10 — 55 rgun n 5 pe uchen un Brüfung! reſp. Tin des Mt uch zur e Waſſen 1 bautecht r. 103, — gen Zimmet u. mer z. f u vermie⸗ Maut — er u vernitz gel. 19 Keller u Somme d. M. 6 ieten. tion. 19 b Josch Anlagk — 5 „ Um n en an K — nde agniſſe nelle —. ns) uſten, 1. Ver scialitit und det fg. enbutg. 1 erf. — ugemuthet werden. Hi * ihr ganzes Jugendglück zerſtören!“ Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unter⸗ haltungsblatt Mark 1.40, frei ins Haus. Für die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, Ladenburg. No. 19. 77... c Politiſches. Berlin, 4. März. De bedenklich ver⸗ worren gewordene diplomatiſche Lage in Bezug auf die griechiſch⸗kretiſchen Wirren hat ſich einſt⸗ weilen wieder geklärt. Sowohl in Athen wie in Konſtantinopel ſind am Dienſtag gemeinſame Noten der Vertreter der Großmächte überreicht worden. Die der griechiſchen Regierung zugeſtellte Note beſagt daß die Inſel Kreta zu einem vollſtändig autonomen Staatsweſen unter Oberhoheit des Sultans geſtaltet werden ſolle und verlangt die Zurückziehung der griechiſchen See⸗ und Land⸗ ſtreitkräfte von Kreta binnen ſechs Tagen. Die der Pforte übermittelte Note theilt die Beſchlüſſe der Mächte wegen der Kreta zu gewährenden Selbſtverwaltung und wegen Zurückziehung der griechiſchen Streitkräfte unter längerer Begründung mit. Nach dem durch die Nachricht von dem angeblich ruſſiſchen Ultimatum hervorgerufenen Wirwarr iſt dieſer diplomatiſche Schritt der Mächte nur mit Genugthuung zu begrüßen, er beweiſt, daß die Einigkeit derſelben in der kretiſchen Frage einſtweilen wieder hergeſtellt iſt. Auch iſt man in den Londoner Regierungskreiſen bemüht, das immer wieder auftauchende Mißtrauen gegen engliſche Sonderpläne im Orient zu zerſtreuen, wie die von Lord Salisbury im Oberhauſe und von Balfour im Unterhauſe am Dienstag gleich⸗ zeitig wegen der kretiſchen Frage abgegebenen Erklärungen beweiſen und wobei namentlich Balfour den Griechen zu Gemüthe führte, wie ſie doch eigentlich froh ſein müßten, daß Kreta nun von der directen Herrſchaft der Türken loskommen würde. Bemerkenswerth iſt ferner, daß unmittel⸗ bar vor Ueberreichung der Noten in Athen und Conſtantinopel die fremden Admirale vor Canea den griechiſchen Befehlshabern gemeſſene Befehle Die Mannſchaften meuterten, da ſie keine Löhnung Bemannung habe ihm wohlgethan und er erachte Samstag, den 6. März wogemlat. Anzeigen: Die einſpaltige Corpuszeile oder deren kaum 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und neee Druck und Verlag von Karl Molitor, e l 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. Ladenburg. zukommen ließen, vor oder auf Kreta ja nichts Weiteres zu unternehmen, widrigenfalls die ver⸗ einigten Flotten einſchreiten würden. Die von privater Seite ſtammende Meldung, daß die griechiſche Flotte infolge dieſer Erklärung der Admirale Canea bereits verlaſſen habe, hat ſich indeſſen als unbegründet herausgeſtellt. Jedenfalls iſt aber ein energiſches Auftreten der fremden Geſchwader⸗Commandanten auf Kreta durchaus angezeigt, wie u. A. die Revolte des kaum erſt errichteten Gensdarmeriecorps in Canea beweiſt. ausgezahlt erhielten, und tödteten ihren Commandeur Oberſt Suleiman Bey, auch feuerten ſie auf engliſche, türkiſche und montenegriniſche Offiziere; doch beſtätigt ſich die Nachricht, Abtheilungen engliſcher, franzöſiſcher und