gewiſſe überſpannte und gewohnheitsmäßige Un⸗ ruheſtifter darin, die Kriegserklärung gegen die Türkei vom 6. April oder dem Tage des Beginnes der Blockade überſchwenglich zu empfehlen. 55 gerade beim Mittageſſen, als es anfing zu krachen. Sämmtliche Perſonen eilten ſofort dem Ausgang zu und kaum hatten ſie die Räume verlaſſen, als die Kataſtrophe eintrat. — Mannheim, 5. A Stunden dreimal allamirt. Berufsfeuerwehr raſch gelöſcht ſchrank leuchtete fingen. inzwiſchen gelungen, ſodaß die freiwilli greifen brauchte. zug der Berufs Straßen. ein Kaminbrand ausgebrochen w beſtand hier nicht. — Sulzbach, 2. April einem Schuß in der re Nervenleiden geführt haben — Pforzheim, 1. April das Metzger Machold mayer'ſchen Bauplatz in der Friedrichſtraße theilweiſe ein. graben am Hafenmayer Kellergewölbe nach, ihm der größte Theil des außerdem die Wand der 2. Stock. Unter die Tru m „ Verſchiedenes. pril. wurde. ar. Eine Gefahr Das Feuer war raſch gelöſcht. Geſtern Nach⸗ mittag wurde hier auf der ſogenannten Wein⸗ heimer Höhe die Leiche des 36jährigen Großher⸗ zoglich Heſſiſchen Amtsrichters E. H. Buß mit i chten Schläfe aufgefunden. ſoll ihn zu dem unglücklichen Schritt Geſtern ſtürzte ſche Haus neben dem Hafen⸗ weſtlichen Karl⸗ Durch das Aus⸗ 'ſchen Bauplatz gab das ſtürzte zuſammen und mit Metzgerladens, ſowie ein kleines Zimmer, die Küche und der Hausgang, weſtlichen Seite bis zum mer kamen viel Fleiſch, Wurſtwaaren, die Ladentheke, ſowie Herr Metzgermeiſter Machtold mit 5 Metzgerburſchen und 2 Dienſtmädchen ſaßen Küchengeſchirr. ſeiner Ehefrau, Die hieſige Berufsfeuerwehr wurde geſtern innerhalb weniger Gegen 6 Uhr gerieht in dem Magazin der Firma Sachs u. Co. ein Haufen Hobelſpähne in Brand, der 0 15 m Uhr wurde die Berufsfeuerwehr wieder gerufen. Es brannte in dem 4. Stock des Hauſes & 2, 5. Das Feuer war in einem Zimmer des Hinter⸗ hauſes entſtanden und zwar dadurch, daß eine Frau mit der Petroleumlampe in den Kleider⸗ „ infolgedeſſen die Kleider Feuer Als die Berufsfeuerwehr auf dem Platze erſchien, hatte der Brand bereits eine ſolche Aus⸗ dehnung angenommen, daß der Obmann die Allarm⸗ irung der freiwilligen Feuerwehr veranlaßte. Glücklicherweiſe war es der Berufsfeuerwehr des Feuers Herr zu werden, ge Feuerwehr nicht mehr einzu⸗ Abends 8 Uhr raſte der Löſch⸗ feuerwehr abermals durch die Diesmal ging es nach O 2, 3, woſelbſt — Berlin, 3. April. Die Operation, die heute Prof. v. Bergmann an dem Staatsſecretär Herrn v. Stephan vorgenommen hat, beſtand in der Amputation des rechten Unterſchenkels vom Knie an. Die brandige Zerſetzung des zuerſt operirten Fußes war weiter fortgeſchritten und hat dieſe Amputation nothwendig gemacht. Der Kräftezuſtand des Patienten ſoll nach der „Frkf. Ztg.