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Die kaiſerloſe Zeit, welche für unſere Vorfahren oft ſo ſchrecklich demüthigend und troſtlos war, ſie iſt für uns vollſtändig vor⸗ über und in der erlauchten Perſon des Kaiſers iſt die Einheit, die Macht und die Unantaſtbar⸗ keit Deutſchlands für alle Welt verkörpert. Als Führer und Verbündeter der deutſchen Bundes⸗ fürſten und ihrer Regierungen bedeutet der Kaiſer aber auch im innigen Bunde mit den verbündeten Fürſten die Feſtigkeit und die ſtetige Entwickelung des deutſchen Reiches und aller ſeiner Einrichtungen und ohne jede Ueberhebung dürfen wir im Beſitze dieſer herrlichen Güter getroſt in die Zukunft blicken, denn noch niemals hat es in der Geſchichte Deutſchlands eine Periode gegeben, wo die Ein⸗ richtungen und Machtmittel in Bezug auf die Freiheit und Unabhängigkeit des Reiches nach außen und die Feſtigkeit und Fortſchrittsbewegungen im Inneren auf gleicher Höhe wie jetzt ſtanden. Einzelne trübe oder flache Erſcheinungen dürfen uns in dieſer Ueberzeugung nicht irre machen, ſondern ſie müſſen für alle ehrlichen Vaterlands⸗ freunde nur immer ein neuer Anſporn ſein, Ver⸗ irrungen im Volksleben zu bekämpfen und die allgemeine Wohlfahrt zu fördern. Und auch eine Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. . 2 Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unter⸗ N haltungsblatt Mark 1.40, frei ins Haus. Für die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, 9 Anzeigen: Die einſpaltige Corpuszeile oder deren Raum 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen Druck und Verlag von Karl Molitor, 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. Ladenburg. Mittwoch, den 27. Januar 1897. noch weitere Würdigung der deutſchen Kaiſermacht und daraus entſpringenden Segnung dürfen wir am Geburtstage des Kaiſers nicht vergeſſen. Die deutſche Kaiſermacht iſt hervorgegangen aus dem Felſen von Erz, aus welchen ſich in den Kämpfen und Umwälzungen der Jahrhunderte die preußiſche Königsmonarchie Dank dem flichteifer ihrer Herrſcher und Dank der Opferfreudigkeit ihrer Staatsbürger bewährt hat, und dieſer Fels von Erz, vom Kaiſer Wilhelm 1. dem ewig unver⸗ geßlichen großen Herrſcher und ſeinen Verbündeten und Rathgebern für ganz Deutſchland vergrößert und verſtärkt, iſt auch das herrliche Palladium ſeines erlauchten Enkels, des Kaiſers Wilhelm II., zu deſſen Geburtstage alle Patrioten herzliche Glück und Segenswünſche darbringen. Politiſches. Paris, 25. Jan. Nach der „Agence Havas“ benachrichtigte der Botſchafter v. Mohrenheim den Miniſter Hanotaux, daß Graf Murawiew auf Befehl des Kaiſers von Kopenhagen nach Paris kommen werde, um dem Präſidenten Faure vorgeſtellt zu werden und in Beziehung zu den franzöſiſchen Miniſtern zu treten. Graf Murawiew wird am Donnerstag früy 8 Uhr in Paris ein⸗ treffen und 48 Stunden daſelbſt weilen. Am Donnerstag Abend findet im Elyſce ein offizielles Eſſen ſtatt. Verſchiedenes. — Edingen, 25. Jan. Von Mitgliedern des evangeliſchen Bundes werden gegenwärtig zwei größere patriotiſche Feſtſpiele, „Germania's Er⸗ wachen“ von M. Detleff und „Aus großer Zeit“ von A. Strauß, einſtudirt, die zur Feier von Kaiſers Geburtstag am Sonntag, den 31. Januar, aufgeführt werden ſollen. Die Vorbereitungen werden ſorgfältigſt getroffen, ſo daß wir auch auswärtigen Freunden den Beſuch angelegentlich empfehlen können. Jedenfalls werden die Auf⸗ führungen mehrmals ſtattfinden. — Neckarau (A. Mannheim), 24. Jan. Nach Schluß der Bürgerausſchuß⸗Sitzung machte Herr Bürgermeiſter Orth die Mittheilung, der Gemeinderath ſei nach Anhörung verſchiedener Sachverſtändiger zu dem Beſchluß gekommen, das der Neuzeit entſprechende elektriſche Licht einzuführen. Die Rheinaugeſellſchaft habe ſich erboten, von ihrer Anlage den Strom abzuleiten und mit 2% bezw. 25 Pfg. pr. Brennſtunde abzugeben. Die Gemeinde zahle 2 /, die Private 254 Pfg. Die Geſellſchaft habe ſich außerdem erboten, die geſammten Einrichtungen ausführen und der Gemeinde während einer Dauer von 30 Jahren jährlich 3000 M. Konzeſſion zu zahlen. Er habe nur in einen Vertrag auf die Dauer von 10 Jahren eingehen wollen, wozu ſich die Geſellſchaft nicht entſchließen konnte, worauf er eine Konzeſ⸗ ſtonsdauer von 15 Jahren vorgeſchlagen habe. Nach Ablauf dieſes Zeitraumes ſtände der Gemeinde das Recht zu, die Anlage ſelbſt zu übernehmen. Das Kollegium erklärt ſich mit Ausnahme von drei Mitgliedern, welche ſich für die Errichtung eines Gaswerks ausſprachen, mit dem vom