1 . Oppauer Fähre in den Rhein, der Fuhrwerk ſammt Inſaſſen verſchlang. Geſtern Nachmittag wurden das Geſpann und Stephan bei Rhein⸗ dürkheim unterhalb Worms geländet. Die Leiche des Knechts wird noch vermißt. — Schwetzingen, 24. Februar. Der Controlleur der hieſigen Sparkaſſe, A. Horix iſt flüchtig geworden. Unregelmäßigkeiten bei der Sparkaſſe, ſowie in einer Stellung als Concurs⸗ verwalter ſollen die Veranlaſſung zur Flucht ge⸗ geben haben. Bis jetzt ſoll ſich, wie man hört, der Fehlbetrag auf 45 000 Mk. belaufen. — Frankfurt a. M. 25. Febr. Heute Mittag brach in dem Waarenhauſe von Wronker Großfeuer aus, das ſo ſchnell um ſich griff, daß das Gebäude in kurzer Zeit ausgebrannnt war. In Folge der ſtarken Rauchentwickelung war es der Feuerwehr nicht möglich, in das innere zu gelangen, ſo daß bisher noch nicht feſtgeſtellt werden konnte, ob Menſchen verunglückt ſind. Vom Dachſtuhl aus verbreitete ſich der Brand auf ein an der Zeil gelegenes Nachbarhaus, deſſen Bewohner infolge Verqualmung des Trepenhauſes von der Feuerwehr mittelſt hidraulichen Leitern gerettet werden mußten. Ein junger Mann ſprang vom Balkon des zweiten Stockes auf die Straße und erlit dabei anſcheinend ſchwere Verletzungen. Ein zweites Nachbarhaus wurde ebenfalls von den Flammen ergriffen. Die Feuerwehr iſt in angeſtrengteſter Thätigkeit, um ein weiteres Umſich⸗ greifen zu verhindern. Die Urſache iſt noch nicht feſtgeſtellt. — Kollnau, (A. Waldkirch), 23. Febr. In großer Lebensgefahr ſchwebte geſtern Abend die Familie des Fabrikarbeiters Engelbert Maier dahier. Als derſelbe um 7 Uhr von der Arbeit nach Hauſe kam, fand er die Thür ſeiner Wohn⸗ ung verſchloſſen, worauf er die Thür einſtieß. Nun kam ihm ein erſtickender Kohlendunſt entgegen und er fand ſeine Frau, die etwas leidend iſt, im Bette bewußtlos vor, ebenſo ſeine zwei Kinder, wovon eines, ein Mädchtn von fünf Jahren, heute Nacht 1 Uhr geſtorben iſt. Das andere Kind und die Frau ſind wieder auf dem Wege der Beſſerung. Ob die leidige Ofenklappe oder der ſchadhafte Ofen die Urſache der Erſtickungsgefahr war, iſt noch nicht feſtgeſtellt. — Berlin, 25. Febr. Wie die „Nordd. Allgemeine Zeitung“ mittheilt, litt Staatsſecretär Dr. v. Stephan ſeit Ende Januar an einer Ent⸗ e ündung am rechten Fuße. d a Arztes bbetheiligte er ſich an den Reichstagsver⸗ g übe t. Die Entzündung handlungen über den Poſteta wurde hierauf ſo bedenklich, daß vorgeſtern 1111 Profeſſor Bergmann der vierte Zehe ambulir werden mußte. Der Patient befindet ſich den Umſtänden nach wohl. — Poſen, 24. Febr. In dem Dorfe Schönow im Brandenburgiſchen an der Poſener Grenze ſind in einer Braunkohlengrube 8 Berg⸗ arbeiter verſchüttet worden. Die Urſache wird auf Grubenwaſſer zurückgeführt, die die getroffenen Schutzvorrichtungen beſchädigten. Die Rettungs⸗ arbeiten wurden ſofort in großem Maßſtabe unternommen, doch wurde von den Verunglückten, ſämtlich Familienvätern, noch niemand