“ ſchlecht und ſein Zuſtand nicht hoffnungs⸗ los ſein. — Berlin, 4. April. Auf der Eiſenbahn⸗ ſtrecke Schwetz⸗Terespol iſt die Leiche des evangel. Lehrers Grütter aus Luſchkowo aufgefunden worden. Einer Meldung aus Schwetz zufolge hat die Unterſuchung ergeben, daß hier eine fanatiſche Mordthat vorliegt, die durch die eben ſtattgefundene Reichstagswahl in Schwetz gezeitigt wurde. „Lehrer Grütter war am Nachmittage des 21. März zu Schwetz in Geſchäften geweſen und befand ſich Abends gegen 9 Uhr auf der Rück⸗ reiſe per Eiſenbahn von Schwetz nach Terespol in einem Wagen 4. Klaſſe mit über 30 Männern zuſammen. Seine Reiſegefährten waren größten⸗ theils polniſche Arbeiter und Maurer, welche auf Koſten einer polniſchen Vereinigung in Poſen von Königsberg, wo ſie ſeinerzeit vorübergehend beſchäftigt ſind, nach ihrem Wohnort Schwetz zur Abgabe ihrer Stimmzettel gekommen waren und nun mit dem letzten Zuge ihre Rückfahrt angetreten hatten. Zwiſchen dem Lehrer Grütter und einigen Polen ſcheint ein Geſpräch über den Ausfall der Wahl in der Stadt Schwetz entſtanden zu ſein, die dort für die Polen trotz der großen Anſtreng⸗ ungen zwei Stimmen weniger, als für den deutſchen Kandidaten ergab. Im Laufe der heftigen Unter⸗ haltung ſollen Polen dem Lehrer Stiche mit ihren Taſchenmeſſern beigebracht haben. Ein Pole ſoll ihn gewürgt und von der Plattform des Wagen aus, auf die Grütter ſich geflüchtet hatte, auf den Bahnkörper heruntergeſtoßen haben. Eine Perſon ſoll ſchon verhaftet worden ſein. Der getödtete Lehrer hinterläßt eine Familie mit ſieben kleinen Kindern. — Wien, 3. April. Brahms iſt heute Vormittag geſto Brahms, einer der hervorragend Der Tondichter rben. Johannes ſten Componiſten meinde braucht einen Faſſelſtall ſie muß Deinigen kaufen. Auch ein gewiſſer großer Dicker, für die das letzte; dieſer ſetzte ebenfalls alle Hebe Bewegung, aber die Nußbäume im Obere ſtehen noch und unſere Scheeren werden auch noch geſchliffen, denn Scheerenſchleifer giebt es heut zu Tage viele. 055 der Gegenwart, iſt am 7. Mal 1899 in Hanh geboren. In Folge einer Empfehlung des berühn⸗ ten Violinvirtuoſen Joachim kam er im Jahre 1 zu R. Schumann nach Düſſeldorf und erregte durch den Vortrag ſeiner Compoſitionen die höͤchſt Bewunderung des Meiſters. Nach kurzem Aufent. halt bei Liſzt in Weimar übernahm er die Stell eines Chordirigenten beim Fürſten von Lippe zu Detmold. 1862 ſtedelte er nach Wien über und wurde 1863 Chormeiſter der Singakademe da⸗ ſelbſt. 1864 legte er dieſe Stellung nieder und lebte eine Reihe von Jahren abwechſelnd an err, ſchiedenen Orten in eifriger produktiver Thätigkeit zugleich auch als Pianiſt öffentlich auftretend, biz er 1869 dauernd ſeinen Aufenthalt in Wien nahm. Brahms hat auf allen Gebieten der Muſik mit Ausnahme des dramatiſchen, Ausgezeichnetes geleiſtet. Er ragte an Kraft, Eigenthümlichkeit und Vielſeitigkeit des Talents unter den Zeitge⸗ noſſen hervor und brachte die Bildungselement der klaſſiſchen und romantiſchen Schule in einer ausgeprägten