must, ug. hrral fit 12 M 5 gaßlung geiete i d. En K . Slod: 4 Jung t ſoglech aon zun Babette zun Aaricalt F u, I zelellt u dm. Schintd neut ruft n bal bon einer Million überſchritten haben. Stuben ., Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unterhaltungs⸗ blatt Mk. 1.40 frei ins Haus. 10 ir die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, Ladenburg Anzeigen: die 1⸗ſpaltige Corpus⸗Zelle oder deren Naum 10 Pfg., Lokale Geſchäfte⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Corpuszeile. Neclamen 20 Pfg. Druck und Verlag von Karl Molitor, Jadenburg * 1896. Politiſches. Berlin, 21. Jull. Die „Berliner polltiſchen Nachrichten“ ſchreiben: Auffallen wird in dem kürzlich veröffentlichten Bericht über den Finalabſchluß der Reichsbauptkaſſe für 1895/96 der Hinwis darauf, daß für das Reichsamt des Innern ſich in Folge der Steigerung des Reichszuſchuſſes zur Invallditäts⸗ und Alters verficherung der Arbeiter eine Mehrausgabe über den Etatsanſchlag ergeben hakt. Da dieſe Mehr⸗ ausgabe nach Gegenrechnung nicht unerheblicher Erſparnſſſe noch etwa 900,000 Mk. beträgt, ſo dürfte die Stefgerung des N⸗ichszuſchuſſes die Summe Es iſt das eiſte Mal, daß die im Etat ausgeworfene Summe für den Reichzuſchuß ſich in einer ſolchen Meiſe als unzulänalich erwleſen hat. In den erſten Jabren wurde ſte faſt immer im Etat reichlicher bem ' ſſ n als die Wirklichkeit es erforderte. Das Jahr 1895/96 war dasjenige, in welchem zum erſten Male die Beſtimmungen des Invaliditäts- und Altersver⸗ ſicherungsgeſetzes über die Baarauszahlung der Beiträge an weibliche Verſicherte, die eine Ehe eingehen, ſowie an die Hinterbliebenen verſtorbener Verſicherter praltiſche Geltung erlangten. Mebr noch wird der Umſtand gewirkt haben, daß die Wartezeit für die Invallden⸗ rente während des Jahres 1895 in Wegfall gekommen war und daß in infolge deſſen die Zahl der Invaliden⸗ renten mehr, als mon erwartet, zugenommen bot. London, 23. Juli. Der „Daily News“ wird aus Athen gemeldet: Eine Bande türklſcher Irregulärer überfiel und tödtete in der Nähe von Herakleion 15 Chriſten, einſchließlich 2 Prieſtern. Die Chriſten in Herakleſon lödteten geſtern 6 Muſel⸗ männer. Samsfag, den 25. Juli Verſchledenes — Ladenburg, 24. Juli. Heute Morgen wurde einem unbekannten Mann zwiſchen Weinheim und Großſachſen von einem Schnellzuge der Kopf obgefahren. Muthmaßlich legte fich derfelbe in ſelbſt⸗ mörderiſcher Abficht auf die Schienen. — — Heidelberg, 22. Juli. Fechtſchule, der ſich vor mehreren Tagen von bier entfernt hatte, oberhalb Eberbach bei der Minaburg aufgefunden. Der Unglückliche hat ſich im Neckar ertränkt. — Ketſch, 22. Jull. Geſtern Nacht brach in der Scheuer des Gemeinderaths Hemmerich Feuer aus, dem Stall und Scheuer zum Opfer fielen. Dem daneben wohnenden Kaufmann Aug. Schäfer, diſſen Haus ebenfalls zu brennen anfing, wurden durch die Löſcharbeiten Waaren ꝛc. beſchädigt. — Der in den 60er Jahren ſtehende Jakob Keilbach, der ſeit Samſtag Abend vermißt wurde, wurde geſtern in ſeiner Wohnung todt aufgefunden. — Vom Odenwald, 20. Juli. Eine Naturſeltenheit