überwunden werden. Ich werde mich freuen, jedes Mannes Hand in der meinen zu wiſſen, ſei er Arbeiter Fürſt oder Herr, wenn mir nur Hilfe wird in dieſem Gefecht und dieſes Gefecht können wir nur ſiegreich durchführen, wenn wir uns immerdar des Mannes erinnern, dem wir unſer Vaterland, das deutſche Reich verdanken, in deſſen Nähe durch Gottes Fügung ſo mancher brave, tüchtige Ratgeber war, der die Ehre hatte, ſeine Gedanken ausführen zu dürfen, die aber alle Werke ſeines erhabenen Wollens waren, erfüllt von dem Geiſte dieſes erhabenen Kaiſers. Dann werden wir richtig wirken und im Kampfe nicht nachlaſſen, um unſer Land von ſeiner Krankheit zu befreien, die nicht nur unſer Volk durchſeucht, ſondern auch das Familienleben, vor allem aber das Heiligſte, was wir Deutſche kennen, die Stellung der Frau zu erſchüttern trachtet. So hoffe ich, meine Märker um mich zu ſehen, wenn ſich die Flammenzeichen enthüllen. In dieſem Sinne rufe ich: „Die Mark, die Märker Hurrah! Hurrah! Hurrah! Politiſches. Hamburg, 27. Febr. Die Bismark'ſchen „Hamburger Nachrichten“ ſagen: Die volle Ueber⸗ einſtimmung, welche die Petersburger amtliche Note zwiſchen der deutſchen und der ruſſiſchen Politik in der Kretafrage conſtatirte, müſſen mit beſonderer Befriedigung erfüllen. Wenn ſich Frankreich und Oeſtreich⸗Ungarn dem Einvernehmen anſchließen, ſo dürfte dies nicht nur der Erreich⸗ ung ſeines Zweckes auch gegen etwaige engliſche Quertreibereien zu ſtatte kommen, ſondern auch der Sicherung des Weltſriedens überhaupt, deſſen Beſtand weſentlich von den Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Rußland einerſeits und Frank⸗ reichs mit dieſen beiden Ländern anderſeits abhänge. Verſchiedenes. — Pforzheim, 28. Febr. Gar übel iſt ein hieſiger Gaſthausbeſitzer, Schwarz „zum Falken“ daran. Derſelbe hat ſein im vorigen Jahre abgebranntes Anweſen neu erbauen laſſen und hiebei gegen die Bauordnung inſofern verſtoßen, als er die Faſſadenlänge um einige Meter über⸗ ſchritten hat. Die Genehmigung des eingereichten Bauplanes iſt nicht abgewartet worden und jetzt hat Schwarz die Auflage erhalten, den vierten Stock ſeines Gebäudes wieder abzutragen, weil bei vierſtöckigen Bauten die Faſſadenlänge 22 Meter nicht überſchreiten darf. Das Geſuch, den Bau in ſeiner derzeitigen Ausführung belaſſen zu dürfen, iſt vom Bezirksrat ſowie vom Mini⸗ ſterium abſchlägig beſchieden worden. Schwarz hat ſich nunmehr mit einer Erklärung „in die Oeffentlichkeit geflüchtet“, was ihm freilich nicht viel nützen dürfte. — Freiburg, 26. Febr. Heute Abend fand zu Ehren Sr. Kgl. Hoheit des Erbgroß⸗ herzogs ein Feſtkommers der Freiburger Studen⸗ tenſchaft in der hieſigen Feſthalle ſtatt. Nach 12 Uhr verabſchiedete ſich S. K. Hoheit unter brauſenden Hochrufen von der Verſammlung. — Frankfurt, 27. Febr. Heute wurde hier die 4. Deutſche Geflügelausſtellung eröffnet. Ausgeſtellt haben 820 Perſonen. Die Ausſtellung zählt etwa 5000 Nummern. — Heilbronn, 1. März. Von einem neuen Schwindel der gegenwärtig von England aus in Scene geſetzt wird, ſeien die Gaſtwirte hiermit gewarnt. Dort hat ſich neuerdings ein Gaunerkonſortium gebildet, welches ſich „The Englisch Company“ nennt und in folgender Weiſe operiert. Die „engliſche Kompagnie“ ver⸗ ſendet an Gaſtwirte Preiskurante eines angeblich rieſigen Fahrradlagers mit der Bitte, dieſe Preis⸗ liſten in den Gaſtlokalen auszulegen. Für dieſe Gefälligkeit übergiebt die Kompagnie den Wirten je ein Los einer alsbald ſtattfindenden Lotterie, deren Haupttreffer in einem „prächtigen, vorzüg⸗ lichen und hochmodernen Fahrrad“ beſteht. Bald darauf trifft bei ben Wirten ein großer Schreibe⸗ brief der Kompagnie ein, in welchem ihnen eröffnet wird, daß ſie die glücklichen Gewinner des Haupt⸗ treffers ſind — ſie ſollten nur ſchleunigſt 10 Schilling für Verpackung und Transport des Fahrrads einſenden, worauf ihnen dasſelbe ſofort zugeſchickt würde. Zahlreiche Wirte Deutſchlands gingen auf den Leim und ſandten den gewünſchten Betrag ein; auf das Fahrrad aber warten ſie heute noch, obwohl inzwiſchen bereits mehrere Wochen verſtrichen ſind, und auf Anfragen mit beigelegtem Rückporto ſind ſie bisher auch ohne Antwort geblieben. 