geborgen. — Eine ſtattliche Flotte iſt zur Zeit in den Kretiſchen Gewäſſern vereinigt. Deutſchland iſt durch den Kreuzer „Kaiſerin Auguſta“ vertreten. An engliſchen Schiffen liegen vor Kanea nach der „Times“ die Schlachtſchiffe erſter Klaſſe: „Revenge“, Flaggſchiff des Kontreadmirals Harris, „Barfleur“, „Camperdown“ und Rodney“, die Kanonenboote „Dryad“ und „Harrier“, die Torpedozerſtörer „Ardent“, „Cruiſer“, „Boxes“, „Dragon“; bei Herakleion ankert das Schlachtſchiff „Trafalgar“, bei Rethymo der Kreuzer „Fearleß“, die Kreuzer „Scout“ und „Nymphe“ kreuzen an der Nordküſte. Italien hat in Canea die erſtklaſſigen Schlacht⸗ ſchiffe „Sicilia“, das Flaggſchiff des Vizeadmirals Csnevaro, „Moroſini“, „Re Umberto“, und „Ruggiero di Lauria“, den Kreuzer „Veſuvia“ und den Torpedokreuzer „Euridice“. Rußland iſt vertreten durch die erſtklaſſigen Schlachtſchiffe „Alexander II.“, „Nikolaus J.“ und „Navarin“; bei Herakleiou iſt der Kreuzer „Grozyaſchtchyis“. Das franzoſiſche Geſchwader beſteht aus dem Schlachtſchiff erſter Klaſſe „Charner“ und den Kreuzern „Suchet“ und „Vattiguies“; der Kreuzer „Chanzy“ aſt unterwegs. Oeſtreich⸗Ungarn“ ſandte die „Maria Thereſia“ und das Torpedoſchiff „Sebenico“, das Torpedofahrzeug „Satellit“, die Torpedoboote „Elſter“, „Sperber“ und Kiebitz“, ſowie das Panzer⸗Turmſchiff „Kronprinzeſſin Stefanie“ ſind auf der Fahrt nach Kreta. Eingeſandt. — Die Geſellſchaft „Stillvergnügt“, 2 welche auch in der heurigen Narrenſaiſon ihrem Gegen den Rath des Ehre machte, feierte vergangene Mittwoch ihren „Kappenabend“. Die Beteilſgun war eine unerwartete. Nachdem 8 Uhr 11 Nn programmmäßig die offizielle Begrüßung und der Dank für das zahlreiche Nichterſcheinen, durch unvergleichliche Mimik ausgedrückt war, kam zuerſt ein „Schlaf⸗Solo“. Erſt als „Haltfest“ Begleitung eintraf, wurde es lebhafter, Stimme ließen ſich vernehmen, ob nicht etwa ein Klayier ſpieler aufzutreiben wäre und es gelang aut endlich, einen ſolchen nicht ausfindig zu mache So gegen 10 Uhr 22 Min. wurde es im Sage ſo lebhaft, daß ſich der Ausſchuß ſowie ei Anhänger deſſelben veranlaßt ſahen, ins Rehe, zimmer zu gehen, um wenigſtens den neu z ſtrömenden Platz zu machen. Hier war m wirklich eine tolle Wirtſchaft. Der Floyde Schorſchel“ ſorgte für Inſtrumental Muff d erfreute uns mit ſeiner prächtigen „Tenor⸗Buffgh, Stimme mit: „Auch ich war ein Jüngling i lockigem Haar“, leider muß er dabei an vergangen Zeiten gedacht haben, denn die übrigen Wer blieben ihm voll „Rührung“ in der Kehle ſlecheg, Heinrich hielt ſeinen Ruf als Naſenbläßer po ſtändig aufrecht und bließ das klaſſiſche Nied voz Schlummer: „Schlafe ein mein Schatz ſuſu, f Schlafe ein mein Püppchen due ſo zu Herzen gehend, daß beim zweiten Pei bereits eine Schnarchbegleitung mit einftel, — Nicht enden wollender Applaus. — Alle einzelnen Piecen des ſo reichhaltige Programmes aufzuführen, würde ermüdend wirkeg, erwähnt ſei jedoch noch, das