wird, ſobald ſie ſich innerhalb der Schuß weite der fremden Kriegsſchiffe begeben, gefeuert werden. — Athen, 25. März. Ein Abgeſandter der fremden Admirale hat ſich in verſchiedene Diſtrikte Kretas begeben, um den Aufſtändigen Aufklärungen betr. die Autonomie, zu geben. Ueberall erklärten aber die Kreter, daß ſie dieſes Regime ablehnten und nur die Vereinigung mit Griechenland annehmen. Verſchiedenes. — Ladenburg, den 25. März. Die Feier des 100jährigen Geburtsfeſtes Kaiſer Wilhelms I. wurde durch Glockengeläute und Böllerſchüſſe eingeleitet. Am Sonntag war Feſt⸗ gottesdienſt. Dagegen konnte ſich bei dieſer ſo außerordentlichen Feier der Gemeinderat nicht entſchließen, ein öffentliches Feſtbankett zu ver⸗ anſtalten, wie dies ſonſt zu geſchehen pflegte, dieſe Lücke füllte der Geſangverein in dankenswerter Weiſe aus, indem er am Sonntag Abend eine patriotiſche Gedenkfeier veranſtaltete, zu der jeder⸗ mann eingeladen war. Der Beſuch war ein ſehr reger. Es wurde eine größere Anzahl paſſender Chöre vorgetragen. Außerdem erfreute ſich der Verein der gütigen Mitwirkung der Herren Vorſtand Metzger, Stadtpfarrer Haas und Sievert, die als Feſtredner in begeiſternden Worten auf die Be⸗ deutung der Feier hinwieſen und intereſſante Rückblicke auf das Leben Kaiſer Wilhelms 1 einflochten. Eine angenehme Abwechſelung im Programm boten die vom Turnverein ſehr ſchön ausgeführten Pyramiden ſowie die ganz vortreffliche Wiedergabe des Feſtſpiels „Vater Kutſchke in Metz“. Auch die Realſchule veranſtaltete unter der bekannten vortrefflichen Leitung eine wohl⸗ gelungene Schulfeier, bei der abermals Herr Vorſtand Metzger die Feſtrede hielt. — Heidelberg, 24. März. Eine un⸗ gewöhnliche Auszeichnung hat zur Hundertjahrfeier Kußmauls Schwiegerſohn, Vincenz Czerny, der Heidelberger Chirurg, erhalten. Er iſt, obwohl er niemals preußiſcher Soldat war, zum General⸗ arzt à la suite des Sanitätskorps ernannt worden. — Karlsruhe, 24. März. Eine wichtige Bekanntmachung, die Entſchädigung für auf Geſetzes vom 18. März 1894 der großherzoglichen Staatskaſſe zu erſetzende Aufwand an Entſchädig⸗ ungen einſchließlich der Hebgebühren und ſonſtigen Verwaltungskoſten im Jahr 1896; 1. Für getödtete Pferde 560 Mark. Für dieſen Betrag bietet der bei der letzten Abrechnung feſtgeſtellte Ueberſchuß von 3042 Mk. 55 Pfg. Deckung. Es wird deshalb die Erhebung gemäß § 11 Abſatz 2 des genannten Geſetzes die Erhebung von Beiträgen für Pferde und Thiere des Pferdegeſchlechts für das Jahr 1897 ausgeſetzt. 