dieſer Worte, angſtvoll blickte e wirkung zugeſagt. Außerdem haben ihr Erſcheinen die Kirchenchöre aus Hohenſachſen, Käferthal, Ladenburg und Neckarau zugeſagt. Das Programm iſt ſehr reichhaltig. Die Choräle: „Eine feſte Burg“ und „Ich bete an“ werden vom Geſammt⸗ chor etwa 200 Perſonen geſungen. Feſttheilnehmer werden freundlichſt eingeladen. — Heddesheim, 26. Nov. Der 5. Preis im Werthe von Mk. 750 fiel bei der Straßburger Pferdelotterie am 20. d. M. in die Collecte des Herrn J. F. Lang Sohn in Heddesheim. — Heddesheim, 25. November. Der Brandſchaden vom 14. auf 15. ds. Mts beträgt nach amtlicher Feſtſtellung an Gebäuden 17,476 M. und an Fahrniſſen 13,705 Mark. — Schriesheim, 25. Nov. Die Direction der Nebenbahn Mannheim ⸗-Heidelberg-Weinheim läßt von jetzt an wieder Extrazüge von Schries⸗ heim nach Heidelberg gehen, um Bewohnern der Orte Schriesheim, Doſſenheim und Handſchuhsheim Gelegenheit zu geben, das Theater zu beſuchen. Dieſe Züge verkehren nur zwiſchen Schriesheim⸗ Heidelberg. Die Theaterzüge gehen jewels eine halbe Stunde nach Beendigung des Theaters, ſpäteſtens aber um halb 11 Uhr von Heidelberg nach Schriesheim ab und halten an allen Stationen und Zwiſchenſtationen. — Karlsruhe, 24. Novbr. In ver⸗ ſchiedenen Orten des Landes tritt die Diphtheritis ſtark auf. So mußten in Lichtenau die Schulen geſchloſſen werden. In Durlach verlor eine Familie ihre drei Kinder im Alter von 9, 7 / und 6 Jahren. — Reicholzheim, (A. Wertheim), 25. Nov. Als vor 8 Tagen gelegentlich des Kirch⸗ weihfeſtes der 74jährige Unterkäufer Friedlein ſpät Nachts heimkehrte, wurde er von ſeinen Angehörigen mißhandelt, was den etwas An⸗ getrunkenen ſo in Wuth verſetzte, daß er ſein Meſſer zog und blindlings um ſich ſtach, dabei aber unglücklicherweiſe ſeine verheirathete Tochter traf und ſie ſo ſchwer verwundete, daß dieſelbe geſtern den Verletzungen erlag. Der unglückliche Vater wurde verhaftet. — Konſtanz, 23. Nov. Geſtern abend ſtürzte ſich wieder eine elegante Dame von der Rheinbrücke aus in den Rhein. Es iſt dies in kurzer Zeit der zweite derartige Vorfall. Auch dieſe Lebensmüde, ein junges Mädchen aus Berlin, befindet ſich in einer Anſtalt der hieſigen Gegend in Pflege. Es gelang Paſſanten, die Unglücklich, die durch ihre aufgepauſchten Kleider aber über Waſſer gehalten wurde, im Rettungskahn ein⸗ zuholen und noch lebend ans Land zu bringen. wo ſie ſich bald erholte. — Grünſtadt, 24. Nov. Im Roſen⸗ hof ereignete ſich beim Dreſchen mit der Maſchine ein Unglück. Die Frau des Ackerers Ph. Klein wurde von der Transmiſſionsſtange an den Kleidern erfaßt und mehrmals um dieſelbe herumgeſchleudert, bis ihr ſämmtliche Kleidungs⸗ ſtücke vom Leibe geriſſen waren. Die Bedauerns⸗ werthe erlitt ſchwere Verletzungen, ein Arm iſt zweimal gebrochen. Ein Bruder der unglücklichen Frau wollte ihr helfen und trug ebenfalls ſchwerk Verletzungen davon. — Köln, 24. Novbr. Die „Köln. Ztg.