prachen gez; während iy en. 2 — „Februar 1 inderath. tmann. laufen jäferhund. d; Eigenthüng f bei Herrn J ibgeholt wen zänſe Abzuholen inrückungsgtz Erped. d. N. 3 junng Küche, geln rt oder auf zabette Sor Exped. d. Herrn Echt nung 1mvermieten. Agricola Sig nun Zimmer mig lirtes IIDef zu vermitten Expedition. — 0 rling Bedingung jänniſchn ke ſpäter geſus⸗ ie Offerten e 8. —— 2 ſtend 000 Zeug von 5 Caran — e Bonbon nd bei Hul ößte Sperl“ reichs uud in Ladet anzoſiſche eilt Had. Scbelh! Waaler e E. 20 Ladenburg. Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unter— haltungsblatt Mark 1.40, frei ins Haus. Für die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor 1 * — — Ladenburg und Umgegend. Anzeigen: Die einſpaltige Corpuszeile oder deren 107 aum 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen Druck und Verlag von Karl Molitor, 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. . . Ladenburg. 77... 24. Lebruar 1897 Mittwoch, den Politiſches. Karlsruhe, 22. Febr. für den Erbgroßherzog. Am Donnerſtag verab⸗ ſchiedete ſich Se. Kgl. Hoheit der Erbgroßherzog von der Garniſon in Mülhauſen. Seine Rückfahrt am Abend geſtaltete ſich, der „Straßb. Poſt“ zu⸗ olge, auch für die Bewohner der Stadt zu einem Ereigniß. Von der Großherzog Friedrich⸗Kaſerne am Ausgange der Kolmarerſtraße bis zum Offi⸗ zierskaſino an der Grabenſtraße ſtanden Soldaten mit Pechfackeln Spalier. Beide Kaſernen waren beflaggt und feſtlich beleuchtet. Ueber der Thür des Offtzierskaſinos an der Grabenſtraße flammte ein großes W, eine Reihe Lämpchen brannte an jedem Fenſter. Kopf an Kopf ſtand die Menge in den Straßen. Als der Erbgroßherzog in offenem Wagen von der Großherzog Friedrich⸗Kaſerne zum Bahnhof abfuhr, begrüßte die Menge ihn freundlich. — Am Freitag hat der Erbgroßherzog einer von den Reſerveoffizieren veranſtalteten Abſchiedsfeier angewohnt. — Aus Anlaß des Scheidens des Erbgroßherzogs aus Freiburg vereinigt ſich der akademiſche Senat der Univerſität am 25. Februar im Saale des „Zähringer Hofes“ zu einem Diener. — Am folgenden Tage, Freitag, 26. Februar, findet in der Kunſt⸗ und Feſthalle ein ſtud. Kommers ſtatt, dem wohl auch Se. Kgl. Hoheit anwohnen wird. — Von einem Fackelzug, deſſen Veranſtaltung erwogen wurde, wird Abſtand genommen. — Berlin, 22. Febr. Weiterberathung des Etats: Etat des Auswärtigen Amtes, Tit. Staatsſecretär. Berichterſtatter Prinz Arenberg beſpricht die Verhandlungen der Kommiſſion und berührt die Frage der griechiſchen Staatspapiere. Dr. Haſſe (natl.) hält es für angemeſſen, trotz der Zurückhaltung des Reichstages in der aus⸗ wärtigen Politik an die griechiſche Frage heran⸗ zugehen, die ganz Deutſchland jetzt bewege. Er r hoffe, Staatsſecretär von Marſchall werde Auf⸗ klärungen geben, ſoweit ſie jetzt möglich ſeien. Wünſchenswerth ſei eine weitere Unterſtützung der deutſchen Schulen im Ausland und eine Regelung des Militärdienſtes unſerer Koloniſten. Redner geht ſodann auf einzelne Punkte betr. unſere aus⸗ wärtige Handelsbeziehungen ein. Ein mitteleuro⸗ päiſcher Zollverein ſei zu erſtreben. Staatsſekretär Frhr. v. Marſchall: Auf die Anfrage bezüglich der kretiſchen Frage bemerke ich: S. M. S. „Kaiſerin Auguſta“ iſt geſtern Vormittag in Kanea eingetroffen und hat ſofort 50 Mann in die Stadt gelandet. Am Nachmittag iſt das Schiff in Aktion getreten. Auf Grund der Vereinbarungen der kommandirenden Offiziere haben das ruſſiſche, das