5 — Straßburg, 26. Febr. Geſtern iſt in der Nähe der gedeckten Brücken ein gräßlicher Unglücksfsll vorgekommen. Vier Kinder zweier, im Hauſe Pflanzbad Nr. 10 wohnender Familien, f 7 beluſtigten ſich damit, daß abwech ſelnd eines der Kinder einen Kinderwagen an den abſchüſſigen Stellen an den Schleuſenbrücken vor ſich herſtieh, während die anderen Kinder ſich im Wagen befanden Einem Mädchen von 11 Jahren entglied nun der Wagen und dieſer ſchoß pfeilſchnell in das Waſſer, gleich mit den drei Kindern, einem von 18, den anderen von 8 und dem dritten von 1% Jahreg in der Tiefe verſinkend. Das Mädchen, das dez Wagen noch faſſen wollte ſtürzte auch in daz Waſſer, wurde aber wieder aus dem Waſſer gezogen und gerettet. — Marburg, 27. Febr. In dem Dorf Ronhauſen ereignete ſich ein gräßliches Familfen drama. Vor etwa einem Vierteljahre entfernte ſich nämlich von dort heimlich die Gattin eins Kanalarbeiters Namens Menche mit einem jungen Manne. Der betrogene Gatte ſuchte nun eig Frau zweimal in Zürich, wohin ſie ſich mit ihrem Liebhaber gewandt hatte, auf und beſchwor ſie mat nach Hauſe zu kommen; aber ſeine Mühe waz umſonſt. Heute Mittag nun fand ſich die Fra wieder ein, wie man ſagt, um das ihr gehörig Haus zu verkaufen und dann wieder fortzugehes, Menche hörte dies in Marburg und ging dieteh nach Hauſe, traf dort ſeine Frau und ſchoß ih eine Kugel in den Kopf, daß ſie ſofort tot hlieh, dann nahm er das Beil und ſchlug ihr auch noch au den Kopf. Den hinzueilenden Schwager traf eint Kugel in den Unterleib. Der Mörder begab fich dann an die hochangeſchwollene Lahn, ſchoß ſich in den Kopf und fiel ins Waſſer. Noch leben wurde er von Arbeitern herausgezogen und die Klinik gebracht. — Berlin, 1. März. Eine Frauen perſon übergoß geſtern ihren ungetreuen Liebhaber, der in einer großen Geſellſchaft ſich befand, mt Vitriol. Zehn Perſonen wurden ſchwer verleht, — Heiteres. Kindlich. „Nun ſage zu einmal, Maxel, was wünſchenſt Du Dir noch ein kleines Brüderchen oder Schweſterchen?“ — Marel (drei Jahr alt): „Liebes Mamachen! son ganz, kleines Kaninchen!“ — — Aus der Kaſern, Unteroffizier (zum Einjährigen, der eine falsch Wendung gemacht): „Es iſt doch merkwürdig, daß die Geſcheidt'ſten immer die Dümmſten ind! FFC Wegen der heute Mittag ſtattfindendeg Trauerfeier der „Geſellſchaft Stillvergnaht erſcheint die „Narrenzeitung“ nicht. klar, die Wangen ſo roſig, die Augen ſo hell, ſo ſo daß man auf die Vermuthung kommen mußte, daß Noth und Kummer ihrem Leben bisher fern geblieben, daß die vornehme harmoniſche Erſcheinung über den Staub der Welt, über Sorgen und Erden⸗ leid leicht und unberührt davon hinweg geſchwebt war. Und ſo war es auch der Fall, das Glück hatte der Frau von Dahlberg bisher ſtets auf ihren Wegen gelächelt. Sie war das Kind eines reichen vornehmen Hauſes. Ihr Vater war Miniſter geweſen, und ihrer Jugend hatte ſie zu den gefeiertſten Schönheiten beim Hofe gezählt. Auf einem Hofbal war es dann auch geweſen, wo ſie ihren Gemahl, den damaligen ſtattlichen und wegen ſeiner militäriſchen Fähigkeiten hoch angeſehenen Hauptmann von Dahlberg kennen gelernt hatte. Die beiden jungen Herzen hatten ſich gar ſchnell gefunden, und wie das Glück ihr ſtets hold geweſen, wurde dieſer erſte Liebestraum von allen Seiten begünſtigt. Da Beider Vermögensverhältniſſe glänzend genug waren, ſtand ihrer Vermählung alſo kein Hinderniß im Wege, und aus dem jungen reizenden Mädchen wurde eine faſt noch reizendere junge Frau. Das junge Paar blieb in der Reſidenz und lebte dahin im ſorgloſen Eheglück, welches mit zwei Kindern geſegnet wurde. Georg und