Friſeur, 3 r, Lackiter, etzger, Schmied, 8 reiner, 8 ſuchen: linge. finden: Perſonal. ſtmädchen, Virtſchaft, E mädchen, ? mädchen, Kar ufmädcher An Sortirerin. ſuchen: jädchel — nge I will, amm l Götzelmm Hmied helm Juul Wieblingen. ädch auf Often ll , um zur lung in reierl erhaſ it und * ſtellt ist Zuſpruch Jitorei 78 Nabe Schork. Ladenburg. No. 32. Die Kaiſerbegegnungen in Wien und Petersburg. Unſer Haiſer trifft am Vormittag des 21. April, wie bekannt, in Wien zu dem ange⸗ kündigten Beſuche ſeines erlauchten Freundes und Verbündeten, des Haiſers Franz Joſef, ein und wird daſelbſt bis zum Abend des nächſten Tages verweilen. Gewiß kommt in dieſem bevorſtehenden Ereigniſſe zunächſt die innige perſönliche Freundſchaft, welche die beiden Monarchen längſt verbindet, und weiter das unerſchütterliche Bündniß⸗Verhältniß zwiſchen ihren Keichen erneut zum lebendigen Ausdruck, und nur mit tiefinnerlicher Genugthuung kann man daher dieſe jüngſte Begegnung der Herrſcher des deutſchen Reiches und Geſterreich⸗Ungarns begrüßen. Aber Haiſer Wilhelm würde ſich doch ſchwerlich auf zwei Tage nach der ſchönen Haiſerſtadt an der Donau begeben, lediglich um dem Kaiſer Franz Joſef einen Freundſchafts⸗ beſuch abzuſtatten, zumal zu einer Jahreszeit, die auch für die Keiſen gekrönter Häupter im gemeinen als eine ungewöhnlich frühe er⸗ cheint. Die Annahme liegt des halb nahe genug, aß dieſe Wiener Keiſe des hohen Herrn noch rgend eine beſondere Bedeutung beſitzt, und 5 12 iſt denn der Schluß faſt von ſelbſt gegeben, daß ſie mit den Ereigniſſen im Orient zuſammen⸗ hängt, allerdings war ja der Entſchluß Kaiſer Wilhelms, dem Haiſer von Oeſterreich kurz nach Oſtern einen Beſuch abzuſtatten, ſchon vor dem Aus bruche der Feindſeligkeiten an der griechiſch⸗türkiſchen Grenze bekannt. Trotzdem iſt es wohl unzweifelhaft, daß die bisherige unerquickliche Geſtaltung der griechiſch⸗kretiſchen Fee in dem deutſchen Herrſcher der ja ſeinen nſchauungen hierüber ſchon energiſchen Aus⸗ druck verliehen hat, den Wunſch erregte, mit Anzeiger für Ladenburg 1 Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unter⸗ haltungsblatt Mark 1.40, frei ins Haus. Für die Redaktion verantwortlich:: Karl Molitſor, Mittwach, den 21. April — . — — — — Raum 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen Druck und Verlag von Karl Molitor, 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. Ladenburg. dr g — — 1897. ſeinem hohen Bundes genoſſen perſönliche Rück⸗ ſprache wegen der orientaliſchen Criſis zu nehmen. Wenn auch Deutſchland durchaus nicht direct durch die Vorgänge im Südoſten Europas berührt wird, ſo beſitzt es doch ein begreifliches Intereſſe daran, daß dieſelben keine den Frieden des Welttheils bedrohende Wendung nehmen und hauptſächlich unter letzterem Ge⸗ ſichtspunkte muß offenbar die neueſte Zuſammen⸗ kunft der Herrſcher der zwei mitteleuropäiſchen Kaiſerreiche betrachtet werden. Dieſelbe gewinnt indeſſen noch dadurch an Werth, daß ihr faſt unmittelbar die ſignaliſirte Begegnung Kaiſer 1 Joſef's mit dem Haren Nicolaus in Petersburg nachfolgt, wo der öſterreichiſche Herrſcher am 27. April in Ausführung ſeines Gegenbeſuches am ruſſiſchen Hofe eintrifft. Daß es ſich bei letzterem Vor⸗ gange keineswegs