findet ſich zwiſchen Erbach und Michel⸗ ſtadt. Ein rechtes Zuflüßchen der Mümling ver⸗ ſchwindet nämlich da plötzlich im Boden, um beinahe 1 Kilometer von dieſer Stelle wieder hervorzuquellen. Um ſolches dem Beſucher zu richtiger Beſichtigung zu öffnen, hat ſich der Michelſtädier Verſchönerungs⸗ verein mit den Befltzern jener Orte ins Benehmen geſetzt und bereitwillige Erlaubnis erhalten, die Plätze entſprechend herrichten und für das Poblikum offen halten zu dürfen. f — Flehingen (A. Bretten), 22. Juli. Nachdem erſt kürzlich das Ockonomiegebäude der Zwangserziehungsanſtalt vollſtändig niedergebrannt Dunkle Yfade. 1 Roman von P. Smetta. 48. Fortletzung. Sorge Dich nicht um Deine Netta, ſie wird der Vergangenbeit leben, wenn fie einſt dieſer Welt allein ſteht. Vielleicht hat auch Maud mich nicht ganz vergeſſen,“ fuhr ſie halb mit ſich ſelbſt redend fort. „Maud iſt hier, um die einzige Freundin wieder an ihr Herz zu drücken,“ erklang da eine ſanfte Stimme hinter ihnen. Ehe Netta von ihrem Platze aufſpringen und dem unerwarteten Gaſt entgegeneilen konnte, lag Maud ſchon in den Armen ihrer Freundin und die Thränen der Beiden vermiſchten ſich mit dem beruhigenden Schmerz, in dem kein Groll, keine Bitterkeit lag. Nettas Vater zog ſich leiſe zurück, um ſich nicht in das heilige Vertrauen der Schweſter und bet Verlobten des Todten zu drängen. Nach einer kleinen Welle hob Maud den Kopf von de Schulter ihrer Freundin. „Netta, meine Thu ure,“ ſagte ſie in ſanftem Tone, „Du wirſt nicht wieder vor Maud fliehen; Du wirſt die Schweſter in ihr ſehen, obwohl der, der uns dazu machen ſollte, für immer von uns egangen iſt?“ 15 Nette nickte lächelnd durch ihre Thränen. „Du wirſt mit mir kommen und für immer bei uns bleiben?“ fragte Maud weiter. „O, nein!“ rief Neita in entſchledenem Tone, „wir wollen treue Freunde bleiben, aber unſere Lebenswege geben weit auseinander; unſere Stellungen und unſere Pflichten find zu verſchieden! Du Lord Sapille's Frau, ich die Opernfängerin!“ „Maud Brunton die Braut des adeligen Mörders? Nimmermehr!“ drang es da in ſpöttiſchem Tone an das Ohr der beiden Freundinnen. Maud wich ſcheu hinter Netta zurück, als die dunkle Geſtalt des Grafen Fontane in Sicht kam. „Wer iſt das? Was will er?“ fragte fie angſtvoll. „O, darüber könnte Ihnen Ihr edler Verlobter bald Auskunft geben,“ entg gnete Graf Albert ſpöttiſch. „Nur weiß ich nicht, ob er auch Gelegenheit zu all' dieſen Erklärungen haben wird; ich fürchte, die Zeit zu ſolch' zärtlichem Verkehr wird bald in plötzliches Ende haben,“ fuhr er fort. „Lord Saville hat ſein mir gegebenes Wort gebrochen, damit hört mein Mitleid auf und ich übergebe ihn dem Schickſal, dem er ſich durch die Flucht entziehen w llte. Maud ſtieß einen ſchwachen Schrei aus, während Netta mit ſtolzer Würde auf den Fremden zuſcheitt. „Graf Albert, laſſen Sie ſich an dem Jammer genügen, den Sie bereits verurſacht haben,“ ſprach fie mit Würde, „wozu noch den Gram verſchlimmern, diſt in Folg⸗ vorſätzlicher Brandffiftung zweſer Zöglinge iſt am letzten Freitag ſchon wieder Feuer in der Anſtalt