ag, den a orm, 5. den ö. di emeinderg, Jartmann. — 7 Sardinn Und ck⸗ Hin marinit ä roch, „Sch . 5 r rühnlich prämirte aufer Ait. n G 80 U. 0 1. Bremer; 1 a f Trg Lee i Herm A. em Mei 11 lr l berſtummen vor dem Zauber der Gegenwart.“ und leidenſchaftlicher zu erwachen,“ ſagte lächelnd ein alter Militär; „lange dürfen wir auf ſolchen Halteſtellen nicht verweilen, ein wunſchloſer Zuſtand wird ſchließlich zu einem unſeligen. den Chorgeſang aus der Braut von Meſſina: haltungsblatt Mark 1.40, Ladenburg. Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unter⸗ 5 frei ins Haus. Für die Redaction verantwortlich: Karl Molitor aum 8 5 Ladenburg. No. 83. Alittwoch, den 14. Oktober 1896. — — — ———— — ee err Anzeigen: Die einſpaltige TCorpuszeile oder deren 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. Druck und Verlag von Karl Molitor, Die Anleihen-Umwandlung. Die ſchon ſo lange ſchwebende Frage einer Herabſetzung der Aprozentigen Reichsanleihen und preußiſchen Staatsanleihen (Conſols) iſt jetzt endlich zur Entſcheidung gelangt. Der jüngſt im Jagdſchloſſe Hubertusſtock unter perſönlichem Vor⸗ ſitze des Kaiſers abgehaltene Kronrath hat ſich, wie nach Mittheilungen von halbamtlicher Berliner Seite außer Zweifel ſteht, in mehrſtündiger Sitzung mit dieſem Convertirungsplan beſchäftigt und ihn ſchließlich dahin gutgeheißen, daß der Zinsfuß der dahin umzuwandelnden Anleihen auf 3 ½ pCt. feſtzuſetzen ſei. Ueber die Art und Weiſe der Durchführung der nunmehr im Princip beſchloſſenen Umwandlungsmaßregeln dürften wohl ebenfalls die endgültigen Entſchließungen von maßgebender Seite baldigſt zu erwarten ſein, ſo daß ſich alſo der Reichstag und der preußiſche Landtag vielleicht ſchon bald nach ihrem im November erfolgenden Wiederzuſammentritt mit den Convertirungs⸗Vor⸗ lagen zu beſchäftigen haben werden. Um welch einſchneidende finanzpolitiſche Action es ſich bei der Umwandlung der aprozentigen Reichs⸗ und preußiſchen Staatsanleihen handelt, geht ſchon daraus hervor, daß dieſelben einen Geſammtbetrag von rund vier Milliarden Mark repräſentiren, wovon allerdings der Löwenantheil mit ungefähr 3500 Millionen Mark auf die preußiſchen Conſols entfällt. Die Zinsherabſetzung dieſer Rieſenſummen wird alſo die Wirkung einer förmlichen finanziellen Umwälzung haben, die zudem noch weitere Kreiſe ziehen wird, da unter dem Einfluß einer ſolchen Operation im Reiche und in Preußen ſich gewiß alle Bundesſtaaten, ſoweit ſie noch 4prozentige Anleihen laufen haben, ferner die Gemeinden, Landſchaften, Actiengeſellſchaften, Finanzinſtitute u. ſ. w. mit aprozentigen Schuldverſchreibungen — — früher oder ſpäter ebenfalls zu einer Zinsherab⸗ ſetzung entſchließen werdeu müſſen. Wenn ſich die Reichsregierung und die preußiſche Regierung trotzdem zu der Anleihen⸗ Umwandlung entſchloſſen haben, ſo müſſen ſie durch gewichtige Erwägungen zu ihrem Schritt bewogen worden ſein, zumal die Converſion neben ihrer finanziellen Seite auch eine nicht zu unter⸗ ſchätzende volkswirthſchaftliche, ſoziale und moraliſche Seite beſitzt. Ein nicht geringer Theil der zur Umwandlung beſtimmten Staatspapiere befindet ſich in den Händen „kleiner Leute“, welche eine Zinsherabſetzung auf 3 / Prozent mehr oder weniger hart empfinden würden, ſie hätten ja alle als Inhaber der zu convertirenden