— 7 dit a erlaſſen Si c beischne 0 7 1 8 15 Anzeiger für Ladenburg und Umgegend. 5 155 Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. N 1 Fellen g Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unter⸗ g N 35 haltungsblatt Mark 1.40, frei ins Haus. 10 Für die Re Ladenburg. r Politiſches. Karlsruhe, 28. Jan. Der Erbgroßherzog Baden iſt zum General des VIII. Armeekorps ernannt worden. Der Sitz des Generalkommandos iſt in Koblenz. Die verſchiedenen Truppentheile liegen in Aachen, Köln, Ehrenbreitſtein, Bonn, Koblenz, Trier, Saarlouis, Saarbrücken und Deutz. Zu dieſer Ernennung meldet der Karlsruher geſwun Hofbericht: Der Kaiſer hat dem Großherzog heute den Lei Mittwoch früh die telegraphiſche Mittheilung 8 zukommen laſſen, er habe den Erbgroßherzog zum — Führer des VIII. Armeekorps (Koblenz) ernannt. hlen, Seine Majeſtät fügte bei es möge die Erinnerung an die ſeelige Großmama den Erbgroßherzog freundlich umſchweben. Berlin, 28. Jan. Die diesjährigen Kaiſer⸗ kohlen manöver werden ſich, wie jetzt als feſtſtehend gilt, riquetlt, zwiſchen den beiden bayeriſchen Armeecorps einer⸗ iſe ſeits. dem 11. preußiſchen Armeecorps (Heſſen⸗ Naſſau u. ſ. w.) und der 7. Diviſion des 4. Meli preußiſchen Armeecorps (Prov. Sachſen) ander⸗ — ſeits abſpielen. Nur das Manövergelände ſcheint noch nicht ganz feſt beſtimmt zu ſein, als ſolches 5 hört man theils die Gegend zwiſchen Würzburg 3 und Frankfurt a. M., theils aber auch jene 2 zwiſchen Würzburg und Meiningen bezeichnen. N 4 Jedenfalls werden die Kaiſermanöver dieſes Jahr . Sten. infolge der erſtmaligen Betheiligung der bayeriſchen — Truppen an denſelben nur dazu dienen, ein neues tion verantwortlich: Karl Moßiton, Anzeigen: Die einſpaltige Corpuszeile oder deren 1 55 Raum 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen Druck und Verlag von Karl Molitor, 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. Ladenburg. Samstag, den 30. Januar 1897. eee ee e — e beabſichtigt die Generalvertretung der Aktienge⸗ ſellſchaft für elektriſche Anlagen und Bahnen in Dresden, M. Becker, Ingenieur in Ludwigshafen, in unſerer Stadt elektriſche Beleuchtung einzuführen und zwar ſoll das Werk auf eigene Rechnung der Geſellſchaft erbaut und betrieben werden. Im Intereſſe des Zuſtandekommens der Sache liegt es, daß eine genügende Anzahl Lampen zum An⸗ ſchluß angemeldet werden und wollen wir nicht verfehlen, nachſtehend auf die allgemeinen Vorzüge der elektriſchen Beleuchtung aufmerkſam zu machen. Das elektriſche Licht iſt heutzutage kein Luxus⸗ artikel mehr, ſondern ein allgemeines Bedürfniß geworden. Einer allgemeinen Einführung ſtanden bisher noch die verhältnißmäßig hohen Koſten entgegen, durch die Vervollkommnung der Maſchinen, ſowie durch den erhöht günſtigen Wirkungsgrad derſelben, iſt es jedoch gelungen, den elektriſchen Strom weſentlich billiger gegen früher zu liefern, ſo, daß das elektriſche Licht ſich auch Eingang bei den Minderbemittelten verſchafft hat, man kann heute behaupten, das das elektriſche Licht „das Licht des armen Mannes“ geworden iſt. Die hervorragenden Vortheile der elektriſchen Be⸗ leuchtung gegenüber jeder anderen Beleuchtungs⸗ art ſind Sicherheit gegen Feuersgefahr — keine Verunreinigung der Luft durch ſchädliche Ver⸗ brennungsprodukte — keine Schädigung der Ge⸗ ſundheit — keine unangenehme