Hildegard wuchſen auf in dem warmen Sonnenſchein einer glücklichen Ehe und Häuslichkeit, umgeben von allem Comfort des Lebens. Dabei hatte der damalige Hauptmann von Dahlberg noch das große Glück, daß alle ſeine Vorgeſetzten ſeine Fähigkeiten würdigten und Herr von Dahlberg nach und nach zum General avancirte! Jahr um Jahr war nun dahin geſchwunden, mit gar leiſer Hand hatte die Alles zerſtörende Zeit die ſchöne Frau berührt, und einige Silberfäden in das blonde Haar gewoben, und ſeit Kurzem hatten ſich hinter der klaren Stirn der Frau General von Dahlberg recht traurige ſorgenvolle Gedanken eingeniſtet, die ſich durchaus nicht wollten verſcheuchen laſſen. Auch heute ſchien ſie denſelben wieder nachzuhängen. Sie dachte abermals an ihren Gemahl, und an ſeine Strenge, mit welcher er gegen Hildegards Herzensglück aufgetreten, denn bis jetzt war es ihrem Einfluß noch nicht gelungen, ihn milder und nachgiebiger in Bezug auf eine Verlobung Hildegards mit Benno von Feldern zu ſtimmen. Von Georg und ſeinem Liebestraum hatte ſie darum noch gar nicht zu ihrem Gemahl zu ſprechen gewagt. Es war das erſte mal in ihrem Leben, daß ſie ihm etwas verheimlichte unn dies Geheimniß beunruhigte ihren ſonſt ſo offenen wahren Charakter nicht wenig. Deshalb zuckte ſie auch wohl wie erſchreckt zuſammen, als ſie jetzt den Tritt des Generals im Vorzimmer vernahm. Durfte er doch nichts ahnen von ihren Gedanken, die draußen im Thiergarten bei ihren dort ſpazieren gehenden Kindern weilten. Der General trat jetzt in das Zimmer. Es war eine hohe, noch ſehr imponirende Geſtalt, mit ſtolzen entſchloſſenen Zügen, in welchen ſich mit den zunehmenden Jahren, ein für ſeine Umgebung unheil⸗ voller Charakterzug, ein Alles bezwingender eiſerner Wille feſt eingeprägt hatte. „Es iſt gut, daß ich Dich allein treffe, denn ich habe mit Dir zu reden,“ ſagte er, indem er 155 Seſſel nahm und ſich zu ſeiner Gemahlin etzte. um Gott, was iſt es Karl,“ frug ſie betroffen, „in Deinen Augen leuchtet etwas wie ſo Fremdes, was mich erſchreckt.“ 8 „Ernſt, ſehr ernſt iſt mein Entſchluß aller⸗ dings, liebe Frau, wir ſtehen ſo zu ſagen vor einer Lebenswende, aber es iſt eine beſchloſſene Sache, an die nicht mehr zu rütteln iſt,“ ſagte er dau fe „Du haſt Deinen Abſchied eingereicht? „Ja, und ich denke in küczeſter Zeit unſerem Stammgute Waldfelde mit Euch über ſiedeln.“ Dann machte der General eine kurze Pa ein düſterer Schatten flog über ſein Antlitz an er fuhr dann mit faſt unheimlicher Stille fort „Geld, Geld, viel mehr Geld brauchen für den Glanz und den Ruhm unſerer Nachkommen, Marie, und das erreichen wir durch gründliches Sparen. Dieſe ganze moderne Einrichtung, warf einen geringſchätzigen Blick auf die koſthaten Möbel des Zimmers, „wird verkauft, ich dei wir werden eine ganze hübſche Summe herausſchlagel, In Waldfelde iſt die Einrichtung weniger kuzu, aber ſolide und dauerhaft, Ihr werdet Euch da daran gewöhnen und euch dort ſehr wohl fühles Die Frau Generalin war todtenbleich geworden bei dieſen Worten ihres Gemahls. „Nach Wü felde wollen wir überſiedeln 2“ ſtammelte ſie tonloſer Stimme, und vor ihren Augen tauchte das düſtere Stammhaus ihres Gemahls in jenem wel fernen Dorfe auf. f Einmal als ganz junge Frau war ſie dem General dort geweſen, und ſie erinnerte ſich jetzt lebhaft des troſtloſen Eindrucks, den das heimliche Gebäude, der verwilderte Park und da ſchmutzige Dorf auf ſie gemacht. Nicht zwei Tage hatte ſie es damals de ausgehalten, dann war ſie zurückgekehrt in die heitere Reſidenz, und hatte dort ihren Bekannten eine launige Schilderung entworfen von dieſen wüſten kehren, Fleckchen Erde. Dahin ſollte ſie nun zurüc⸗ dort ſollte Sie wohnen, leben! Fortſetzung folgt. 5 jr Klaf iu u fler I 5 Münder f f Htg: 1 Müglehe 5 lde f l King: Mchn. 1 8 Nagliger fi Mali fir Muhbar fd Hahn nit mt i) gn dulce A I) du Gen L uh Na e „A Mall ene 5 Lace der iter