ſind die Erfolg verſprechenden Ve ein handliche und brauchbare Spirituslampe herzu⸗ ſtellen, was zugleich einen großen Aufſchwung der heimiſchen Kartoffelproduktion bedeuten würde. So wird vielleicht zum Schluß auch die Standard⸗ Dil⸗Company jener Kraft gleichen, die „ſtets das Böſe will und ſtets das Gute ſchafft.“ Politiſches. Berlin, 18. Aug. Heute mittag empfing der Kaiſer den Grafen Ludwig Apponyi, Hof⸗ marſchall in Ungarn und deſſen älteſten Sohn Grafen Julius Apponyi, welche im Auftrage des Kaiſers von Oeſtreich dem Kaiſer Wilhelm den Säbel Rakoczy's zeigten. Bekanntlich wurde der Säbel vom Zaren Kaiſer Franz Joſeph behufs Ueberweiſung an das ungariſche Nationalmuſeum geſchenkt. Kaiſer Wilhelm hatte ein lebhaftes Intereſſe an der hiſtoriſchen Waffe ausgeſprochen, was Kaiſer Franz Joſeph erfuhr. Berlin, 19. Auguſt. Die „Norddeutſche Allgemeine Zeitung“ hört daß der Kaiſer geſtern das bürgerliche Geſetzbuch vollzogen habe. Hammerfeſt, 20. Aug. Nanſen's Schiff „Fram“ iſt in Skgervö (Amt Tromſö, Norwegen) angekommen. An Bord iſt alles wohl. Chriſtiania, 20. Auguſt. „Aftonpoſt“ meldet aus Skjervoe: Nanſen's Schiff „Fram“ beſuchte am 14. d. Mts. Andree, der noch nicht aufgeſtiegen war. Der „Fram“ iſt heute Vor⸗ mittag 10 Uhr von Skjervoe nach Tromſoe abgegangen. 8 Rom, 18. Auguſt. Der König teilte dem Miniſterpräſidenten Rudini mit, daß heute die Verlobung des Prinzen von Neapel mit der Prinzeſſin Helene von Montenegro in Cettinje veröffentlicht worden ſei und beauftragte den Miniſterpräſidenten, hiervon dem Miniſterrat Mitteilung zu machen. Der Miniſterpräſident teilte ſodann dem Präfekten die Verlobung mit, die glückbringend für die königliche Familie und für Italien ſein werde und ſetzte ihn zugleich von dem Wunſche des Königs in Kenntnis, daß die Stadtverwaltung ſich aller Feſtlichkeiten, die den Stadtſäckel belaſten könnten, enthalten ſolle. Tag der Hochzeit wird ſpäter feſtgeſetzt werden. Der Eheſchließung werden ausſchließlich die wohnen. Cettinje, 18. Aug. Die feierliche Prokla⸗ mierung der Verlobung der Prinzeſſin Helene mit Der Mitglieder der Familien des Brautpaares bei⸗ Kronprinzen von Italien iſt heute mittag erfolgt. Unter der Bevölkerung herrſcht großer Enthuſiasmus. Konſtantinopel, 20. Aug. Meldung des Wiener k. k. Korreſpondenzbureau. — Die Pforte hat den Botſchaftern der Mächte die Mittheilung zugehen laſſen, daß 28 griechiſche Offtziere in Uniform mit drei Gebirgsgeſchützen, 2000 Chaſſepotgewehren und 700,000 Patronen auf Kreta an zwei verſchiedenen Punkten der Inſel gelandet ſeien. Verſchiedenes. — Ladenburg, 21. Aug. Nach Mit⸗ theilung der Direction der Main⸗Neckar⸗Bahn wird zur Erleichterung des Beſuches der z. 3. in Baden⸗Baden ſtattfindenden internationalen Ausſtellung für Hygiene, Volksernährung Armee⸗ verpflegung, Sport pp. in Verbindung mit einer Sonderausſtellung für badiſches Kunſtgewerbe eine Fahrpreisermäßigung in der Weiſe einge räumt, daß die bei den Stationen der Main⸗Neckar⸗ Bahn jeweils am Montag den 24. und 31. Auguſt d. J. gelöſten einfachen Perſonenzugs⸗Fahrkarten nach Baden am gleichen, ſowie noch am nächſt⸗ folgenden Tage auch zur Rückreiſe Gültigkeit erhalten, wenn ſie in der Ausſtellung abgeſtempelt wurden, wobei auch die Benutzung von Schnell⸗ zügen gegen Zulöſung von Schnellzugs⸗Zuſchlag⸗ karten — je für Hin⸗ und Rückfahrt beſonders geſtattet wird. — Ladenburg, 21. Aug. Die Samm⸗ lung des Frauenvereins, zur Herſtellung eines Neubaues für das Ludwig⸗Wilhelm⸗Krankenheim, in Karlsruhe, welcher zu Ehren des 70. Geburts⸗ tages Sr. Kgl. Hoheit des Großherzogs, den Namen Friedrichsbau erhalten ſoll, hat die Summe von 103 Mark 50 Pfennig ergeben. Dieſelbe wurde, auf Weiſung des Vorſtandes