eee — einige Ei treb rauerti, Tin 4 lun n Preis 5 her 1. 00 F. fit epa 0 ſchfein, — itkoſlt hlen, len, niedthß en- Wiſſens erſt Frau von Malten ihre Tochter Sophie f Tochter des Hauſes ſich mit freudeſtrahlendem Geſicht zu Roſa, aber das Wort erſtarb ihr auf den Schlitten fahren und Schlittſchuhe laufen können!“ 5 haltet doch noch eine Minute Ruhe und laßt mich Für die Redaction verantwortlich: Karl M Arſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. i Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unter a haltungsblatt Mark 1.40, frei ins Haus. Zur Seurtheilung des Getreidemarktes. Da das große ruſſiſche Reich mit ſeinem rieſigen Körnerbau ein bedeutendes Intereſſe an der Geſtaltung des Getreidemarktes hat, ſo läßt das ruſſiſche Finanzminiſterium jedes Jahr durch ein Heer von Agenten die Lage des Getreide⸗ marktes für die ganze Welt feſtſtellen. Dieſer ruſſiſchen Statiſtik entnehmen wir folgende für alle Landwirthe, Getreidehändler und Müller lehrreiche Beobachtungen. Die ruſſiſche Darſtellung iſt beſonders deshalb bemerkenswerth, weil ihre Ermittelungen nachweiſen, daß die ſeit Mitte vorigen Jahres eingetretene große Spannung zwiſchen dem Preiſe des Weizens und dem des Roggens (gegenwärtig iſt die Tonne Weizen um ungefähr 48 Mk. theurer als die Tonne Roggen, während in früheren Jahren nur ein Unterſchied von durchſchnittlich 20 Mk. zu Gunſten des Weizens zu beſtehen pflegte) nicht nur durch die ſtärkere Zunahme des Weizenverbrauchs und die Lahmlegung des für den Roggenhandel in erſter Linie maßgebenden Berliner Börſenhandels, ſondern auch durch die Ergebniſſe der letzten Ernte ge⸗ rechtfertigt wird. Nach der Aufſtellung des ruſſiſchen Finanzminiſteriums bleibt nämlich die 1896er Weizenernte ſämmtlicher Länder im Ganzen um 274 Mill. Pud hinter dem Betrage des Vor⸗ jahres zurück, während umgekehrt die 1896er Roggenernte der Welt den Betrag des Vorjahres um 38 Millionen Pud überſchreitet. Bei der Weizenernte ergiebt ſich der Ausfall von 274 Millionen Pud daraus, daß die Ernte der Aus⸗ fuhrländer um 333 Millionen Pud niedriger, da⸗ gegen die Ernte der Einfuhrländer um 59 Mill. Pud höher ermittelt worden iſt, als die Ernte des Jahres 1895. Von dem Ausfall der Aus⸗ fuhrländer entfallen 69 Mill. Pud auf Rußland. Die Roggenernte iſt in Rußland (um 22 Mill. eee eee. Pud) ſchlechter ausgefallen als im Vorjahre; alle übrigen Staaten, beſonders die weſteuropäiſchen Länder haben dagegen beſſere Ergebniſſe (zuſammen um 60 Mill. Pud) aufzuweiſen. Was das Futtergetreide betrifft, ſo bleibt nach den ruſſiſchen Ermittelungen die Ernte ſämmtlicher Länder an Hafer um 264 und an Gerſte um 43 Mill. Pud hinter dem 1895er Betrage zurück. Auch die Ergebniſſe der Maisernte ſind im Ganzen geringer, obwohl die vereinigten Staaten wieder eine reiche Maisernte eingeheimſt haben. Hinſichtlich der Verſorgung des Weltmarktes mit Weizen und Roggen, bezw. des Verhältniſſes der Leiſtungs⸗ fähigkeit der Ausfuhrländer zu dem Bedarf der Einfuyrländer wird für das ganze Getreidejahr 1896/97 im Vergleich zu den thatſächlichen Er⸗ gebniſſen des Vorjahres