tere Ste; en. n „Aftiellt e 1A. dumm hes lblupiad u K. oldſäule uf im Vert im uchthent in . pl. bep. Eh 1 50 111 et Stid NI e da! Aale los gewan 51 — züchrnkiſt 20 en, Jlihp 14 ale Fg 5 U. lan, 5 5 ien der nien 5 8 3 8 N urger Wo Anzeiger für La Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. 1 Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unter⸗ 15 denburg und Umgegend. Anzeigen: Die einſpaltige Corpuszeile oder deren Raum 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen bla 2 haltungsblatt Mark 1.40, frei ins Haus 0 870 8 8 9 . . 5 . 6 Pfg., Reklamen 20 5 Für die Redaction verantwortlich: Karl Molitor, 7 Druck 1 von e . Ladenburg. N Ladenburg. 3 — — No. 68. Die Petroleum-Verteuerung. Seit einigen Tagen durchſchwirren allerlei, einander freilich ſehr widerſprechende Nachrichten über ein Zuſtandekommen des Petroleum⸗-Welt⸗ monopoles die Luft, die geeignet ſind, nicht nur die ſparſame Hausfrau ſondern auch den ſorgenden pater familias in ſtarke Unruhe zu verſetzen. Liegt jenen Alarmmeldungen auch ein gut Teil Uebertreibung zu Grunde, ſo dürfte es doch an⸗ gezeigt ſein, die Chancen jenes drohenden Monopoles und deſſen etwaige Wirkungen einer Unterſuchung zu unterziehen. In den Vereinigten Staaten von Amerika iſt der Petroleumhandel monopoleſiert und zwar in den Händen von Standart⸗Oil⸗Company, einer Geſellſchaft von einigen unermeßlich reichen Leuten, an deren Spitze John Rockefeller ſteht. Seit 1886 hat die Geſellſchaft ihre Thätigkeit auch auf Europa ausgedehnt. Auf jede mögliche Weiſe wurde der Kampf gegen die Konkurrenz geführt. Man baute Baſſindampfer, die unverpacktes Oel an Bord nehmen konnten und am Beſtimmungshafen einfach leer gepumpt wurden. Das verdrängte den Trans⸗ port in Fäſſern und gab den Inhabern von Pumpſtationen und Tanks ein Uebergewicht über die Konkurrenten. Seit dem Jahre 1890 begann die Geſellſchaft die hauptſächlichſten Einfuhrgeſchäfte in Hamburg, Bremen, Stettin, Rotterdam, Ant⸗ werpen und London in Filialen zu verwandeln, ſo daß der freie Einfuhrhandel ſamt der Schiff⸗ fahrt für Fäſſerpetroleum faſt ganz aufgehoben wurde. Endlich verſtand es die Geſellſchaft, auch das Verſandtgeſchäft nach dem Binnenlande zum größten Teil in ihre Hände zu bringen. In Deutſchland waren es zum Schluß nur noch eine Bremer und eine Mannheimer Firma, die ſich in dieſem verzweifelten Konkurrenzkampfe behaupten konnten und ihr Petroleum von den wenigen un⸗ eee eee Famstag, den 22. Auguſt abhängig gebliebenen amerikaniſchen Produzenten, den Outſiders, bezogen. Einen ungleich mächtigeren Konkurrenten aber beſitzt die amerikaniſche Geſell⸗ ſchaft in der ruſſiſchen Petroleum Produktion. Sämtliche Verſuche, ein Zuſammengehen der beiden Gegner herbeizuführen, ſind bisher infolge der ent⸗ gegengeſetzten Intereſſen glücklicherweiſe geſcheitert. Nach einer Richtung hin iſt jetzt in dieſen Verhältniſſen eine den Petroleum ⸗Konſumenten ungünſtige Wendung eingetreten. Die beiden deutſchen Firmen in Mannheim und Bremen, welche ihren Betrieb kürzlich vereinigten, haben den Kampf gegen die Standard⸗Oil⸗Compagny aufgehoben und beziehen ihr Oel nicht mehr von den Outſiders, ſondern von der Geſellſchaft, von der ſie es billiger erhalten. Doch haben die deutſchen Firmen keineswegs ihre Unabhängigkeit aufgegeben, und es bleibt ihnen nach wie vor die Möglichkeit, ſowie die Monopolgeſellſchaft