des Bad. Frauenvereins hin, an das Bankhaus Ed. Koelle in Karlsruhe abgeſandt. Allen freundlichen Gebern ſagen mir hiermit unſeren beſten Dank. f Der Vorstand des Frauenvereins. L Frankenthal, 20. Aug. Vom 10. — 14. Auguſt wurden dahier ca. 8000 Centner Kartoffeln verladen. Bis Mittwoch betrug der Preis per Doppelcentner 4 M., Mittwoch Mittag ging derſelbe auf 3 Mark 75 Pfennig zurück; die folgenden Tage wieder behaupten. Montag der Preis von 4 Mark konnte ſich jedoch für ging der Preis wieder auf 3 Mark 75 K 1 zurück und blieb bis heute unverändert. Meni — Karlsruhe, 19. Auguſt. Bei . geſtern Abend 5 Uhr 26 Minuten von Mannheim hier eintreffenden Schnellzuge fiel der Heizer Mathias Lachmann aus Offenburg aus bis 15 noch unaufgeklärter Weiſe beim Vorbeifahren 5 der Güterhalle des hieſigen Hauptbahnhofes von der Maſchine, wobei er ſchwere äußere und innere Verletzungen erlitt, die ſeine Aufnahme ing Krankenhaus zur Folge hatten. Der Unglücklich iſt daſelbſt in der letzten Nacht geſtorben; er iſt Familienvater und hat zwei Kinder. — Wieſenthal, (A. Bruchſal), 18. Aug Ein furchtbarer Unglücksfall hält die Gemuüther der hieſigen Einwohnerſchaft ſeit geſtern Abend in höchſter Aufregung. Ein hieſiger Bürger per⸗ gnügte ſich geſtern gegen Abend in ſeinem Garten mit Scheibenſchießen, wozu er Kugeln verwendete. Dabei paſſirte es, daß ein Schuß das am Garten⸗ hag aufgeſteckte Ziel verfehlte und das Geſchoß einem ca. 500 Meter entfernt ſich tummelnden neunjährigen Mädchen den Kopf durchbohrte. Der Tod war augenblicklich eingetreten. — Toulon, 19. Auguſt. Während der Uebung des Geſchwaders in der Nähe von Toulon fielen drei Projektile, die aus den Revolverkanonen des Kreuzers „Vantour“ gegen das von dem Panzerſchiffe „Brennos“ geſchleppte Ziel ab⸗ geſchoſſen waren, auf die Kommandobrücke dez „Brennos“, auf welcher ſich der Admiral Gervais und die Offiziere befanden. Zwei Geſchoſſe ver⸗ urſachten nur Sachſchaden, dagegen wurde durch das dritte ein Unterſteuermann ziemlich ſchwer verletzt. Admiral Gervais ließ ſofort das Feuer einſtellen. N — Bern, 18. Aug. Bei der Beſteigung des Berges Savoleyres (Kanton Waadt) iſt die 28jährige Penſionatslehrerin Weber, während ſie Blumen ſuchte, über eine jähe Felswand geſtürzt; die Leiche war furchtbar zerſchmettert. — London, 18. Auguſt. Nach einer Depeſche aus Nettleſtone auf der Inſel Wight ſtieß des deutſchen Kaiſers Yacht „Meteor“ heute mittag mit der Yacht „Iſolde des Frhrn. p. Zedtwitz zuſammen. Der Maſt der „Jſolde“ wurde fortgeriſſen; Frhr. v. Zedtwitz, durch herunterfallendes Takelwerk ſchwer verletzt, wurde bewußlos nach Ryde gebracht. Er iſt unterwegs geſtorben. „Aber Herr Doktor,“ erwiderte Aennchen tief ekränkt. „ich ſchaue gewiß keinem jungen Mann jemals zu tief in die Augen, und taub und blind bin ich auch nicht, ich habe es längſt gemerkt, wie s um den Aermſten ſteht, und daß die ſchöne räfin ein böſes Spiel mit dem unglücklichen Maler etrieben hat.“ „Still, ſtill, Aennchen, keine Namen nennen!“ nterbrach ſie der Doktor und verabſchiedete ſich ann, ihr aus dem Wagen noch lachend zurufend: Wirſt auch noch an die Allgewalt der Liebe lauben lernen, kleine Spröde, gerade ſolche kalt⸗ zigen, klugen Mädchen werden oft am ärgſten avon gepackt. „Nie! Niemals!