N ſtzriung ſel olt wer oſſert. — ein abgezn biltee Stolt. 115 offen zy lass n Kling sheim. — hlen, kohlen riquettes iſe . Merkel — Il u, empfehl L. Stenz. C. Iten Inge rat reiſen. ontaige 1. Gohhathtilt . keine Auskunft. Für die Redaction 8 Ladenburg. No. 2. 5 Der Beruf der gevölkerung im Deutſchen Reich im Vergleich mit dem Beruf der Genoſſenſchafter. Das Genoſſenſchaftsweſen hat ſeit einigen Jahren in Deutſchland eine ganz außerordentliche Ausdehnung genommen, und ſteht überall im Vordergrund der wirthſchaftlichen Erörterungen; es kann darüber auch heute kaum mehr ein Zweifel herrſchen, daß die genoſſenſchaftliche Organiſation für Landwirthe und Handwerker von der größten Bedeutung iſt und die Vorausſetzung für die eee der wirthſchaftlichen Lage dieſer Stände ildet. . Von großem Intereſſe iſt es nun zu erfahren, in wie weit das Genoſſenſchaftsweſen in Handwerk und Landwirthſchaft eingedrungen iſt, wie viel Erwerbsthätige Deutſchlands überhaupt an Ge⸗ noſſenſchaften betheiligt ſind. In den „Blättern für Genoſſenſchaftsweſen“ behandelt Dr. Hirſchberg dieſe Frage für die Kreditgenoſſenſchaften und Konſumvereine und ver⸗ gleicht, da eine ähnliche Berechnung bereits für die letzte Berufszählung (1882) von ihm aufge⸗ ſtellt war, die Reſultate für 1882 und für 1895. Es war ſchwierig, das Material dazu zu beſchaffen, da eine vollſtändige Statiſtik nur der Allgemeine Verband der deutſchen Erwerbs⸗ und Wirthſchaftsgenoſſenſchaften herausgiebt, an der ſich von den etwa 8000 im Jahre 1895 be⸗ ſtehenden Kreditgenoſſenſchaften nur 1068 be⸗ theiligten. Die Statiſtik der landwirthſchaftlichen Genoſſenſchafts⸗Verbände giebt auf wichtige Fragen Schätzungsweiſe — allerdings nach recht zuverläſſiger Grundlage und genauer Abwägung der Verhältniſſe von ſachkundiger Seite — iſt angenommen, daß die ca. 8000 Kredit⸗ vereine 1,430,000 Mitglieder haben — gegen 700,000 Mitglieder bei ca. 2500 Kreditvereinen Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unter⸗ haltungsblatt Mark 1.40, frei ins Haus. verantwortlich: Karl Molitor, eee beer eee err ace rent U 1 Janua Alittwoch, den 6. g und Umgegend. 4 Anzeigen: Die einſpaltige Torpuszeile oder deren 5 Raum 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen Druck nd Verlag von Karl Moli or, 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. 20 Ladenburg. im Jahre 1882. Das iſt ein großer Fortſchritt. Es gehören danach bei Vergleichung mit der deutſchen Berufszählung von 1000 Erwerbs⸗ thätigen im Jahre 1895 62 Perſonen Kredit⸗ vereinen an, im Jahre 1882 nur 37. Die 1,430,000 Genoſſenſchafter ſtellen mit ihren An⸗ gehörigen eine Bevölkerung von etwa 3,150,000 Einwohnern dar. Von den 1,430,000 Genoſſenſchaftern ent⸗ fallen etwa 950,000 auf die Schulze⸗Delitzſch'ſchen Kreditgenoſſenſchaften und von dieſen 951,000 Perſonen ſind rund 304,000 Landwirthe. Die Zahl der allen Kreditvereinen angehören⸗ den Landwirthe wird auf 780,000 angenommen, ſo daß unter Vergleichung mit der deutſchen Be⸗ rufszählung von 1000 ſelbſtändigen Landwirthen 300 Mitglieder eines Kreditvereins ſind, im Jahre 1882 wurde die Vetheiligung der Landwirthe an Kreditvereinen auf 359,000 