Individualität verarbeitet zum Ausdruck. W Eingeſandt. — Neckarhauſen, 5. April. Auf Eier Schreiben von 2. d. M. muß ich Euch erwiedern, daß wir nicht den Schulz vom Rohrhof gebrauchen können, der ſein Haus durch den Betreffenden für den er geworben, gut verkaufen könne e einen Faſſelſtall. Auch bin darauf gekommen, daß dieſer einen indirekten Milchhandel treibt, dem ich bereits abgeholfen habe; dann bin ich darauf aus, allen derartigen Zwiſchen haue zu bekämpfen. Auf Euer Schreiben vom 2 muß ich erwiedern, daß eine Kataſtrophe dur einen Milchzwiſchenhandel hervorgerufen wurde, die aber ohne Schaden ablief, indem der Mg Frünze, zwiſchenhandel aufgehoben wurde. Auch ein chi Aang Verſprechen thut ſeine Schuldigkeit, zwei Betrefehh Hürm m. der Sieger der Sache forderte den 5 beteiligten auf, helf Du mir, daß ich auf 9 Rathaus komme, und ich helfe Dir, die Ferne hat Sache Bier bezahlt, und akordirt bis Es lebe die Scheerenſchleiferei⸗ tropfen ſchlugen an das Fenſter. hatte ſich den Brief geben laſſen, hren Thränen freien Lauf. eſſere Tage, elebt, es erſta Da trat der General m arten Tritt in das ſtille Zimmer. agte er, als er den Brie rau erblickte. Bei dem Klang m Leben in da Es war etwas Troſtloſes — um Georg vergeſſe ich es faſt!“ „Wir mü ſagte Hildegard. „Ja, richtig, meine Augen!“ die Generalin. „Iſt es wah ſagt?“ fragte der Gener Hildegard reichte i „Ich dachte nicht, daß ernſtlich war“, murmelte der Zeilen des Briefes überflogen mir nicht den Brie ſich dann an ſeine Gemahlin mit angſtvollen Blick in ihre Augen. Sollte es wirklich wahr ſein, mit bebenden Lippen zugerufen? * ſein tarren Augen ruhten wohl darauf, Wort vermochte die Aermſte zu entziffe atte den Kopf in beide Hände vergraben Alles Hoffen auf das noch in ihrem jungen Herzen rb in dieſer trauervollen Stunde. it ſeinem ſchweren, „Habt Ihr einen Brief von Georg bekommen 2“ f in den Händen ſeiner 8 Antlitz der Generalin. „Georg iſt nicht mehr! Er iſt todt! todt!“ im herzzerreißendem Ton. i was mit mir geſchehen über den Schmerz ſſen ſogleich zum Doctor ſchicken“, N „Das Augenleiden der Mama ſcheint ſich verſchlimmert zu haben.“ „Ich bin ja blind. auch! Dein Sohn iſt todt! Deine Frau Aber tröſte Dich, Dein Gold, Dein R Dir geblieben. Georg braucht nun ni r, Hildegard, was al erblaſſend. hm ſtumm den Brief Luiſens. General, als er die hatte. f Georgs geben?“ wandte er Die Generalin ihre glanzloſen, aber kein einzig rn. Hildegard und ließ ſeiner Stimme — „Und ich! unterbrach ſie Hörſt Du es iſt erblindet. eichthum iſt chts mehr!