“ rief Aennchen und eilte ins Haus. Graf Tannen hatte in höchſter Erregung dieſes eſpräch, ohne daß er es eigentlich beabſichtigt hatte, eitwärts ſtehend belauſcht. Jetzt trat er näher an das Haus heran und blickte durch die weit geöffneten Fenſterſcheiben gerade auf das Krankenbett. Da lag auf dem weißen Kiſſen das blaſſe, bis zur Unkenntlichkeit verfallene Antlitz, faſt bis zur Unkenntlichkeit entſtellt, Herbert Brand; und ſo traurig, ſo erſchütternd dieſer Anblick auch war, dem edeln Grafen Tannen brachte er doch Erlöſung, Befreiung von all ſeinen quälenden Gedanken und Vorſtellungen. Der Krauke ſchien zu ſchlafen und der Mann, der dort neben dem Bette ſaß, hatte wohl die Nacht⸗ wache übernommen. „Da iſt ja Hagen,“ murmelte der Graf betroffen, als er das feingeſchnittene Geſicht des neben Brands Bette ſitzenden Mannes näher in Augenſchein nahm. So waren alſo die Beiden vereint, über deren Lebensweg Iſoldens leichte, gaukelnde Geſtalt geſchwebt, ihnen beiden zum Verderben. Wie wunderbar doch oft das Schickſal waltet! Aus Freundes Mund wird Herbert nun wohl erfahren, wie wenig Iſolde ſeiner Liebe werth geweſen, und dieſer Freund, um deſſen Lippen ſo ein herber weltverachtender Zug ſpielte, wird den Geneſenden auch heilen von aller irrenden Schwärmerei und ihn auf andere, feſtere Bahnen leiten. Aber die mit ſolch idealen Schwung begonnenen Wandgemälde in ſeinem Muſikſaal? Herbert Brand wird ſie ſchwerlich vollenden! Dieſer letzte Gedanke betrübte den kunſtſinnigen Grafen. Aber Brand lebte! Er würde geneſen von ſeiner Krankheit! Dieſer Gedanke überwog doch alle anderen. Mit Freude im Herzen kehrte daher ſofort der Graf heim auf ſein Schloß, denn er hielt es nicht für gut, jetzt dem kranken Maler einen Beſuch zu machen und bei demſelben böſe, ſeine Geſundheit wieder ſchädigende Erinnerungen zu erwecken. 6. Kapitel. Mit Freuden vernahm auch Iſolde die Kunde, daß Brand noch lebe, denn ſo leichtſinnig die ſchöne Comteſſe auch ſonſt in ihrem Herzen auch ſein konnte, ſo hatte ſie doch dieſes Mal ihre frevelhafte Schuld an Brands Unglück erkannt und bitter bereut. Sie athmete deshalb förmlich auf, als ſie des Vaters Bericht hörte. „Er lebt, und Du haſt ihn geſehen, krank, — o dann will ich zu ihm eilen und für ſeine Pflege beſtens ſorgen,“ rief ſie. „An ſeinem Krankenbette ſaß ſein Freund Hagen,“ ſagte Graf Tannen ſehr ernſt, „und da denke ich, wirſt Du gut daran thun, ihre Wege ja nicht wieder zu kreuzen. Jebrigens iſt auch Dein wirſt nun alle Thorheiten meiden, ſchloß der Graf ſtreng. „Ach ja, und dann wollen wir die Hochzeits reiſe antreten, ſie wird hoffendlich recht ſchöͤn werden.“ „Nun, biſt Du Deines Verlobten auch ſchon wieder überdrüſſig?“ fragte der Graf in erregtem Tone. 5 „Aber Papachen, zürne mir nicht, ich muß Dir ein Geſtändniß machen. Herbert Brand war doch ein ganz anderer Mann als Baron Wettern. Brand war ſo lebensfroh, ſo natürlich, ſo unber⸗ dorben, ſo edel, man konnte förmlich ſein Gemüth an ihm erwärmen, während in der Nähe des Baron v. Wettern es mich oft wie Eiſeshauch anweht, Aber allerdings der iſt reich und mir ebenbürtig, und der Maler iſt nur ein armer Beamtenſohn. Es ging doch nicht, daß ich Brand heirathete, es war unmöglich — unſer Stand erfordert Opfer, zumal auch von dem Herzen!“ „Er erfordert aber auch edele, adelige Geſinn⸗ ungen und“ Handlungen, noblesse oblige! Das bedenke, mein Kind. Wer ſo wie Du handelt, der erntet Verachtung,“ ſagte der Graf ärgerlich. Iſolde zuckte zuſammen. Verachtung hatte ſie erweckt. Das war ein hartes Wort. Herbert ſollte ſie verachten! Der Gedanke war ihr unerträglich. Verzweifelt, troſtlos, krank, in ſeinen Fieber⸗ phantaſien ihren Namen rufend, ſo ſich ihn vorzu⸗ ſtellen, das wurde ihr nicht ſchwer, aber ſie ber⸗ achtend, nein, das war nicht denkbar, ſo ſchnell kann ſich die Liebe nicht wandeln, und etwas war doch wohl war an dieſer ſo oft verſpotteten Dichter⸗ liebe, ſie empfand es jetzt an der Leere in ihrem Innern. Was waren all die klugen philoſophiſchen Reden ihres Bräutigams, gegen ſolch ein warm tiefes Empfinden, Hochzeitstag für nächſten Monat feſtgeſetzt und Du 2. „ darth nf in 3 bbb „„ 2 22 Ae