folgende Schätzung (in Tauſenden Pud) aufgeſtellt: Weizen Roggen 1895/96 1896/97 1895/6 1896/97 Einfuhrbedarf der Ein⸗ fuhrländer 853883 738175 143924 124123 davon wird bedeckt durch die Ausfuhrländer außer Rußland 651423 511249 es würde alſo durch Rußland zu bedecken 52144 43362 bleiben 202460 226926 91210 80761 dagegen beträge die Exportfähigkeit Ruß⸗ lands 220368 205114 92324 87962 Politiſches. Karlsruhe, 12. Jan. Heute vormittag 10 Uhr wurde der außerordentliche Landtag eröffnet. Der Präſident des Staatsminiſteriums Dr. Nock hielt eine Anſprache, worin er ſagte, daß der Großherzog ihn beauftragt habe, den außer⸗ ordentlichen Landtag in ſeinem Namen zu eröffnen. Er verlaß hierauf die großherzogliche Kabinetts⸗ ordre betreffend die Einberufung des anßerordent⸗ Anzeigen: Die einſpaltige Corpu Raum 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen Druck und Verlag von Karl Molitor, Samſtag, den 16. Jaunar , zeile oder deren 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. , Ladenburg. 1897. — — — lichen Landtags und kam dann auf die Vorlage zu ſprechen, mit der Beratung der Landtag ſich zu beſchäftigen haben wird. Die Konverſion erfolgt im Intereſſe der Steuerzahler, es müſſe jedoch darauf Bedacht genommen werden, daß die Inhaber der Staatsſchuldverſchreibungen ſo wenig als möglich geſchädigt werden. Am Schluß ſeiner Rede brachte der Miniſterpräſident ein Hoch auf den Großherzog aus. Karlsruhe, 12. Jan. Der dem Land⸗ tag vorgelegte Geſetzentwurf über die Umwandlung der Aprozentigen Staatsſchuld in eine 3 / prozentige wurde nach einer kurzen Begründung der Vorlage ſeitens des Finanzminiſters Dr. Buchenberger der neugewählten Budgetkommiſſion überwieſen. Die Beratung des Geſetzes im Plenum erfolgt am Freitag. — In der erſten Kammer betonte der Präſident, Prinz Wilhelm, der Großherzog ſei von der ſchweren Erkrankung genefen und wieder in den Vollbeſitz ſeiner Arbeitskräfte gelangt. Fürſt Max zu Fürſtunberg nahm der Sitzung teil. Karlsruhe, 13. Jan. (Konverſion der Staatsſchuld.) Die von der zweiten Kammer des Landtags eingeſetzte Budgetkommiſſion nahm den Geſetzentwurf betreffend die Umwandlung der Aprozentigen Staatsſchuld in 3 / prozentige ein⸗ ſtimmig an. Ein Antrag, die Unkündbarkeit ſtatt auf zehn nur auf acht Jahre feſtzuſetzen, wurde abgelehnt. 5 Verſchiedenes. — Mannheim, 13. Jan. Der Kaſſirer Kaſtner der Oberrheiniſchen Bank wurde wegen Unterſchlagung von 6800 M. von der Straf⸗ kammer zu 1% Jahr Gefängniß verurtheilt. — Aus der Unterſuchungshaft entlaſſen wurde der in Wieblingen (nicht in Edingen wie gemeldet) unter dem Verdachte, in der Affaire Kirwald der Thäter zu ſein, verhaftete Burſche. Es hat ſich Durch Kampf zum Glück. Roman von J. Pia. 5. 1 52. 23 9 Als ſie in das Haus trat, tönte ihr aus dem Wohnzimmer ein lebhaftes Durcheinander von Stimmen entgegen; und kaum hatte ſie die Thüre geöffnet ſo kamen die drei Kinder voller Wonne auf ſie zugeſprungen. „Er kommt zu Weihnachten! auf vierzehn Tage!“ „Das wird herrlich! In acht Tagen iſt er hier — und bringt noch zwei Kameraden mit!“ „Wenn es nur ſchneit und friert, damit wir „Aber Kinder!