dicht mehr erlebt worden ſel. Der Schaden ſei unberechenbar. Ein Haus ſei ſtark gefährdet, der Verkehr auf der Staatsſtraße unterbrochen. — Eßlingen, 22. Juli. Infolge eines wolckenbruchartigen Regens brachte heute früh halb 4 Uhr der Rinnenbach in Mettingen ſo viel Erde und Weinbergmauerſteine, daß er meterhoch das Bahngeleiſe Aberſchüttete. Der angeſtrengteſten Arbeit der Einwohnerſchaft Mettingens gelang es, das Seleiſe in verhältnismäßig kurzer Zeit wieder fahr⸗ bar zu machen. Auch die Straße zwiſchen hier und Mettingen war bis gegen 8 Uhr geſperrt. Der Neckar iſt ſehr ſtark und bringt eine Menge Holz aller Act. Die Gewitter in vergangener Nacht haben an mehreren Orten Brände verurſacht. In Körgen, hiefigen Oberamts, iſt infolge Blitzſchlag ein Haus abgebrannt. Ebenſo in Ebersbach a. d. Fils und auf dem Siegenhof, eine halbe Stunde von Ploch⸗ ingen. — In Tailfingen find infolge Blitzſchlags drei Häuſer abgebrannt, die Gefahr für den Ort war fehr groß. In Empfingen (O.⸗A. Haigerloch) ſchlug der Blitz in das Wohnhaus des Bürgermeſſters Gaus, welches alsbald in hellen Flammen ſtand. Ehe man ſichs verſah, waren noch zwei weitere nebenanſtehende Wohnhäuſer nebſt zwei Scheuern. darunter die des Hirſchwirths, welche dicht gefüllt waren mit Futtervorräthen, vom Feuer ergriffen. Menſchenleben find glücklicherweiſe nicht zu beklagen. Der Schaden iſt ein enormer. — Friedrichshafen, 22. Juli. Ein etwa 16—17 Jahre altes Mädchen das gute Herrenkleider trug und die Haare kurz geſchnitten hatte, wurde nach ſchwäbiſchen Blättern hier in einer Wirthſchaft betroffen, als es zechende Handwerksburſchen regalirte. Auf dem Nathhaus gab das „Herrchen“, das aus der Schweiz kam, ſeinen richtigen Namen an, worauf die in Ravensburg lebenden Eltern telephoniſch unterrichtet wurden. In einem Packet, das dem Mädchen gehörte, fand man einen geladenen Revolver. Ein Schußmann begleitete es auf den Hafenbahnhof, da es mit dem Zug beimkebren ſollte. Als er den Damm überſchritt, ſtürzte fich das Mädchen über die Hafenmauer in den See. Nach großer Mühe unte es mit Hacken lebend herausgezogen werden. wurde in das Krankenhaus gebracht, wo es von ater und Schweſter abgeholt wurde. — Saarbrücken, 21. Juli. Bei einem Gewitter ſchlug ein Blitzſtrahl in die Schießhalle des alſtadt⸗Burbacher Schützenvereins ein und ſprang . n 7. Die Wahrheit durch eine gänzlich unerwartete Ent⸗ deckung an's Licht zu bringen.“ „Gilbert, Vetter, rette ihn! rette uns Alle!“ rief Maud, indem ſie auf Gilbert zueilte und fich mit dem bittenden Vertrauen eines Kindes an ſeinen Arm hing. „Betuhige Dich, meine liebe Maud,“ ſagte der wahrhaft brüderlicher Zärtlichkeit. Dir weitere Prüfungen erſpart find, Maud, es er⸗ wartet Dich eine große Freude. Gemahl iſt an dem Tod der unglücklichen Gräfin de Fontane ſo unſchuldig, wie Du ſelbſt, Dein edles Vertrauen und Deine Liebe zu ihm werden ihren Lohn finden.