nachung nung des ld be 3 1 N e e Anzeiger für Ladenburg und Umgegend. 8 2 Anzeigen: Die einſpaltige Corpuszeile oder deren 5 Raum 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. 7 50 Druck und Verlag von Karl Molitor, enstag und Freitag Abend. Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unter⸗ haltungsblatt Mark 1.40, frei ins Haus. Für die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, e Ladenburg. Ladenburg. müſſen längz 0 hergeſtell wet . eee eee e — —L—t— ——— h — — und Beding No. 27. Samstag, den 3. April b 1897. if Zimmer Jr — — — — — — — 5 143 drängen ſuchen, ſo leicht zu durchſchauen, daß durch die Veröffentlichung im „Reichs anzeiger“ 2 0 Mürz! a a Volitiſches. die Annahme wohl gerechtfertigt iſt, die Regier vom 24. Auguſt bekräftigt, worin es hieß, daß erath. e —. Berlin, 50. März. Der Keichstag ung werde jene Verſuche ohne weiteres als es die Willensmeinung des Uaiſers ſei, dem ann. N hat, wie nicht anders zu erwarten war, in das erkennen, was ſte ſind, nämlich als gemein⸗ Bundesrat wegen der Strafprozeßordnung im dritter Leſung die Beſchlüſſe der Kommiſſion und der zweiten Leſung über den Marineetat beſtätigt. Ob die Regierung ſich bei dieſen lohn er mir den N n kann, daß Beſchlüſſen beruhigen, oder ob ſie den lauten helangen kann, g Kufen derer Folge geben wird, die anläßlich indem mir der Abſtimmung des Reichstags von der Ke⸗ e Kirſchbäunk gierung „Thaten“ fordern, darüber iſt noch immer nichts Sicheres bekannt. Die Wahr⸗ ickelshauſeg ſcheinlichkeit ſpricht allerdings dafür, daß die — Regierung mehr Gewicht als den Stimmen ) Ctr. unperantwortlicher Ratgeber der Erwägung 2 iv beilegen wird, daß eine etwaige Auflöſung des N 01 Reichstags ſchwerlich ein für die Marineforder⸗ 0 Ctr. ungen günſtiges Keſultat brächte. Auch die Befürworter dieſer Forderungen können ſich nicht verhehlen, daß die Herbeiführung von Neuwahlen nach keiner Kichtung hin eine zweckentſprechende Maßregel darſtellen würde. Slaubt aber im Ernſte Jemand, daß, was durch Neuwahlen nicht zu erreichen iſt, durch einen Wechſel im Keichskanzleramt zu erzielen wäre? Würde dieſer Reichstag etwa einem neuen Reichskanzler, der für den Reichstag ein unbeſchriebenes Blatt wäre, bewilligen, was er einem alten verweigert hatd Oder wollte endlich gar Jemand das Wagnis empfehlen, unter einem neuen Keichskanzler neue Wahlen J. F. Nef chreinigungent enertratt ttlaugenn d gelbe iſeifen zu wagen? Von welchem Geſichtspunkt aus man auch die politiſche Cage betrachtet, das e Foda Ergebniß wird immer ſein müſſen, daß durch ueten eine Regierungskriſis an den politiſchen Zu⸗ alk ſtänden nichts verbeſſert, aber ſehr vieles ver⸗ ſchlechtert werden könnte. In der That ſind die Abſichten der Politiker, die mit heißem Bemühen die Kegierung zum Konflikt zu iehlt zu bil nützige, parteipolitiſche Spekulationen. Glauben wir ſomit an eine Uriſts aus Anlaß der Marinefragen nicht, ſo kann doch freilich nicht geleugnet werden, daß die politiſche Lage ſeit langer Seit ſehr viel Aehnlichkeit mit dem hat, was man eine ſchleichende Uriſis nennt. Dieſer Zuſtand, der ſich in einer gewiſſen politiſchen Unruhe und in einem mangelhaften Zielbe⸗ wußtſein der Kegierung zeigt, iſt verſchiedentlich in ſehr eingreifenden Aeußerungen an das Tageslicht getreten. Unter der Geſchäftsführ⸗ ung des