Leisten n und giti 0 en haſserkurdt iltnniit, Fifa zum lt when din unt ue um ulm u. f e 45 5 zu den lü fl. J Nah 4 Hill mul ehm 1 10 0 äꝓꝑ: Erſcheint jede Ladenburg. P ²˙¹.¹A ²˙¹ wu urger Anzeiger für Ladenbur n Dienstag und Freitag Abend. vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unter⸗ haltungsblatt Mark 1.40, frei ins Haus. Foür die Redaction verantwortlich: Karl Molitor, 8 Umgegend. . Anzeigen: Die einſpaltige Corpuszeile oder deren 25 Naum 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen Druck und Verlag von Karl Molitor, 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. Ladenburg. muede re No. 97. 5 wan Zur Aenderung der Gemeindeordnung. Das Geſetz vom 11. Juli l. J. über die Aenderung der Gemeindeordnung, welches am 1. Jan. 1897 in Wirkſamkeit tritt, bringt den ſtaats⸗ bürgerlichen Einwohnern nicht nur eine ſehr bedeutſame Erweiterung ihrer Wahlrechte, indem es denſelben in den Gemeinden bis zu 1000 Ein⸗ wohnern gleich den Bürgern das direkte Wahlrecht für die Stellen des Bürgermeiſters und Gemeinde⸗ raths einräumt, ſondern es verſchafft ihnen auch — während ſie in den Gemeinden von 500 und mehr Einwohnern in der Wahl des Bürgeraus⸗ ſchuſſes und zufolge ihrer Wählbarkeit zu den Gemeindeämtern an der Verwaltung theilnehmen — in den kleineren Gemeinden die Mitgliedſchaft und das Stimmrecht in der Gemeindeverſammlung. Nach beiden Richtungen erſcheint es noth⸗ wendig, den Beſtand der Wahl⸗ und Stimm⸗ berechtigten in jeder Gemeinde feſtzuſtellen, da ja einerſeits nur Diejenigen zur Theilnahme an den Gemeindewahlen zugelaſſen werden dürfen, welche in die jeweils anzulegende Wählerliſte aufgenommen find, und weil anderſeits der Berechnung der zur giltigen Faſſung eines Gemeindebeſchluſſes er⸗ forderlichen Zahl von Erſchienenen und der für die Bürgermeiſterwahl nöthigen Stimmenzahl die Geſammtzahl der Stimm⸗ bezw. Wahlberechtigten zu Grunde zu legen iſt. Zum Zwecke dieſer Feſtſtellung hat die nun⸗ mehr im Geſetzes⸗ und Verordnungsblatt vom 26. d. Mts. verkündetete Verordnung des Großh. Miniſteriums des Innern vom 11. d. Mts. die Anlegung von Regiſtern der Gemeindebürger und der ſtimmberechtigten Einwohner eingeführt. Hierzu lag, wie die „Karlsruh. Ztg.“ hervorhebt, um ſo mehr Veranlaſſung vor, als die Erfahrung ergeben hat, daß die Aufſtellung der Wählerliſten für die Bürgerausſchußwahlen mangels eines geordneten Mittwoch, den 2. Dezember 1896. ewe — Verfahrens durch Auslaſſung Wahlberechtigter und Aufnahme Nichtwahlberechtigter vielfache Mängel ſeither aufwies. Wegen des Stimmrechts in der Gemeinde⸗ verſammlung muß in den kleineren Gemeinden das Regiſter ſtets auf dem Laufenden erhalten werden; in den größeren Gemeinden genügt, da es ſich hier nur um das Wahlrecht handelt, die Neuaufſtellung, Ergänzung und Berichtigung vor der jeweiligen Fertigung der Wählerliſte, wie auch in dieſer Beziehung dieſen Gemeinden in der Wahl der Regiſterform freiere Hand gelaſſen iſt. Das Regiſter enthält zwei Abtheilungen, näulich A das Bürgerverzeichniß und B das Einwohnerverzeichniß und zwar werden eingetragen in die Abtheilung A diejenigen Gemeindebürger, welche das angeborene Bürgerrecht angetreten, ſowie diejenigen, welche das Bürgerrecht durch Einkauf erworben haben; in