Verelne folgende Prelſe verlheſlt: 1. Abtheilung Landbeteine unter 40 Sänger: 1. Preis mit Ehren⸗ preis Eintracht Walldorf. 1a Preis Sängerbund Rintheim. 2. Preis Liederkranz Neckargemünd. 2a. Preis Männergeſar gvereſn Kirchheim. 2b. Preis Sängerbund Neckarau. o Liederkranz Grötzingen, d Liedertafel Ziegelhauſen, e Harmonſe Waldhof, k Sängerbund Nußloch, g Frobfinn Fried⸗ richsfeld. 3. Preis Männergeſangverein Zwingenberg. a Eintracht Wieblingen, b Liedertafel Alt⸗Wiesloch, o Sängerbund Mingolsheim, d Konkordia Mingols⸗ beim, e Eintracht Handschuhsheim. 2. Abtheilung: Zandvereine über 40 Sänger. 1. Preis mit Ehren⸗ preis: Sängerbund Dillſtein a. Freund'chaſt Beiertheim, Germanſa Neckarau. 2. Preis: Männer geſangderein Brötzingen. 3. Preis: Liederkranz Reichartshauſen. 3. Abtheilung: Stadtvereine unter 40 Sänger. 1. Preis, Ehrenpreis: Männergeſang⸗ verein Mannheim, a. Conkordia Mannheim, b. Liedertafel Karlsruhe, o. Nähmaſchinenbauer Durlach, d. Sängerkreis Mannheim, e. Frohfinn Mühlburg⸗ Karlsruhe, f. Geſangverein Ladenburg. 2. Preis: Männergeſongverein Durlach, a. Lyra Mannheim, b. Bavarſa Mannheim, o Harmonſe Karlstube, d Liedertafel Ettlingen. 3. Preis: Edelweiß Karls⸗ ruhe, a. Liedertafel Bruchſal b. Liederkranz Wi:sloch, o. Etheiterung Mannheim. 4. Abtheilung: Stadt⸗ vereine über 40 Sänger. 1. Preis mit Ehrenpreis Flora Mannheim, a. Sängerhalle Mannheim; 2. Preis Eintracht Mannheim, a. Erinnerung Pforz⸗ beim; 3. Preis Etholung Mannheim. Als Preisrichter fungirten die Herren Hofkapellmeſſtet Langer⸗Mannbeim, Mufildirektor Scheidt⸗Rarlsruhe und Muflkoirektor Weidt⸗Heidelberg. — Viernheim, 27. Juli. Der Lebensmüde, der ſich vergangenen Freitag Morgens von einem Schnellzug der Main-⸗Neckat⸗Bahn überfahren ließ, iſt der hiefige Maurer J. Faltermann. Er lebte in zerrütteten Famllienverhällnſſſen, gab ſeinen Selbſt⸗ mordsgedanken Abends zuvor in verſchledenen hleſigen Wirthſchaften unverhohlen Ausdruck und begab ſich dann in betrunkenem Zuſtande nach der Statſon Weinheim, um ſein schreckliches Vorhaben auszuführen. Selbſtmordkandidat hinterläßt eine junge Wittwe mit mehreren Kindern. — Wies baden, 26. Jull. Der Zug Nr. os von Frankfurt nach Wiesbaden (10 Uhr 40 Min. Abends ab Frankfurt) enigleiſte geſtern Abend wei Minuten vor der Station Kaſtel infolge Bruchs iner Weichenzunge. Durch die ſelbſtthätige Wirkung der Luftbremſen wurde der Zut alsbald zum Stehen gebracht. Die Lokomotive wurde umgeſtürzt und der Lokomotivführer Hartmann aus Kaſtel, Vater von 5 Kindern getödtet. Der Helzer Rath trug ſchwere Verl zungen davon, welche jedoch anſcheinend nicht lebensgefährlich find. Der Packwagen wurde größtentbe ils zertrümmert, der Packmelſter erlitt eine heichte Quetschung, der Zugſübrer trug einen Arm⸗ bruch davon. Von den Poſſagleren wurde Niemand verl'tzt. 55 Mainz, 27. Jull. Eine Kaſſete mit 2500 Mark Inhalt wurde dem Geflügelhändler B. aus dem Wobnzimmer geſtohlen. Als Thäter wird ein