Wärmeausſtrahlung, bequemes Anzünden und Auslöſchen durch eine einzige Handbewegung, ferner die ſtete Betriebs⸗ bereitſchaft Tag und Nacht. Die Glühlampen eignen ſich für Wohn- und Schlafzimmer, da ſie keiner Wartung bedürfen und durch einen ein⸗ fachen Druckknopf jederzeit entzündet und gelöſcht werden können, ſie eignen ſich ferner für Reſtau⸗ rationen und Läden, da fie die Räume nicht er⸗ wärmen und Dekorationsgegenſtände nicht durch Rauch und Oridation zerſtören. In Fabriken hat das elektriſche Licht den Vorzug, daß es durch transportabele Lampen den Arbeitsplätzen ſehr nahe gebracht werden kann. Die Bogenlampen eignen ſich zum Erſatz von großen Lüſtern und dergl. in Gärten, Fabriken und Feſtſälen 6 Stelle von 6 —12 Gasflammen eins 3—4 fache Helligkeit zu erzeugen. Eine elektriſche Glüh⸗ lampe von 8, N. K. eignet ſich zur Beleuchtung von Hausfluren, Cloſets und kleinen Näumen, kleinen Küchenbeleuchtungen u. dgl. die 10kerzige Lampe bietet Erſatz für eine mittlere Petroleum⸗ lampe (alſo für ein kleines Zimmer ausreichend), während die 16kerzige Lampe eine größere Petroleum⸗ lampe (Gasſchnittbrenner) erſetzt. Die Elektro⸗ motoren werden in Größen von / P. S. an, bis zu beliebig großen Dimenſionen geliefert und eignen ſich ebenſowohl zum Erſatz für Handbetrieb für Nähmaſchinen, Drehbänke u. dergl., ſowie zum direkten Antrieb größerer Arbeitsmaſchinen wie Druckerpreſſen, Aufzüge, Brauerei⸗ und Gerbere maſchinen. Die Elektromotore bedürfen ſehr weni Raum, (ein 10pferdiger Motor braucht nur circa 1 Quadratmeter Bodenfläche) und da ſie keine hin⸗ und hergehende Theile haben, ſind auch keine beſondere Fundamente nöthig. Kleine Motore können ſogar an Wandconſolen befeſtigt werde Da der Stromverbrauch der Elektromotoren der jeweiligen Leiſtung ziemlich entſprechend bleib und da die Motoren außerdem ſehr einfach ange⸗ laſſen und abgeſtellt werden können, ſo braucht für die meiſten Betriebe bei 10ſtündiger Arbeits⸗ zeit nur ein Stromverbrauch in Anſatz gebracht zu werden, der einer Eſtündigen Vollbelaſtung entſpricht. Beim Vergleich der Betriebskoſten mit jenen anderen Motoren iſt zu berückſichtigen, daß der Elektromotor gar kein Kühlwaſſer, ſehr wenig Schmiermaterial (der Motor beſitzt ſelbſt⸗ thätige Schmierung), keine Bedienung und nur geringer Reparatur bedarf. Um die elektriſche anten inniges Band um Deutſchlands Süd und Nord 1 zu ſchlingen. Es wird verſichert, daß die bezüg⸗ gs emp lichen Vereinbarungen zwiſchen dem Kaiſer und dem Prinz⸗Regenten Luitpold ſchon vor längerer b Stolt Zeit getroffen worden ſeien. — bes; Verſchiedenes. 81 — Ladenburg, 26. Jan. (Ladenburger f g Elektricitätswerk.) Wie wir in Erfahrung brachten, ſt , Durch Kampf zum Glück. Amel Roman von J. Pia. nwuücz 9 Sie ſchaute zurück und lauſchte aufmerkſam, 4 aber kein Laut ließ ſich vernehmen; der Weg war Iten. ſo ſchmal, daß ſie nicht umkehren konnten, ſelbſt — wenn ſie gewollt hätten, und ſo einſam und öde, i daß ſie, wenn ihnen irgend eine Gefahr gedroht ö hätte, auf keine Hülfe hätten rechnen können. Wo rt. machten Karſten und Bellot ſein? Und was M. beabſichtigte Richard damit, daß er ſie ſo von den 155 Uebrigen getrenat hatte? — Die verſchiedenſten 9 Vermuthungen, tauſenderlei Befürchtungen fuhren 1 7 ihr durch den Kopf. f 5 Schweigend fuhren ſie eine Weile weiter, 855 endlich aber hatte Roſa keine Ruhe mehr. 25 „Sie müſſen umkehren!