um die Erfüllung einer unerläßlichen Pflicht der höfiſchen Etikette handelt, zeigt ein Blick auf die Seitumſtände, unter denen er ſich vollzieht. Oeſterreich⸗Ungarn wird neben Kußland durch die gegenwärtigen Wirren auf der Balkanhalbinſel am meiſten von den Großmächten berührt, die habs⸗ burgiſche Doppelmonarchie wie das Zarenreich haben im Orient wichtige directe Intereſſen zu wahren, und daß da eine gegenſeitige perſönliche Ausſprache zwiſchen dem Uaiſer Franz Joſef und dem Uaiſer Nicolaus von größter Wichtigkeit für die fernere Haltung der Politik ihrer Reiche gegenüber den orientaliſchen Ereigniſſen, weiter aber für die Erhaltung des europäiſchen Friedens überhaupt werden kann, dies liegt auf der Hand. Nun hat ſich ſchon bis jetzt die Politik Rußland in der kretiſch⸗ griechiſchen Frage, abgeſehen von kleinen Schwankungen, mit derjenigen der beiden andern KHaiſermächte im Allgemeinen in Ueberein⸗ — ſtimmung befunden und war gleich letzterer von Anfang an darauf zugeſchnitten, daß unter keinen Umſtänden die kretiſchen Wirren zu einer directen ernſtlichen Gefahr für die Ruhe Europas werden dürften. Es iſt zweifellos, daß das Cabinet von Petersburg ſich auch angeſichts der neueſten Wendung in der Entwickelung der orientaliſchen Criſis im völligen Einklang mit den Cabineten von Berlin und Wien be⸗ findet, und man darf darum mit Suverſicht erhoffen, daß die Haiſerbegegnungen von Wien und von Petersburg den gemeinſamen Ent⸗ ſchluß der drei Kaiſermächte, auch fernerhin eine Erſchütterung des europäiſchen Friedens infolge der Vorgänge im Südoſten des Welt⸗ theils zu verhüten, nur erneut kräftigen werden. Alle Friedensfreunde haben daher gegründeten Anlaß, der herangenathen Zuſammenkunft des Haiſers Wilhelm mit dem Haiſer Franz Joſef und beſonders der Begnung des letzteren mit dem Saren vertrauensvoll entgegenzuſehen, ſicherlich werden dieſe Ereigniſſe eine noch engere Fühlung Rußlands mit den benachbarten Kaiſermächten in der orientaliſchen Frage im Intereſſe der Friedenserhaltung zur Folge haben. Verſchiedenes. — Ladenburg, 19. April. Schöne und genußreiche Stunden bereiteten den leider nicht ſehr zahlreichen Zuſchauern, Erwachſenen wie Kindern, die Aufführungen des reizenden Märchen⸗ ſchauſpiels „Die Königskinder“ von Joſ. Pohl⸗ Prantl unter deſſen perſönlicher Leitung am geſtrigen Montag im Rufer'ſchen Saale. Farben⸗ prächtige Gruppen entwickelten ſich in 6 Bildern: Am Feenſee. Die Rache der Zwerge. Der Bauernprinz. Vergißmeinnicht. Die Rieſen⸗ bezwinger. Die Erlöſung. War man auch durch die vielen Atteſte auf etwas Rechtes gefaßt, ſo Um Glanz und Ruhm. Novolle von F. Sutan. 5. Tiefer und tiefer ſchaute er in Linas helle fröhliche Augen, als wären ſie der Born, aus welchem er Lethe trank und neues Glück ſich ihm erſchloß. — Und dann kam ein Abend, das Mond⸗ licht ruhte auf dem Baum und Strauch, aus tauſend Blumenkelchen duftete es ſüß und berauſchend, wie beſtrickende Märchenzauber lag es über Wald und Feld — da hielt er Lina von Feldern in ſeinen Armen. g „O, Benno, ich liebe Dich! Ich liebe Dich unſäglich“, riefen die roſigen Mädchenlippen im hellen jubelnden Glück und er drückte in aufwallender Leidenſchaft heiße Küſſe auf dieſe Lippen. Und kein Gedanke Vennos