mark ir Arbeitsnagn, 1 A. eim, Teleſon gh nden; 5 Perſongl. ahmenmahhr, Je Maler, Ante ſeartitl, S hid Feſelh Für die Redaktion verantwortlich: Anzeiger für Ladenburg u Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unter⸗ haltungsblatt Mark 1.40, frei ins Haus. 1 5 U nd Umgegend. . Anzeigen: Die einſpaltige Corpuszeile oder deren Raum 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen Druck und Verlag von Karl Molitor, 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. Ladenburg. Mai Samstag, den 22. 1897. 1 eee eee nr 5 1 ner, für Ban au⸗ und ee; f Wagner, 1 No. 41. „ landw. Are 0 hen, Die franzöſiſche Stimmung ue en 0 gegen Deutſchland. Aubert Bei dem großen Brandunglücke in Paris linge. hat ſich deutſcherſeits eine herzliche Teilnahme der, Buchnt kundgegeben, die ſich in den Aeußerungen der deutſchen Preſſe wiederſpiegelte. Vor allen Dingen aber hat der deutſche Haiſer ſeinen Anteil in mannigfacher Weiſe dargethan. Er „ Friſeur, . „ Lackirer, Schloſſe eie hat ſich nicht mit einem Telegramm an den macher, Schur franzöſiſchen Präſidenten begnügt, ſondern er 85 f hat auch noch den franzöſiſchen Geſandten in ſuchen: Berlin aufgeſucht, er hat weiterhin zu der linge. offiziellen Beiſetzungsfeier den Fürſten und die Neſchaniker ürſtin Kadziwill abgeſandt und er hat ſchließlich finden: eine namhafte Spende für wohlthätige Zwecke Perſonal. a ach Paris geſandt. Er hat damit die mannig⸗ Spülmaon! fachen Beweiſe ſeiner ritterlichen Geſinnung Büglerin, 5 gegen Frankreich, die er ſo oft ſchon bei Ereig⸗ rbeiterin, gin n, Kleidernhet tonatsfrau, . 1, Sortirerin. niſſen, die die franzöſiſche Nation bewegten, gegeben hat, noch übertroffen. Welcher Dank iſt der deutſchen Nation, welcher Dank dem deutſchen Uaiſer zu teil geworden p Die franzöſiſche Preſſe hat Stimm⸗ ungs berichte über die Teilnahme an dem Un⸗ glück in ganz Europa gebracht, die Anteilnahme in Deutſchland hat ſie ganz übergangen. Die Liebenswürdigkeiten des deutſchen Haiſers aber haben teils eine froſtige Anerkennung gefunden, teils ſind ſie ſogar auf eine recht unfreundliche Oppoſition geſtoßen. Verhältnißmäßig am günſtigſten war noch die Beurteilung des „Figaro“ aber wie auch dieſes einflußreiche Blalt über Deutſchland denkt, davon giebt folgende Notiz, 'ommirte Perle beabſichtigt tn n Geſchäſte lu in Ta deni igen Sedinzun zu übertrage, en unter C. G.. ind Vogler U. — — die in dieſer Seitung wenige Tage nach den vielfachen Beweiſen der Anteilnahme des ziedenen Prei deutſchen Kaiſers an dem franzöſiſchen Unglücke und in Flaſcht enthalten war, ein klares Bild: —— Der „Figaro“ hatte zu der Reiſe des Haiſers in Lothringen zwei Berichterſtatter entſendet. Der eine von ihnen ſchildert vor⸗ nehmlich den Eindruck, den die Beſichtigung eines Regiments des XVI. Horps auf ihn gemacht hat. Die Schilderung iſt, wie zugegeben werden ſoll, leidlich objektiv. Gegen den Schluß hin aber ergeht ſich der Verfaſſer in ſentimen⸗ talen Betrachtungen über die ſchmerzlichen Erinnerungen, die auf dieſem Schauplatz eines der wichtigſten Abſchnitte im Uriege von 1870 geweckt wären. Am Schluſſe dieſer abſchließen⸗ den Betrachtung ſagt er: „Am nächſten Tage verließen wir Lothringen und reiſten nach Nancy. Als wir dort unſere wackeren kleinen Herls von der 11. Diviſion ſahen, die den deutſchen Truppen des XVI. Armeekorps in nichts nach⸗ ſtehen, da ſchwoll unſer Herz wieder vor Freude, denn die Hoffnung auf eine beſſere Zukunft erwachte zum neuen Leben.