März d. J., d. ein Uebungskurs für Inſtallateure, Schloſſer u. A. (in der Einrichtung von elektriſchen Hausleitungen ſowie der Anlage u. Unterſuchung von Blitzableitern) von Montag den 15. März bis Samstag den 20. März d. J. Bei ent⸗ ſprechender Betheiligung wird auch ein Uebungs⸗ kurs für Schreiner (in Einlegearbeiten) und zwar in der Zeit von Montag den 22. Februar bis Samstag den 6. März d. J. ſtattfinden. Au⸗ meldungen zur Theilnahme an den Kurſen ſind durch Vermittelung der Gewerbevereine einzureichen und zwar zum Uebungskurs für Maler bis ſpäteſtens 25. d. Mts., zum Uebungskurs für Schneider bis ſpäteſtens 1. k. Mts., zum Uebungs⸗ kurs für Sattler bis ſpäteſtens 15. k. Mts., zum Uebungskurs für Inſtallateure ꝛc. bis ſpäteſtens 1. März d. Js., und zu dem eventuell abzu⸗ haltenden Uebungskurs für Schreiner bis ſpäteſtens 22. k. Mts. — Wichtige Entſcheidung des Reichs gerichtes. Das Reichsgericht hat dieſer Tage ein Urtheil gefällt, das für alle Vereine wichtig iſt. Es beſtätigte nämlich ein Urtheil des Landgerichts Karlsruhe, welches die Vorſtands⸗ mitglieder eines Vereins wegen unerlaubten Aus⸗ ſpielens mit je 5 Mk. beſtraft hatte. Die An⸗ geklagten hatten ſ. Zt. vom Bezirksamte Baden die Erlaubniß, bei einem Feſte einen Glückshafen für die Mitglieder veranſtalten zu dürfen, erhalten. Es wurden 4000 Looſe zu 10 Pfennig verkauft, jedoch nicht nur an Mitglieder, ſondern auch an zufällig anweſende Gäſte. Hierin iſt alſo nach der nunmehrigen Entſcheidung eine unerlaubte Ausſpielung zu betrachten. Looſe dürfen in ſolchem Falle nicht an Gäſte, auch wenn dieſelben mit Zuſtimmung des Vorſtandes eingeführt ſind, verkauft werden. — Darmſtadt, 25. Jan. Auf dem bei Jagdſchloß Kranichſtein gelegenen Hofgute Kranich⸗ ſtein ſtehen Wohngebäude Scheunen und Ställe in vollen Flammen. 2 Züge der Freiwilligen Feuerwehr ſind dahin abgegangen, ebenſo die Feuerwehren von Arheiligen und Langen. In Folge Waſſermangels ſind die Löſcharbeiten ſehr erſchwert. Die Oberbeamten der hieſigen Polizei haben ſich gleichfalls dahin begeben. — Laurahütte, 25. Jan. Ein ſeit längerer Zeit unter der Erde bei dem Ficinus⸗ ſchacht entſtandener Brand entzündete infolge eines Dammbruches einen zur Grube gehörigen Holz⸗ hängeſchacht, der vollſtändig ausbrannte. Ein ahrſteiger und ein Hauer ſind verbrannt. Weitere en ſind e Das Feuer iſt durch Eindämmung und Zuſchüttung bewältigt worden. In den übrigen Anlagen des Ficinus⸗ achtes beſteht keine Gefahr. 0 28 85 25. Jan. Die „Schleſ. Ztg.“ meldet zu dem Unglück auf dem Ficinusſchacht: Ein ſchweres Grubenunglück hat ſich am Samstag im Ficinusſchacht ereignet. Das Terrain dieſer alten Grube iſt von dem Terrain der Grube Fanny durch dicke Mauerwände getrennt, die je⸗ doch häufig Riſſe bekommen. Am letzten Samstag ſtrömten wieder giftige Gaſe in den Schacht aus. Am Abend gegen 6 Uhr unternahmen, ein Fahr⸗ ſteiger und zwei Häuer, die gefährliche Stelle abzuſuchen. Plötzlich aber ſchlug der Luftzug aus und die Gaſe nahmen die Richtung nach dem Schacht. Ein Häuer vermochte ſich zu retten. Als ſpäter ein anderer Bergmann Hilfe bringen wollte, explodirten die Gaſe, eine rieſige Feuer⸗ garbe ſtieg in die Höhe und der Schacht ſtand in Flammen. Bis Sonntag früh war er aus⸗ gebrannt. An dem Tode der Verunglückten wird nicht gezweifelt. 