2. Für getödtetes und gefallenes Rindvieh 35741 Mk. 20 Pf. Hiervon ab der Umlageüberſchuß vom Jahre 1896 1617 Mk. 10 Pf., verbleiben reſtlich 34 124 M. 10 Pf., zu deren Deckung von den Rindviehbeſitzern im Jahre 1897 bei einem Rindviehbeſtande von 660 401 Stück für jedes Stück Rindvieh 6 Pfg. zu entrichten ſind. f — Karlsruhe, 24. März. Zur Fürſorge⸗ kaſſe für Gemeinde⸗ und Körperſchaftsbeamte haben ſich nach amtlichen Angaben bis fetzt, abgeſehen von den Kraft und Geſetzes zum Beitritt ver⸗ pflichteten Rathſchreibern, nur etwa 100 Gemeinde⸗ und Sparkaſſenbeamte als freiwillige Mitglieder angemeldet, während nach den ſeiner Zeit gemachten Erhebungen bei mehr als 400 Rathſchreibern, Bürgermeiſtern, Gemeinderechnern, ſonſtigen Ge⸗ meindebeamten und Sparkaſſenbeamten die Vor⸗ ausſetzungen für freiwillige Mitgliedſchaft gegeben wären. Demgegenüber dürfte es angebracht ſein, die Betheiligten darauf aufmerkſam zu machen, daß mit dem 1. April d. J. die Friſt abläuft, innerhalb deren der Eintritt in die Fürſorgekaſſe mit Wirkung vom 1. Januar 1897 erfolgen und die Anrechnung der vor letzterem Tage liegenden Dienſtzeit beantragt werden kann. Behufs Wahrung der Friſt zur Anmeldung als freiwilliges Mitglied mit Wirkung vom 1. Januar d. J. und zur Einreichung vorgeſetzlicher Dienſtzeit genügt es übrigens, daß der betreffende Beamte vor dem 1. April d. J. eine bezügliche Erklärung bei dem Verwaltungsrath der Fürſorgekaſſe für Gemeinde⸗ beamte einreicht; es iſt nicht erforderlich, daß die übrigen Nachweiſe, namentlich die etwa erforderliche Zuſtimmung der Gemeindevertretung, gleichzeitig mit vorgelegt werden. — Bretten, 24. März Zum Bau des Melanchthon⸗Gedächtnißhauſes ſind neuerdings aus Leipzig 1500 M. als Ergebniß der Aufführungen von Thomas Melanchthonsfeſtſpiels, ſowie 2000 M. aus allg. Sammlungen eingetroffen. Leipzig ſteht darnach, was die Höhe der Beiträge betrift in erſter Reihe, wie überhaupt aus Sachsen 10 Verhältniß die Gaben am reichlichſten einlie, Der Baufonds hat nunmehr die Summe von 50 000 M. überſchritten. — Eppingen, 24. März. Der 15jährige Dienſtknecht Breitſch aus Berwangen und ze 14jährige Sohn des Pächters Binkele im Streiche berger Hof legten Sprengpulper, das ſie ſich au einem verſchloſſenen Raume eines in der N liegenden Steinbruchs angeeignet hatten, au einen Tiſch und zündeten es an. Sofort geriethe durch die Exploſion die Kleider der un vorſichtige jungen Leute in Brand. Da ſie noch vom Pulye in der Taſche hatten erfolgte eine neue Exploſion Breitſch wurde ſchwer verwundet, ſo daß er! das hieſige Spital verbracht werden mußte, er geſtern Morgen ſtarb. Binkele liegt, gleicht ſchwer verwundet, im elterlichen Hauſe und dürft ſchwerlich davonkommen. — Donaueſchingen, 24. März, läßlich der Feier des 100. Geburtstags Kaiſe Wilhelms I. hat ſich Fürſt Max Egon zu Fürſſe berg entſchloſſen, ſämtlichen Beamten und Be dienſteten der f. f. Verwaltung ihre Dienſtwohn ungen fortan unentgeltlich zur Benützung belaſſen. — New⸗York, 24. März. In Arliygi iſt durch einen Sturm eine Kinder⸗Bewahr an zerſtört worden. 