Papiere eine Schmälerung ihres Einkommens aus deren Zinſen um ein Achtel zu gewärtigen. Die Befürchtung iſt nicht von der Hand zu weiſen, daß viele dieſer Geſchädigten aus Unmuth über das Vorgehen des Staates ſich der Umſturzpartei anſchließen und ſomit die Reihen der mit ihrem ſozialen Looſe Unzufriedenen in Deutſchland vermehren helfen würden. Weiter liegt auch die Annahme nahe, daß die kleinen Beſitzer der Schuldverſchreibungen des Reiches und Preußens infolge der Zinsherab⸗ ſetzung ſich des Beſitzes ihrer Papiere entäußern und dafür ausländiſche, vielleicht weniger ſichere aber höhere verzinsliche Werthe erwerben könnten, was auf alle Fälle eine Schädigung des deutſchen Nationalvermögens bedeuten würde. Ferner würden all' die zahlreichen Stiftungen zu gemeinnützigen oder wohlthätigen Zwecken, die Lebensverſicherungs⸗ geſellſchaften, die Krankenkaſſen und die Berufs⸗ genoſſenſchaften, die Sparkaſſen und ſonſtigen Anſtalten, welche ihr Vermögen in 4prozentigen Reichsanleihen oder preußiſchen Conſols angelegt haben, durch die beabſichtigte Zinskürzung eben⸗ falls hart genug betroffen werden. Aber anderſeits kann auch nicht überſehen — — — ——— — —— werden, daß vor Allem das finanzielle Intereſſe des Reiches und Preußens energiſch für die Zins⸗ herabſetzung ihrer Anleihen ſpricht, ſie ergiebt künftig eine jährliche Zinserſparniß von rund 20 Millionen Mark, womit zunächſt endlich die Mittel zur Ausführung der längſt geplanten Er⸗ höhung der Beamtenbeſoldungen flüſſig würden. Ferner entſpräche die Zinskürzung dem noch immer andauerndem Sinken des Zinsfußes auf dem Geldmarkte, und würde ſchließlich einen gewiſſen Ausgleich zu Gunſten der nicht im Beſitz von Rententiteln befindlichen Staatsbürger be⸗ deuten. Nur muß man jedoch lebhaft wünſchen, daß die geſammte Umwandlungsoperation mit möglichſter Milde und Schonung der hiervon berührten Volksintereſſen zur praktiſchen Durch⸗ führung gelange, wie dies Kaiſer Wilhelm ſelber angeregt haben ſoll. Politiſches. Berlin, 12. Okt. Die glänzenden Czaren⸗ tage in Frankreich haben am Freitag mit der großen Parade von etwa 70000 Mann auserleſener franzöſiſcher Truppen vor dem Czarenpaare und dem Präſidenten Faure bei Chalons ihren eff eet⸗ vollen Abſchluß gefunden. Ueber den Verlauf dieſes impoſanten militairiſchen Schauſpiels liegen ebenfalls zahlreiche Meldungen vor; aus ihnen läßt ſich entnehmen, daß die Truppenrevue ohne jeden Zwiſchenfall bei brillanter Haltung der Truppen vor ſich gegangen iſt. Eine ungeheuere Menſchenmenge wohnte der Parade bei und be grüßte das Czarenpaar bei deſſen Ankunft auf dem Paradeplatz mit größter Begeiſterung. Der Czar nahm die Revue über die einzelnen Regi menter zu Pferde ab, die Czarin und der Präſident Faure blieben im Wagen. Sodann beſtiegen die Majeſtäten und Herr Faure die Ehrentribüne, vor welcher die Truppen unter dem Obercommando Stationen der Selig Novelle von F. Stöcker t. f 5 Fortſetzung. 5 8 Blicken Sie doch um ſich, iſt hier nicht eine ſolche Halteſtelle für uns alle? Dieſe herrliche Natur rings um uns herum, alles in Feühlings⸗ ſchöne getaucht, eine Geſellſchaft! fröhlicher Menſchen, die den Staub, die Sorgen des Alltagslebens einmal abgeſchüttelt, dazu das edelſte Getränk, das die Erde hervor bringt. Was wollen Sie mehr!