die Abtheilung B die ſtimm⸗ bezw. wahlberechtigten Einwohner, einſchließlich der hierzu gehörigen Gemeindebürger, welche das angeborene Bürgerrecht nicht angetreten haben. Die Eintragung erfolgt auf Grund der Kenntniß, welche dem Gemeinderath und dem mit der Regiſterführung betrauten Beamten hinſichtlich der für die Eintragung in Betracht kommenden Thatſachen zukommt und erforderlichen Falls auf Grund weiterer Erhebungen und Feſtſtellungen, wobei insbeſondere die polizeilichen Meldeliſten, die Standesbücher, die Steuerkataſter, die Gemeinde⸗ rechnungen, die Umlagen⸗ und Steuerforderungs⸗ zettel zu Rathe zu ziehen ſind. Dabei dienen als Anhalt für die Führung des Verzeichniſſes A die Eintragungen im Bürgerbuch und für die Führung des Verzeichniſſes B die von den ſtimm⸗ bezw wahlberechtigten Einwohnern periodiſch zu machen⸗ den Anmeldungen. a Die erſte Anlegung der Regiſters erfolgt unmittelbar nach Verkündigung der Verordnung, die am 26. d. Mts. geſchehen iſt. Das Regiſter iſt künftig, und zwar vom Jahre 1898 an, im Januar zu berichtigen und zu ergänzen. Der erſten Anlegung und jährlichen Berichtigung und Ergänzung hat eine Aufforderung zur Anmeldung voranzugehen. Die Aufforderung iſt in der für Bekanntmachung der Einladung zu den Bürger⸗ ausſchußwahlen vorgeſchriebenen Weiſe zu erlaſſen. Dabei ſind die Einwohner insbeſondere darauf aufmerkſam zu machen, daß das Regiſter die Grundlage für die Wählerliſten zu den Gemeinde⸗ wahlen und für die Liſte der bei den Gemeinde⸗ verſammlungen Stimmberechtigten bildet. Außer⸗ dem ſind auch in der Zwiſchenzeit, insbeſondere unmittelbar vor Aufſtellung der Wählerliſten für Gemeindewahlen, von Amtswegen die auf Erwerb, Verluſt und Ruhen des Stimm⸗ und Wahlrechts bezüglichen Eintragungen in das Regiſter zu machen, ſoweit die betreffenden Thatſachen zur Kenntniß der Gemeindebehörde oder des mit der Regiſter⸗ führung betrauten Beamten gelangen. Auf Ver⸗ langen iſt den Betheiligten in den üblichen Ge⸗ ſchäftsſtunden Einſicht in das Regiſter zu geſtatten. Politiſches. Berkin, 28. Nopbr. Ein neuer Sproſſe der königlichen Hauſes Hohenzollern hat das Licht der Welt erblickt, zur hohen Freude aller noch monarchiſch geſinnter Kreiſe des preußiſchen Volkes. Wie der Telegraph ſchon gemeldet, iſt in der Frühe des 27. November die Prinzeſſin Heinrich von Preußen von einem Prinzen entbunden worden, womit dem Prinzen Heinrich von Preußen und ſeiner Gemahlin der zweite Sohn geſchenkt worden iſt. Das frohe Ereigniß vollzog ſich noch während der Anweſenheit des Kaiſers in Kiel, ſo daß der Monarch der Prinzeſſin Heinrich perſönlich ſeine Glückwünſche abſtatten konnte. Nach dem Abſchieds⸗ beſuche im Kieler Schloſſe reiſte der Kaiſer am Stationen der Seligkeit. Novelle von F. Stöckert. 5 18. Fortſetzung. 3 In Koſers Antlitz flammte es bei den letzten Worten auf wie Wetterwolken. „Genußmenſch“ hatte Berner geſagt. Natürlich meinte er ihn damit. Koſer glaubte aller Blicke auf ſich gerichtet zu ſehen, es war aber nur Fräulein Klein, die ihn hohnlächelnd anſah, dieſes Lächeln aber reizte ihn auf's Höchſte. „Eins haben Sie bei Ihrer Darlegung ver⸗ geſſen, Herr Profeſſor!“ wandte ſich Koſer jetzt an Berner.