ruſſiſcher Matroſen hätten ihrerſeits auf die Meuterer gefeuert, nicht. Das Gensdarmeriecorps ſcheint ſich ſchließlich aufgelöſt zu haben, denn es heißt, faſt alle Mannſchaften deſſelben hätten ſich auch den Inſur⸗ genten angeſchloſſen. Infolge dieſer Vorgänge ſind die europäiſchen Beſatzungen auf Kreta ver⸗ ſtärkt worden. — Wilhelms ha ven, 4. März. Der Kaiſer und Prinz Heinrich ſind heute hier einge⸗ troffen und jubelnd begrüßt worden. Sie fuhren ſofort nach dem Exerzierſchuppen, wo die Ver⸗ eidigung der Marine ⸗Rekruten ſtattfindet. Die Bevölkerung brachte bei der Ankunft ſowie bei der Fahrt durch die Stadt dem Kaiſer begeiſterte Huldigungen dar. Die Stadt iſt reich beflaggt; die im Hafen liegenden Schiffe tragen reichen Flaggenſchmuck. Bei der Vereidigung der Rekruten hielt der Kaiſer eine Anſprache, worin er auf den Untergang des „Iltis“ zurückkam. Die Nachricht von dem heldenmüthigen Tode der dieſe Thatſache gleichwerthig einer ſiegreichen Schlacht. Das heldenmüthige Verhalten der Be⸗ mannung dieſes Schiffes, das die Bewunderung aller Welt hervorgerufen habe, gereiche der ganzen Marine zu hervorragender Ehre und ermahne zur Nacheiferung in und außer dem Dienſte. — Kanea, 3. März. Alle türkiſchen Saptiehs, die ſeit Monaten unbezahlt find, meuterten gegen ihre Officiere und weigerten ſich, den Befehl des italieniſcheu Platzcommandanten, ihre Waffen abzuliefern, zu befolgen. Darauf wurden von allen europäiſchen Landungscorps je zwanzig Mann herbeigezogen, die im Laufſchritt anrückten. Da eine abermalige Aufforderung, ſich zu ergeben, erfolglos war, gingen die Truppen vor. Aus dem Fenſter des Konaks, wo die Saptiehs untergebracht waren, fielen Schüſſe. Ruſſiſche und italieniſche Matroſen gaben Salven ab, worauf die Saptiehs endlich die Waffen ſtreckten. Verwundet wurde ein italieniſcher Marineſoldat und vier Saptiehs. Der Chef der Saptiehs Oberſt Suleiman Bey iſt todt. Nach türkiſchen Angaben iſt er durch ruſſiſche oder italieniſche Kugeln gefallen; mehr wahrſcheinlich iſt, daß er durch die eigenen Saptiehs erſchoſſen wurde, als er in den Palaſt hineinging, um ſie zur Uebergabe aufzufordern. Suleiman war Arnaut, anſcheinend ein tüchtiger Beamter. Drei Rädelsführer wurden auf das engliſche Schiff „Barfleur“ gebracht, andere in das Gefängniß. Soeben rücken die deutſchen Matroſen unter dem Eommando des Capitän⸗Leutenants Boch wieder in ihr Quatier in der Nähe des Konaks. Die Italiener halten den Platz noch beſetzt. In einem Zimmer des Konaks liegt die Leiche des Oberſten; auch liegen dort die Verwundeten. Auf Chriſten und Muſelmanen hat das energiſche und rückſichts⸗ loſe Vorgehen der europäiſchen Truppen ungeheuren Eindruck gemacht. Die Straßen ſind leer; alle Häuſer geſchloſſen. Glanz und Ruhm. Novolle von F. Sutan. Und Hildegard, ihr verwöhnter Liebling, die in der Blühte, ihrer Jahre ſtand, ſollte dort ihre Jugend vertrauern, fern von Allem, was dem Leben Reiz und Werth verleiht! Nein, das war ja nicht möglich, das konnte nicht ſein! Sie mußte ihren Gemahl von dieſen unheilvollen Pläneu abzubringen ſuchen. „Welch ein finſterer Dämon hat Dich beherrſcht, Karl,“ ſagte ſie jetzt mit vorwurfsvoller Stimme, „daß Du ſolche Pläne ausgebrütet haſt. Es kann doch Dein Ernſt nicht ſein, uns Alle im Waldfelde zu vergraben.