ichn n gutt 0 vorgerad raum zz du N Daun e zu begt, lb ad nder 18 daß das N duß d Ladenburg. r 1897, 12 No. 22. Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unter⸗ haltungsblatt Mark 1.40, frei ins Haus. Für die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, Mittwoch, den 17. März 92 Die Truukſucht und das bürgerliche 15 Geſetzbuch. Ueberall wird in der Preſſe die Frage der Bekämpfung der überhandnehmenden Trunkſucht erörtert. In England wird darüber geklagt, daß der Konſum an Spirituoſen, wozu auch das weibliche Geſchlecht ein anſehnliches Kontingent ellt, ſtark zunehme und in Frankreich, wie auch in Deutſchland wird immer energiſcher auf den Zuſammenhang zwiſchen dem Alkoholismus einer⸗ und der Zunahme der Verbrechen und Geiſtes⸗ ) hiern gebrach Rärz d, 8 9 . Rärz d. künſtaßt 0 110 rankheiten anderſeits hingewieſen. In unſerem 8 11 eichstag wurde im Jahre 1881 eine Regierungs⸗ orlage eingebracht, welche die öffentliches Aerger⸗ iß erregende ſelbſtverſchuldete Trunkenheit mit Strafe bedrohte; doch gelangte ſie nicht zur Be⸗ rathung im Plenum und man kam überhaupt u bis jetzt über kleine Maßnahmen gegen Schank⸗ 9 wirthe, welche die Völlerei begünſtigten ꝛc. nicht ern der: hinaus. Unſerem bürgerlichen Geſetzbuch blieb rg es vorbehalten, auch hier eine gründliche Reform Münz! amt: — lar 1. zu bewirken. Es war zwar auch hier in der zen. erſten Leſung unr eine Entmündigung wegen heiler, e Geiſteskrankheit und Verſchwendung (88 28 und 5 29) vorgeſehen. Aber in der zweiten Leſung kam Zittwer,: als dritter Entmündigungsgrund die Trunkſucht enauer. hinzu (§ 6), ſodaß vom 1. Januar 1900 an IV. U auch entmündigt werden kann, „wer in Folge rina b von Trunkſucht ſeine Angelegenheiten nicht zu r II. eſorgen vermag, oder ſich oder ſeine Familie der ſer. Gefahr des Nothſtandes ausſetzt oder die Sicher⸗ heit Anderer gefährdet“. Damit iſt auf dieſem Gebiet eine gründliche Reform angebahnt, ſo daß es nicht erſt, wie bei der Entmündigung wegen Hangs zur Verſchwendung, der Nachweiſe des Verpraſſens eines bedeutenden Vermögenstheils bedarf, in Folge deſſen die Entmündigung bald achhinkt, wenn die Familie bereits finanziell ruinirt iſt, bald auch der Beweis dieſer Vergeud⸗ ung bei einem wohlſituirten Mann nicht geführt werden kann, ſelbſt wenn er der Trinkſucht leiden⸗ ſchaftlich ergeben iſt. Durch jene von den Aerzten ſchon ſeit langer Zeit geforderte und jetzt endlich zur Ausführung gelangende Entmündigung wegen Trunkſucht iſt die Axt an die Wurzel gelegt; denn es wird dadurch dem Trinker die Möglichkeit genommen, ſich Spirituoſen, ſei es gegen Baar⸗ zahlung, ſei es kreditweiſe, zu verſchaffen, auch gelangt die elterliche Gewalt, die einem Gewohn⸗ heitstrinker füglich nicht mehr anvertraut werden kann, in die Hände eines Vormundes, der nicht nur für die Perſon des Entmündigten, ſondern auch für die Vermögens⸗Verwaltung Sorge trägt und zugleich die geeigneten Anträge zu ſtellen berechtigt iſt, um die Aufnahme des Trinkers in ein Aſyl zu erwirken und dadurch ſeine Heilung herbeizuführen. Es kann dieſe Wohlthat nicht hoch genug veranſchlagt werden. Politiſches. — Berlin, 15. März. Die Bubdget⸗ kommiſſion des Reichstages