an Hildegard ſtörte die Wonne dieſer Stunde. Einſam wandelte jetzt wohl die einſtige Geliebte auch in dem düſtern Park von Walfelde. Auch dort war die Sommernacht lau und lind, auch dort zitterte das Mondlicht märchenhaft durch die alten Bäume, und in heißer Liebe dachte Hildegard an Benno. Ach ſie glanbte ſo feſt an die Allmacht der Liebe, und daß dieſe ihn einſt zu ihr zurück⸗ führen würde und der Gedanke, daß eine Andere ſeine Liebe gewinnen könne, lag in ihrem Herzen weltenfern. g 0 1 Scherzend und neckend zog Lina einige Tage nach jenem oben geſchilderten Abend den Verlobungs⸗ ring, den Benno einſt mit Hildegard ausgetauſcht, vom Finger. „Du mußt ihn Deiner geweſenen Braut zurück⸗ ſchicken“, meinte ſie ernſthaft. „Es beunruhigt mich, daß die ſich noch als deine Braut betrachtet.“ „Ich ſoll an Hildegard ſchreiben!“ ſtammelte Benno, und eine dunkle Röthe ergoß ſich über ſein Geſicht. „Nun was hat das weiter zu bedeuten. Du ſchreibſt ihr, daß es unter den obwalteten Umſtänden wohl das beſte wäre, ihr löſtet Eure Verlobung. Von mir brauchſt Du ihr ja noch nichts zu ſchreiben“, ſetzte Lina verſchämt hinzu. „Komm, hier iſt Tinte uud Papier, ſchreibe nur, wie ich Dir geſagt habe unterdeß werde ich den Ring ſorgfältig in ein verſchnüren.“ Benno ließ die Feder mechaniſch über das Papier gleiten; faſt gewaltſam mußte er jetzt doch Hildegards Bild aus ſeinem Innern verſcheuchen; immer wieder trat es ihm vor die Augen. Traurig verzweifelt würde ihr Blick auf dieſe Zeilen ruhen, bittere Thränen würden darauf fallen. „Biſt du fertig“, tönte Linas helle Stimme in dieſe traurigen, verwurfsvollen Gedanken hinein, ihr roſiges Geſichtchen beugte ſich lächelnd über den Brief, dann fügte ſie ihn zu dem Päckchen, ſiegelte und verſchnürte Alles ſorgfältig „So, die Arbeit wäre gethan!“ rief ſie jetzt fröhlich. „Heute Abend werden die Briefe abgeholt, ich werde das Päckchen hier ſo lange in dem Secretär verſchließen, damit keine unberufenen Hände darüber gerathen. Und nun mache ein fröhliches Geſicht, Schatz. Iſt es Dir denn gar ſchwer geworden dieſen Brief zu ſchreiben?“ „Man bereitet nicht gern denen, die uns einſt teuer geweſen, Kummer und Schmerz“, ſagte Benno ernſt. i „Es mußte doch aber ſein! Papa erklärte geſtern ehe Deine Verlobung mit der andern nicht definitiv aufgelöſt ſei, könnte die unſere nicht anerkannt und veröffentlicht werden; und ich freue mich doch ſo ſehr auf den Verlobungsball, den mir Papa verſprochen. — Was werden die Leute alle für Geſichter machen, wenn ich ihnen Dich, meinen ſtattlichen Bräutigam, zuführe; beſonders mein Ver⸗ ehrer, der Doctor Berg, und Annette, meine Freundin, die wird gewiß gelb vor Neid!“ Mit einem düſtern Blick ſah Benno in das lachende Antlitz des jungen Mädchens, und zum erſten Mal kam ihm der Gedanke, daß er doch wohl ſehr übereilt gehandelt, ſein Leben an das⸗ jenige dieſes jungen leichtherzigen Geſchöpfs zu binden, beſonders jetzt, in dieſer ernſten Zeit, wo das Vaterland an ſeine Söhne ſo große und ernſte Anforderungen ſtellte, denen er als Soldat in erſter Linie nachzukommen hatte. n „Ich bitte Dich, ſieh nicht ſo entſetzlich ernſt aus Benno!“ ſchalt Lina jetzt. — „Iſt es Dir leid, Deiner erſten Braut abgeſchrieben zu haben,