0 — Teherau, 25. Jan. Eine Depeſche aus Buſchehr meldet, daß unter den Trümmern der infolge des Erdbebens in Kiehm (Tawilah) eingeſtürzten Gebäude 1000 Leichen aufgefunden wurden. — Paris, 23. Jan. Im Hoſpital zu Valognes bei Cherbourg ſind geſtern morgen 4 Frauen tot aufgefunden worden. Sie find durch Einathmen von Kohlengaſe, eines im Keller unter⸗ gebrachten Heizapparates erſtickt. Mehrere andere Pfleglinge ſind gleichfalls lebensgefährlich erkrankt. — Petersburg, 25. Jan. Geſtern brach in einem von kleinen Leuten bewohnten Hauſe in der Apraxingaſſe Feuer aus. Der Treppenraum füllte ſich ſehr ſchnell mit ſtarkem Qualm, ſodaß zwölf Bewohner der oberen Stockwerke nur durch den Rettungsſchlauch vor dem Erſtickungstod be⸗ wahrt werden konnten. Sechs Hausbewohner fanden den Tod. — Ueber fünfzehn Millionen Mark hat der in Regensburg verſtorbene Graf von Dörnberg zu wohlthätigen Zwecken vermacht. Der Hauptteil dieſer Summe iſt für eine Waiſenſtiftung beſtimmt, die den Waiſen des ganzen Deutſchen Reiches zu gute kommen ſoll. Zwei Millionen Mark ſind für die Errichtung eines Krankenhauſes in Regensburg beſtimmt und zwar für Kranke proteſtantiſcher Konfeſſton. Die Errichtung dle Anſtalt iſt jedoch an eine beſtimmte Reihe pon Jahren gebunden, während dies bei der Waſſen, tiftung nicht der Fall iſt. Außer dieſen Be⸗ een ſind noch eine Anzahl Verfügungen bezüglich der Legate für andere Wohlthätigkeiſz, anſtalten getroffen. Das Teſtament umfaßt J Seiten und iſt durch vorgeſehene Epentualſtate und Klauſeln etwas kompliziert nach Form und Inhalt. Von den Verwandten erhalten mur wenige kleine Legate. Der Magiſtrat Regensburgz wird in Folge der Hinterlaſſenſchaft mit Geſuchen aller Art überhäuft. So ſuchte u. A. eine Dame aus Oſtpreußen um ein Darlehen von 2000 M' nach. In Zukunft werden alle diesbezügliche 45 Geſuche mit einer autographierten Zuſchrfft hy antwortet, in welcher den Adreſſaten mitgethell wird, daß der Stadtmagiſtrat mit der betreffenden Hinterlaſſenſchaftsangelegenheit gar nichts thun habe. — mahn ung. Wo bleiben all' die Finken doch, Die Ammern und die Meiſen? Vor wenig Wochen ſah ich noch So munter ſie in Scharen doch Den Futterplatz umkreiſen! Nun kommen ſie ſo ſpärlich, Geſättigt ſind ſie ſchwerlich, Denn immer noch iſt Thal und Höh! Bedeckt mit Schnee. — 93 O könnteſt Du in jeden Spalt, 1 In jedes Ecklein ſchauen, 5 Und wenn Dein Herz nicht ſtumpf und kalt, Die Antwort würde nur zu bald Erfülleu Dich mit Grauen: Da liegen ſie, verloren, Verhungert und erfroren, g Die Kehlchen ſtumm, die Aeuglein tot — O bittre Not“ Und die noch übrig blieben ſind, Wie hängen ſie die Köpfchen! O Menſchenkind, o Menſchenkind Streu' Futter doch geſchwind, geſchwind, Den lieblichen Geſchöpfen! a Bald kehrt der Frühling wieder, Doch ohne Vögleins Lieder Käm' uns doch nur ein halbes Glück Mit ihm zurück! herunter kam, ſtanden die übrigen Damen ſchon zur Abfahrt bereit; die Schlitten waren vor der Thür und Richard beſtimmte eben, wie die Damen wohl am bequemſten placirt würden. Seine Stirn lag in leichten Falten, doch ſofort hellte ſein Blick ſich auf, ſobald er Roſa ſah. „Hier, dieſer gedeckte Schlitten,“ fuhr er jedoch ſcheinbar unbeirrt in ſeinen Anordnungen fort, „reicht doch wohl für alle fünf Damen aus, wir anderen müſſen uns hier in die zwei kleinen theilen. Sie, Bellot und Karſten, fahren dieſen, ich folge mit Bruder Karl in dem anderen.“ „Gut, aber nun wollen wir auch endlich auf⸗ brechen,“ bemerkte Frau von Dorneck mit leichter Ungeduld, „wir hätten ſchon vor einer halben Stunde fortfahren ſollen, es iſt wenig höflich, ſeine Wirthe ſo lange warten zu laſſen.“ Die Damen ſtiegen in den Schlitten, wobei Dorneck ihnen behilflich war, als Sophie von Malten ſich plößlich umwandte und ihr Auge auf Roſa fiel. „Da iſt ja noch Fräulein Waldenau, die Gou⸗ vernante,“ flüſterte ſie Dorneck zu, „wo wird ſie denn einen Platz finden?“ i „Richtig, die hatte ich ja ganz vergeſſen!