18 Kinder wurden getödlet, ie verwundet. — Konſtantinopel, 24. Mär; einem Gemetzel in Tokat am 19. d. Mis wurde über 100 Armenier getötet. Während 8 Stunde wurde die Stadt geplündert. Dieſe Thalſac haben in hieſigen diplomatiſchen Kreiſen de peinlichſten Eindruck hervorgerufen. Die Bol ſchafter verlangten in einem energiſchen Kollellſ, ſchritt die Verhaftung und Beſtrafung de Schuldigen. Eine Unterſuchungs⸗ Kommiſfoh, welche aus Haki⸗Bey und dem katholiſchen Armen Chanes Effende beſteht, ſoll ſich nach Tokat begebe — Athen, 25. März. Der griechi Dampfer „Hera“, der infolge eines Un pee die Grenzen des Blokadegebietes überschritten hall, wurde durch einen öſterreichiſchen Panzer gekggen und nach einem kleinen kretiſchen Hafen gebracht Der Vizepräſident der griechiſchen Deputirtenkawigg und ein Deputirter, die ſich an Bord des Hei befanden, wurden nach Milo gebracht. Hildegard 23 Hildegard dachte mit ſchwerem Herzen daran, wie dſie jede kleine Extraſumme, dieß ſie zur Pflege der kranken Mutter gebracht, von dem General mühſam hatte erbetteln müſſen, ſie zweifelte ſehr, daß er eine größere Summe würde hergeben. „An ſolchem lichten Frühlingstag dünkt mich, muß auch in die verhärteſten Herzen ein warmer Strahl fallen,“ fuhr die Generalin fort. „Erinner⸗ ungen werden wach, ach einſt — einſt! Sie ver⸗ tummte, und ein feines Roth ſtieg auf in ihr blaſſes Geſicht. War es nicht auch ein ſolcher Frühlings⸗ ag geweſen mit Veilchenduft und hellem Sonnen⸗ chein, und ihr Gemahl, damals ein junger flotter ieutenant hatte ihr ſchüchtern die erſten Veilchen überreicht, und dann waren ſie in den blühenden Rauſch des Frühlings dahin gegangen, ſelig, glücklich, ie eben nur zwei Menſchen ſein können, denen ie Liebe und der Frühling lächelt — Und heute? Ach der Frühlingstag war wohl ebenſo licht und lar wie damals; aber der Mann, der da jetzt urch den verwilderten Park auf ſie zuſchritt, er lich ſo garnicht mehr dem Jugendgeliebten. Die Züge des einſt ſo ſchönen offenen Geſichts hatten etwas Hartes, faſt Abſtoßendes. Wie große Gedanken, die den Menſchen beſeelen, ſeinem Antlitz einen edlen durchgeiſtigten Ausdruck verleihen, ebenſo rägen ſich auch andere Gedanken und Geſinnungen in unſern Zügen, und wie oft verirren ſich unſere egeiſterſten Ideen hinunter in jene niederen Regionen es menſchlichen Charakters. Auch dem General ar es ſo ergangen, die große Pläne und Gedanken, ie anfangs der Impuls ſeiner Handlungen geweſen, e waren untergegangen in Geiz und Habſucht, und dieſe niederen Eigenſchaften hatten ſich ſeinen ügen eingeprägt. Schüchtern näherte er ſich jetzt ſei Soll zſichgum dashGeld bitten, was meinſt Du, in den dünnen Fingern hielt er, ganz wie an jenem Frühlingstage, der in der Erinnerung der Generalin aufgeſtiegen, einen Veilchenſtrauß. — „Hier, Marie, die erſten Veilchen“, ſagte er, ihr das Sträußchen überreichend. „Solche zarte Spende ſchickt ſich für mich alten Burſchen zwar wohl kaum noch, aber an ſolchen Tagen wie heute wird es einem ganz warm ums Herz. Die Frühlingsluft weht es einem an, wie Jugendgrüße.“ „O, das Alter ließe ſich ſchon ertragen, wenn wir nur die Jugend glücklich ſehen,“ erwiderte die Generalin, indem ſie die Veilchen dankend annahm. „Aber Hildegard vertrauert ihre Jugend“, fuhr ſie fort, „und Georg —“ „Die alten Klagen!