“ Dieſe beſſere Zukunft ſoll alſo durch die wackeren kleinen Kerls der 11. Diviſion und natürlich auch durch die übrigen Soldaten der franzöſtiſchen Armee erreicht werden. Mit anderen Worten heißt das, daß der „Figaro“ nur in der Durchführung des Revanchegedankens eine beſſere Zukunft ſieht. So wenig nutzen alſo Aufmerkſamkeiten, die man den Fran⸗ zoſen erweiſt, mögen ſie noch ſo zarter Art ſein, daß ſchon wenige Tage ſpäter ſelbſt gemäßigte franzöſiſche Blätter ihre Leſer mit der Aufwärmung der Nevanche⸗Idee delektieren. Man hatte geglaubt, daß die Seit, die ja Wunden heilt, die Kevanche⸗Idee verblaſſen laſſen würde. Nun ſind 27 Jahre ſeit dem Uriege vergangen und demzufolge beſteht die Mehrzahl der franzöſiſchen Bevölkerung bereits aus ſolchen Perſonen, die den großen Urieg nicht als erwachſene Menſchen erlebt haben, ſondern damals noch Hinder waren oder über⸗ haupt noch nicht geboren waren. Trotzdem hat die Kevanche⸗Idee noch nicht nachgelaſſe Man muß bedenken, daß dem Umſtande, da die neue Generation den Schmerz und die Schma des Jahres 1870 nicht ſelbſt mitempfunde hat, der andere Umſtand gegenüber ſteht, da ein Gedanke, der jahraus, jahrein und m einer ſeltenen Einmütigkeit von Angehörigen aller Parteien gepredigt wird, zu einer fixen Idee, ja man könnte beinahe ſagen, zu eine Art heiliger Ueberlieferung für eine Nation wird Deshalb muß man jede Hoffnung aufgeben, daß die feindſelige Stimmung der Franzoſen gegen Deutſchland von ſelbſt aufhören wird Nur hiſtoriſche Ereigniſſe, die man noch nich voraus ſehen kann, könnten die Franzoſen zwingen den Kevanchegedanken aufzugeben. Ein große Meiſter der Staatskunſt könnte vielleicht das Seinige dazu beitragen, um dieſe Notwendigkei zu ſchaffen, und er könnte dadurch für de 85 zwiſchen den beiden Staaten wirken er Verſuch aber, auf die Stimmung de 8 einzuwirken, iſt hoffnungslos. Ma ann ſogar vielleicht ſagen, daß die Abneigun der Franzoſen gegen Deutſchland eher gekräftig wird, wenn man ſich zu viel mit ihnen abgiebt deshalb möchten wir bei aller Anerkennun der edlen Abſichten des deutſchen Haiſers doch den Wunſch äußern, daß in Zukunft die Kund gebungen der Teilnahme für franzöſiſches Lei oder franzöſiſche Kreude ſeltener werden. Ma ſollte zum mindeſten abwarten, wie ſich da franzöſiſche Volk und das franzöſiſche Staats oberhaupt zu Unglücksfällen in Deutſchlan ſtellen werden. Es fehlt ja leider auch i Deutſchland nicht an unglückſeligen Ereigniſſen man hat aber bisher wenigſtens von einer herz eee e 1 „ . 1 30hmassd ln Wilde Roſe. Novelle von Jenny Piorkows ka. enwassel, 1 2 N opel Nach zehn Minuten war Nölten ganz entzückt r Mk. um on ſeiner kleinen Tänzerin; ſehr empfänglich für feinere Nun alles Schöne, hatte ihre ungewöhnliche Anmuth 5 Nate einen beſondern Reiz für ihn; ſie tanzte ſo leicht 5 f und graziös und plauderte mit ſolch einer Offenheit, Schor wie Nölten ſich kaum abſeiten einer andern Dame — u Sie hon geſchmial, nn l 1 weer l erinnern konnte; kurz ihr ganzes Weſen nahm ihn ſo für ſie ein, daß Melanie faſt ein wenig Grund zur Eiferſucht gehabt haben würde, wenn ſie geahnt hätte, wie entzückt Nölten mit Erna war. Derſelbe aber war viel zu weltklug, als daß er ſein