“ erwiderte Dorneck, wie ſich plötzlich beſinnend. „Wie ſteht's? Können Sie ihr hier bei ſich noch ein wenig Platz machen?“ „O gewiß!“ rief die kleine Franzöſin boshaft, „zwiſchen Fräulein von Malten und mir iſt noch reichlich Platz für ſie.“ „Da ſind Sie liebenswürdiger als ich,“ verſetzte Sophie von Malten in gereiztem Tone ohne Dornecks Liſt zu durchſchauen. „Ich würde ihr gern meinen Platz abtreten und zu Hauſe bleiben, aber zwei Stunden weit eine ſo unbequeme Fahrt machen, das wäre zu viel verlangt!“ „Verzeihen Sie, ich hatte mir das nicht recht überlegt,“ verſetzte Dorneck ſchnell. „Ich werde; eine andere Anordnung treffen. Karl kann Fräulein Roſa fahren und ich werde hinüber zu Ehrenfelds reiten. „Sie find doch ſonſt ſo vorſorglich,“ bemerkte Stephanie muthwillig, ſonderbar, daß Sie Fräulein Waldenau vergeſſen konnten.“ „Warum laſſen Sie nicht Ihren Bruder reiten und fahren ſelbſt mit der Erzieherin?“ ſprach Sophie von Malten in bitterem Tone. „Weil Karl ein ſchlechter Reiter iſt, doch machen Sie ſich darum keine Sorgen, meine Damen. Es wird für Fräulein Roſa geſorgt, und wenn ich ſelbſt deshalb zu Hauſe bleiben ſollte.“ „O nein, das dürfen Sie nicht!“ rief Stephanie, „Sie haben mich zur erſten Quardrille engagirt. Herr Hauptmann Karſten,“ rief Sie dieſem, der ſich eben dem Schlitten näherte, zu „nicht wahr, Sie ſorgen dafür, daß Ihr Freund ſicher kommt und mich nicht im Stiche läßt?“ „Gewiß,“ antwortete dieſer lächelnd und Roſa beobachtete, wie er ſich zu Stephanie niederbeugte, um eine leiſe geflüſterte Frage zu beantworten, wie er ſie zum Abſchied lächelnd grüßte, dem Kutſcher noch eine Weiſung gab und dem Schlitten mit ſinnendem Auge folgte, als derſelbe ſchnell in der Dunkelheit verſchwand. „Es thut mir leid,“ wandte ſich Richard von Dorneck darauf in ruhig höflichem Tone zu Roſa, „daß Sie nun in dem offenen Schlitten fahren müſſen, aber hoffentlich ſind Sie nicht zu leicht gekleidet; die Pelze und Decken werden Sie auch vor Erkältung ſchützen.“ . Er hüllte ſie ſorgfältig in Decken und Pelze ein, reichte Bruder Karl die Zügel, ſchärfte dieſem nochmals ein, ja recht vorſichtig zu fahren und immer den Anderen zu folgen. Als der Schlitten ſich in Bewegung ſetzte, wandte er ſich noch einm zu Karl und flüſterte dieſem leiſe etwas zu. „Du entſinnſt Dich doch genau?“ ſchloß ek, „Ich glaube, ja, entgegnete dieſer, indem k die Zügel anzog und ſchnell den anderen Schlitten folgte, die Ihnen ſchon faſt aus den Augen waren, Es hatte aufgehört zu ſchreien, der Stim hatte ſich gelegt, und der noch halb hinter leichten Wolken verborgene Mond warf einen ſchwacheg Lichtſchein auf die dicht beſchneiten Wege. Eine Weile folgten Roſas Augen ſinnend dent ihnen voran eilenden Schlitten, dann aber ſchloß ſie die Augen und gab ſich ihren trüben Gedanke hin. Plötzlich bei einer ſcharfen Biegung des Wege richtete ſie ſich auf und ſah forſchend um ſich⸗ „Wir ſind wohl auf falſchem Wege?“ fragte ſie Karl. ö „Nein, wir ſind nur von der Chauſſee abgez bogen. „Weshalb?“ „Das weiß ich nicht, Bruder Richard fag mir, hinter dem nächſten Dorfe ſollte ich die erſt Straße, rechts der Sägemühle gegenüber, einſchlagen „Kennen Sie dieſen Weg?“ „Nein.“ „So werden wir uns verirren!“ „O nein, Bruder Richard ſagte mir, ich kü gar nicht falſch fahren, nach ungefähr einer halben Stunde käme ich an einen ſchmalen Heckenweg, 95 ſollte ich mich nur nach dem weiteren Weg erkundigen, oder warten, bis Jemand der Unſrigen uns einholte. Roſa ſagte nichts weiter, aber mit bangen 9 0 fragte ſie ſich; „Was ſoll das heiße he ich blindlings in eine Falle?“ U * 1 . N nl ö unt un um i 1 u de unt gn ud baden