprüchen nicht den geringſten Zuſchuß mehr zu bedürfen. Beſondere landw. Vorkenntniſſe ſind kaum erforderlich. Gegen Ein⸗ ſendung von 50 Pfg. in Briefmarken erfolgt nähere ſchriftliche Auskunft und portofreie Zu⸗ ſendung eines 144 Seiten ſtarken Leitfadens im geſchloſſenen Couvert. J. Hildebrand, Direktor der Landwirtſchaftlichen Lehr⸗Anſtalt u. Molkerei⸗Schule zu Braunſchweig, Madamen⸗ weg 160. 5 tät gewonnen, und wir ſtehen erſt am Beginne des Zeitalters der Elektricität. Möchte dieſelbe die allgemeine Wohlfahrt der Menſchen anbahnen.“ Einige Regeln über die Benutzung des Baromelers. Barometerſtand. Will man ſich einigermaßen nach dem Stande des Barometers im Begriff der zu erwartenden Witterung zu richten, ſo muß man jedenfalls darauf achten, unter welchen Verhältniſſen das Queckſilber im Barometer ſteigt oder fällt. Man muß acht geben, ob das Queckſilber ſchnell oder langſam fällt, ob bei feuchter oder trockener Atmoſphäre, und ob bei zu⸗ oder abnehmender Feuchtigkeit. Auch die Richtung des Windes iſt nothwendig zu beachten. Achtet man hierauf genau, 5 dürften nachfolgende Regeln ziemlich zuverläſſig ein: Steigen des Barometers: Ein plötzliches Steigen des Barometers zeigt unbeſtändige Witter⸗ ung an; ein allmähliches Steigen beſtändige Wit⸗ terung; ein Steigen bei trockener Luft und zuneh⸗ mender Kühle im Sommer zeigt Wind aus Norden an und wenn es geregnet hat, iſt heißere Witter⸗ ung zu erwarten. Ein Steigen bei feuchter Atmoſ⸗ phaire und niedriger Temparetur zeigt Wind und Regen aus Norden an; ein Steigen bei Südwind ſchön Wetter. Ein feſter Barometerſtand: Bei trockener Luft und der Jahreszeit angemeſſener Temperatur deutet auf ſehr ſchönes Wetter. Fallen des Barometers: Ein plötzliches Fallen deutet ſtürmiſches Wetter; ein plötzliches Fallen bei Weſtwind deutet auf ſtürmiſche Witternng aus Norden; ein Fallen bei nördlichem Winde deutet auf Sturm mit Regen und Hagel im Sommer und Schnee im Winter. Ein Fallen mit zunehmender Feuchtigkeit in der Luft und zunehmender Wärme zeigt Wind und Regen aus Süden an; ein Fallen bei trockener Luft und zunehmender Kälte deutet im Winter auf Schnee; ein Fallen nach ſehr ruhiger und warmer Luft zeigt Regen an mit Sturm. Das gefährlichſte Meer iſt die Oſt⸗ ſee. Kein anderes fordert ſo viele Opfer an Menſchenleben wie dieſes ſo harmlos ſcheinende Binnenwaſſer. Es hat ſchon Jahre gegeben, in denen die Zahl der Schiffbrüche auf der Oſtſee bis auf 425 ſtieg, und niemals ſind es unter 150 geweſen. Bei 50 Prozent dieſer Unfälle wurde das verunglückte Fahrzeug total wrack, und die ganze Mannſchaft kam in den Wellen um. In vier Jahren 1877—81 gingen auf der Oſtfee nicht weniger als 700 Menſchenleben verloren. Es darf allerdings nicht vergeſſen werden, daß auf kein anderes Meer ſich Schiffer mit ſo ſchlechtem und altem Schiffsmaterial hinauswagen. Beſonders die dem Holzhandel dienenden Fahrzeuge ſind oft in ſo jammervollem Zuſtande, daß ſie kein Rheder der großen Handelsplätze zulaſſen würde. Für den Holztransport zwiſchen Schweden, Norwegen, Ruß⸗ land und Deutſchland ſcheinen ſie dann aber immer noch gut genug; ein paar Jahre halten ſie's aus bis ſie unverſehens in einer ſtürmiſchen Herbſt⸗ nacht zu Grunde gehen. Im letzten Jahrzehnt iſt deshalb ein Rückgang der Schiffsunfälle auf der Oſtſee zu bemerken geweſen weil immer mehr die alten verbrauchten Segler durch neu erbaute Dampfer erſetzt werden, — Etwa 120 Nägel verſchluckt. Wie die „Deutſche Med. Wochenſchr.“ berichtet, ſtellte jüngſt Dr. Graff im ärtzlichen Verein in Hamburg einen paranoiſchen Kranken aus der Irrenanſtalt Friedrichsberg vor, der vor 4 Jahren in einem Anfall ca. 120 Nägel verſchluckt hat. Ein Theil iſt auf natürlichem Weg abgegangen, ein zweiter bald nach der That in Lübeck durch Gaſtrotomie entfernt. Der Patient iſt bis acht Tage vor der Operation geſund und vollkommen beſchwerdefrei geweſen. Jüngſt mußte er wieder in das Kranken⸗ haus aufgenommen werden. Bei der Aufnahme zeigte ſich rechts von Nabel ein fauſtgroßer, un ebener, ſehr verſchiebbarer Tumor, von dem ſich ein Zuſammenhang mit irgend einem Organ durch die Unterſuchung nicht nachweiſen ließ. Bei der Laparotomie, die Dr. Kümmel ausführte, erwies ſich der Tumor als ein Convulut feſt und ſchwielig verwachſener Dünndarmſchlingen, in deren einer ſich ein 14 Centimeter langer Gegenſtaud befand, der ſich als eine Hägelnadel präſentirte und wahrſchein⸗ lich zu den vor vier Jahren verſchluckten Gegen⸗ ſtänden gehörte 26. Mai. Ein — Leipzig, Unglücksfall, bei dem drei Familienväter das Lehen einbüßten, ereignete ſich, der „Leipz. Ztg.“ zufolge, heute Vormittag in der Dampfbrauerei Zwenkau. gebaut. Daſelbſt wurde ein großer Eiskeller geba Dieſer brach, wahrſcheinlich in Folge der herrſchenden Feuchtigkeit, zuſammen. Tod ſofort eingetreten. — Vaerdalſoeren (Norwegen), 26 f Drei Viertheile der Stadt Lewanger wurden bis heute nachmittag in Aſche gelegt. Unter den eingeächerten Gebäuden befinden ſich das Seminar, Zoll⸗ und Telegraphenamt. Das Telephonamt iſt ſtark bedroht. Ueber 1000 Menſchen, die hte Wohnungen verloren, ſind in den umliegenden Höfen einquartirt. Das Feuer, durch die in der letzten Zeit herrſchende Dürre beſonders begünſtigt, durch ſtarken Südwind angefacht. Die Heilung erfolgte reaktionslos, 1 ſchwerer Das umſtürzende Gewölbe begrub die Maurer unter ſich. Bei allen war der . 26. Mai. wurde en 5 f n itt! unn iu dn K h eilt nuuhein n — 9 e An 5 Af n Nrriſ