auf die Kalenderwoche beſchränkt. Gleichzeitig mit dieſer Taxenermäßigung kommen die bisherigen 4 und ötägigen Wochenkarten in Wegfall. Die neuen entſprechenden Zuſatzbeſtimmungen zu § 14 unſeres Lokalperſonentarifs ſind gemäß den Vor⸗ ſchriften unter 1 (2) der Verkehrs-Ordnung ge⸗ nehmigt worden. Nähere Auskunft wird von unſerem Perſonentarifbüreau, dahier, ertheilt, g — Mannheim, 9. Febr. Der Rhein⸗ Neckar⸗Turngau hielt am Sonntag hier einen Gauturntag ab. Der Gau zählt jetzt 46 Vereine mit über 4000 Mitgliedern. Bei der Neuwahl zum Gauturnrath wurden einſtimmig wiedergewählt die Herren Prof. Dr. K. Schumacher⸗Mannheim als Gauvertreter, Turnlehrer F. Filſinger⸗Heidel⸗ berg als 1. Gauturnwart, P. H. Huber⸗Neckarau als Schriftwart und G. A. Perron ⸗Frankenthal als Rechner; an Stelle des zurückgetretenen 2. Gauturnwartes wurde Herr Ph. Feger⸗Franken⸗ thal gewählt. — Mannheim, 10. Febr. Als Umlage für das laufende Jahr ſind in der heute früh ſtattgehabten Stadtrathsſitzung 45 Pfennig in Ausſicht genommen worden. — Mannheim, 10. Febr. In der Neu⸗ jahrsnacht geriethen in Neckarau im „Pflug“ mehrere Burſchen, darunter der 18 Jahre alte Tüncher Philipp Winkler, der Taglöhner Friedrich Fleck und der Taglöhner Auguſt Helmlinger, wegen des Werfens von Fröſchen (Feuerwerks⸗ körpern) in Streit. Als die Geſellſchaft ſpäter auf die Straße trat, zog Winkler einen Revolver hervor und gab raſch nacheinander aus der Nähe 3 Schüſſe auf Fleck und 2 Schüſſe auf Helmlinger ab. Fleck wurde an der Stirne, der Schulter und am Arme verletzt und war etwa 5 Wochen arbeitsunfähig. Er hatte es wohl nur einem glücklichen Zufall zu verdanken, daß er mit dem Leben davonkam. Helmlinger blieb unbeſchädigt. Der Angeklagte, der angab, er habe geglaubt, er werde verfolgt und der Revolver ſei nur blind geladen geweſen, wurde von der hieſigen Straf⸗ kammer mit Rückſicht auf die Gefährlichkeit ſeines Handels, anderſeits auf ſeinen bisherigen guten Leumund zu 9 Monaten Gefängniß verurtheilt und 1 Monat der Unterſuchungshaft aufgerechnet. — Karlsruhe, 10. Febr. Die Ueber⸗ ſiedlung des erbgroßherzoglichen Hofes von Freiburg nach Koblenz dürfte vorausſichtlich im März erfolgen. Wie aus Freiburg berichtet wird, werden aus dieſem Anlaß ſowohl von militäriſcher Seite wie ſeitens der Studentenſchaft Ovationen vorbereitet. — Karlsruhe, 11 Febr. Ueber die Augenkrankheit der Großherzogin ſchreibt das „Bad. Badbl.“: „In mehreren Blättern, ins⸗ beſondere in zwei Karlsruher Korreſpondenzen des „Schwäb. Merk.“ wird erwähnt, daß die Nachricht von der Augenoperation J. K. H. der Großherzogin unerwartet gekommen ſei. Das mag inſofern zutreffen, als in der Preſſe von der Zunahme des Augenleidens, welches die Operation erforderlich machte, nichts geſagt worden iſt. Da aber jene Mittheilungen die irrige Meinung hervorrufen könnte, es ſei eine plötzliche Ver⸗ ſchlimmerung in der Augenkrankheit der hohen Frau eingetreten, ſo mag bemerkt ſein, daß die Operation ſchon ſeit längerer