1 wege ber ſud erich der Ait E Wa Uhr . Bedinge, 1 2 72 a 8 5 Anzeiger für Ladenburg und Umgegend. Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. 2 Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unter⸗ haltungsblatt Mark 1.40, frei ins Haus. Fur die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, 5 15 Anzeigen: Die einſpaltige Corpuszeile oder deren 52 75 Raum 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen Druck und Verlag von Karl Molitor, G %%ͤ % 4% i 5 4 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. 1 eits einge Ladenburg. Ladenburg. e d No. 39. i Samstag, den 15. Mai 1897. 80 eee. i b n bnhmeern, . dete — . i 5 politisches werden. Am Dienstag Vormittag fand in] Handſchreiben vom Saren, datiert v. 7. d. M., oſſer i 5 Danzig der feierliche Stappellauf des Ureuzers überreichte: Herr Präſident, ſehr lieber, guter — Berlin, 4. Mai. Der Haiſer hielt „Erſatz Frepa“ ſtatt, wobei die Uönigin Char- Freund. Die Haiſerin will mit mir Ihnen die geübt g, am Dienstag Vormittag ein größeres Manöver lotte von Württemberg infolge der ihr gewordenen lebhafte Bewegung ausdrücken, die uns das weſtlich von Metz mit Truppen der dortigen Garniſon ab, welches ſich theilweiſe auf dem e Expchh? hiſtoriſchen Gelände bei Gravelotte abſpielte. In der Begleitung des Monarchen befanden Anzeige ſich die Kaiſerin und Prinz Adalbert; der eine Haiſer ſowohl als ſeine erlauchte Gemahlin und Prinz Adalbert hatten den etwa 12 Hilo⸗ enſen ti meter langen Weg von Moulins bis vor Print aſten Gut du Jour zu Pferd zurückgelegt und wohnten der Anboſt, . Uebungtrotz des ungünſtigen Wetters bis zu dem cheln, “ um halb 12 Uhr erfolgten Schluſſe derſelben bei. zu far, Nachmittags 2½ Uhr zog der Maiſer, vom chlagen vun Mansver kommend, an der Spitze der Fahnen⸗ F. Skil compagnie, welcher die Standarten⸗Schwadron —bolste, durch das „Franzöſiſche Thor“ in Metz ein, von der harrenden zahlreichen Menſchen⸗ menge lebhaft begrüßt. Er führte die Fahnen⸗ iſſen compagnie bis zum Bezirkspräſidenten, wo die ˖ F 0 abgebracht wurden und nahm dann wöchenlſth eim Bezirkspräſidenten im engeren Ureiſe das s- ell! Su demſelben waren auch die werden weg er, wit aan chſen oder ei Feine ein. aiſerin und Prinz Adalbert, ſowie der Statt⸗ halter Fürſt zu Hohenlohe⸗Langenburg erſchienen. In der ſechsten Nachmittagsſtunde begaben ſich die Majeſtäten nach Urville zurück. — Bei dem bevorſtehenden Aufenthalte des Kaiſerpaares in Wiesbaden wird der Kaiſer am 18. Mai, dem Geburtstag des CTzaren Nicolaus II., die Nagelung der dem Huſaren⸗Kegiment No. 8 „Kaiſer Nicoldus II. von Rußland“ verliehenen neuen Standarten im dortigen Schloſſe voll⸗ ziehen. — Wiederum nach kurzer Friſt hat ein neues ſtattliches Schiff die Werft verlaſſen, um ſeinem künftigen ernſten Beruf übergeben zu Einladung des Naiſers den Taufact vollzog und dem neuen Uriegsſchiffe den Namen „Freya“ gab. Vorangegangen war eine kurze, aber kernige Taufrede des Prinzen Heinrich von Preußen; nach der Namens⸗Ertheilung ſchlang der Prinz ein ſeidenes Band mit dem eingeſtickten Namen „Freya“ um den linken Arm der Hönigin Charlotte. Nach beendigter Taufceremonie unternahm die hohe Frau eine Spazierfahrt durch die Stadt und betheiligte ſich hierauf an einem Gabelfrühſtück im „Artus hof“ das vom Keichsmarineamte