die Preiſe in die Höhe ſchraubt, wieder zu dem Bezug von den Outſiders zurückzukehren. Dieſe letzteren haben ihre Selbſtändigkeit dem Ring gegenüber bisher aufrecht erhalten, und es hat nicht den Anſchein, als ob ſie zum Nachgeben geneigt wären. Freilich läßt ſich nicht in Abrede ſtellen, daß ihre durch den Verluſt des deutſchen Marktes geſchwächte Stellung nicht mehr ſo widerſtandsfähig iſt als ehedem. Dagegen ſind die Ausſichten für eine Einigung der Standard⸗Oil⸗Compagny mit den ruſſiſchen Produzenten anſcheinend ſchlechter denn je, da in Rußland die ſteigende Produktion zu einer Ausdehnung des Marktes drängt, und man deshalb nicht die mindeſte Luſt hat, ſich den Amerikanern gegenüber die Hände zu binden. Zieht man dieſe ſteigende Produktion in Rußland und beſonders den Aufſchwung der galiziſchen Petro⸗ leum⸗Induſtrie in Betracht, und bedenkt man, daß im Gegenſatz hierzu die amerikaniſche Produktion ſich immer ſchwieriger geſtaltet, ſo wird ohne ene ere — 1896. weiteres klar werden, daß das Petroleum⸗Welt⸗ monopol keineswegs ſo nah gerückt iſt, als dies nach den Alarmmeldungen der letzten Tage den Anſchein hatte. So ſorgſam man die Monopolbeſtrebungen, mit deren Erwägungen ſich die Regierung zur Zeit ernſthaft beſchäftigt, im Auge behalten ſoll, ſo möchten wir doch vor übertriebenen Beſorgniſſen warnen. Das wirtſchaftliche Leben hat ſich heute zu vielſeitig geſtaltet, die heutige Wirtſchaft iſt zu ſehr zur Weltwirtſchaft geworden, als daß irgend welche Faktoren, und ſeien ſie noch ſo mächtig, das wirtſchaftliche Leben der Welt unter ihre Botmäßigkeit bringen könnten. Dieſes enthält in ſich ſelbſt Korrektive, die dafür ſorgen, daß auch die blühendſten Bäume nicht in den Himmel wachſen. Sowie der Preis des Petroleums ſteigt, würde auch der Eifer, neue Petroleumquellen zu entdecken, ſteigen, und immer neue Gegner würden dem Kartell erſtehen. Sind doch gerade jetzt die Bemühungen der Vereinigten Deutſchen Petroleum⸗ werke, in Deutſchland neue Petroleumquellen auf⸗ zufinden, von erfreulichem Erfolg begleitet worden. Wenn aber auch mit der Möglichkeit Deutſch⸗ land jemals durch eigenes Petroleum verſorgen zu können, ſchwerlich gerechnet werden kann, ſo giebt es doch noch andere Mittel genug, Mittel, die ſich von ſelbſt bieten, einem etwa drohenden Petroleummonopol zu begegnen. Dieſe Mittel giebt uns die lebhafte Entwickelung der Beleucht⸗ ungstechnik. Elektriſches Licht und Gasglühlicht befinden ſich auf dem Wege fortwährender Ver⸗ beſſerung; ihre Verbilligung iſt nur noch eine Frage der Zeit, ebenſo wie der Preis des Gaſes ſich noch erheblich reduzieren läßt. Auch der Verwendung des Acetylen zu Beleuchtungszwecken ſcheint eine große Zukunft beſchieden zu ſein. Aber von noch unglaublich größerer Bedeutung Nemeſis. Novelle von F. Stöcker t. 1 (Fortſetzung.) Eine ſchwächliche Werthernatur wäre eben keine Göthenatur, die aus einem Liebesleid ſich zu neuem Schaffen empor zu ringen vermag. Lebt aber etwas von ſolcher Größe in Brands Innern, nun dann wird ſein Genius auch die Flügel wieder entfalten, und iſt dann nur zu beneiden. Das klang Alles klar und überzeugend, aber ſo ganz vermochten des Barons Reden das Schuld⸗ efühl in Iſoldens Herzen nicht 5. flgen 9 Sein verzweifeltes Antlitz, wie ſie ihn zuletzt geſehen, ſtand ihr immerfort vor Augen, Verzweiflung, Ekel natur war der Maler Brand ſicherlich