gegen Schluß dez Abends ausgeführte „Lebende Bild“ „Drei Stillvergnügte beim Zego“, Von Köln und Mainz liefen zahlreiche Telegramm ein, die in humoriſtiſcher Weiſe erwiedert wurden, ein ſolches vom Taubſtummen⸗ Club „Badenig“, welcher in etwas ironiſcher Weiſe auf Konkuren Geſellſchaft anſpielte, wurde unberückſichtigt gelaſſen Beſten Dank den Mitwirkenden und auf ein närriſches Wiederſehen in der nächſten Saſſog, Es lebe Witz, Humor und Satire. v. Miris, Nachtrag: Zu ſpäter Stunde ſtellte ſich goth Signor Giacomo mit ſeinem Quitſchkaſtenein id erntete für ſeine großartige Leiſtungen den a getheilten Beifall der noch Anweſenden. B. Mies, Um Glanz und Ruhm. 5 Novolle von F. Sutan. 1. Es war zu Anfang dieſes Jahrhunderts. Die Frühlingsſonne, welche mit warmem Strahl die alte Mutter Erde erwärmte, und Knospen und Blumen hervorlockte, ſchaute auf eine etwas andere Welt wie die heutige herab. Langſamer und gemeſſener bewegte ſich das Weitgetriebe; das raſt⸗ loſe Streben und Ringen, das ruheloſe Jagen nach dem Glück, hatte die Menſchheit noch nicht in ſo hohem Grade erfaßt, wie zur Jetztzeit. Die Eiſen⸗ bahnen durchſauſten noch nicht das Land, und die Menſchen hafteten feſter an der Scholle, wo ſie das Licht der Welt erblickt hatten. Ihr Geſichtskreis war beengter, ihre Gedankenwelt bewegte ſich in begrenzten Schranken. — Der Frühling aber prangte und entzückte ebenſo wie jetzt, und die Liebe, und die jungen Herzen, die glühten damals ganz ebenſo wie heute. Im Thiergarten zu Berlin war es an einem der letzten Märztage und das junge Grün ſproßte überall leuchtend hervor. Geputzte, fröhliche Menſchen i wandelten dort in hellen Sonnenſchein, und freuten ſich des lichten Frühlingstag. Auf einem weniger belauſchten Wege gingen zwei vornehme junge Mädchen in lebhafter Unter⸗ haltung langſam auf und ab, dann und waun in die Ferne ſpähend, als erwarteten ſie noch Geſellſchaft. 2Ich kann Euch nicht begreifen, Dich, Luiſe und Georg, wie Ihr Beide ſo berzlos in die Zukunft blicken könnt,“ ſagte jetzt die kleinere, zierlichere der jungen Damen, mit ernſten Augen in das ſtrahlende Geſicht der Freundin ſchauend. Dieſe, ein ſchlankes, ſchönes Mädchen, ſah 5 1 705 hinunter zu ihrer ernſten Begleiterin und agte: „Ach, Hildegard, unſere Liebe macht uns ſo glücklich, ſo ſelig, da haben die Sorgen gar nicht Raum in unſerm Herzen. Und der Frühling, das junge Grün überall, es iſt Alles ſo himmlich ſchön, man möchte die ganze Welt umarmen!“ Hildegard ſchüttelte das zierliche Köpfchen. „Wir liel en uns ja auch herzinnig, Benno und ich, aber ich weiß es nicht, ſo ſelig und glücklich, ſo ſorglos wie Ihr Beide können wir nie ſein.“ „Ihr ſeit eben viel zu klug und verſtändig, und nehmt das Leben zu ernſt. Benno bbeſonders iſt ein wahrer Grübler und Sorgenbrecher.