“ i „Sprechen Sie, welch' wunderbare Entdeckung hat Ihnen dieſe Ueberzeugung gegeben, und wer iſt dann der Mörder meiner Frau, wenn nicht er?“ fragte Braf Albert in erzwungen ſpöttiſchem Tone. „Ein ſehr einfaches Verfahren, die Verbrecher Brunton mit Ruhe. vollen Mitſchuldigen, das noch durch andere, zweifel⸗ loſere Beweiſe unterſtützt worden iſt. Ich will Sie Ihrer Ungewißheit entheben,“ fuhr er fort. Ver⸗ ſchiedene Umſtände betreffs des Verbrechens, deſſen man den Verlobten meiner Koufine anklagte, erregten derart meinen Verdacht, daß ich beſchloß, der Sache tiefer auf den Grund zu gehen. Ich begab mich nach Neapel, wo ich mit Doctor Leonini, dem berühmten Arzt, den Sie überredeten, Ihnen das giftige Pulver anzuvertrauen, eine Unterredung hatte. Daurauf ſuchte ich den unglücklichen Diener, den Sie in ihre Netze gezogen hatten, und andere Diener denen ihre dortige Wohnung bekannt war, en n 3 W in die nebenan ſtehende Meſtauratlonsballe über. In der Schützenhalle kraf es einen elljahrigen Jungen derart, daß er ſofort bewußt⸗ und bewegurgslos wurde. Der Bl tz ließ an ihm an der linken Rötper⸗ ſelte vom Kopf über den Hals, die Bruſt und über den Leib bis henab an den linken Fuß einen intenftv rolbrelten Streifen zurück. Ja der Reſtauratlonshalle ſchlug der Blitz mitten unter eine Schar Kinder binein, die etwa 10— 13 an der Zahl, um einen Tiſch ſaßen. Sie wurden ſämmtlich von ihren Stühlen herunter und, wer von ihnen ſtand, zu Boden geriſſen, dort einen wirten Knäuel bildend, aus dem lauter Jammer und Wehklagen erſcholl Faſt alle, die einen mehr, die anveten weniger, trugen deutliche Merkmale dis Bletzchlages an ihren Körpern, namentlich an den Beinen, an welchen ſte während der erſten Minuten gelähmt waren; andere waren betäubt. Auch zwei in der Nähe der Kinder fitzende Damen wurden durch die Gewalt des Blitzes von ihren Stühlen geworfen, blieben aber unverſehrt. — Elberfeld, 21. Jull. Ein Zuſammen⸗ floß zweler Wagen der elektrischen Straßenbahn Nord ⸗ Süd ereignete ſich heute Nachmittag gegen 1 / Uhr in der Bachſtraße und hatte neben der Zer⸗ trümmerung beider Wagen die ſchwere Verletzung eines Paſſagiers, des 18 Jahre alten Fräulein Brandt zur Folge. Ueber die Kataſtrophe erfährt die „Ff. 3.“ folgendes Nähere: Als der Wagenführer Chriſt. Proll mit ſeinem Wagen etwa 20 Schritte von der Endſtatlon abgefahren war, bemerkte er, daß die vordere Wagenthür offen ſtand. Er bückte ſich, um die Thür zu ſchließen, wurde hierbei von einem Schwindelanfall betroffen und ſtürzte von dem Wogen ab. Da an dem Wagen der elektriſche Strom eingeſchaltet war, raſte der Wagen auf der abſchüffigen Strecke davon, gerieth nach etwa 5 Minuten in eine Ausweichmaſchine und ſtieß hier mit einem aus entgegengeſetzter Richtung kommenden Wagen zuſammen. Beide Wagen bohrten fich feſt 8 1 erlitt eine ſchwere Kopfperletzung und truß al erhebliche Quetſchungen an den Beinen davon. i — Breslau, 21. Jul. In der Pulper fabrik von Kriewalb iſt ein Pulver