nicht. — 1 2 70 1 J am Leben, konnte ihn in den Tod getrieben haben, 4 und nun lag er vielleicht zerſchmettert in irgend einer dunklen Felſenkluft, oder der Gebirgsfluß trieb ſeinen ſchönen, jugendlichen Körper weiter und weiter, bis er ans Land geſchwemmt wurde, irgendwo, wo ihn Niemand kannte, Niemand von ſeinem Schickſal etwas wußte. Iſolde kam nicht los von ſolchen Bildern, beſonders wenn ihr Weg ſie an den Stätten vorüber führte, wo ſie einſt mit Herbert getändelt und geſcherzt hatte. Als Baron Wettern nach einiger Zeit darauf drang, daß Iſolde den Hochzeitstag feſtſetzen ſollte, war ſie mit Freuden dazu bereit. Dieſer Wechſel ihrer Lebensſtellung mußte ſie doch etwas auf andere Gedanken bringen, und vor Allem die Hochzeits⸗ reiſe, die auf Wetterns Wunſch eine Meerfahrt werden ſollte, an der Küſte von Liſſabon, oder an irgend einer Inſel des mittelländiſchen Meeres gedacht er zu landen und dann noch mit ſeiner jungen Frau eine ſchöne Landreiſe zu machen. „Dieſen Theil Europas kenne ich noch nicht, und ich denke, das Neue in Deiner Geſellſchaft genoſſen, muß doch noch einigen Reiz für mich haben, meinte er lächelnd zu ſeiner Braut. Iſolde ſah verſtohlen zu ihm auf und eine Frage lag in ihren Augen. Sollten dieſe kalten Züge des Barons ſich noch einmal beleben können, ſeine grauen, bleiſchweren Augen je in ſo warmer Begeiſterung aufleuchten, wie einſt die ſchönen blauen Künſtleraugen Herberts? Nein, Sie glaubte es nicht, und das Wenige, was ihr noch geblieben an warmen Fühlen und Denken, das würde ihr an des Barons Seite verloren gehen, mochte ſie nun Spanien oder Italien durchſtreifen, oder auf einer der ſchönen ſüdlichen Inſeln ihre Flitterwochen verleben. 5. Kapitel. Graf Tannen hatte noch einen Aufruf in mehreren Tagesblättern erlaſſen, von dem er hoffte, daß er ihm irgend eine Kunde von Herbert Brand bringen würde, aber vergebens, keine einzige Nachricht lief von dem unglücklichen Maler ein. Da ſtreifte . der Graf ſelbſt in den Bergen herum, überall fragend, forſchend, ob Niemand den Maler, den er genau beſchrieb, geſehen, nirgends aber erfuhr der Graf etwas Beſtimmtes über den Verſchollenen. Da und dort wollte man allerdings einen jungen Maler geſeheu haben, es konnte aber auch ein anderer geweſen ſein. Junge Leute mit blondem lockigem Haar und blauen Augen liefen ja genug hier in den Bergen herum, Künſtler zumal, die machten ja jetzt alle Wege unſicher. Endlich führte den Grafen Tannen ein gütiges Geſchick eines Abends nach einem einſam im Walde gelegenen Forſthaus. Vor der Thür deſſelben hielt ein Gefähet, wie es ihm ſchien, der Wagen eines Arztes. Jetzt wurde die Hausthür des Forſthauſes geöffnet und ein alter Herr, der richtige Typus eines Landarztes trat, begleitet von einem jungen Mädchen, über die Schwelle. „Verzagen Sie nicht, Aennchen!“ rief der alte Herr, ſeine ſonore Stimme nur mühſam dämpfend. „Das Schlimmſte haben wir einmal wieder über⸗ wunden, die gute, geſunde Natur des Kranken hat geſiegt und die friſche Waldluft und Ihre Pflege werden noch das Beſte thun. Eins aber rathe ich Ihnen, Kind! Schauen Sie nicht zu tief in ſeine großen glänzenden Augen, denn dieſer junge Künſtler hat an den Abgründen der Verzweiflung geſtanden, dem hat Gott Amor einen ſeiner kleinen dämoniſchen Streiche geſpielt, davon geſundet das Herz nicht ſo 5 und er könnte ein unberechenbarer Schwärmer ein.“