“ Deine Mutter Leiden wirklich „Willſt Du einem ſcheuen was ſie ihm die ihm einſt alles Glück des Lebens gelächelt, ſollten erblindet ſein! — Und Georg, ſein einziger Sohn, war todt! — Geſtorben in Mangel und Elend. — Mit zitternden Händen griff er nach dem Brief Georgs, den ihn die Generalin jetzt reichte und legte ihn dann ſtumm wieder beiſeite. — Keinen Gruß, kein Gedenken an ihn enthielten dieſe Zeilen. — Es war doch hart. Alles wendete ſich von ihm. — Ein wehes Gefühl tiefſter Herzens⸗ einſamkeit packte ihn plötzlich mit erſchütternder Gewalt. — Gab es denn Niemand mehr auf der weiten Welt, deſſe 1 Dieſe Augen, wird Hände Arbeit erhalten, ehe ſie einen Heller don Dir annimmt! nicht ſo unverſöhnlich ſein, wie — “ er verſchluckte das Wort das auf ſeinen Lippen ſchwebte und Du ſchreibſt ihr meine Wünſche und dann ſchick ſogleich nach der Stadt zum Doctor, daß er die Augen Deiner Mutter unterſuche.“ ging unterdeß unruhig auf und ab, dann und wann „Sie iſt ein ſanfter Charakter, — ſie wrd vendete ſich an Hildegard. „Hildegard, hörſt Ii Hildegard verließ das Zimmer. Der Genergl n Herz ſich zu ihm neigte, würde düſtere Blicke auf ſeine Gemahlin werfend. Endlich Aricreter 1 er ſo einſam, ſo verlaſſen bleiben bis an das Ende trat er zu ihr heran. 9 ſeiner Tage? Nein, nein, ein Herz gab es, das „Iſt es wirklich wahr, Marie? Iſt Deige * le würde und mußte ſich ihm zuwenden. Wie ein Sehkraft gänzlich geſchwunden?“ fragte er. lichtes verſöhnendes Bild tauchte ein Kinderantlitz „Was ſchadet es“, erwiderte die Generali 40 50 vor ihm auf. Das Enkelkind, das er über die bitter, „wenn ich auch den düſtern Park nicht mehr 135 ena Taufe gehalten und das ſeinen Namen trug. ſehe und die dunklen Stuben und Hllbegarde f . La, 9 Dieſes Kindes Liebe wollte er gewinnen, ſie blaſſes, vergrämtes Antlitz; andere Bilder würdeg Ak dae, gr ſollte ihn entſchädigen für all die Liebe, die er ja meine Augen doch nie mehr ſchauen. n umme verloren. ö „Der Doctor iſt im Dorfe und wird ſogleich „Wirſt Du heute noch an Deine Schwägerin erſcheinen!“ Mit dieſen Worten trat Hildegard ruf ſchreiben?“ fragte er Hildagard. jetzt wieder in das Zimmer, nach einigen Minuten dale „Ich will es verſuchen“, ſagte ſte leiſe. folgte ihr der Arzt. „Dann ſchreib ihr, ſie ſoll ſofort mit dem i Mit bangen Blicken hingen die Augen hn ud Kleinen zu uns kommen. Der Junge, der künftige] Hildegards und des Generals an ſeinem aun aidn, 0 Herr und Beſitzer dieſes Gutes ſoll hier unter Antlitz, als er die Augen der Kranken une 1 meinen Augen aufwachſen und ſoll den Glanz „. „Es iſt, wie ich befürchtet“, ſagte er jet 1 . unſeres Geſchlechtes begründen helfen.“ leiſe zu dem General. „Eine plötzliche n Upg: 9 0 0 „Sie wird nicht kommen“, ſagte die Generalin. e iſt da eingetreten, da iſt kein 5 5 „Sie soll! Sie muß!“ erwiderte der General 0 7 0 28“, flüſterte die Generallu, dere 00 heftig. „Wovon ſoll ſie leben? Ich will nicht, ſcharfem Ohre die lei Worte des Doctors nicht daß mein Erbe in Armuth und Elend aufwächſt⸗“ dagegen gen, 0 121 55 1 1 mußte zu Grunde gehen an 127 ieſer Armuth, in ieſem Elend! Glaubſt Du, da Fortſ Luiſe Dir das je verzeihen wird? 5 tee e tauſend mal lieber ſich und ihr Kind mit ihrer 5