öſterreichiſche, das engliſche Schiff und unſer Schiff auf eine kretiſche Inſurgentenſchaar geſchoſſen, die unter griechiſcher Flagge von Oſten gegen Kanea in feindlicher Weiſe vorrückten. Die Inſurgenten wurden durch die Schüſſe vertrieben. So begreiflich ich den Wunſch des Hauſes finde, über den Stand der Dinge näher unterrichtet zu werden, muß ich doch in dieſem Augenblick darauf verzichten, über den Stand dieſer Frage nähere eingehende Mit⸗ theilungen zu machen. Was ich ſagen darf, iſt: Die Linie der deutſchen Politik iſt auch hier klar vorgezeichnet: entſchloſſenes Eintreten für Erhaltung des Friedens. Deutſchland hat im Orient keine Sonderintereſſen zu verfolgen. Um ſo feſter und rückhaltloſer können wir uns der großen Aufgabe widmen nach unſeren Kräften zur Erhaltung des Friedens beizutragen. Das Werk der Pazifirung Kretas, das die Mächte mit allem Ernſt unter⸗ nommen haben, iſt geſtört und bedroht durch das völkerrechtswidrige Vorgehen Griechenlands (ſehr richtig!) Nach Berichten, die mir vorliegen, erhellt, daß die Landung regulärer griechiſcher Truppen, weit entfernt die Inſel zu beruhigen, im Gegen⸗ theil eine in jedem Augenblick anwachſende Anarchie e daſelbſt herbeigeführt hat. Die Fortdauer dieſe Zuſtandes enthält an ſich in ſeiner Rückwirkun auf andere Völker eine ſchwere Gefährdung des Friedens. Dieſe Friedensgefährdung zu beſeitige mit den wirkſamſten Mitteln erſcheint als di nächſte Aufgabe. Damit wird bis zu einer end giltigen und andauernden Ordnung der Dinge au Kreta Raum geſchaffen für eine Vertretung de berechtigten Forderungen der griechiſchen Bevölker ung, die ſehr wohl möglich iſt, ohne die Integritä des ottomaniſchen Reiches anzutaſten. Berlin, 20. Febr. Die deutſche Regierun iſt getreu ihrer bisherigen Haltung bereit, mit den Mächten über die zukünftige Geſtal tung Kretas unter zwei Vorausſetzungen in Verhandlungen einzutreten: erſtens daß die Annexion Kretas durch Griechenland außer Betracht bleibt, die keinerlei Gewähr für die Herſtellung geordneter Zuſtände auf der Inſel bietet, dagegen für die übrigen Balkanvölker einen gefährlichen Präcedenfall ſchafft; zweitens daß vor Eintritt in Verhandlungen der völkerrechtswidrigen Action Griechenlands ein Ende gemacht wird, deren Fortdauer eine ſteigend Kriegsgefahr enthält. Paris, 20. Febr. Folgendes Telegramm der ruſſiſchen Telegraphenagentur aus Petersburg vom 19. d. M. wird von den hieſigen Blättern veröffentlicht: „Ein reger Depeſchenwechſel findet zwiſchen dem Murawjew und dem franzöſiſchen Miniſter des Auswärtigen Hanotaux ſtatt. Dank des vollſtändigen Einvernehmens der beiden befreundeten Mächte hofft man in den diplomatiſchen Kreiſen Petersburgs, daß jede Kriegsgefahr beſeitigt werden kann. Man verſichert hier, daß Kaiſer Nikolaus einen eigenhändigen Brief von der größten Bedeutung an den König Georg von Grichenland gerichtet habe. Dieſer Brief werde bewirken, daß Griechenland nicht weiter mehr vor⸗ gehen werde.“ Die blaue Maske. Humoreske von J. Piorkowska. 