“ „Benno hat keine heitere Jugend gehabt, er hat mit Noth und Entbehrungen kämpfen müſſen, das macht alt und erſt vor der Zeit,“ entgegnete die Freundin. a „Aber nun iſt das Glück in lieblichſter Geſtalt zu ihm gekommen. Er nennt Dich ſein! Und des Geldes und Reichthums haſt Du auch genug!“ „Oder vielleicht auch nicht,“ verſetzte Hildegard mit einem leiſen Seufzer. „Ich fürchte, Papa hat dieſen Winter zu viel Ausgaben gehabt, oder ſonſt Verluſte erlitten. Er iſt ſo ſonderbar ſeit einiger Zeit, ſpricht von Sparen und Einſchränken, und denkt ſogar daran ſeinen Abſchied als General zu nehmen und nach dem einſamen Waldfelde mit uns überzuſiedeln. Dort zu leben, von allem Verkehr mit der Welt abgeſperrt, in der troſtloſen Gegend, Dieſer Gedanke iſt entſetzlich für mich und meine Mutter!“ Ein leichter Schatten flog über Luiſens helle Züge. „Es iſt unmöglich daß Ihr Euer großes Bermögen berloren haben ſoltet. Aber ich bin ſo arln,“ ſagte ſie, „ich habe nichts als mein Herz voll marmer Liebe und ſchöner Hoffnung. Doch fieh, da kommen Georg und Benno,“ unterbrach ſie ſich, und begrüßte dann ſtrahlenden Antlitzes den Geliebten, Georg von Dahlberg, den Bruder d Hildegards, der mit Benno von Feldern, Hildegard Verlobten jetzt zu den beiden Damen herantrat, Beide Herren waren ſtattliche Offiziere in de ſchönſten Jahren der Jugend. Georg erfaßte ſtürmiſch beide Hände Luſens, unendlich glücklich ſchauten ſie ſich in die helle Augen, dann zog er ihren Arm durch den ſeiteh, und fröhlich plaudernd gingen ſie dahin in daß blühende Paradies des Frühlings. Das aide Paar folgte etwas langſamer. Ein warmer Sirah von Zärtlichkeit verklärte die ſtolzen, faſt düſtern Züge Benno von Felderns, als er in das fehlache Geſicht ſeiner jungen Braut ſchaute. Erſt ſeit Kurzem war das Zauberwort gesprochen, welches die Herzen Beider verbunden hatte. Pe Winter war in namenloſer Seligkeit für Hilden dahin geſchwunden. Der erſte Blick, der erſte Hen der erſte Tanz mit Benno. Alles das ae bedeutungsvolle Momente in ihrem Leben geipegen die hellen Sternen gleich in ihrer Erinner ſtrahlten. Und dann war der unbergeßlich ſchel Tag gekommen, wo er von ſeiner Liebe zi e geſprochen, und ſie das feine Köpfchen an fee Bruſt gelehnt, in dem ſüßen Glauben, dort geborgen zu ſein gegen alle Stürme des Lehe, Der erſte Schatten war aber bald auf ihr junges Glück gefallen, als ſie ihren Eltern Ben Wünſche mitgetheilt hatte. Die Mutter halte Hit gard zwar liebevoll in die Arme genommen, das erglühende Antlitz geküßt, aber ihr Bale Ar General von Dahlberg, war in hellen Zorn auf gebrauſt und hatte dieſes Verhältniß ſeiner Tochter für eine grenzenloſe Thorheit erklärt, „Nie werde ich meine Ginwilligung dein geben!“ erklärte er. „Feldern iſt gänzlich ohm Mittel, er kann keine Frau ernähren . Fortſetzung folgt. 0 f 2 dur 1 129 0 ert , * Milf einem, Ben, 12 bi u un don de 0 Wet ih f kun uuftrirt dee fi ur dutſungzſc Die Burg bbc widerl de her Minne Namen An lam ſcritent er muüſchuſts Ja Ikkteſe det demie N Mätung ohn. Stel n tichertheſtuer En 0 90