N raßt du kraute Flur“ au, hierauf ſplelte die Muftk ſchneßt ſich um halb 11 Uhr das Konzert der Prels⸗ 1 5 den Chor „O mein Chriſt laß Gott nur walten“. wetlgeſänge der konkurrlrenden Vereine. Am Wetiſtreite Ulsdonn aing es unter luſtigen Klängen der Kapelle bethelligen ſich 50 auswärtige Vereine in 4 Gruppen, in das Lokal. Gleich darauf erſchlen der Jubilar mit ſeiner Familie und wurde derſelbe mit einem kräftigen Hoch empfangen. Der Familienabend verlief in der ſchönſten und herrlichſten Welſe, abwechſelnd durch Mufik und Geſangsvorträge wurden die Ge müther der Anweſenden in frödlicher Stimmung bis zur ſpäten Nachtſtunde erhalten. a — Ladenburg, 17. Juli. Nach Mitteilung der Direktion der Main⸗Neckar⸗Bahn in Darmſtadt werden an gewerbliche Arbeiter (auch Arbeiterinnen) einzelne auf der Berliner Ausſtellung bertretener Gewerbezweige (einschließlich des Fiſcherel⸗G=werbes), deren Sonderausſtellungen ihrer Anlage nach vor⸗ zugsweiſe belehrend und anregend auf die Arbeiter zu wirken geeſgnet erſcheint, ermäßigte Rückſabrkarten mit 7 tägiger Giltigteit zum Preiſe von 1 Pf. für das km je der Hin⸗ und Rückfahrt ausgegeben, welche zur Benützung der III. Kloſſe der Perſonen⸗ züge berechtigen. Nähere Auskunft ertheilen die Fahrkarten⸗Ausgaben. i — Mannbeim, 16. Juli. Heute Nach⸗ mittag kurz vor 4 Uhr fuhr der 12 Jahre alte Sohn des in der Nähe des Tatterfſals wohnhaften Fahr⸗ radbändlers Jean Rief auf einem Zweirad vom Linden⸗ bof nach der Stadt zurück. Im „Suezkanal“ kam derſelbe, als er an einem ſchwerbeladenen Sandfubr⸗ werk vorbeifahren wollte, auf bis jetzt noch nicht aufgeklärte Weiſe zu Fall und gerleth unter das Hinter⸗ rad des Wagens, welches ihm direkt über die Bruſt ing. Der arme, hoffnungsvolle Junge blieb todt auf dem Platze. f — Heidelberg, 15. Juli. Das Feſt des 25jährigen Bestehens des „Sängerbund Neuenheim“ rückt immer näher. Die verſchiedenen Kommiſſionen, welche mit den Vorarbeiten betraut find, entwickeln elne rege Tbätigkeit, und durch ihren Eifer iſt ſchen ein beträchtlicher Theil der Arbeit, welche ein ſelches Feſt mit ſich bringt, bewältigt. Wie aus dem allg ⸗meinen an die eingeladenen Vereine verſandten Programm zu erſehen iſt, findet Samstag den 25. Juli Abends im großen Saale der Harmonie ein Feſtkonzert des „Sängerbund Neuenheim“ ſtatt, an welches ſich der Feſtakt mit Feſtrede, Entgeg ⸗nnabme von Slüdwünſchen, Geſchenken u f. w. anſchließt. Sonntag den 26. Juli, Morgens halb 8 Uhr, beginnt daß Prsbefingen der ſich am Wettſtrelte betheiligenden Vereine im Saale der „Noſe“ in Neuenheim. Daran nämlich Londvereine mit weniger und Landvereine mit mehr als 40 Sängern. Von den ongemeldeten Landbereinen find die meiſten ſchon preisgekrönt und durch ihre Leſſtungen rühmlich bekannt. Noch mehr gilt dies von den Stadtvereinen, deren Darbietungen vorausfichtlich vielfach zum Gebiet des Kunſtgeſanges gezählt werden dürfen. So verſpricht der Wettgeſang ſich zu einem ſehr zinterriſſanten und genußreſchen Konzert zu geſtalten. Der Feſtzug durch die Straßen der Stadt beginnt um halb 4 Uhr. Die Preis⸗ verthellung'findet Abends 7 Uhr auf dem Feſtpletze ſtatt. 