Geſicht etwas von ſeinen Gedanken hätte verathen laſſen. Und doch hatte er, als er Melanie zu Tiſch führte, bereits dafür Sorge getragen, daß Erna von Kortis ſeine Nachbarin zur Linken ward. Bald nach dem Eſſen hatte Frau Merling eine lange Unterredung mit Herrn von Halden, und voll Schrecken gewahrte Melanie, als ſie an beiden vorüberging, die Bläſſe ihres Vaters in dem ſonſt ſo friſchen Geſicht. Aber nur zu ſchnell vergaß ſie den Eindruck. „Papa,“ ſagte ſie, als alle Gäſte ſich entfernt hatten, „haſt du je ein ſo reizendes Geſchöpf geſehen, wie den Schützling von Frau Merling? In ihrer Anmuth und der großen Einfachheit erinnert ſie mich an eine ſchöne wilde Roſe!“ iges Schmitt . 8 Scute n ſtets trockel 1 . 9 iten verhüe 10 40 Ig. 0 C. Ptenz. Köhler. 2 . „Mit vielen unſichtbaren Dornen, fürchte ich!“ antwortete Herr von Halden mit einem tiefen Seufzer. „Geh' ſchlafen, mein liebes Kind, Du wirſt ſehr müde ſein!“ Es lag etwas ſo ſorgenvolles in ſeinem Blick und Ton, daß Melauie ihm gehorchte, ohne Nölten's Antrag auch nur mit einem Worte zu er⸗ hnen. 3 . 1 l Es war ein ſchöner Septembermorgen; die warmen Sonnenſtrahlen fielen durch das Fenſter und tanzten muthwillig auf Melanie's ſchwarzem Haar, während dieſelbe neben ihres Vaters Stuhle kniete und mit gerötheten Wangen Herrn von Falden erzählte, daß Nölten um ſie geworben und ſie ihm ihr Jawort gegeben habe. Tiefer Ernſt lagerte auf ſeinen Zügen, während er dieſem leis gehauchten Geſtändniß lauſchte, und als Melanie ſchüchtern zu ihm aufblickte, ward ſie ſchwankend, ob er ſeine Einwilligung dazu geben werde. „Mein liebes Kind,“ hob er an, indem er ihren angſtvollen Blick gewahrte, und legte ſeine Hand zärtlich auf ihre Schulter, „Dein Glück liegt mir am meiſten am Herzen, doch hätte ich ge⸗ wünſcht, Du hätteſt einen andern Mann als gerade Nölten gewählt. Er iſt bedeutend älter als Du, — er zählt mindeſtens fünfunddreißig Jahre und wie ich gehört habe, ſoll er ſehr verwöhnt und anſpruchsvoll ſein, während es mit ſeinen pekuniäre Verhältniſſen dagegen ſehr ſchlecht ſteht. Vor allem habe ich Grund, bei dem Bewerber um Deine Hand egoiſtiſche Beweggründe zu fürchten. Ich halte e nicht für unmöglich, daß ein Glücksjäger ſich vo Deinem Reichthum locken läßt, ohne Deine übrigen Vorzüge nach Gebühr zu ſchätzen, 5 „Einen ſolchen Verdacht fürchtete Nölten,“ 5 ſprach Melanie eifrig, „denn er war vollkommen ehrlich und offen gegen mich. Er machte ga keinen Hehl daraus, daß ſeine Beſitzung ſtark ver ſchuldet ſei und er mir hätte keinen Antrag machen können, wenn ich arm geweſen wäre. Er will ſich nicht an meinem Vermögen bereichern; er möcht aber auch nicht, daß die, welche er liebt, ſich Ent⸗ behrungen auferlegen ſoll.“ „Das klingt allerdings ſehr offen und lobens⸗ werth,“ entgegnete Herr von Halden nachdenklich „und der Zufall will, liebe Melanie, daß wir ihn noch heut auf die Probe ſtellen können, ob er es mit ſeinen Worten wirklich aufrichtig gemeint hat. Der geſtrige Abend hat unſerm Leben eine große Umwandlung gebracht. Verwundert ſah Melanie zu dem Sprechenden auf. „Was ſoll das heißen Papa?“ fragte ſie. 8 „Komm mit in mein Zimmer, Melanie; dort will ich Dir erzählen, was Du vielleicht ſchon längſt hätteſt erfahren ſollen.“ * Und Melanie folgte ihrem Vater in deſſen Arbeitsgemach, einen ſchönen, höchſt belaglich einge⸗