“ Der heiße Blick aus den Augen der Malerin berrieth ihm zur Genüge, nach was für Seligkeiten ſie Verlangen trug. „Schweigt denn bei Ihnen in dieſen Augen⸗ blicken jeder Wunſch?“ fragte ſie jetzt. „Ja, ſie Schweigen alle, alle, ſie müſſen keit „Um dann vielleicht morgen wieder deſto heißer Sie kennen Etwas fürchten und hoffen und ſorgen, Muß der Menſch für den kommenden Morgen Damit er die Schwere des Daſeins ertrage, — ſagt der andere Dichterfürſt,“ fügte Koſer lächelnd hinzu, „es iſt ja aber auch nur von Stationen die Rede, die Schickſalsſtimme, die da mit ehernem Klang hineintönt, in ſolche ſeligen Nirvenazuſtände, das iſt wie der ſchrille Pfiff der Lokomotive, das gellende Läuten, das zur Abfahrt ruft, ſie gebietet uns in ihr zu folgen.“ „Und das raſtloſe Rad der Zeit das iſt die Lokomotive unſerer Lebensbahn,“ ſagte Fräulein Klein ſchwermüthig, war ſie doch auch ſchon in jenen Jahren, wo dieſes Rad ſich viel zu ſchnell dreht. Nirvena, ſo nennen ja wohl die Inder den Zuſtand höchſter Seligkeit, oder wohl ſeliger Ver⸗ geſſenheit,“ ſagte lächelnd Ellinor, die immer noch träumeriſch nach dem Felſen hinüber ſchaute. „Wenn ich mir einmal an irgend einem ſchönen Fleck der Erde eine Villa bauen ſollte, würde ich ſie Nirvena nennen.“ f „Dann ließe ich mir auch einen indiſchen Prieſter kommen, ſo einen echten Brahmanen, der die Villa dann einweiht mit all den myſteribſen Gebräuchen ſolcher heidniſchen Religion,“ ſpottete Fräulein Klein. „Wozu aber ſolchen fremdartigen Namen, gnädiges Fräulein!“ rief ein junger Aſſeſſor. „Villa Ellinor würde ich doch viel ſchöner finden.“ „Nein, Nirvena ſoll ſie heißen!“ „Nirvena ſoll ſie heißen!“ wiederholte Koſer, „ſtoßen wir darauf an, daß alle Seligkeiten des „Alles in der Welt läßt ſich ertragen, f Nur nicht eine Reihe von ſchönen Tagen, 5 Fröhlich klangen die Gläſer zuſammen, die Stimmung wurde immer ausgelaſſener, ſogar Fräulein Klein überwand voll Herioismus ihre ſentimentalen Regungen. Mochte Koſer ſich ein⸗ führen laſſen in dieſe Villa aller irdiſchen Selig⸗ keiten, ſie wollte ihm dann nur wünſchen, daß ſeine geiſtige Schaffenskraft nicht litt, in der Fülle des Wohllebens bedürfen doch viele Talente gerade des harten Kampfes um die Exiſtenz, ſich zu ihrer wahren Größe empor zu ringen. Eine junge, reiche, geiſtloſe Frau war ſchon manchen zum Verderben, zum Hemmniß ſeiner Künſtlerlaufbahn geworden. Jedenfalls war es ganz intereſſant, derartiges zu beachten, vielleicht kam noch ein Tag, wo er ſie beneidete, die ſie unvermeidlich empor geklommen zu den Höhen, während er im Rauſch der guten Tage unbewußt abwärts ſchritt. Mit ſolchen Gedanken ließ ſie ihr Glas mit dem von Koſer zuſammen⸗ klingen, der natürlich nicht ahnte, daß ſie ſchon den Verfall ſeines Talents vorausſehen wollte, wenn er wirklich die reiche Braut heimführte, wo er doch gerade das Gegentheil erwartete, wo er hoffte, ſeinen Flug ungehemmt von der Sorge um das tägliche Brod höher und höher zu nehmen, Solches Sieges⸗ bewußtſein lag in ſeinen leuchtenden Augen, aber als er dem lauernden Blick der Malerin begegnete, überkam ihm ein Unbehagen, von dem er ſich ſelbſt kaum Rechenſchaft zu geben vermochte, als müßte von ihren höhniſchen Lippen jetzt plötzlich der Erdendaſeins ihre Heimſtätte darin aufſchlagen.“ Schickſalsruf ertönen, die ſie Alle hinweg trieb von