“ berichtet aus Aachen: Der jetzige Criminalcommiſſär ein ehemaliger Offizier, betrat geſtern Abends, offenbar angetrunken, eine hieſige Wirthſchaft und mißhandelte die Gäſte, während er ſagte: „Ich bin Brüſewitz der Zweite; wer mich oder mein Monocle beleidigt, den ſchieße ich nieder!“ Dem Kellner, der ihn entfernen ſollte, zerſchnitt er die Oberlippe und verſetzte ihm Fußtritte. — Mainz, 25. Novbr. Heute ereignete ſich im Gartenfeld dahier ein ſchreckliches Unglück. Die Pferde eines Offiziersfuhrwerkes, das von der Gattin eines Huſarenoffiziers gelenkt wurde, ſcheuten plötzlich und raſten in wilder Haſt davon. Ein ſeinem Berufe nachgehender Arbeiter der Lederfabrik, der 71jährige Seebert, wurde von dem Fuhrwerk erfaßt und eine Strecke Wegs mitgeſchleift. Schließlich gerieth er noch unter die Pferde, welche ihm die Schädeldecke zertrüm⸗ merten, ſodaß der Tod auf der Stelle eintrat. — Narbonne, 25. Nov. Von hier wird folgender, bisher wohl beiſpiellos daſtehender Selbſtmordverſuch gemeldet. Ein Bäcker Namens Alphonſe Lacroux hat in Folge eines Streites mit ſeiner Schwiegermutter den gräßlichen Vorſatz gefaßt, ſich in ſeinem Backofen mit dem Brode, das gerade gebacken werden ſollte, zu verbrennen. Ein außerordentlicher Zufall führte in dem Augenblicke, als Lacroux in den Ofen halb hineingeſtiegen war, einen ſeiner Kollegen herbei, der den Verzweifelteu, deſſen Körper bereits mit ſchweren Brandwunden bedeckt war, noch rechtzeitig zurückzuziehen vermochte. Aber Lacroux war in Folge ſeiner Schwiegermutterdrangſale ſo lebens⸗ müde geworden, daß er ſeinen Selbſtmordverſuch 1 erneuerte, während ſein Retter Hilfe herbeiholte. Dieſes Mal wurde der Selbſtmordkandidat indeſſen, da Nachbarn hinzueilten, noch ſchneller aus dem Ofen zurückgezogen, als bei dem erſten Verſuche. Eine ganze Hälfte des Körpers des Unglücklichen iſt mit entſetzlichen Brandwunden bedeckt, ſo daß er in beſorgnißerregendem Zuſtande ins Hoſpital überführt werden mußte. — Moskau, 23. Nov. (Ermordung eines Edelſteinhändlers). Der Kaufmann Mamed Andaff⸗ Seid Kaſim wurde in ſeiner Wohnung auf der Sretanka erdroſſelt aufgefunden. Der Ermordete war Händler mit Edelſteinen, Gold⸗ und Silber⸗ ſachen. Sämtliche Wertgegenſtände waren geraubt, Von den Mördern fehlt bis jetzt jede Spur. 1 J 7 2 Heller'ſche Spielwerke. Mit den Heller'ſchen Spielwerken wird die Muſik in die ganze Welt getragen, auf daß ſie überall die Freude der Glücklichen erhöhe, die Unglücklichen tröſte und allen Fernweilenden durch ihre Melodien herzbewegende Grüße aus der Heimat ſende. In Hotels, Reſtgu⸗ rationen u. ſ. w. erſetzen ſie ein Orcheſter und erweiſen ſich als beſtes Zugmittel; für obige empfehlen ſich noch beſonders die automatiſchen Werke, bie beim Einwerfen eines Geldſtückes ſpielen, wodurch die Ausgabe in kurzer Zeit gedeckt wird. Die Repertoirs ſind mit großem Verſtändnis zuſammengeſtellt und enthalten die beliebteſten Melodien auf dem Gebiete der