ſeit drel Tagen bei dem Beſtohlenen beſchäftigter Burſche, wacher ſich durch eine auf den Namen Jakob Wetz ll lautende Invaliditätskarte legitimert hatte, bezeichnet. Der muthmaoßliche Dieb bat den Augen ⸗ blick, in dem er allein war, benutzt, um mit der Kaſſette zu verſchwinden. — Konſtanz, 27. Juli. Fund machte die Frau des Flſchers Johann Meßmer hier. Rechtsanwalt Molter Wwe, verſchledene alte Matrazen und Kopſpolſter. Bel O ffnung eines ſolchen Kopf⸗ polſters fand ſie zu ihrer Ueberraſchung Werthpaplere im Betrage von 26.000 Mk. Es waren Stadt⸗ Obl gationen von Konſtanz und Ueberlingen, Salem und Heiligenberg. Die Frau brachte die Popi ere dem! Notar und erfuhr dort, daß dies das Geld ſei, welches von Frau Molter dem hiefigen Armenfonds beimacht, aber ſeſt 5 Togen verg'⸗blich geſucht wurde. Die in dürftigen Verhältniſſen lebende Finderln war der Meinung, eine anſehnliche Blohnung zu erhalten, mußte aber den Beſcheld fürlieb nehmen, daß ſie nur die Koſten der andernfalls zur Auffindung der Popiere nöthig gewordenen Inferate (etwa 50 Mark) bekomme. — Berlin, 27. Juli. Der Schneidergeſelle Ernſt Pieske, der im Oſten der Stadt in der Markusſtraße bei der Wittwe Schmidt in Schlafſtelle wohnte, hat dieſe, deren Tochter Cliſe, das ein⸗ einhalbjährige Töchterchen der leßteren und den ſtebenjährigen Sohn Otto der Wittwe Schmidt, der aus den Beziehungen des Pleske zur Wittwe Schmidt entſproſſen war, mit einem Schlächtermeſſer in ent⸗ ſetzlicher Weiſe beigebracht. den Verletzungen. Auch Pieske ſtarb kurz nach ſeiner Einen ſchönen dorf“ iſt der Titel eines bel Mor tz Schauenburg in Lahr erſchlenenen trefflichen Büchleins, das für dee Dieſelbe erſteigerte aus dem Nachlaß der Frau 0 105 feiern beſtimmt ift. Der Preis in Parthien bezogen Der Knabe Otto erlag — peſt, 28, Jull. In Engers durchbohrt ein 18 jähriges Mädchen ihre eigene Mutter, sowie ſhren Bräutigam mit einer Heugabel. Beide waren ſofort todt. Die Urſache ſoll Eiferſucht ſein. — Warſchau 26. Julfl. Ein grauenvolle Mord wird aus Witebsk gemeldet: In der Orlſchaft Stonlka wurden zwei reiche jädſſche Femſien — im Ganzen 9 Perſonen — ermordert. Die Haute wurden vollſtändig ausgeplünderk und ſodann in Brand geſtckt. Die Mörder, anscheinend Bauern, find geflohen. — Kiew, 26. Juli. In Lalyezl in Porollen kplodirte in einem dort errichteten Spfrſtus⸗ Vage eine Pettoltum⸗Lampe, wodurch das ganze Spiritus, Lager in Brand gerieth. Acht Arbeſter wunden alt verkohlte Leichen aus den Trümmern bervorgezogen, — „Heil unſerm Fürſtenl Ein Lebenz⸗ bild des Großherzogs Friedrich von Baden. Fi gabe zum 9. September 1896. Von A. v. Freh⸗ Schuljugend geſchrieben, zur Vertheilung del Schul, beträgt 15. Pfg. In ganz ausgezeichneter volfz⸗ thümlicher Weiſe verſteht es A. v. Freydorf in dleſem Büchlein, eine lebensvolle Darſtellung nicht nur dig ſegensreichen Wirkens und Schaffens des Großherzogs, ſondern auch ein hübſches Bild der geſammten oz berzoglichen Familie zu entwerfen, das es beſdes wohl verdient, wenn es von jugendlichen Gemüihern jh immer freudig aufgenommen wird. „Heil unſerm Fürſten Helll en Blumenſtrauß zu Badens Jubelfeſte am 9. Seplembe 1896 gewidmet von Fr. Schenck, Pfarrer (Karls, ruhe, Verlag von J. J. Reiff, Pr. 25 Pfg.)