bewilligt die erſte Rate von 1,000 000 Mk. zur Verſtärkung der Hafen⸗ befeſtigungen von Kiel ſowie die früher mehrmals abgelehnte erſte Baurate von 1,000 000 M. für ein großes Trockendock auf der Kieler Werft. — Stuttgart, 15. März. Die Königin hat ſich geſtern mit Gefolge für einige Tage zum Beſuch der Erbgroßherzogin von Baden nach Freiburg i. Br. begeben. Die Königin wird am nächſten Donnerſtag hier zurückerwartet. — Athen, 14. März. Nach Blättermeld⸗ ungen ſprengten die Inſurgenten die große Eiſen⸗ bahnbrücke bei Salonichi in dem Augenblick mit Dynamit in die Luft, als ein Militärzug die Brücke paſſirte. Mehr als tauſend Soldaten Anzeigen: Die einſpaltige Corpuszeile oder deren Raum 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. Ladenburg. 1897. Der Verkehr wurden getödtet oder verwundet. iſt auf lange Zeit geſtört. Athen, 14. März. Das Amtsblatt publi⸗ ziert die Ordre zur Mobiliſierung der ganzen Armee. Geld iſt infolge des Einlaufens großer Spenden reichlich vorhanden. Kanea, 14. März. Die Admirale wandten ſich telegraphiſch an ihre Regierungen mit der Bitte um einen Nachſchub von Seeleuten, der an Zahl denjenigen Truppen gleichkommt, die in den Städten Kanea, Retymo, Kandia und Sitia gelandet wurden. Der Zweck iſt, daß denjenigen Truppen Erleichterung verſchafft werde, welche bei der Löſchung der Brände in den Städten und bei Aufrechterhaltung der Ordnung großen Be⸗ ſchwerden ausgeſetzt wären. Rom, 14. März. Wie die „Agenzia Stefani“ aus London von heute meldet, haben die Mächte endgültig beſchloſſen, die griechiſche Note nicht zu beantworten und den Admiralen den Befehl zu erteilen, unverzüglich zur Blokade der Häfen auf Kreta zu ſchreiten. Petersburg, 14. März. Das „Journal de St. Petersburg“ ſchreibt: Indem Griechenland der letzten Willensäußerung der Mächte nicht Rechnung trug, habe es damit aufs Deutlichſte gezeigt, daß es unter dem Vorwande, das Schickſal Kretas ſicher zu ſtellen, in Wirklichkeit ein weniger ſelbſtloſes Ziel verfolgt, nämlich Kreta durch einen Handſtreich zu annektiren. Indeſſen ſind die Großmächte zu einig in dem Entſchluſſe, den Frieden im Orient aufrecht zu erhalten, um ſolche Abſichten zu billigen. Angeſichts der ablehnenden Antwort der helleniſchen Regierung werden ſie ſich ſehr gegen ihre Neigung genöthigt ſehen, zu Ge⸗ waltmaßregeln zu greifen, deren Anwendung gegen Griechenland ihnen widerſtrebt. Gleichzeitig werden ſie in den Hülfsquellen, über welche ſie reichlich verfügen, ein ſicheres Mittel finden, Um Glanz und Ruhm. Novolle von F. Sutan. Zaghaft faßte er nur ihre kleine Hand. „Marie, ſagte er mit vibrirender Stimme,“ wenn Du es wünſcht, dann wollen wir zur Taufe fahren, aber laß wieder Frieden zwiſchen uns werden.