Magozin mi 100 Ztr. Pulver in die Luft g flogen. Der dienſt⸗ habende Wachter wurde gelötet. — Luxemburg, 23. Juſi. Ein Gewit⸗ richtete im Moſelthale große Verheerungen an. Zahl reiche Weinberge würden zerſtoͤrt und der größte Theil der Ernte vernichttt. Mehrere Perſonen wurden vom Blitz: getödtet. — Myſlowitz, 21. Juli. An der ſoge⸗ nannten Drei⸗Kaiſer⸗ Eck- erſchoß ein Roſak einen die ruſſiſche Grenze ohne Paß überſchreſtenden öſter⸗ reichiſchen Bauer. Ein darauf hinzueilender Finanz⸗ beamter wurde von dem Kofak angeſchoſſen. — Blankenberghe, 21. Jolt. Geſtern fand hier eine heftige Keſſel⸗Exploſton ſtatt, und zwar in der Brauerei van der Patte. Der ange⸗ richtete Materialſchaden iſt erheblich. — Tetſchen, 23 Juli. Im oberen Eld⸗ thale gingen geſtern furchtbare Gewitter nieder, welche an den Obſtgärten und Getreidefeldern koloſſalen Schaden anrichteten. Schwere Hagel ſielen Stunden lang. Große Flächen wurden von den Schloſſen bedeckt. — Die Einführung der Gas beleuchtung kann in dieſem Jahre ihre Centenarfeier begehen, denn genau vor hundert Jahren, im Juli des Jahres 1796 wurde in Birmingdam von dem Engländer William Murdoch der erſte öffentliche Verſuch mit der Gasbeleuchtung gemacht. Der WV'ranſtalter des⸗ ſelben hat jedoch nur irrthümlich den Ruf erworben, der Erfinder des Leuchtgaſes zu ſein. Derſelbe ſſt vielmehr der deutſche Profeſſor J. J. Becker. Wenn aber Murdoch auch nicht der Erfinder des Gaſes ſſt, ſo hat er doch ganz bedeutend zur Einführung des⸗ ſelben als Beleuchtungsmaterial beigetragen. Indes brachte ſein erſter Verſuch keinerlei Umwälzung in in einander, geriethen aus den Schienen und liefen Theil zetrümmert wurde. Die entſetzliche Gefahr erkennend, war der Führer des aus fünlicher Richtung kommenden Wagens noch rechtzeitig abgesprungen und rettete ſo ſein Leben, das im anderen Falle verloren geweſen ware. Das ſchon oben erwähnte Frl. Brandt, das neben dem Kondukteur auf dem Perron ſtand, hatte weniger Geiſtesgegenwart; es auf; und das Endreſultat davon war der unzweifel⸗ daß Sie nicht Beſſeres thun können, als ſich ergeben junge Mann und tröſtete das bleiche Mädchen mit Danke Gott, daß Dein zukünftiger der Gerechtigkeit zu übe liefern,“ entgegnete Lord „Das Geſtändniß eines reue⸗ trat nur einen Schritt in den Wagen zurück, ſtürzte iafolge des Anpralls mit dem Kopf in die Scheiben, bafte Beweis, daß Sie, der eigene Gemahl, der Mörder find. Schweigen Sie, Elender!“ fubr er ertigt fort, als der Graf Miene machte, die Aklage voll Entcüſtung und Verachtung zurückzuweiſen. „Schweigen Sie! das iſt ihre einzige Hoffnung, Erbarmen zu finden. Vielleicht überlaſſe ich „Sie um dererwillen, deren Glück von Ihrem Verbrechen abhängt, der Strafe Ihrer eigenen quälenden Reue und Gewiſſensbiſſe. Aber ein Wort des Leugnens und der geringſte Verſuch, die zu kränken, deren Frieden Sie geraubt und deren Ruf Sie zerſtört haben — und Ihr Leben iſt Ihnen keine vier Wochen ſicher. Ich habe genügende Beweiſe, Sie ohne Hoffnung auf ein Entkommen an den Galgen zu bringen.