“ 0 nennt ſich eine poetiſche Gabe, welche beſtimmt if, in ihrer Art den Badiſchen Jubeltag zu verherrlſchen. Das Schenk'ſche Büchlein, welches in ſeinem Jubel (Der Badner Danklied zum 9. September 1896. — Aus der Jugendzeit. — 1848/49. — 1888. — 1870/0 1. — Zum 25jäbr. R⸗gierungszubilgum 29. April 1877. — Zum 3. Dezember 1881. — Herbes Leid) das Leben des Großherzogs und ſeinet Familie mit tiefinnerlich empfundenen Dlederſznen begleitet kommt damit zugleich dem mehrſach duk⸗ geſprochenen Wunſche nach Schoffung von Feile dichten zur Deklamation in Schule und Verein gung Einlieferung ins Krankenhaus. Die anderen Ver⸗ letzten dürften nach dem Ausſpruche der Aerzte mit dem Leben davonkommen. o zur Hölle gemacht, daß er ſelbſt ſeinem Leben uf graufige Weiſe ein Ende bereitete. Herr Bolton wurde Lord Brunton's und Graf 1 0 Anwalt und ein treuer Freund beider er. Bis zu ſeiner letzten Stunde erinnerte er ſich ebhaft ſeiner erſten Unterredung bei Madame Mad⸗ alne mit der ſchönen Netta Loraine. 0 Ende. Die auſtraliſchen Menſchenfreſſer. Von en Menſchenfreſſern des auſtraliſchen Festlandes melden die neueren wiſſenſchaftlichen Berichte von Lumholtz u. A. folgende Einzelheiten: Menſchenfleich iſt in vielen Theilen des Feſtlandes genoſſen worden, ſcheint aber nicht allgemeine Speiſe zu ſein, wie auf manchen Inſeln. Der Mangel an Wild kann dieſe Liebhaberei nicht erklären, da es daran den Auſtraliern meiſt nicht fehlt, vielmehr ſcheint hier der Haß in erſter Linie als Urſache in Betracht zu kommen, denn es werden ſogar ſöemliche Jagdzüge auf Menſchenfleiſch noch jetzt wenigſtens in Quensland unternommen, die ſich meiſt auf die Reſte ſchon faſt zerflörter Stämme richten, deren einzelne Familien im Schlafe überfallen und getödtet und dann ver⸗ ſpeiſt werden init Ausnahme junger Frauen. Menſchen⸗ fleiſch gilt den Quensland⸗Stämmen als größter Leckerbiſſen, beſonders die Lenden, während Kopf und Eingeweide nicht gegeſſen werden. Das Ver⸗ zehren des Nierenfettes der Feinde ſoll nach ihrer Anficht dem Eſſer die Kraft des Todten geben, woraus ſich auch Aberglauben als Grund der Menſchen⸗ freſſerei ergiebt. An der Moreton⸗Bal ſollen die Todten von ihren eigenen Verwandten veiſpeiſt werden, 55 1 und füdlich des Carpentaria⸗Golfes gilt die Sitte, daß die eines natürlichen Todtes Geſtorbenen von den Weibern verzehrt werden. Auch Miſchlinge, namentlich im jugendlichen Alter, werden getödtet und verſpeiſt, dagegen wird das Fleiſch der Weißen wegen ſtines ſalzigen, den Eingeborenen unange⸗ nehmen Geſchmacks nicht genoſſen, während die von Pflanzenkoſt, Reis und Früchten lebenden Chineſen brſonders ſchmackhafte Leckerbiſſen