Gemeinderathe vorgeſchlagenen Projekte einver⸗ ſtanden. — Karlsruhe, 23. Jan. In der Landes⸗ gewerbehalle in Karlsruhe werden in der nächſten Zeit folgende Uebungskurſe für Meiſter abgehalten: a. ein Uebungskurs für Maler in Holz⸗ und Marmormalen von Montag den 1. Februar bis Samstag den 13. Februar d. J., b. ein Uebungs⸗ kurs für Schneider im Zuſchneiden von Montag den 15. Februar bis Samstag den 27. Februar d. J., e. ein Uebungskurs für Sattler (ſpeziell in der Anfertigung von Pferdekummeten) von Montag den 1. März bis Samstag den 30. Durch Kampf zum Glück. Roman von J. Pia. 7 n Wie wenn ſie es dahin nicht kommen ließ, wenn ſie nach Sebendorf zurückkehrte und ſich dem Schutze und der Hilfe ihrer Tante anvertraute? Aber ihr jungfräulicher Stolz bäumte ſich dagegen auf. „Nein, nie, nimmermehr!“ ſtieß ſie heftig hervor und ſah ſtarren Auges in die helllodernden Flammen des Kamins. Leiſes Klopfen an der Thüre ließ ſie heftig zuſammenſchrecken. Der Diener war es mit einem Briefchen. Mit zitternden Händen öffnete ſie daſſelbe; es enthielt nur einen zärtlichen Gruß von Richard von Dorneck mit der Bitte, ihm nur für wenige Minuten ihre Geſellſchaft zu gönnen. Leicht ſeufzend trat ſie an den Kamin, wärmte ihre eiſigkalten Finger und begab ſich in das in halbem Dämmerlicht liegende Schulzimmer. War es nur die im Zimmer herrſchende Kälte, die ſie erheben machte, als der bald dort eintretende junge Offtzier ihre Hände ergriff und ihr abwechſelnd leidenſchaftliche Liebesworte und zärtliche Vorwürfe zuflüſterte, während er ſie neben ſich zu dem Sopha zog? Die Leidenſchaft, die heiße Liebe, die Dorneck für die ſchöne Erzieherin empfand, verlieh ſeinen Worten, ſeinen Vorſtellungen, ſeinen Bitten eine ſolche Wärme, daß Roſa, ohne recht zu wiſſen, was 99 ſie that, mit einem Gefühl halber Verzweiflung endlich ſeinen Liebesſchwüren Gehör gab. Ja, ſie wollte die Seine werden, wollte ihn heirathen, bald, bevor es zu neuen Enttäuſchungen in ihrem viel geprüftem Leben kam. Erſt als die Glocke zu Tiſch läutete, ließ Richard ihre Hand frei und eilends kreuzte ſie den jetzt hell erleuchteten Corridor. In demſelben Augen⸗ blicke kam ihr Stephanie entgegen, die ſie zwar liebenswürdig, aber mit neugierigem Blick anlächelte als ſie an ihr vorüberging, und drei Schritte weiter ſtand ſie Hauptmann Bellot Aug' im Auge gegenüber, dem ſie das Erſtaunen anſah, warum ſie noch nicht in Mittagstoilette war und ſich in ihr Zimmer, anſtatt zu Tiſche begab. Und es durchſchauerte ſie, als ſie an die heitere Tafelrunde dachte, an Stephanie Clerambeau, die jetzt ihren feſten Platz an Karſtens Seite hatte, an Malten und Bellot, die ihr in ihrer höhniſch mißtrauiſchen Weiſe mit einer Höflichkeit begegneten, die beleidigender für Roſa war, als wenn ſie dieſelbe ganz unbeachtet. gelaſſen hätten, an Sophie von Malten mit ihren verhaßten kalten grauſamen Augen. Und vor Allem fürchtete ſie Richards Blick, dem ſie doch jetzt gern hätte begegnen ſollen. Unruhig und erregt ging Roſa mehrmals in ihrem Zimmer auf und ab, aber die hier herrſchende Kühle und Dunkelheit drohten ſie zu erſticken, und nach ihrem Leuchter greifend ging ſie auf den Corridor um ihr Licht d anzuzünden. Vorſichtig ſchaute ſie erſt nach allen Seiten um, ob ſie auch allein ſei, denn es beherrſchte ſte eine unbeſtimmte Angſt, jener ihr verhaßte Mann könne ihr irgend eine Botſchaft ſenden oder vielleicht gar plötzlich in eigener Perſon erſcheinen. Sie näherte ſich der Gasflamme und war eben im Begriff, ihr Licht anzuzünden, als ſie hinter ſich eine Thür ſchließen und leiſe Schritte ſich nähern hörte. Unwillkürlich ſchreckte ſie zuſammen, und das Licht entfiel ihrer Hand. Haſtig wandte ſie ſich um; es war Karſten, der aus ſeinem Zimmer kam. Dunkle Röthe ergoß ſich über ihre Züge, als ſie ſeinem Blick begegnete. Was mochte er wohl von ihrer Erregung denken? — Auch er war offenbar erregt, und ſeine Hand zitterte ein wenig, als er das Licht aufhob und es ihr anzündete. Sie ſah nicht wieder zu ihm auf — hätte ſie es gethan, wer weiß, ob ein Blick in ſeine Augen dem Lauf ihres Lebens nicht eine Wendung gegeben, und ſie vor dem Schickſale gerettet hätte, dem ſie blindlings entgegeneilte. Aber ſchweigend reichte er ihr das Licht und ein paar unverſtändliche Worte des Dankes murmelnd, wandte ſie ſich von ihm ab. An demſelben Abend fand der den Dornecks befreundeten Familie Chrenfelds ein großer Ball ſtatt, zu dem auch Roſa geladen war. Gasflamme Als ſie zur beſtimmten Zeit die Trepper