5 — Von der Bergſtraße, 15. Julſ. In den letzten Tagen machte ſich an den Rebſtöcken, beſonders in den Värten und hie und da auch in den Fluren eine gefährliche Traubenkrankheit b merkbar. Es ſſt dies der Traubenpflz (Ordium Tuckerei.) Die Beeren, welche mit der als Schimmel bezeichnetn Pilzform behaftet find, bleiben in der Entwicklung vollftändig gehemmt und gelangen nicht zur Reife. Die Entfernung der kranken Trauben von den Stöcken iſt das beſte Mittel, einer Ausbreitung der Krankheit wirkſam entgegen zu treten. — Baden⸗Ba den, 16. Juli. In Hügels⸗ heim (Kr. Baden) iſt heute Nacht Großfeuer aus⸗ gebrochen. Die telephoniſche Verbindung nach Aus- wüärts wurde durch das Feuer unterbrochen. Drei Wohnhäuſer und fünf bis ſechs Scheunen wurden ein Raub der Flammen. — Mosbach, 13. Jull. (Der frühere Sparkaſſen⸗Rechner Konrad von Waſbſtadt), der be⸗ kanntlich ca. 32000 Mark unterſchlug und flüchtig alng, wurde heute Nachmittag in Neckarburken vom Gendarmeriewachtmeiſter Birmelin von hier feſtge⸗ nommen. Derſelbe ſoll in Italien geweſen ſein, aber aus Mangel an Ex ſtenzmittel ſich nicht mehr dort haben halten können. Ausgangs letzter Boche wurde er erſtmals in Oſterburken geſehen. Man empfindet allgemein Befriedigung über deſſen Verhaftung. — St. Johann, 14. Juli. In Hütters⸗ dorf (Kreis Saarlouis) hat ein Ackerer ſeinen Sohn, der mit der Mutter getrennt von ihm wohnte und angetrunken ein Fenſter der väterligen Wohnung einſchlug, erſchoſſen und ſich dann der Polizei geſtellt. — Klingenmünſter, 13. Juli. Geſtern abend, kurz nach 8 Uhr ſchoß aus Eiferſucht der ca. 40 Jahre alte Forſtaſſeſſor Cuny mit einem Jagd⸗ gewehr aus dem Fenſter ſeiner Wohnung auf die turm,“ ſetzte ſie mit mattem Lächeln hinzu, das ihren Vater ſchmerzlich b rübrte. „Das iſt der Tribut Deiner ſchönen Gaben, meln Kind; es wird nicht lange dauern, ſo wirſt Du die Huldigungen und den Beifall, den Du ver⸗ dienſt, ruhiger hinnehmen,“ verſetzte er und blickte ihr dabei zärtlich in das bleiche Geficht und die fieberhaft glänzenden Augen. f „Sie, Papa, der Hafen iſt ſo ruhig und ſchön; ich möchte wohl ein Boot nehmen und an den Fuß des Veſuvs fahren. Laß mich ein wenig allein berumſtreifen; ich bin zu rechter Zeit zu unſerem Abendſpoziergang: wieder daheim.“ 1 b 6 —— — — — — — das Dach mit Dachpappe eingedeckt. ouf der Straße gebende ca. 18 Jabre alle Lochtet des Ochſenwirts Hoffmann. Ee traf das junge Mädchen in die rechte Seite der Bruſt und beſteht kaum Hoffnung. es am Leben zu erhalten. Nach der ruchloſen That ſchoß der Attentäter auf fich und verwundete ſich ſchwer. — Berlin, 15. Jull. Der „Reſchs⸗ Anzeiger“ ſchrebt über die Entſtebung des Brandes im Zeug⸗ haus Nr. 3 zu Mitz: Uebe die Anlage des Zeug⸗ hauſes und deſſen Inhalt find in der Preſſe in den letzten Tagen mehrfach Unrſchtigkeiten enthalten geweſen. Wie das Feuer entſtand, ſſt bisher nicht feftgeſtellt; es ſchweben darüber noch gerichtliche Er⸗ hebungen. Das Gebäude, in dem das Feuer eniſtand, iſt aus Fachwerk mit Ziegelausfüllung erbaut und Der Theil des Gebäudes, in dem das Feuer zuerſt bemerkt wurde, liegt 95 Meter vom Geleiſe det Eiſenbahn, während der zuletzt angeb annte Theil noch 35 Meter von der Bahn entfernt liegt. Die Eindeckung mit Dach⸗ poppe wurde von techniſcher Seite für völlig ſicher gegen Flugfeuer der Lokomotſven gehalten. Bis zur Keſſelwerkſtätte find es noch 90 Meter. Eine beſonders ausgeſetzte Lage des Zeughauſes dürfte alſo nicht vorliegen. Im Zughaus waren zwe Brunnen, welche bei der damals in Metz herrſchenden Trockenheit nicht genügend Woſſer gaben. Spreng⸗ ſtoffe und mit Pulver geladene Granaten lagen im