lefon 050 n: onal. e, Diihn eßer, h ihmenna übler, ge, r Reiſen chmied, e Jeuerſchnſ Anzeiger für Ladenburg Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. Preis vierteljähklich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unter⸗ haltungsblatt Mark 1.40, frei ins Haus. Für die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, 1 e, auf Nac Ladenburg. öbelſchrepr 5 Schuh 0 0 r Mittwoch, den 31. März Einladung. Mit dem 1. April beginnt das II. Quartal dieſes Blattes und laden zum Abonnement freund⸗ lichſt ein. Der Abonnementspreis beträgt Mk. 1. — it „Illuſtriertem Unterhaltungsblatt“ Mk. 1.40 nd werden Beſtellungen in der Expedition ſowie von den Zeitungsträgern entgegengenommen. Auch „nehmen alle Poſtanſtalten Beſtellungen an. Gleichzeitig machen wir auf das „Illuſtrierte en Unterhaltungsblatt“ aufmerkſam, welches ſich durch *, Spa einen reichen Inhalt der größten Beliebtheit erfreut. en: Für die ſeitherige Unterſtützung unſeres Unternehmens danken wir beſtens und bitten um geneigtes Wohlwollen. en: Ladenburg, im März 1897. 5 5 0 Die Nedackion & Expedition. nädchen 8 taur- m 8 90 0 Die Blockade Kretas. 0 * 1 Die Inſel Kreta befindet ſich ſeit dem Beginn en: der Woche im Blockadezuſtand. Nach den bisher eingetroffenen Meldungen zu ſchließen, befinden — — ſich ſowohl die Kreter wie die auf der Inſel — ſtationierten Griechen bei dieſem Zuſtand gar nicht arte übel, und ſie mögen heute ſicherlich noch in der 0 1 Stimmung ſein, um dem vereinten Europa zuzu⸗ 0 rufen: Wir wollen ſeh'n, wer's länger aushält, ich oder Du. Ueber die Handhabung der Blockade aben die Adminale der vor Kreta befindlichen lotte beſtimmt, daß alle innerhalb der Blockade⸗ renzen befindlichen griechiſchen Schiffe als feind⸗ iche behandelt werden; auf alle griechiſchen Torpedoboote, die in dem Blockadegebiet bemerkt werden, wird, ſobald ſie ſich innerhalb Schußweite der fremden Kriegsſchiffe begeben, gefeuert werden. Die Blockade Kretas iſt alſo eine ganz beſonders eigenartige, und die bisherige völkerrechtliche Entwicklung bietet kein Beiſpiel für ſie. Die Inſel Kreta wird blockiert, um einen Druck auf Griechenland auszuüben, obwohl Kreta keineswegs zu Griechenland gehört, ſondern nach der ausdrück⸗ lichen Erklärung der Mächte unter der Oberhoheit der Pforte verbleibt. Die Blockade wird ferner nur den griechiſchen Schiffen gegenüber durchge⸗ führt, während alle anderen Schiffe der Blockade nicht unterliegen und in die Häfen Kretas ein⸗ laufen dürfen, allerdings mit der Einſchränkung, daß ſie ihre Ladung weder für die Griechen noch für das Innere der Inſel löſchen dürfen. Der Zweck der Blockade beſteht in der Schwächung des Gegners durch Erſchwerung des Transports von Truppen und durch Abſchneidung der Zufuhr von Kriegsmaterial und Lebensmitteln oder durch den herbeigeführten Stillſtand des Handelsverkehrs, nicht aber durch die Schädigung der neutralen Handelsintereſſen infolge unnötiger Härten. Bon einer Blockade verlangt das Völker⸗ recht zunächſt, daß ſie effektiv ſei, d. h. der blockierte Ort muß ſo von ſtationierten oder kreuzenden Schiffen gedeckt ſein, daß kein Schiff ohne augenſcheinliche Gefahr ein⸗ oder auslaufen kann. Ferner wird verlangt, daß die Blockade gleichmäßig allen neutralen Staaten gegenüber durchgeführt wird, daß ſie alſo nicht den Schiffen der einen Nation gegenüber milder als den Schiffen einer andern Nation gegenüber gehandhabt wird. Während ferner bei der Kriegsblockade die Strafe für den Blockadebruch Konfiskation des Schiffes und der Ladung iſt, ſobald der Kapitän ein Intereſſe an derſelben hat oder dem Eigentümer bei Abgang des Schiffes das Vorhandenſein der und Umgegend. Anzeigen: Die einſpaltige Corpuszeile oder deren aum 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen Druck und Verlag von Karl Molitor, „c 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. Ladenburg. eee Blockade nicht unbekannt geblieben ſein konnte, giebt das geltende und auch in der Praxis aner⸗ kannte Recht für den Fall der Friedensblockade dem blockierenden Staate nur das Recht, di Schiffe des blockierten Staates in Verwahrun zu nehmen und bis nach Beendigung der Feind⸗ ſeligkeiten zu behalten. Bei der Blockade Kretas iſt jener Grundſatz bezüglich der neutralen Schiffe mit einigen Be⸗ ſchränkungen aufrecht erhalten. Die praktiſchen Wirkungen der Friedensblockade ſind zumeiſt nicht bedeutend geweſen. In dieſem Falle dürfte es nicht anders ſein. Die Küſten der Inſel Kreta ſtrecken ſich über hundert deutſche Meilen hin, ſo daß ſelbſt eine weſentliche Verſtärkung des Blockadengeſchwaders kaum hinreichen würde, die Blockade zu einer undurchbrechlichen zu geſtalten. Gelänge dies aber ſelbſt, ſo würde das doch noch keineswegs bedingen, daß Griechenland ſelbſt durch die Blockade in ſeinen Entſchlüſſen beeinflußt und daß der drohende Ausbruch eines türkiſch⸗griechiſchen Krieges verhindert wird. Eine ſolche Wirkung könnte allenfalls von der freilich recht ſchwierigen Ausdehnung der Blockade auf die griechiſchen Küſten erhofft werden. Es braucht kaum bemerkt zu werden, daß Deutſchland den Ausgang dieſer Verhandlungen mit der reſervierten Ruhe ent⸗ gegenſehen kann, der ihm bei der Behandlung der orientaliſchen Frage überhaupt zukommt. Politiſches. Berlin, 28. März. Ueber die füngſte Erkrankung des Fürſten Bismark erhält der „Berliner Lokalanzeiger“ in einem Privattelegramm aus Friedrichsruh folgendes zuſammenfaſſendes Krankheitsbild: Es handelte ſich bei dem Fürſten um einen durch Erkältung hervorgerufenen ſcharfen Influenza⸗Anfall, welcher mit andauerndem, qual⸗ vollem Huſten ganz bedrohlich einſetzte und die Um Glanz und Ruhm. bett, Un Novolle von F. Sutan. Inlettſtof 20, 2 0 „45 u. — e . Und der ſonnige Frühlingstag ging zu Ende. Der Lichte Strahl aber, der da in die Herzen der inſamen Bewohner von Waldfelde gefallen, er war r ie das Sonnenlicht. acde 5 h Lungen 1 . In B. dicht vor der Stadt lag ein kleines deab. f 150 rkengehölz, Durch das zarte junge Grün der icha 0 ſchlanken Bäume leuchtete goldenes Sonnenlicht; 5 2 eine Nachtigall flötete dort in leiſen klagenden . Tönen. Hand in Hand lauſchte ein junges Menſchen⸗ n in uu paar dem ſchmelzen Geſang. Es iſt Georg und ang. Luiſe. Erſterer hat ſich auf die junge blühende 9. Frau geſtützt, ein fieberhafter Glanz leuchtete in 0 Nac