ſein sollen. Die Sternenjungen. Vor hundert Jahren trleben die Sternenjungen in Berlin ſolche Unweſen, daß die Fremden ſich bei der Pollzei gegen das Umherziehen derſelben in de Straßen von Weih⸗ nachten bis Neujahr und Dreikönigen beſchwerten. Wahrſcheinlich waren dieſe Sternjurgen, die mit goldnen Kronen und flilberbeſetzten Gewänden an⸗ gethan waren, die letzten Ausläufer jener Currende armer Schüler, die für ein geringes Entgeld in den Häuſern die alten Weihnachtskomödien wiederholten. Dieſe Komödien wurden im 16. Jahrhundert in der Mark vielfach in den Kirchen felbſt dargeſtellt, und die Mitſpieler, de ſich die geiſtlichen Geſänge dazu eing übt hatten, wollten noch einen kleinen Erwerb davon haben. Im dreißigjährigen Kriege kam dieſe Sitte in Verfall, wurde aber nachher in elner wenig erfreulichen Art in Stadt und Land wieder auf⸗ genommen. Nach der Beſchreibung eines Reiſenden, der fich 1795 und 1796 in Berlin aufgehalten, zogen 5 oder 6 ausgewachſene Buben umher, die über ihre Kleider ein weißes Hemd gezogen hatten, das mit Figuren gus farbigew, aus Gold- oder Sllberpapier geſchmückt war. Sie trugen phantaſt sch geformte paplerne Mützen, in der Hand einen langen Stock, einen Stern oder eine Pritſche. Einer von ihnen hat Geſicht und Hände mit Ruß geſchwärzt 5 — —ͤ— — — — glücklich entgegen. So wird es ihm ficherlſch nich an Beachtung fehlen. * . und geht als König aus Mobrenland, ein ander mit Buckel und langem Bart ſtellt den Judas dor Die Geſänge, die elne Nachahmung der Alkeren Weihnachtslieder anſtrebten, ſollen wenig etbaulich geweſen ſein, aber immerhin etwas an Münze ein⸗ gebracht haben, das jedesmal ſofort gethellt wurde Hierbei ging es nicht ohne Streſtigkelten ab, de die heiligen drei Koͤnige und ihre Begleſter den dargereichten Getränken zwiichendurch fleißig zufprachen, Auch auf dem Lande in der Umgebung Belſß wurde damals vielfach über die Sternenzungen ode Sternſänger geklagt, die ſich — nach den Zeſtungz, berichten zu urteilen — hier un da an der Haba noch erhalten haben. Der Verkehr auf den Straßen Londons. Es giebt in London, nach ener jangſt erscht Statiftit. zwei Tramwah⸗Geſellſchaften, die fühl 225 263 000 Rriſende befördern. Außer den Trambabnen beſitzt die Haupiſtadt Englands 2130 Omnibuſſe, die von 25 572 Pferden gezogen werde, Die Fahrgeſchwindigleit dieſer Omnibuſſe bett elwa 8 Kilometer in der Stunde, und für 10 f. kann man zwel Kilometer weit fahren. Wie Om⸗ nibuſſe werden welt mehr benützt als die Trams; ſie befördern jährlich 326 000 000 Paſſaglere. Bon dem Verkehr auf den Stroßen Londons kaun mann ſich einen Begriff machen, wenn man erfährt, daß innerhalb einer Stunde 800 Omnibuſſe vor „Mal ſion Houſe“ vorbeifahren. In ſechs Monaken hal eine der Londoner Tramway⸗ und Ommſbus⸗ Geh. ſchaften eine Zahl von Paſſagieren dess dert de neunmal ſo groß iſt als die ganze Bevölkerung Londons. NN — — 7 —— — — — — 18 b — — 7 Tr 4K 28 7 75 1 72 4 + 2 2 72 f