gegeben worden war. Um 2 Uhr verließ die Königin mittels Sonderzuges die Stadt Danzig wieder. — Wien, 11. Mai. Ueber die Ergebniſſe der Petersburger Kaiſerzuſammenkunft berichtet die „Neue Fr. Dreſſe“: Die Erhaltung des Friedens und die Sicherung des status quo iſt für Jahre hinaus gewährleiſtet. Der status quo bezieht ſich nicht nur auf die Machtſphäre der Staaten, ſondern auch auf die Fortdauer der bisherigen Gruppierung der europäiſchen Mächte. Oeſterreich und Kußland vereinigen ſich durch die Initiative und die Förderung des deutſchen Haiſers ohne Erſchütterung des Verhältniſſes zwiſchen Rußland und Frankreich. Auch die Löſung der orientaliſchen Frage iſt weiter hinausgeſchoben. Die Frage: „Kon⸗ ſtantinopel“ werde in nächſter Seit nicht in den Vordergrund treten. Rußland habe ſeit ſeinem Eiſenbahnbau nicht mehr das Beſtreben, den Weg durch die Dardanellen freizubekommen. — Paris, 15. Mai. Präſident Faure empfing geſtern Nachmittag den Botſchafter von Mohrenheim, der folgendes eigenhändiges entſetzliche Unglück im Wohlthätigkeits⸗Bazar empfinden ließ. Sie kennen unſere Gefühle ſehr gut, um nicht der aufrichtigen, warmen Theil⸗ nahme verſichert zu ſein in dieſem Unglück, das ſo viel Trauer und Schmerz in Paris wach⸗ gerufen hat. Aus ganzem Herzen ſchließen wir uns dem an, was Sie zuerſt bei dieſer herben Prüfung empfinden mußten, um gleich⸗ zeitig unſere herzliche Theilnahme u. Symphatie, welche ganz Kußland empfindet, zum Ausdruck zu bringen. Caſſen Sie mich, Herr Präſident, ſehr lieber guter Freund, gleichzeitig die Ver⸗ ſicherung meiner aufrichtigen, unwandelbaren Freundſchaft erneuern. — (Italien). In der italieniſchen Deputirtenkammer ließ ſich am Dienſtag der Miniſter des Aeußeren, Visconti Venoſſa über den türkiſch⸗griechiſchen Krieg aus. In ſeinen Darlegungen ſtellte der Miniſter feſt, daß das erſte Ziel, welches ſich die Mächte geſetzt, den Krieg zu beſchränken, erreicht ſei und erklärte weiter, daß nun der Seitpunkt zum vermitteln⸗ den Einſchreiten der Mächte gekommen ſei. Er wies hierbei auf die Annahme der in Athen angebotenen Vermittelung ſeitens der Mächte durch die griechiſche Regierung hin und betonte ſchließlich, daß Italien an den Vermittelungs⸗ Verhandlungen im Sinne der von ihm unent⸗ wegt bis jetzt verfolgten Friedens⸗Politik theil⸗ nehme. — (Orient). Griechenland iſt endlich mürbe geworden, ſo daß nun die Vermittel⸗ ungsaction der Großmächte in Sicht kommt. Am Dienstag früh wurde dem griechiſchen Miniſter des Aeußern, Skuludis eine gemeinſame Um Glanz und Ruhm. Notolle von F. Sutan. 21. Ihr war es, als ſpräche nicht Karl dieſe Worte, ſondern als vernehme ſie die Stimme einer höheren Macht die da über den Geſchicken der Menſchen ſteht und dieſelben lenkt, die über dem einen trau⸗ rigen Tage verhängt und über dem Andern des Glückes reiche Fülle ausſchüttet. Zu dieſen Letzteren da zählte wohl ihr Sohn, der jetzt mit einem ſtrah⸗ lenden Lächeln die Arme um ſie ſchlang. „Und Du wirſt mir beiſtehn mit Rath und That bei der Verwal⸗ tung des großen Vermögens, Du herrliche, Du liebe Du beſte der Mütter!