“ „Es iſt kein Dämon, der mich beherrſcht,“ brauſte der General auf. „Es iſt vielmehr ein großer erhabener Gedanke, der mich leitet. Du kennſt ihn, und ich hoffe, von Dir, daß Du im Stande biſt, mir dies kleine Opfer zu bringen.“ „Ich? O, ich folge Dir ſchon überall hin, aber unſeren Kindern kann dies nicht ohne Weiteres Denke an Hildegard! Willſt „Hildegard hat eine gute Erziehung bekommen, und wer die beſitzt, muß das Leben auch in der Einſamkeit auszufüllen verſtehen,“ rief der General ſtreng. Seine Gemahlin erwiderte nichts, aber ihre Augen ſenkten ſich tief in die finſtern ihres Mannes. — War er denn noch derſelbe, der da einſt voll leidenſchaftlicher Innigkeit um ihre Liebe geworben. Ja, derſelbe ſtürmiſche leidenſchaftliche Wille be⸗ herrſchte ihn auch heute noch; nur war ſie es nicht mehr allein, der all ſein Denken, Hoffen und Wün⸗ ſchen galt. Andere ſeltſame Ziele, andere fremd⸗ artige Pläne und Gedanken bewegten ihn, die Liebe zu ihr war nicht mehr ſein Heiligſtes und Höchſtes. Es war auch ſo wohl in der Ordnung, ſie mußte fich beſcheiden lernen, waren doch all die Jahre, die ſie an ſeiner Seite verlebt, glücklich, leuchtend und hell geweſen. Schatten fallen ja auf jedes Men⸗ ſchenleben, warum nicht auch auf das ihre; und ſie war auch am Ende in dem Alter, wo man den lockenden Freuden des Lebens entſagen konnte. Aber Hildegard, die erſt hineingetreten in das Leben, die deu erſten glücklichen Liebestraum jetzt träumte, ſie durfte nicht in die Einſamkeit vergraben werden. Für Hildegard nahm ſie jetzt von neuem das Wort. Bittend erfaßte ſie die Hände ihres Gemahls. „Laß Hildegard heiraten,“ bat ſie, Du kannſt ihr ſo viel geben, daß ſie mit Benno anſtändig leben kann, wenn ich meine Kinder glücklich weiß, dann will ich Dir getroſt nach Waldfelde folgen.“ „Wo denkſt Du hin,“ erwiederte der General finſter. „Ich kann kein Geld entbehren, Hildegard mag fich in Waldfelde dieſe Jugendneigung aus dem Sinn ſchlagen. Georg muß natürlich hier blel en, und verſuchen mit ſeiner Lieutenantsgage auszu⸗ kommen, bis ſich eine reiche Frau für ihn findet, was ja nicht ſchwer halten kann.“ „Arme Kinder,“ ſeufzte die Generalin, ſollte wirklich ihr Jugendglück an dem unbeugſamen Willen ihres Gemahls zu Grunde gehen? „Es bleibt ein nie zu ſühnendes Unrecht, eine Jugend zu verkümmern,“ ſagte ſie jetzt ernſt, „und Du willſt Dein eigen Kind ihrer Jugen berauben, und warum, um für ſpätere Geſchlechter Geld zu ſammeln. O Karl! ich bitte Dich, ich flehe Dich au, laß Dich von dieſer wahnwitzigen Idee nicht länger beherr⸗ ſchen, opfere ihr nicht das Glück Deiner Familie.“ „Kein Wort weiter!“ rief der General jetzt mit vor Zorn bebender Stimme. „Du kennſt jetzt meine Eutſchiüſſe und Pläne, und magſt ſie Georg und Hildegard mittheilen, aber denket nicht daran mich ſchwankend zu machen!“ Dröhnenden Schrittes verließ er das trauliche Gemach, welches die Abenb⸗ ſonne jetzt mit ihrem rothgoldenen Licht erhellte. Mit unendlich ſchwerem Herzen theilte Marie von Dahlberg ihren Kindern noch an dieſem Abend den Entſchluß des Generals mit. Hildegard war zum Tode erſchrocken. „Benno ſoll ich verlaſſen, mein ſchönes heiteres Berlin, Alles, Alles,“ rief ſie mit bebender Stim ne und brach in ein leidenſchaftliches Weinen aus. „Hildegard, mein Liebling, beruhige Dich,“ tröſtete die Mutter: „male Dir die Zukunft nicht gar zu finſter aus, es kann ja noch Alles wieder anders werden.“