“ unterbrach ſie der General gereizt. „Georg hätte eine reiche Parthie machen müſſen, dann wäre Alles gut!“ „Er iſt aber krank, und der Arzt hat ihm eine Badekur verordnet, wenn Du ihm dazu das Geld ſchicken könnteſt! Georg würde gewiß nicht darum bitten, wenn es nicht ſehr nöthig wäre, wenn nicht Alles davon abhinge!“ „Ich kann aber unmöglich jetzt Geld entbehren!“ erwiderte der General rauh. Und der wundervolle Frühlingstag, und die Erinnerungen, die er wach⸗ gerufen, Alles verflog bei dem Gedanken an ſein Geld. Seufzend wandte ſich ſeine Gemahlin von ihm. Als er ihr entgegen getreten mit den Frühlings⸗ blumen in den Händen, und die weiche Luft ſie umfächelt, da war es in ihr Herz wie leiſes Hoffen eingezogen; ſie hatte des kranken geliebten Sohnes gedacht, und daß ein ſo günſtiger Augenblick, ſeinet⸗ wegen eine Bitte an den General zu richten, ſo leicht nicht wiederkehren würde. Es war ein unendlich thörichtes Hoffen geweſen. — Sie ließ die Veilchen achtlos aus den Händen gleiten und nahm Hildegards Arm. „Komm, Hildegard, wir an Georg ſchreiben, er muß ſich ſchon an audere mildere Herzen wenden. Hier, das ſehe wohl, iſt jede Bitte vergeblich;!“ ſagte ſie Bitterkeit und wandte dem General den Riückeg, 5 Düſter ſchaute dieſer den beiden Damen nach ſie dem Hauſe zugiagen. Zu ſeinen Füßen lage die Veilchen, die er vorhin, ſeliger Jugendtag gedenkend, gepflückt — verächtlich ſtieß er ſie hig 7 5 7 5 „Ich war ein Narr, alter Zeiten zu gedente murmelte er. Sie hat ja doch nur noch ein Herz für ihre Kinder, und wenn ſie ſich einmal freundlich zu mir wendet, dann handelt es ſich gewiß fe un dieſe. Georg war immer ein kräftiger gef Junge, mit ſeiner Krankheit wird es nicht wei her ſein. Mit ſolchen Gedanken beruhigte er ſein Baethe ſehr bald, während drüben im Wohuhanſe das geh Mutterherz faſt vor Weh verging. 12 „Ich weiß es, ich fühle es, Georg it erh krank,“ ſagte die Generalin zu Hildegard, welt ſchreibend am Fenſter ſaß. — „Er war immer mein Angſtkind, und nichts, nichts kann ſch ih e thun!“ Ein Thränenſtrom brach aus ihren Nez „Mama, beſte Mama, beruhige Dich, Hildegard, „Du weißt, wie ſchädlich Deinen schwache Augen die Thränen ſind.“ g „Ich werde ihn nicht wiederſehen, mei Liebling,“ jammerte die Generalin, ohne Hildegards Einwurf zu achten. „Der Tod fee ſeine kalte dürre Hand nach ihm aus. Die Zaa liegt vor mir wie ein ſchwarzes Leichentuch, 1 — Auch Du, Hildegard, mein armes Kind, glaube an kein Glück mehr. Wenn das Glück einmal verlaſſen, zu dem kehrt es nie, nie wieder zur Seufzend ſiegelte Hildegard den Brief z welchem ſie Luiſe ſo ſchonend wie möglich mitgehen daß von dem Vater jetzt nichts zu erlangen it der liebe Gott würde ihnen ja helfen und Heu wieder geſund machen. Forſetzung folgt Geld konnte er freilich immer brauchen — —„— l Aumer Auswahl Ausverkauf einer reichen GCorsetten. kau Ada fr du 8,