“ rief ſie ihrem Begleiter 7 zu, „bin ich doch überzeugt, daß wir mehr und 7255 mehr vom Wege abkommen!“ . „Wir müſſen bald an der Hecke ſein!“ 1 entgegnete Karl. „Dort iſt ſie ſchon! Dort ſteht 7 auch Jemand, ſicher um uns zu erwarten!“ 1 Roſa ſtockte der Athem — richtig, da ſtand „ Richard, ſein Pferd am Zügel haltend. Kaum 1 hatte er ſie erblickt, ſo kam er haſtig auf ſie zu. . „Führe mein Pferd einige Minuten auf und „ ab, ich habe ein Paar Worte mit Fräulein Roſa „ zu reden,“ ſagte Richard zu ſeinem Bruder. v Roſa,“ wandte er ſich darauf zu dieſer, ſobald ſein Bruder außer Hörweite war, „was ich gethan, iſt gar nicht zu entſchuldigen, wenn Du nicht fühlſt, wie ich Dich liebe, wenn Du meine Beſorgniſſe und die gefahrvolle Lage, zu der wir uns beſinden, nicht begreifſt. Ich habe feſt angenommen, daß Du einverſtanden biſt mit dem, was allein mich glücklich machen kann. Ich vermag nicht, Dich nur noch einen einzigen Tag in dieſer zweideutigen Stellung zu ſehen. Als meine Frau kann ich Dich vor jeder Kränkung bewahren während ich letzt, ohne jegliches Recht, Dich zu ſchützen, zuſehen muß, wie man Dich beleidigt und verletzt. Bedenke meine Lage, Roſa! Bedenke, daß ich Dich binnen einer Woche hilf⸗ und ſchutzlos verlaſſen ſoll! Dieſen Gedanken vermag ich nicht zu ertragen! Zögere nicht; vertraue mir, vertraue meiner Liebe, die alles, für Dich vermag. In dieſem Augenblick liegt es in Deiner Hand, Dich zu ſchützen und mich zum glücklichſten der Menſchen zu machen, aber Du mußt meine Frau werden, mußt Dich mir antrauen laſſen. Keine zehn Minuten von hier erwartet uns ein Geiſtlicher — ein Wort von Dir und alle Zweifel und Aengſte haben ein Ende!“ Roſa war auf ihren Sitz zurückgeſunken und vergrub ihr Geſicht in den Händen; ſeine Worte, ihre ſeltſame Lage erregten einen wilden Sturm in ihr. Vor wenigen Tagen noch ahnte ſie nichts von einem ſolchen Schritt, wie er jetzt vor ihr lag und heute hatte ſie ſich ſchon ſo tief hineinziehen laſſen, daß ſie kaum noch einen Rückweg ſayh. Wozu den Kampf noch verlängern, ſie hatte nicht mehr Kraft, dieſer Leidenſchaft Dornecks, nachdem ſie ihr einmal Gehör geſchenkt hatte, lange zu wiederſtehen. Ja, ſie wollte die Seine werden, die Welt ſollte ſie um ihr Glück beneiden, und er hatte kein Recht mehr, ſie zu bemitleiden und ihr ſeinen ungebetenen Schutz angedeihen zu laſſen! — Richard von Dorneck gab ſeinem Bruder Auftrag, das Pferd zu hüten, bis er zurückkäme, dann ſprang er in den Schlitten, ergriff die Zügel und fuhr eilends davon. Nach zehn Minuten hielt er vor einem kleinen, halb hinter hohen Bäumen ö verborgenen Hauſe, aus dem ihnen ein matter Lichtſchein entgegen leuchtete. Ohne ſeiner Begleiterin Zeit zum Nachdenken zu laſſen, band er haſtig das Pferd an den nächſten Baumſtamm und führte Roſa durch einen kleinen Garten nach dem Hauſe. „O Gott, was thue ich!“ hauchte ſie, indem ſie, bereits auf der Schwelle, einen Moment zurückwich. Dorneck flüſterte ihr ein Wort der Beruhigung zu, und führte ſie eilends in einen kleinen engen Raum, indem ein älterer Mann mit einer Lampe in der Hand ihrer wartete. f „Schnell, ſchnell, wir haben keine Zeit zu verlieren, Herr Pfarrer,“ rief Dorneck ihm mit beſorgtem Blick auf Roſas erdfahle Züge zu, als der Pfarrer die Lampe auf einen Tiſch ſetzte, nach