geſchätzt, es waren alſo von 1000 Landwirthen nur 154 Mitglieder bei Kreditvereinen. Man hört heute zuweilen die Behauptung, daß die Handwerker ſich von den Schulze⸗Delitzſch'ſchen Kreditgenoſſenſchaften zurückziehen. Die Berech⸗ nungen von Dr. Hirſchberg zeigen, daß dies nicht der Fall iſt; den Kreditgenoſſenſchaften gehören etwa 271,000 Handwerker und Fabrikanten an, das giebt 131 Genoſſenſchafter auf 1000 Erwerbs⸗ thätige dieſer Gruppe (gegen 74 auf 1000 im Jahre 1882). Aehnlich liegt es bei den anderen Berufsarten. Die weiteſte Verbreitung haben die Kreditgenoſſenſchaften freilich unter den Land⸗ wirthen gefunden. Beachtung verdienen die über die Konſum⸗ vereine aufgeſtellten Berechnungen, beſonders wegen der Betheiligung der Handwerker und Fabrikanten an dieſen Genoſſenſchaften, da die Gegner der Konſumvereine — die Kleinhändler — die Konſum⸗ vereine in einen wirthſchaftlichen Gegenſatz zu den Handwerkern zu bringen ſuchen. Es zeigt ſich nämlich, daß von 1000 Handwerkern und Fabrikanten 30 gegen 21 im Jahre 1882 Mit⸗ glieder der Konſumvereine waren, alſo trotz aller Agitationen gegen die Konſumvereine iſt auch die Betheiligung dieſer Berufsart erheblich gewachſen. Die Mitgliederzahl der beſtehenden 1400 Konſum⸗ vereine iſt auf 500,000 geſchätzt, ſodaß von 1000 Erwerbsthätigen überhaupt 22 Nutzen aus den Konſumvereinen ziehen. 5 Politiſches. Berlin, 4. Jan. Die Neujahrsfeier am deutſchen Kaiſerhofe hat ſich auch diesmal inner⸗ halb des hierbei herkömmlichen Rahmens vollzogen. Sie wurde eingeleitet durch den Empfang der Hofwürdenträger ſeitens des Kaiſerpaares, worauf die Mitglieder des Königshauſes und dann das militäriſche Gefolge den Majeſtäten ihre Glück⸗ wünſche abſtatteten. Hierauf ſchloß ſich Gottes⸗ dienſt in der Schloßkapelle an, worauf die eigent⸗ liche Defilircour vor dem Kaiſerpaare im hiſtoriſchen Weißen Saale folgte. An derſelben nahmen u. A. der Reichskanzler Fürſt Hohenlohe, die Mitglieder des preußiſchen Staatsminiſteriums, die Präſidien des Reichstages und des preußiſchen Landtages Theil, dann reihten ſich die Empfänge der Bot⸗ ſchafter und der kommandirenden Generäle an. Mittags begab ſich der Kaiſer zu Fuß zur Parole⸗ Ausgabe nach dem Zeughauſe, wo er ungefähr eine Stunde verweilte. Im Laufe des Nachmit⸗ tags fuhr der Monarch bei den einzelnen Bot⸗ ſchaftern zur Abſtattung der üblichen Beſuche vor. Bei dieſem Ausfuhr war der Kaiſer von ſeinem Bruder, dem Prinzen Heinrich, begleitet. Weiter fuhr Se. Majeſtät auch beim Reichskanzler Fürſten Hohenlohe, beim kommandirenden General des Gardecorps, General v. Winterfeld und beim Generalſtabschef, General Grafen Schlieffen, vor. Durch Kampf zum Glück. Roman von J. Pia. 2. Es ſank ihr wenig der Muth, als der Kutſcher, der ihm angegebenen Adreſſe folgend, in eine ſchmale Gaſſe einbog und vor einem ärmlichen Hauſe hielt. Roſa wußte nichts von der großen kürzlich ſtattgefundenen Umwandlung in Tante Katharines Verhältniſſe: Dieſelbe, durch treuloſe Freunde um ihr beſcheidenes Vermögen gebracht, mußte noch auf ihre alten Tage kennen lernen, was es heißt mit Armuth und Nahrungsſorgen zu kämpfen. Bei Roſas Eintritt ſaß die Tante Katharine an einem bequemen Armſtuhl, nahe dem Ofen. Sie wandte den Kopf und ſchaute die Eintretende fragend an. „Tantchen, kennſt Du mich nicht mehr?