2. Ihr nettes, munteres, einfach liebenswürdiges Weſen und ihr liebes Geſicht mit den ſanften, dunkelblauen Augen und dem nußbraunen Haar feſſelten mich bald ſo, daß ich die blaue Maske doch endlich vergaß; und als wir nach ſechs⸗ wöchentlichem täglichen Beiſammenſein von einander ſchieden, ſteckte ich Marie einen glatten Goldreif an die linke Hand und hoffte, ſie noch vor Ende des Jahres noch eine kleine ſüße Frau in mein Heim einzuführen. Wir hatten am ſiebenundzwanzigſten Dezember Hochzeit und am ſechſten Januar kehrten wir von der unerläßlichen Hochzeitsreiſe aus Wien zurück. Während der erſten Wochen unſerer jungen Ehe lebten wir ſtill und zurückgezogen. Wir Zwei waren uns ſelbſt genug; wir hatten einander ſo lieb und waren ſo glücklich, daß wir uns nach keiner Abwechſelung, keiner Zerſtreuung ſehnten. Doch ſeltſam, je näher der Tag rückte, an dem ich im Jahre zuvor die blaue Maske kennen lernte, um ſo öfter mußte ich an ſie denken, um ſo lebhafter ſchwebte ſie mir vor! Jener Maskenball hatte eine ſo allgemeine Befriedigung gefunden, daß die „Harmonie“ beſchloſſen hatte, die diesjährige Faſtnacht in gleicher Weiſe zu feier . 80 Auch in mir tauchte der Wunſch auf, das Maskenfeſt wieder zu beſuchen, doch ſchon der bloße Gedanke daran, was mich, den glücklich verheirateten Mann, hauptſächlich hinzog, machte mich erröthen. Während ich noch hin und her ſchwankte, ob wir gehen ſollten oder nicht, enthob mich meine kleine Frau meiner Skrupel und Bedenken. Eines Abends, als ich nach Hauſe kam, war ſie ſo lieb und zärtlich, daß ich wohl merkte, ſie hatte ein beſonderes Anliegen an mich. „Nun, Du kleine Schmeichlerin, was giebts?“ fragte ich lächelnd. Da beſtürmte ſie mich mit Bitten, ſie möchte gar zu gern auf den Maskenball gehen, ſie hätte noch nie einen geſehen und denke es ſich doch reizend ze. ꝛc. — Noch bis auf den heutigen Tag kann ich meiner kleinen Frau nichts abſchlagen, wenn ſie mich mit ihren ſanftblauen Augen ſo zärtlich bittend anſieht, um ſo weniger eine Bitte, wie ſie mir ſelbſt ja nicht willkommener ſein konnte. „Mir iſt's recht, Kind,“ verſetzte ich, „wenn Du noch Zeit haſt, Dir einen ſchönen Anzug zu beſchaffen; — für die Karten will ich ſorgen.“ „O, ich habe mir ſchon ein reizendes Koſtüm ausgeſucht; ſieh', glaubſt Du nicht, daß mich dies gut kleiden wird? Damit zeigte ſie mir ein Modeblatt mit einem allerliebſten Schäferanzug. „Sehr hübſch,“ erwiderte ich, ſchlecht zu meinem Ritterkoſtüm.“ „Du haſt ein Ritterkoſtüm? — woher?“ a fragte ſie mich, und ſah mich dabei mit ihren dunkelblauen Augen ſo verwundert und, wie mir in meiner Einbildung ſchien, ſo forſchend an daß ich verlegen den Blick zu Boden ſenkte — hatte ich ihr doch nie von jenem Maskenfeſte erzählt; von der blauen Maske, wußte ich, konnte ich nicht ſprechen, ohne ihre Eiferſucht rege zu machen, denn ganz frei von dieſer Schwäche war ſie wohl nicht; wenigſtens hatte ich es ſchon öfters bemerkt, daß ſie es nicht gern ſah, wenn ich als Arzt zu Frau von Hülſenhof ging, eine etwas kokette Wittwe, von deren intereſſanter, ſüdlicher Schönheit ich ihr ſchon öfter erzählt hatte. So ſtammelte ich denn eine ausweichende Antwort, ich meinte, ich hätte den Anzug noch von früher her liegen und lenkte die Unterhaltung ſchnell auf etwas anderes. ö Alſo es ward beſchloſſen, den Maskenball zu beſuchen. Die Karten ſind beſorgt, die Koſtüme liegen bereit, ich komme pünktlich nach Haus, wir machen Toilette. Doch ſchon halb fertig, fängt meine kleine Marie plötzlich über Kopfweh, über Schwindel und Mattigkeit zu klagen an. Wir hoffen es werde ſchnell vorübergehen, aber nein, 5 die Zeit verſtreicht, ohne daß meine arme Frau ſich beſſer fühlt, und ſchließlich drängt ſie mich, allein zu gehen. l „Nein, mein Herz, ich bleibe bei Dir und leiſte Dir Geſellſchaft,“ erwidere ich und ſtreiche ihr theilnehmend die Stiru. f