Fürſten Hohenlohe haben bereits drei preußiſche Miniſter, der Miniſter von Hoeller, der Handelsminiſter v. Berlepſch, und der Hriegsminiſter Bronſart v. Schellendorff, ihren Abſchied nehmen müſſen. In allen drei Fällen beſtanden thatſächliche ernſthafte Uriſen inner⸗ halb der Regierung und man hatte in allen drei 7 nicht das Gefühl, als ob ſie durch den Kücktritt der Miniſter endgültig beſeitigt worden wäre. Der weſentlichſte Grund zu den Kegierungskriſen iſt die Frage der Miilitär⸗ ſtrafprozeßreform geweſen. Der Kriegsminiſter Bronſart v. Schellendorff hat am 5. März 1895 erklärt, daß er ſeine Entlaſſung nehmen würde, wenn er die von ihm zugeſagte Reform der Militärſtrafprozeßordnung nicht verwirk⸗ lichen könne. Herr v. Schellendorff nahm ſeine Entlaſſung und die Reform kam nicht. Am 18 Mai v. J. erklärte der Reichskanzler im Keichstage, er dürfte die beſtimmte Erwartung hegen, daß er den Entwurf der Militärſtraf⸗ prozeß⸗Ordnung den geſetzgebenden Mörper⸗ ſchaften des Keiches vorlegen könne. Die Erklärung des Reichskanzlers wurde dann Der erbſt kam heran, und ſeitdem iſt ſogar der rühling eingekehrt, aber auch dieſer hat die erſehnte Reform noch nicht gebracht. Jetzt heißt es, die Reform werde zwar noch in dieſer Seſſton dem Keichstage zugehen aber ſo, daß ſie erſt in der nächſten Seſſion zur Beratung kommen könne. Darf man ſich wundern, wenn hierüber Mißſtimmung entſteht und allgemach der Glaube Platz greift, innerhalb der Kegier⸗ ung beſtehe über die Frage dieſer ſeit Jahr⸗ zenten angekündigten und ver ſprochenen Reform nichts weniger als Einigkeit? Es wird auch ſoeben dementiert, daß innerhalb der Regierung Uneinigkeit über die Frage des Vereinsgeſetzes herrſche. Das Dementi mag zutreffen, aber wenn die Kegierung dauernd zögert, Keformen, die als notwendig erkannt ſind, und die ſie ſelbſt als notwendig bezeichnet hat, zur Aus führung zu bringen, darf man ſich wundern, wenn allenthalben ſich ein politſches Mißbehagen kundgiebt und die Meinung entſteht, daß inner⸗ halb der Regierung alles eher als Einigkeit herrſche? Nichts wird mehr zur Stärkung der Regierung dienen und zu Erfolgen auch in Fragen, in denen ein großer Theil des Volkes zum Widerſtand geneigt iſt, als die thatkräftige Erfüllung ſolcher Forderungen, deren Berechtig⸗ ung anerkannt iſt, und die auf die Dauer gar nicht verweigert werden können. 8 — Berlin, 31. März. Der Kaiſer begab ſich heute Vormittag nach dem Palais des Reichs⸗ kanzlers Fürſten Hohenlohe, um ihn anläßlich ſeines Geburtstages zu beglückwünſchen⸗ Bald nach dem Kaiſer fuhr die Kaiſerin beim Reichs⸗ 0 einen Geſetzentwurf vorzulegen. hle: brannten Um Glanz und Ruhm. fe 2 d Novolle von F. Sutan. . 8 1 0 ** + * 15 1 per Pf fn. Jetzt allerdings war Alles, Alles zu ſpät, kaffee jetzt konnten ihn alle Schätze der Welt nicht mehr etten. Von Tage zu Tag ſchwanden ſeine Kräfte mehr und bald ſollte er die Stube nicht mehr ver⸗ laſſen können. Die Stunde kam näher, wo er Abſchied nehmen mußte von all der Frühlingspracht da draußen, und dann von Luiſen, die ſeines Lebens Licht und Sonnenſchein geweſen war. Den milden Lenzestagen waren rauhe Stürme gefolgt, es war ſogar wieder kühl geworden. Georg und Luiſe konnten nicht mehr daran denken, ſich m Freien zu ergehen. Mit bangen, todestraurigen Herzen ſaßen ſie in ihrem kleinen