“ rief er fröhlich. — In ſeinem heitern Blick, in dem Thon ſeiner Stimme lag ſo viel Aehnlichkeit mit ſeinem verſtor⸗ benen Vater, daß Luiſe, innig bewegt davon, uicht länger ſeinen Bitten zu wiederſtehen ver mochte, — War es doch der letzte Sproſſe eines alten Adels⸗ geſchlechtes, mochte er fortan ſeines Namens würdig leben und das Geld in ſeinen Händen ihm und an⸗ dern zum Segen werden. — Sie wollte es wenig⸗ ſtens nicht ſein, die ſeinem Glücke hinderlich im Wege ſtand. — Uẽnd ſo war denn der junge Herr und Beſitzer von Waldfelde eingezogen in das alte Herrenhaus und ein neues friſches Leben hatte dort begonnen. — Luiſe hatte ihre alte Wohnung in L., von welcher ſie nach der Begräbnisſtätte ihres Mannes blicken konnte, beibehalten, aber ſie war ein ſehr häufiger Gaſt in Waldfelde und bei jedem Beſuch dort über⸗ zeugte ſie ſich von Neuem, daß das Geld, was der alte General zuſammengeſcharrt, dem neuen Ge⸗ ſchlecht nun doch noch reichen Segen brachte. Auch Hildegard freute ſich innig all des Glücks, was die Mauern des alten Herrenhauſes jetzt einſchloſſen. Die Jahre, in welchem man kein eigenes Glück mehr erhofft, waren längſt für ſie gekommen; aber dieſe Jahre hatten ſie nicht, wie ſo viele andere ihres Geſchlechts, verbittert, ſie bermochte ſich mit neidloſem Herzen an dem Glück anderer zu erfreuen. — Zu dieſen zählte in erſter Linie Benno und Lina, die jetzt in ihrer nächſten Nähe lebten. Benno hatte, da er ſeines lahmen Fußes wegen den Abſchied hatte nehmen müſſen, ein Gut ganz in der Nähe von Waldfelde gekauft. Lina war eine muſterhafte kleine Gutsfrau gewor⸗ den, die ihren Mann abgöttiſch liebte. Für Hilde⸗ gard hatte ſie eine faſt ſchwärmeriſche Verehrung, denn Dir allein danke ich es, daß Benno und ich noch ſo glücklich geworden,“ verſicherte ſie ihr noch nach langen Jahren und Hildegard hatte aufrich⸗ tige Freude an dieſem Glück. — Ein großer Freu⸗ dentag aber war es für ſie und alle Betheiligten geweſen, als Karl von Dahlberg Benno und Linas älteſte Tochter als ſeine Gattin heimführte und die Dahlberg und Feldern nun doch zuſammen verbun⸗ den wurden. Suchen wir dann noch einmal den Park von Waldfelde auf, in welchem Hildegard und ihre Mutter ſo lange Jahre vertrauert, und manche bittere leidensvolle Stunde im Schatten der alten Bäume durchgekämpft haben, unter welchem der Ge⸗ neral, unbekümmert um das Leid der beiden Frauen, ſeinen Zuknnftsträumen nachgehangen, bis dieſelben ſchließlich in Geiz und Habſucht ausgeartet waren. — Trotz alledem aber haben ſie ſich doch erfüllt — Sie waren eingefügt in die Kette, an welcher ſich die Geſchicke der Menſchen aneinander reihen, und in welcher jedes Daſein ſeine beſtimmte und nothwendige Stelle hat. Goldene Abendruhe liegt über dem Park, der jetzt nicht mehr einer Wildniß gleicht, ſondern über⸗ all geſchmackvolle Gartenanlage zeigt, ebenſo wie das alte Herrenhaus durch einen Umbau ſich ſehr verſchönert hat. Auf einem freien Platz finden wir die Fa⸗ milien Dahlberg und Feldern verſammelt. — Auf dem großen Gartentiſch ſteht eine duftende Maibowle, und die Gläſer klingen fröhlich zuſammen. Auf das Wohl des Stammhalters des Geſchlechts don Dahlberg, dem kleinen Benno von Dahlberg, deſſen Geburtstag man heute feiert, werden verſchiedene Toaſte ausgebracht. Der kleine Held des Tages ſitzt auf dem Schooße ſeiner Großtante Hildegard, derer erklärter Liebling er iſt, ſie erzühlt ihm eins ſeiner Lieblingsmärchen, das keiner weiter ſo gut zu erzählen verſteht, wie ſie. Voll kindlicher Andacht