ſeinen Augen, ſeine Bruſt war eingefallen und die Shot. Wangen ſind ſeltſam gerbthet. eee, „Die erſte Nachtigall, die ich in dieſem Früh⸗ ſiſchen ahr höre,“ ſagte er mit matter Stimme. „Welche eln Poeſie liegt doch in ihrem Geſang, ach, wie rnft b die Erinnerung wach an Jugend und Glück, und wie e läßt uns momentan das Erdenleid vergeſſen. Denkſt weil du noch daran, Luiſe, als wir vor Jahren im hiergarten in Berlin den Nachtigallen lauſchten? Dein iſt krank und lebens⸗ ) Gott, was iſt ſeitdem aus mir geworden! öhlicher lebensluſtiger Geor 5 müde. — Doch Du haſt mir noch gar nicht erzählt, was Hildegard uns geſchrieben hat. Sind es gute Nachrichten? Wird der Vater endlich Geld heraus⸗ rücken? Ach, Luiſe, wenn wir nach dem Süden reiſen und ohne Sorgen eine Zeit lang dort leben könnten, ich glaube ſicher, der alte Lebensmuth würde wiederkehren, ich würde geneſen. In banger Frage blickte er in das Antlitz ſeiner jungen Frau, in deren Augen es feucht glänzte. „Es iſt nichts von dem Vater zu erhoffen, Georg,“ erwiderte ſie dann traurig. „Deine Mutter hat darum gebeten, aber vergebens. Hildegard ſchreibt tief verſtimmt.“ Georg war leichenblaß geworden. „Alſo nichts, keine Hoffnung, keine! Dann Luiſe — dann —“ düſter, faſt verzweifelt blickte er auf die geliebte Frau — „Und das Leben war doch ſo ſchön an Deiner Seite, es iſt furchtbar hart, grauſam!“ — Plötzlich flammte es auf in ſeinen Augen und er ſagte ſtreng: „Verſprich mir, Luiſe, nie wieder eine Bitte an meinen Vater zu richten! Und nie, hörſt Du, niemals mit dem Kinde nach Waldfelde zu gehen, ſo lange mein Vater noch dort iſt, er, der Zerſtörer unſeres Glückes. Du ſollſt Dein Leben dort nicht vertrauern, wie die arme Hildegard, Dir kommen, das hoffe ich gewiß, einſt wieder ſchönere Tage!“ „Schönere Tage, gewiß, ich hoffe es auch, aber nur an Deiner Seite Georg,“ ſagte Luiſe erregt „Dir bleibt immer unſer Kind,“ erklärte Georg ergeben in ſein ſchweres Loos. „Nein, nein, Georg, Du wirſt mich nicht ver⸗ laſſen, ich vermag es nicht auszudenken das Schreckliche, Troſtloſe —“ rief ſie mit thränenden Augen. „Denke nicht daran, mein holdes Lieb,“ ſagte Georg mit innigem Ton. „Laß uns jeden dieſer 0 ſchönen Frühlingstage als ein Geſchenk des Himmels anſehen.“ 6 5 Er hatte die Arme um ſie geſchlungen, ſchaute ihr tief in die Augen und ſagte: „Fühlſt Du das leiſe Frühlingswehen, hörſt Du die Nachtigall ſchlagen und überall ein Duften und ein Blühen! Ach, Luiſe, nur dieſer Augenblick iſt unſer, und der Augenblick iſt ſchön, iſt reich! Genießen wir ihn ungetrübt!“ Es lag etwas von dem früheren ſorgloſen Klang in ſeinen Worten, und übte den alten Zauber aus auf Luiſen; ſie lächelte ihn an unter Thränen. Und ſo wandelten ſie dahin in dem hellen Frühlingsſonnenſchein, und ſüßer dufteten die Blumen lieblicher ſang die Nachtigall; wie leiſes Friedenswehen rauſchte es in den Zweigen der Birken. Galt es doch zwei trauernde Menſchen⸗ herzen zu teöſten, zu erfreuen, ſie hinwegzutragen über alles Erdenleid, und ihnen eine kurze Stunde 8 5 ſeligen Glückes zu verſchaffen. 5 An demſelben Abend hatte Georg noch ein ernſtes Geſpräch mit feinem Arzt. Sie waren beide B