Zeit beſchloſſen war. Mit ihrer Vornahme mußte jedoch bis nach der Ueberſiedlung der Großherzoglichen Herrſchaften nach Karlsruhe gewartet werden, da die Patientin nach dem ärztlichen Eingriffe einige Zeit der Ruhe pflegen muß und ſich in dieſer Friſt vor Allem keiner Eiſenbahnfahrt ausſetzen kann. Bei dem heutigen Stande der Ophthalmotherapie gewährt übrigens eine Entfernung der Augenlinſe, die zu den häufigen Augenoperationen bei Patienten in dem Lebensalter der Großherzogin gehört, nur geringe Schwierigkeiken und bei ſorgfältiger Be⸗ obachtung der ärztlichen Vorſchriften iſt der Heilungsprozeß ſtets normal. Es iſt deßhalb zu Befürchtungen irgend welcher Art durchaus kein Anlaß vorhanden. Der Hofbericht meldet ferner: Im Laufe des Dienstags wurde der Verband bei J. K. H. der Großherzogin erneuert. Die Heilung verfolgt in befriedigender Weiſe. Auch die Nacht zum Mittwoch brachte erquickenden Schlaf. — Waibſtadt, 10. Februar. Unter den hieſigen Bäckern iſt ein Weckſtreit ausgebrochen. Der Weck, welcher ſeit Menſchengedenken 3 Pfg. koſtet, verkauft jetzt ein Theil der Bäcker zu 2 ½ Pfg., was ſie geſtern durch die Schelle bekannt machen ließen. Heute nun ließ ein anderer Bäcker ausſchellen, daß bei ihm der Weck nur 2 Pfg. koſtet. Auch das Weiß⸗ und Schwarzbrod hat abgeſchlagen. Das Weißbrod (Stollen), welches ſeither 25 Pfg. koſtete, koſtet jetzt 20 Pfg., das Schwarzbrod 34 Pfg. ſtatt 40 Pfg. — Frankfurt a. M., 10. Febr. Der Polizeibericht meldet: Die „Germania“, Allgem. Verſicherungs⸗Anſtalt in Frankfurt a. M., hat ihre Zahlungen eingeſtellt. Sie wurde am 10. 8 8 uli v. J. gegründet und hatte zuletzt 768 Mute ider Das Geſchäftslokal befand ſich gudwigs⸗ ſtraße 7. Die Polizen begannen mit der Nh, 24 050 und liefen bis 24 990, ſodaß im Ganzen 940 Perſonen der Anſtalt angehört haben. Gegen die Leiter der Anſtalt iſt das Strafverfahren wegen Betrugs eingeleitet. Die Mitglieder werden 985 warnt, weitere Beiträge zu zahlen. — Melanchthon's 400. Gebur tig wird in jedem evangeliſchen Hauſe feſtlich begangen werden, wie es der Erinnerung an den rene Freund und Mitkämpfer Luther's auch geziemt, Sehr willkommen iſt zu dieſer Gelegengeit ein Bild desſelben, das eben im Verlage von Freytag u. Berndt, Wien VII/1 und Leipſig erſchien. Das edel aufgefaßte und künſtleriſch durchgeführte Porträt iſt nach einem guten Origin angefertigt und gereicht der obengenannten Kunf⸗ anſtalt nur zur Ehre. Bei der tadelloſen Az, führung des Bildes iſt der Preis von Mk. 1.— zu welchem das, im Formate 45 56 e gehaltene Blatt in jeder Buchhandlung, epentye auch im Verlage G. Freytag u. Berndt, Wie VII /I ſelbſt, erhältlich iſt, ein ſehr mäßiger z nennen. Kleine Ausgaben des Porträts in der Größe 18: 26 em., die ſich zur Vertheilung az die Bevölkerung, Schulkinder, Confirmanden w. ſehr gut eignen, koſten 20 Pf., bei größe Partien auch weniger. — (Feuerverſicherung.] Die Fee verſicherungsbauk für Deutſchland Gotha, welche im Jahre 1821 auf Gegen: ſeitigkeit errichtet iſt, hat mit Jahre 1800 Sechs und Siebzig Jahre ihrer gemeinuzigeh Thätigkeit vollendet. Im Jahre 1896 waren die 5 041 880 300 Mk. (gegen 1895 mehr 122519 200 Mk.) Verſicherungen in Kraft. Die Prämfeneln⸗ nahme dieſer Anſtalt betrug im Jahre 1896 15 700 610 M. (gegen 1895 mehr 393 402 . 