beſcheidenen nig then Hong h 8 Nachfolge tlacke fir ni Wohnzimmer. Georg hatte einen Brief an ſeine Mutter und Schweſter geſchrieben. Er reichte geen. denſelben jetzt Luiſen. „Du wirſt ihnen den Brief .. ſenden, wenn ich nicht mehr bin,“ ſagte er. „Und g dann verſprich es mir noch einmal, mein Herz, daß à men u nicht nach dem düſtern Waldfelde gehſt. Ihr img Dual pürdet dort zu Grunde gehen, Du und das Kind, prima ſo lange mein Vater lebt. O, daß Dir noch einmal 1 dem Glück und Sonnenſchein in dieſem Leben blühe, das . E. ſt mein heißeſtes Flehen!“ Luiſe ſchaute mit thränenumflorten Blick in das bleiche, abgezehrte Antlitz des geliebten Mannes. ische lebt,“ ſagte ſie dann mit feſter Stimi ne. fiehlt 1 „Nie, ich gelobe es Dir feierlich, Georg, werde ich nach Waldfelde gehen, ſo lange Dein Vater „Und hier unſer Kind,“ ſie nahm den Kleinen auf den Arm, „er ſoll es erfahren, wenn er einſt älter und verſtändiger geworden iſt, wie das Leben ſeines Vaters verkürzt worden iſt.“ — Thränen erſtickten ihre Stimme. „Ach Georg, verzeih mir, ich wollte feſt und ſtark bleiben, ich kann es nicht, einmal nur möchte ich mich ausweinen an Deinem Herzen.“ Sie ſetzte das Kind auf den Fußboden und ſchmiegte ſich an den Gatten, und Georgs ſchlanke, weiße Finger ſpielten mit ihrem glänzenden Haar, wie er es ſonſt wohl gethan in beſſeren Tagen. — „Wir waren doch glücklich, ſehr glücklich Luiſe,“ ſagte er mit leiſer tröſtender Stimme, „und Dir bleibt die Erinnerung an all die glücklichen Tage, die wir zuſammen waren. Und Du wirſt daran zurückdenken, immer und immer, nicht wahr? Und wirſt unſerm Kinde davon erzählen, und mit ihm nach dem Birkenwäldchen gehen, und ihm den Baum zeigen, wo ich unſere Namen eingeſchnitten. — Und dann kommt auch durch Gottes Gnade dereinſt ein Wiederſehen! O, Luiſe angeſichts des Todes, da werden uns die ewigen Wahrheiten klarer und immer klarer. Es giebt einen Gott, der unſere Geſchicke lenkt, und eine Ewigkeit!“ Wie im Traum lauſchte die junge Frau der ſchwachen vergehenden, ſo heiß geliebten Stimme des Gatten. Unauslöſchlich gruben ſich dieſe Worte ein in ihrem Innern. letzten waren? Die Nacht kam, und der Todesengel ſchwebte mit leiſem Flügelſchlag durch ein ſtilles Kranken⸗ zimmer. — Als der Morgen anbrach, da waren die guten fröhlichen Augen Georg von Dahlbergs für immer geſchloſſen. Ahnte ſie, daß es ſeine 10. Nach dem düſtern Waldfelde hatte in dieſen letzten Tagen wunderbarer Weiſe einmal eine frohe Nachricht ſeinen Weg gefunden. Benno von Feldern hatte geſchrieben, daß ihm eine nicht unbedeutende Erbſchaft zugefallen und ſeiner Verbindung mit Hildegard nun nichts mehr im Wege ſtände. „Sobald es meine Zeit erlaubt komme ich nach Waldfelde,“ ſchrieb er, „und ich denke wir zögern dann nicht länger mit der Hochzeit, trotz der trüben Zeiten und der Kriegsausſichten! Wo uns in ſolcher Zeit noch ein Glück lächelt, da muß man es feſt⸗ zuhalten ſuchen, und uns lächelt es jetzt endlich einmal, geliebte Hildegard, darum um Alles in der Welt keinen Aufſchub. Schreibe mir ſofort, ob Du und Deine Eltern mit meinen Pläuen einver⸗ ſtänden ſind.“ — 5 Ob ſie damit einverſtanden war? Ach, wie gerne! Zwar bangte ihr vor dem Gedanken, ihre Mutter in Waldfelde zurückzulaſſen, aber dieſe wollte eben ſo wenig wie Benno von einem Aufſchub ihrer Hochzeit hören. 1