“ Auch das zarte Antlitz der Generalin färbte ſich jetzt roſig, wie ein Jugendſchimmer flog es über die beiden Geſichter. Es war als berührten pfled nſichtbare Hände längſt verklungene Saiten in ihrem ate al. Herzen, ſo daß dieſelbe in dieſem Moment wieder eher, l harmoniſch zuſammenklangen. akob dan „Wir wollen in Einigkeit und Frieden leben,“ LForat al, flüſterte die Generalin, und ließ es geſchehn, daß ihr Gemahl ſie in ſeine Arme nahm und zärtlich küßte. Hildegard hatte ſich ſtill entfernt, in einem dunklen Winkel des Parkes ſitzt ſie, den Brief Bennos wieder und wieder leſend. Der in Ausſicht ſtehende Krieg ſcheint ſein ganzes Sinnen und Denken zu beſchäftigen. Wohl ſpricht er auch die heiße Sehnſucht aus, nach einem Wiederſehn mit ihr, aber über dem Liebenden ſteht der Krieger, den es hinaus⸗ zieht zum Kampf und Sieg. Denn daß der Sieg unſer, daran zweifeln wir Alle nicht, ſchrieb Benno, mit derſelben Tapferkeit, mit welcher es einſt unter Preußens Heldekönig gefochten, wird unſer Heer auch diesmal in den Kampf ziehn, und als Sieger wir heimkehren, und dann Hildegard, dann hoffe ich, daß auch für uns endlich die Stunde ſchlägt, wo wir auf immer vereint werden. Aber wenn er nicht wiederkehrt, wenn die Preußen von dem ſiegreichen Heer Napoleons geſchlagen werden? fragt ſich Hildegard mit bangem Herzen. — Doch wozu in eine ferne, vielleicht trübe Zukunft blicken, vorläufig war ja der Krieg nicht erklärt, und ein Wiederſehn mit Benno ſtand ihr nahe bevor, und die Roſen blühten, und über ihr in dem Fliederbuſch, da flötete eine Nachtigall das alte ſüße Lied von Lie be und Judendglück. Noch waren ſie beide jung, in der Jugend gehört das Hoffen, ihr e trunken die Ferne von großem kommendem Glück. 5. In der kleinen beſcheidenen Wohnung, welche Georg und Luiſe in der neuen Heimaih der Stadt L. bewohnten herrſchte heute große Unruhe und Thätigkeit. Luiſe, mit hochrothem Antlitz, war mit der etwas unbeholfenen Magd in der Küche beſchäftigt, das Diner zur Taufe ihres Erſtgeborenen herzurichten, während Georg und Benno, welcher ſchon am ver⸗ gangenen Abend aus der Reſidenz angelangt war, den Tiſch deckten. „Es iſt erſtaunlich, was ein früherer Garde⸗ offizier Alles leiſten kann! Wer hätte ſich das träumen laſſen, daß ich als würdiger Kindtaufsvater ſelbſt den Tiſch decken muß für meine Gäſte,“ ſagte org lachend 2 1 n „Dein Talent für ſolche häusliche Thätigkeit ſcheint mir übrigens noch ſehr wenig ausgebildet, theurer Schwager, es thut wahrlich noth, daß eine Hausfrau Dich in die Schule nimmt, nicht einmal Meſſer und Gabeln verſtehſt Du auf die richtige Seite zu legen.“ „Du haſt gut ſcherzen,“ ſagte er, „aber verſetze Dich nur in meine Lage, ſo wirſt Du meine Unruhe und Aufregung begreiflich finden. Endlich ſoll ich Hildegard wiederſehn! Dazu die Kriegsausſichten! Vielleicht gilt es Abſchied zu nehmen fürs Leben. Du kennſt es nicht, das heiße Sehnen und Verlangen nach der Geliebten, ihr waret ja nie getrennt, Du und Luiſe.“ „Dafür kenne ich die Sorgen der Häuslichkeit ſchon in reichem Maße! Weib und Kind erhalten mit lumpigen 400 Thalern! Mir ſtehn wahrhaftig manchmal die Haare zu Berge! Und wenn Luiſe nicht ſo herziges Weibchen wäre, und Alles ſo einzurichten wüßte, daß die ganze ſchäbige Exiſtenz immer noch einen auſtändigen netten Anſtrich hat, mir wäre ſchon längſt aller Muth geſunken, beſonders da ich fürchte, daß meine Geſundheit nicht mehr die feſteſte iſt.“ „Du ſiehſt allerdings etwas angegriffen ans, das Soldatenleben bekam: Dir beſſer.“ „Ja wenn ich noch Soldat wäre! Das ganze erdrückende Daſein zhier nagt an meinem Leben. 90 ö Kriegstron ete ſchallt, ſoll ich zu