Opern⸗, Operetten⸗ und Tanzmuſik, die Lieder und Choräle. Thatſache iſt ferner, daß der Fabrikant auf allen Ausſtellungen mit erſten Preiſen ausgezeichnet, Lieferant aller europäiſchen Höfe iſt und ihm jährlich Tauſende von Anerkennungsſchreiben zugehen. Die Heller'ſchen Spielwerke ſind ihrer Vor⸗ züglichkeit wegen als paſſendſtes Geſchenk zu Weihnachten, Geburts⸗ und Namenstagen, außerdem für Seel ſor ger, Lehrer und Kranke, wie überhaupt jedermann, der noch kein ſolches beſitzt, aufs wärmſte zu empfehlen. Man wende ſich direkt nach Bern, ſelbſt bei kleinen Aufträgen, da die Fabrik keine Nieder⸗ lagen hat. Reparaturen, auch ſolche von fremden Werken, werden aufs beſte beſorgt. Auf Wunſch werden Teilzahlungen bewilligt und illuſtrierte Preisliſten franko zugeſandt. zu dürfen, was ihr ohne Widerrede geſtattet wurde, da ſie faſt allen als kluge Sachkennerin auf dieſem Gebiete bekannt war. Die Herren ließen Wein bringen und die gedeckte Tafel ließ bald nichts mehr zu wünſchen übrig. Der Ton der Unterhaltung war der denkbar heiterſte, daß aber die Augen eines der Anweſenden, nämlich diejenigen Koſers, wie im Fieber glühten, ſchien man in der allgemeinen Fröhlichkeit nicht zu bemerken. Nur Ellinor beobachtete ihren Gatten mit geheimer Angſt, wie er immer erregter wurde, wie er ein Glas Wein nach dem andern hinunter ſtürzte, und ſich in einer ſo hochmüthigen Weiſe an der Unterhaltung betheiligte, die, wäre nicht Alles in ſo heiterer Stimmung geweſen, faſt beleidigend hätte wirken müſſen. Fräulein Klein war von den übrigen Tiſchgäſten die erſte, die, nachdem ſie ihren Appetit geſtillt, das aufgeregte Weſen Koſers bemerkte. Ueber den Grund deſſelben war ſie keinen Augenblick im Zweifel, die Thatſache, daß ſie Koſer überflügelt, das war es, das hatte ihm ſeine Stimmung verdorben. Es war für ſie der größte, der beglückendſte Triumph, und da ſie kein Engel war und Koſer ſie früher oft ſpöttiſch behandelt hatte, machte es ihr heute das größte Vergnügen, ihn noch mehr zu reizen. Aber die Art, wie ſie Koſer bekämpfte, blieb doch eine vornehme, wenn auch einige ſcharfe Pfeile von Fräulein Klein's Lippen gegen Koſer flogen. Voll Vegeiſterung begann ſie jetzt von ihrer Kunſt zu ſprechen, welche hohe Befriedigung ſie ihr gewähre, wie ſie ihr Leben ſo ganz ausfülle. 5 „Auch Sie, Herr Koſer, werden ſolche Stunden haben, wo die ganze äußere Welt Ihnen verſinkt vor der Welt ihrer Gedanken,“ wandte ſie ſich direkt Jan Koſer, ihn ſpöttiſch und herausfordernd anſchauend. Ellinor erſchrack, ſie empfand den ganzen Hohn ſie auf ihren M Nan welchen Eindruck die Rede wohl auf ihn gemacht. Dieſer ſah ſehr von oben herab auf die Malerin. „Ihre Kunſt und die meine, welch ein Vergleich,“ ſagte er verächtlich. „Oho!“ rief da einer der beiden Maler, „Sie ſcheinen Ihre Kunſt über die unſere ſtellen zu wollen.