20 Pf.). Von der Prämieneinnahme wird jedem Jahre derjenige Betrag, welcher nicht zur Bezahlung der Schäden und Verwaltungs koſſeh ſowie für die Prämienreſerve erforderlich ist, de Verſicherten zurückgewährt. Nach dem jetzt der öffentlichten Rechnungsabſchluſſe für das Jahr 1896 betrug dieſer den Verſicherten wfeher zufließende Ueberſchuß 11696241 M. 30 f, gleich 75% der eingezahlten Prämie. Im Durch; ſchnitt der zwanzig Jahre von 1877 bis 1898 ſind jährlich 74,78% der eingezahlten Prämen an Ueberſchuß den Verſicherten zurückerſtattel, wahr? Iſt es kein Traum? Biſt Du wirklich zu mir zurückgekehrt?“ „Vergieb mir, liebe Tante,“ bat Roſa, „nimm mich wieder bei Dir auf — ich habe Niemanden mehr auf der ganzen weiten Welt als Dich! Ich will Dich hegen und pflegen, will jede Sorge von Dir fern halten — nur, behalte mich bei Dir, 1 5 mich nicht wieder hinaus in die kalte grauſame Welt.“ 5 Liebkoſend ſtrich die Tante und Thräne auf Thräne rollte Augen aufderen Scheitel herab. „Dem Himmel ſei Dank für dieſe Gnade!“ hauchte ſie dann mit bebenden Lippen, „wie hätte ich gedacht, daß mir noch je eine ſolche Freude zu Theil werden würde, nach dem letzten, herben Schlag, der mich durch die Pflicht und Ehrvergeſſene getroffen hat.“ Erſchrocken hob Roſa den Kopf. „Du ſprichſt doch nicht von Röschen?“ fragte ſie angſtvoll. Die Tante nickte. „Schmach und Schande hat ſie über mein Haus, über meinen Namen gebracht! — o, jener Elende,“ fuhr ſie wie zu ſich ſelbſt redend fort, zerſt kam er, um mich ſo viel als möglich über Dich auszuforſchen; und ich hielt ihn für einen ehrlichen Mann, der es nicht mit anzuſehen ver⸗ mochte, wie ein hübſches junges Mädchen wie Du ſich vergeſſen konnte. Bald aber fing ich an, ihn über Roſas Kopf aus den trüben zu durchſchauen; doch Röschen wollte mir nicht Durch ſeine beſtändigen Erzählungen und 5 was für eine feine, vornehme junge glauben. Beſchreibungen, Dame Du geworden ſeieſt, und mit welcher Ver⸗ achtung Du von Deinen wandten ſprächſt, Eiferſucht zu erregen; und dennoch glaube ich hätte er nicht vermocht, ſie mit ſich fort zu locken, wenn nen armen Sebendorfer Ver⸗ wußte er ihren Neid und ihre er ihr bei ſeinem letzten Hierſein nicht erzählt hätte, Du wäreſt mit einem reichen, vornehmen, jungen Mann verheirathet. Seitdem ließ er ihr keine Ruhe mehr; ſie ruhte nicht, bis ſie wie ſie meinte — ein Gleiches erreicht habe.