ausgebrochen, wiederum von Zöglingshand gelegt. Zum Glück wurde das Feuer vom Auf⸗ ſichtsperſonal alsbald bemerkt und gelöſcht. Dieſe flortgeſetzte Vorkommulſſe unter der verwahrlosten Jugend dürften denn doch zu der Erwägung Anlaß Geſtern wurde die Leiche des Vorfechters der hieſigen Unſverfitäts⸗ geben, ob nicht beſondere Maßregeln zur Verhütung ſolch' trauriger Zuſtände getroffen werden ſollten. — Rottenburg a. N., 22. Jull. Geſtern Nachmittag von 2 Uhr an zog ſich über unſerer Markung allmählig ein ſchweres Gewitter zuſammen, das zwiſchen 6 und 7 Uhr zur verhängnß vollen Entladung kam. Der Regen floß in Strömen; ein heftiger Wirbelwind erhob ſich und ſchlimmes Sauſen zeigte alsbald das Herannaben von Hagel an. Es ſtelen Hagelkörner bis zur Größe von Taubeneiern, welche durch den herrſchenden Wind um ſo wuchtiger niederſauſten und die Fruchtfelder links und rechts des Neckars von der Stadt bis zur Tübinger Markung arg verheerten. Die meiſten Fruchtbeſtände haben ſich gelagert. Viele Halme find abgeknickt und werden in wenigen Tagen dürr, alſo werthlos. Ein größerer Theil der Aehren if entweder ganz abgeſchlagen oder doch Stückweiſe. Bei manchen Gtundſtücken mag der Schaden ein Drittel bis die Hälfte betragen. Die Heftigkeit des Wirbelwindes kann man ſchon daraus eemeſſen, daß von den ſtatt⸗ lichen ſtädtiſchen Linden unter dem Gutleuthaus 3 entwurzelt und herausg⸗riſſen wurden; auch mehrere Obſtbäume wurden zu Boden geſtreckt. Eine Linde fiel auf das Dach des Schießhauſes und drückte dieſes zuſammen, Unter den Bäumen liegt alles voll mit Laub und Obſt. — Zell wurde durch einen Wolken⸗ bruch zum größten Theil unter Waſſer geſetzt, es entſtand ein Hochwaſſer, wie es wohl ſeit 50 Jahren —— — yDu— — — ——æ ' der über ſo viele gekommen iſt, und zwar durch Sie Es iſt ſchon Blut an ihren Händen,“ ſetzte ſie ſchaudernd hinzu. Albert de Fontane vormochte nicht ganz die plötzliche Verwunderung, die faſt an Schrecken grenzte, zu verbergen, die in einem Augenblick erblaſſen ließ und eine ungewöhnliche innere Aufregung verrieth. „Ihre Worte find wohl kaum einer Erklärung werth,“ ſogte er kalt. „Liebeskronke junge Damen find oſt raſch bei der Hand, Jedem zu mißtrauen, der nicht ihren phantaftiſchen Ideen entſpricht; darum bedaure ich doppelt, in dieſem Falle nicht Ihrer Meinung zu ſein. Es bleibt mir keine Wahl, als auf Beſtrafung Derer, die ſich eines ſchweren Ver⸗ brechens ſchuldig gemacht haben, oder auf meinen eigenen Vortheil zu dringen,“ ſetzte er in ſarkaſtiſchem Tone hinzu. „Es iſt weder meine Schuld, daß der Vater der Einen von Ihnen ſich einer Fälſchung ſchuldig macht, um ſchnell reich zu werden, noch daß der Verlobte deren Andern ſich in meine Frau verliebte und als er ſich an eine Andere binden mußte, die er zu lieben meinte, vergiſtete!“ „Ha, finde ich Sie bier, Graf Albert Fontane?“ rief da eine Stimme. Endlich bin ich ſo glücklich geweſen. dem ganzen teufliſchen Gewebe dieſes ſchimpflichen Komplols, das Sie geſchmiedet haben auf den Grund zu kommen! Die Vorſehung hat mein Bemühen unterſtützt und mir beigeſtanden,