“ 5 „Gewiß, das thue ich,“ war die ſtolze Antwort Koſers. „Und aus welchem Grunde,“ frug der Maler ſcharf. Vielleicht deshalb, weil Sie keine Akademie zu beſuchen brauchen, keine anſtrengende Lehr⸗ und Vorbereitungszeit nöthig haben!“ „Herr Koſer iſt Schriftſteller oder treibt er noch eine andere Kunſt?“ fragte da die junge Frau Lichtenow jetzt naiv Fräulein Klein mit gedämpfter Stimme. „Herr Koſer iſt in erſter Linie Lebenskünſtler,“ erwiderte leiſe auch etwas leiſe, aber doch laut genug, daß es jeder am Tiſche hören konnte. „Wie meinen Sie das!“ rief Koſer da plötzlich mit flammenden Blicken. „Nun, haben Sie es denn nicht verſtanden, Herr Koſer, wie ſelten Einer, ſich alle Lebensgenüſſe mühelos zu verſchaffen! Alles, was nur das Leben Angenehmes bietet, ſteht Ihnen zu Gebote, ohne daß Sie irgend Thätigkeit ausüben, auf Gelderwerb ſinnen müßten, das nenne ich Lebenskunſt, wenn ich es auch nicht für das höchſte Lebensglück halte.“ „Und dieſes höchſte Lebensglück, was iſt es?“ fragte da eine Stimme hinter ihr. Verwundert wandten alle nach dem Sprecher um. Es war Profeſſor Berner, der da plötzlich aus dem nahen Gebüſch hervortrat, und nun um die Erlaubniß bat, ſich der Geſellſchaft anſchließen zu dürfen. 1 Wie kommen Sie aber in aller Welt hierher?“ fragte Koſer, welcher dem fatalen Geſpräche über ſeine Leiſtungen raſch eine andere Wendung zu geben bemüht war, „ich glaubte, Sie wären noch in der Schweiz.“ „Ein Telegramm meines Verlegers rief mich zurück, er wünſchte noch einiges mit mir zu beſprechen über mein demnächſt erſcheinendes Werk,“ verſegte Berner. Koſer ſah bei dieſen Worten den Profeſſor Berner ſo grimmig an, als hätte ihn Berner mit dieſer einfachen Erklärung die größte Beleidigung ins Geſicht geſcheudert. Wieder Einer, der etwas erreicht hatte und nun glaubte, hochmüthig auf ihn herabſehen zu dürfen, grollte es unheimlich in Koſers Herzen. Gerade Berner, der hatte ihm heute noch gefehlt, denn der war einer von den wenigen Menſchen, die auf ihn noch Eindruck machten; Berners Wiſſen und ausdauernden Fleiß hatte Koſer ſtets anerkennen müſſen. „Alſo was das höchſte Glück iſt, können wir jetzt klar und deutlich erfahren!“ ſagte Berner lächelnd zu Fräulein Klein, indem er ſich einen Stuhl zu ihr heran zog. „O, das wiſſen Sie ſicher viel beſſer zu erklären wie ich, was man eben damit bezeichnen kann,“ entgegnete die Malerin. a „Nun, nach meiner Meinung iſt dieſer Begriff von dem höchſten Glück ſo verſchieden wie die Menſchen verſchieden ſind. Wir philoſophiſch an⸗ gehauchten Gelehrten ſuchen es im Ergründen dunkler Daſeinsfragen, Sie, die Künſtlerin, erblicken das höchſte Glück in der erfolgreichen Ausübung Ihrer Kunſt, der Gläubige in der Religion und der ober⸗ flächliche Genußmenſch natürlich in ſteter Befriedigung ſeiner ſinnlichen Begierden, oder, wie es Manche vornehm auszudrücken belieben, in ihren nobeln Paſſionen. , 11 roch un Aubdehn 9 b a un Leh 1 ſuultt: u Gloßher Nindbit ih n der! e Ar age Velannh Metburg den! I date Aus U ſalte, Sünmilid 0 Warden bill