“ Tiefes Stöhnen entrang ſich der Bruſt der armen alten Frau, und es währte mehrere Minuten, bevor ſie weiter reden konnte. „Und ich thörichte alte Frau,“ fuhr ſie fort, „ich ahnte nichts, bis es zu ſpät war! O, mit welcher Liſt, mit welcher Schlauheit wußteſſie ihren Plan durchzuführen! Nur am letzten Abend, als ſie mir „Gute Nacht“ ſagte, ſchien ihr Gewiſſen ſich zu rühren. Sie war zärtlicher als ſonſt zu mir, Tags darauf war ſie verſchwunden. Sie ließ einen Brief, einen letzten Gruß an mich zurück, Auch für Dich liegt ein kleines Päckchen von ihr da. Sie ſchrieb mir, ich möchte es Dir geben, ſobald ich Dich wieder ſähe; das Packet enthalte etwas, das einſt für Dich hier abgegeben ſei, das ſie Dir aber nie gegeben habe. Es liegt dort in dem Schubfach, hier iſt der Schlüſſel dazu.“ Roſa that, wie ihr geheißen. Als ſie das Packet öffnete, fiel ein offener Brief heraus, der von Karſtens Hand an ſie gerichtet war; dann griffen ihre Finger nach einem Medaillon an goldener Kette mit einem Miniaturbild, das ſie in jener unſeligen Nacht an Röschens Halſe geſehen hatte. Auf einen Stuhl am Fenſter ſinkend las ſie durch ihre blendenden Thränen! 7 „Meine theure Roſa! Meinen Brief von heute Morgen ließ ich noch einen letzten Abſchiedsgruß mit meinem Bilde folgen. Wollen Sie mir dafür das Ihre ſchenken? — Ich kann die Zeit kaum erwarten, bis ich mir morgen früh Ihre Antwort aus dem Baumſtamm hole — obwohl ich weiß wie ſie lautet, wie ſie lauten muß! — Roſa, nicht wahr, Sie lieben mich, Sie müſſen mich lieben, wie ich Sie ? Sie laſſeg mich nicht ohne ein Troſteswort auf die Zukunft von hier gehen? — O, daß bevor ich ſcheide, Sie nicht noch einmal ehe kann! Leben Sie wohl, Gott ſchütze Sie id vergeſſen Sie nicht, daß ich ſtets nur Sie — Sie allein liebe und ſtets geliebt hahe — daß es in Ihrer Hand liegt, mich zun glücklichſten oder zum unglücklichſte 1 auf der Welt zu machen. Robert Karſten. Auf ewig der Ihre! Tief erſchüttert von dem Inhalte dieſes ela für Sie beſtimmten, aber von Röschen unterſchlageneh Briefes fiel Roſa in ein tiefes, ſchmerzliches Sinnen. Sie grübelte nach den Urſachen, wie Röschen e ſchlecht an ihr und dem geliebten Robert Karſten hatte handeln können, und ſie konnte als Gründe nur ſchreckliche Eiferſucht und bösartigen Leichten finden. Obwohl eine unendliche Verbitterung in Herzen raffte ſich aber dann Roſa auf, um die gute, alte Tante zu pflegen. In der Ausübung dies Samariterwerkes und in der Stille des kleinen Hauſes fand man Roſa dam am ihre Gemüthsruhe wieder. 9 0 So verfloß ein Monat nach dem andern, und Roſa, obwohl ſie von ihrem vberſtorbenen Gatten ein bedeutendes Bermögen ererbt hatte, dachte nicht daran, das kleine Häuschen in Sebendorf zu ber laſſen wohl hielt ſie zur beſſeren Pflege der Tante, die immer ſchwächer wurde, noch eine Wären, aber im Uebrigen füllte ſie ihr Leben dankt di, der Greiſin den Lebensabend ſo angenehm möglich zu geſtalten. Schluß folgt, 19 0 1117 0 . litt 1 lee ndl 10 ſuuſhat! 5 da Nea ud u Dale 5 dul dt ang un hint n wache ſhaende fi bie M dich he nic fal uud fl 1 litholich 1 dier S minder de kt, dle hl Nane, gruß . N. bl. 8 Aufthede Hamit deriff Achabrng, Mitt 0 rn Jutz „ bah f f run ſowit fl crm „ 50 0 U — Wild dees 5 Mel Nui luſſhn ſwwie un J l 0 0 1 10 W 100 af