“ fragte dieſe und kniete vor der alten kränklichen Frau nieder. „Das ... das iſt doch nicht meine kleine Mass“ entgegnete dieſe mit halberſtickter Stimme Ul ſchlang ihre Arme zärtlich um ſie. „Willſt Du mich hier behalten, Tantchen? Darf ich bei Dir bleiben und für Dich ſorgen?“ Die alte Frau aber ſchüttelte wehmüthig mit dem Kopfe. . 5 „Du kommſt zu ſpät, mein Kind,“ ſprach ſie traurig; „was willſt Du jetzt hier? Kummer, Noth und Sorgen mit mir theilen? Nein, meine Liebe, das iſt jetzt kein Ort für Dich.“ Aber ſo ſehr die gute Alte wehrte, Roſa beharrte bei ihrem Vorſatz — ſie blieb und fühlte ſich nach wenigen Tagen ſchon völlig heimiſch. Sie ſorgte nach beſten Kräften für die arme Kranke, ſie wollte ſich Schülerinnen ſuchen und Geld verdienen, um jener ihren letzten Lebensabend zu erleichtern — aber das blieb nur ein edler Wunſch. Tante Katharines Kräfte nahmen ſichtlich ab, alsbald ward ſie bettlägerig, und vier Wochen ſpäter, nachdem Roſa zum erſten Mal das Haus beteeten hatte, ſtand ſie einſam trauernd am Sarge der armen Wi N 8 99 Dora, die Tochter des nebenanwohnenden Schuhmachers, ſteckte den Kopf zur Thüre herein, und fragte Roſa, ob ſie noch einen Auftrag für ſie habe. f „Nein,“ antwortete dieſe, „den Brief, den ich Dir heute Morgen gab, haſt Du doch beſorgt?“ „Ja, das heißt, der Herr — wiſſen Sie, jener Herr, welcher Sie neulich auf der Straße anſprach, — der erbot ſich, als ich den Brief eben in den Kaſten ſtecken wollte ihn mitzunehmen — er ginge direkt zur Poſt, meinte er, da käme der Brief heute noch zur Ausgabe.“ 505 „Dies hätteſt Du nicht thun ſollen.“ Weiter ſagte Roſa nichts; aber das eben Gehörte gab ihr zu denken. Wer war dieſer Mann? Was wollte er von ihr? Seit ſie hier in der Stadt wohnte, verfolgte dieſer Menſch ſie auf Schritt und Tritt; neulich hatte er ſogar gewagt, ſie anzureden! Was hatte er mit ihrem Briefe zu ſchaffen? Derſelbe war an ihre Tante in Sebendorf gerichtet, ſie theilte dieſer den Tod der Tante Katharina mit, ohne ihrer Pläne über die eigene Zukunft zu erwähnen. Wie hätte ſie das auch gekonnt? Wußte ſie doch ſelbſt noch nicht, wohin ſie ihre Schritte lenken ſollte. Was in allernächſter Zeit mit ihr werden würde. Seufzend griff ſie nach der Zeitung und ließ ihre Augen mit müdem Blicke über die Geſuche von Gouvernanten, Lehrerinnen und Erzieherinnen gleiten Sie hatte ſich in den letzten Wochen vielfach um eine derartige Stellung bemüht — immer vergebens; ſie wollte einen nochmaligen Verſuch machen — was blieb ihr anders übrig, um den Hunger von ihrer Thüre fernzuhalten, wenn ſie nicht zurückkehren wolle zu ihrer Tante nach Sebendorf, aber lieber Noth und Leid wollte ſie ertragen, nur nicht dorthin zurück. Roſa machte ſich nochmals auf den Weg, um ſich eine Stellung zu ſuchen, anfaugs, wie es ſchien, ſo erfolglos wie bisher. Hier wurde ſie mit leeren Redensarten, dort mit werthloſen Verſprechungen wieder entlaſſen, endlich ſprach ſie noch bei einer Frau von Dorneck vor, die ſie nach langem Hin⸗