“ rief Marie dazwiſchen, „ſo zu Ende leſen. Sorget nur für Unterhaltung und Vergnügen,“ fuhr ſie darauf zu leſen fort, „damit meine zwei Freunde Bellot und Karſten ſich auch amüſiren; ich erkläre mich im Voraus mit all' Euren Plänen, die Ihr für die Zeit unſeres Beſuches bei Euch habt, einverſtanden. Ladet nur auch noch andere Gäſte; Maltens ziehen meines gewiß gern auf einige Zeit zu uns! Voll Ungeduld zählte ich die Tage, bis ich bei Euch bin!“ „Das werden köſtliche Feſttage!“ wandte die Lippen, als ſie in deren geiſterbleiche Züge ſah. „Was iſt Ihnen?“ rief ſie erſchrocken; „fühlen Sie ſich unwohl, oder iſt Ihnen ſonſt irgend etwas zugeſtoßen?“ „Ich habe nur etwas Kopfweh,“ verſetzte Roſa mit matter Stimme und zog ſich, ſo bald ſie konnte, in ihr Zimmer zurück. 9. Es war Weihnachtsabend. 1 0 Draußen ſah alles kalt und unfreundlich aus; um ſo traulicher war es drinnen im Dorneck'ſchen Hauſe, wo man in froher Erregung der Ankunft des jungen Offiziers und ſeiner beiden Freunde entgegenſah. Nur Roſa ſaß in ſich gekehrt und einſam in ihrem Zimmer. In der Hand hielt ſie einen noch verſchloſſenen Brief aus Sebendorf. Woher mochten Sie dort ihre Adreſſe erfahren haben? Finſter runzelte ſie die Stirn, als ſich bei dieſer ſtummen Frage wieder jener verhaßte Unbekannte ihrer Er⸗ innerung aufdrängte. Er und kein Anderer hatte wohl den Verwandten in Sebendorf ihren Aufenthalt verrathen. Wußte Roſa auch, in welchen Bezieh⸗ ungen der räthſelhafte Unbekannte zu ihren Seben⸗ dorfer Verwandten ſtehen, noch welches Intereſſe er an ihr ſelbſt haben konnte, ſo zweifelte ſie doch keine Minute, daß er hier dahinter ſtecke. — Hatte ſie mit ihrem Weggang von Sebendorf nicht ganz mit der Vergangenheit abgeſchloſſen? Endlich erbrach ſie den Brief. Heiße Zornes⸗ röthe ſtieg ihr in die Stirn, während ſie das Schreiben las. „Liebe Roſa,“ ſchrieb ihr die Tante, „es ſind mir in letzter Zeit wenig erfreuliche Gerüchte über Dich zu Ohren gekommen, die mir Dein langes Schweigen vollſtändig erklären. Ich will es dahin⸗ geſtellt ſein laſſen, wie viel von dem Gehörten wahr iſt, jedenfalls aber muß ein junges Mädchen immer darauf bedacht ſein, daß die Welt keine ſchlechte Meinung von ihm bekommt. Kehre zurück zu Deinen Angehörigen, bevor es zu ſpät iſt, bevor dieſelben ſich Deiner ſchämen müſſen. Die Stellung, die Du Dir als Lebensberuf ausgewählt haſt, ſchickt ſich nicht für Dich. Komm' wieder heim, theile Dich mit Röschen in den Schulunterricht, oder behagt Dir das nicht, ſo ſuche Dir irgend eine andere Thätigkeit, aber möglichſt hier in Sebendorf, wo Du unter dem Schutze Deiner Tante ſtehſt, und in Kreiſen verkehrſt, die zu Deiner Lebensſtellung paſſen.“ Roſas Augen flammten, ihre Wangen glühten. Sie riß den Brief in Stücke und warf dieſe in die lodernde Glut, denn derſelbe war ohne jeden Zweifel nur in Folge einer elenden Verleumdung geſchrieben. Dann ſetzte ſie ſich an ihren Schreibtiſch und antwortete ſoſort. Sie befinde ſich als Erzieherin in einem feinen Hauſe, ſie erhalte einen guten Gehalt und werde freundlich und rückſichtsvoll