“ „Ueber der Welt und ihrem Treiben ſtehn, nichts an ſich heranreichen laſſen von den Erbärmlich⸗ keiten der Alltagsgetriebe. Das nenne ich das höchſte Glück. Man muß den Staub dieſer Welt, das Gift des Neides und der Bosheit gelaſſen von den Füßen ſchütteln können, wie ich es jetzt thue.“ Koſer erhob ſich. „Komm, Ellinor, gehen wir,“ — mit dieſen Worten wandte er ſich jetzt an ſeine Frau, unſers Bleibens kann hier unmöglich länger ſein, wo man Beleidigung auf Beleidigung auf Deinen Mann zu häufen ſucht!“ Mit einer wahren Herrſchermiene lüftete er ſeinen Hut etwas, und zog dann ſeine beſtürzte junge Frau, die ſich noch von der Geſellſchaft ver⸗ abſchieden wollte, faſt gewaltſam mit ſich fort. Verwundert ſahen Damen und Herren an. „Was war denn das? Was ſollten dieſe wunderbaren Reden bedeuten?“ fragte ganz verblüfft einer der jungen Maler. „Das nennt man Größenwahn, Herr Sturm.“ ſagte Fräulein Klein gelaſſen. „So weit kann Einer kommen, der zu tief hinabtauchte in den Trugquell irdiſchen Glücks, er findet den Weg zu den Höhen, nach welchen wir Kunſtjünger und Jüngerinnen ja alle ſtreben, dann nicht mehr hinauf, zehrt aber in hartnäckiger Eitelkeit noch von ſeinem Größenwahne.“ f „Schön geſagt, Fräulein Klein!“ rief lachend Heinz Keller, der andere junge Künſtler. „In dieſe Höhen reicht der famoſe Herr Koſer nicht hinauf. Ich wittere jetzt auch etwas von dieſer Höhenluft, die Künſtlerbruſt weitet ſich. O, tragt mich höher, immer höher, ihr Schwingen meines Genius. Laſſen ſie uns darauf anſtoßen, daß wir ſie Alle einſt erreichen, dieſe Höhen!“ Fröhlich klangen die Gläſer zuſammen, auch Lichtenow ſtieß heiter mit an, wenn er auch nach ſolchen Kunſthöhen nie geſtrebt, und die Höhen reinen Erdenglücks, die er erreicht hatte, ihm voll⸗ ſtändig genügten. „Mir thut die arme Frau Koſer leid,“ nahm jetzt Lichtenow's kleine Frau das Wort, „einen ſolchen ſeltſamen Mann zu haben, muß ja ſchrecklich ſein.“ ſich die zurückbleibenden „Ja, Kind, dafür iſt Herr Koſer aber ein Genie,“ ſagte Lichtenow lächelnd, „und als ſolches darf er ſich ſchon etwas mehr erlauben als wir gewöhnlichen Sterblichen. Die Frauen beſonders ſind ſolchen Genies gegenüber zum Verzeihen immer ſehr geneigt.“ „Ich gewiß nicht, ob ich in dieſem Falle zum Verzeihen ſo ſehr geneigt ſein würde,“ verſetzte ſeine junge Gattin. „Wäre er mein Herr und Gemahl, ſo würde ich ihm eine ganz gehörige Standrede halten, ich finde es unverzeihlich, auf ſolche ungezogene Weiſe den netten Kreis hier zu verlaſſen.“ „Freuen wir uns doch, daß er gegangen iſt!“ rief Heinz Keller, „nichts iſt ſchrecklicher als derartige Menſchen in einem fröhlichen Kreis. Jedes Wort beziehen ſie auf ſich, da ſie ſich ſtets für den Mittelpunkt anſehen. Hat er denn wirklich jemals etwas geleiſtet?“ wandte er ſich dann fragend an Berner. „Einzelne, wozu ich auch zähle, erwarten einſt wirklich Großes von ihm;“ verſetzte Profeſſor Berner, „er hatte es verſtanden, eigene Bahnen zu wandeln, neue Töne anzuſchlagen, und das will in der Jetztzeit etwas beſagen, wo die Nachahmungsſucht die ſchönſten Blüthen treibt. Leider fehlte ihm bei ſeinen Arbeiten meiſtens die rechte Ausdauer, das gänzliche Verſenken in ſeinem Stoff, und jetzt, wo das Leben in Bezug auf Geld und Genuß ihn in ſeiner ganzen, reichen Fülle umrauſcht, iſt es noch . 85