“ ö Nach dieſen Worten gab Gilbert dem ohn⸗ mächtigen, aber rachſüchtigen Grafen ein Zeichen, fich zu entfernen. einſchüchtern. „Das iſt eine eigenthümliche Art, einen An⸗ geklagten zu verurtheilen, ohne ihm zu geſtatten, ſich zu rechtfertigen,“ ſprach er bitter. „Da Sie ſo eifrig find, Gerechtigkeit üben zu wollen, ſo verlange ich auch, daß Sie, dieſelbe auf Richard Palmer, den Entflohenen beurlaubten Verbrecher, ausdehnen. Das wenigſtens müſſen Sie zu Ihrer eigenen Sicher⸗ heit thun. Dieſen Lohn fordere ich von Ihnen, ich, deſſen Glück, Reichthum und Ruhm ſo ſchwer durch ſein Verbrechen gelitten hat!“ Mit verächtlichem Lächeln erwiderte Gilbert: „lender! Haben Sſe alle Furcht, olles Scham gefühl verlor 7 Sagt Ihnen nicht Ihr eigenes Herz, über die Straßen bis auf das Trottoir, das zum — Doch Albert de Fontane ließ ſich nicht zu le icht der Induſtrie hervor, ſo daß er ſich erſt im Jahre 1802 zu einem zweiten Verſuche entſchloß, indem er anläßlich des Friedens von Amiens einige Häuſer von Birmingham mittels Leuchtgas uminſerke. Doch auch dieſer Verſuch ſcheint nicht das kechle Ergebnis gehabt zu haben, denn erſt 1807 war die neue Beleuchtung in London allgemein eingefühtt. — Richtige Bezeichnung. Kamerad tragen Verlobungsring? — Ja, bin ſeit geſtern mit der Tochter des reichen Vanklers Gold⸗ fuchs verlobt! — Alſo Rettungsring! 222244 :... und unſerer Barmherz gkeit anheimfallen ? Sehen Sie hier,“ fuhr er fort, und zog ein Schriftſſeck aus der Taſche, „hier iſt Ihrer Majeſtät Begnadſgung für Richard Palmer für ſein letztes Straffahr, das er nicht eingehalten und eine Beſtätigung des Beſſt⸗ thums, das er für ſein Rind erworben hat. Und Ihnen, Albert de Fontane, ſoll der Geldbetrag, um den Sie gekürzt worden find, zurücketſtattet werden, trotz des Verbrechens, das Ihnen das Recht eines derartigen Verlangens aus den Händen Ihrer Opfer genommen hat!“ Netta ſtieß einen lauten Freudenſchrel aus und warf fich ihrem Vater an die Bruſt. f Aber glückliche heiße Thränenn rannen über die Backen des begnadigten Sträfliugs bei der Kunde, daß er wieder frei und feſſellos in der Welt ſtand, und ſein langes Mühen und Arbeiten für ſein geliebtes Kind nicht vergebens geweſen war. Dieſe letzte Mitthellung hatte endlich die wünſchte Wirkung auf den ſchuldigen Albert de Fontane. Gänzlich entlarvt und hiflos ſchlich er ſich ſchweigend davon. Sobald die Thüre ſich hinter ihm geſchloſſen hatte, that Maud einen tiefen Seufzer der Erleichterung. „Gilbert, theuerer, edler Gilbert, wie können wir Dir danken? Womit können wir Dir Deine Dienſte lohnen? fragte ſie erregt. Dieſer lächelte faſt traurig. Schluß folgt. want e nee 0 ahn 5 * 15 alte 1 e alen al Tegen 0 * 5 In Len ö 1 0 1 Haul ee ful unt bade de bebe n Argen 700 ubm niſt 170g l ln 2 e . 15 l Del 4 win geha r. 1 N lep an Stnr NA damm b 1 fui, — * Juſſſ Aung i dez