Zeughaus. Die durch die Hitze entzündeten Zünd⸗ ladungen lagerten in drei von einander entfernten beſonders durch Zlegelwände von den übrigen Häufern getrennten Abtheilungen des Wagenhauſes. Der Inhalt der noch ſtehenden Schuppen iſt ganz un⸗ gefährlich. Auch das Publikum war genfigend und rechtzeitig gewarnt. Bis zur Exploſſion war eine geraume Zeit vergangen, welche aber nichl von allen benützt worden iſt. — Dundee, 15. Juli. Nach hier ein⸗ gegangenen Nachrichten iſt der hieſige Dampfer „Curfew“ im rothen Meer mit allen an Bord befindlichen Paſſagieren unterg⸗gangen. Die Elgen⸗ tbümer des Dampfers „Curfew“ haben noch leine Beſtätigung der Nachricht von dem Verluste des Schiffes erhalten. Indeſſen iſt der Dampfer „Sar⸗ pedon“, der in London eingetroffen iſt, auf ſeſner Fahrt ein Schiff, wahrſcheinlich den „Curfew“, pafftrt, welches auf ein Riff in der Nähe von Sokrots aufgefahren war, und ſich in gefährlicher Lage befand. Der „Sarpedon“ konnte des herrſchenden Sturmes wegen keine Hilfe leiſten. 9 — . 5 5 „Und doch, mein geliebtes Kind, din ich die Urſache all' deines Kummers,“ verſetzte Palmer. „Aber, Netta, es giebt noch ein wohres, edles Herz, das inmitten des Sturmes feſt geſtanden und um Deinetwillen Allem und Jedem Widerſtand geboten hat. Ach, wenn Du ihn doch hätteſt beſſer ſchätzen gelernt, wenn Du doch ſeine große Liebe hätteſt erwidern können, dann wäre Alles gut geweſen — aber es ſollte nicht ſein.“ ö ö ö „Meinetwegen brauchſt Du Dich nicht zu beeilen,“ erwiderte er; „aber fei vorſichtig, man hört ſo viel davon, wie unficher es hier herum iſt.“ „O, ich werde nicht leichtfinnig ſein,“ ſagte Netta lächelnd. „So lange ich Dich, lieber Vater, babe. Dich lieben und für Dich ſorgen kann, ſo lange ſeßze ſch mein Leben nicht in Gefahr. Ob ich ſonſt mein nutzloſes einſames Leben ſchätzen würde, das glaube ich kaum,“ fügte ſte hinzu, gleichſam als ob dieſe Worte unwillkürlich ihren Lippen entſchlüpften. f Tiefes Weh durchdrang des Vaters Vruſt, als ſein Auge auf dem ſchöͤnen talentvollen Mädchen uhte, deſſen Hoffnungen er im Entſtehen zerſtört hatte. „Netta,“ fragte er traurig, „ſprich, Kind, liebſt Du ihn noch, Lord Brunton? Iſt das der Grund Deines Kummers, Deines Lebensüb rdruſſes?“ „Nein!“ entgegnete ſie ſtolz. „Wie er iſt, ſo liebe ich ihn nicht Nein, Bernhard, den kalten Weltmann, der nicht den Muth hat, um der wahren Liebe willen der Welt zu trotzen — den verachte ich! uch, Vater, dieſe Welt iſt für mich ſo leer eworden, daß ich ſie ohne Dich haſſen würde.“ Netta machte eine raſche, ungeduldige Bewegung. „Vater, wenn Du von Gilbert Dorrington ſprichſt, ſo vergißt Du, daß er noch nicht auf die Probe geſtellt worden iſt. Er hat keine Stellung zu verlieren; ihm liegt nichts an der Meinung der Welt, well er unbekannt und auf ſeine Arbeit an⸗ gewleſen iſt; ihm würde mein Reichthum mehr genützt haben, als meine Herkunft ſeinen Namen hätte ent⸗ ehren können. Nein, nein,“ fuhr ft: erregt fort, „ich werde keiner menſchlichen Seele cher wieder trauen, bis ich das edle Weſen finde, das wagt, Netta Palmer fſurchtlos und offen vor der Welt an ſein Herz zu drücken, in ſein Heim aufzunehmen. Bis dahin ſollſt Du mir Alles — Alles ſein,“ rief ſte und ſchlang, in leidenſchaftliche Thränen aus⸗ brechend, ihre Arme um ihres Vaters Hals. „Und wie, wenn er — wenn Gilbert ſich ſo edel zeigen ſollte?“ fragte Palmer, während er ſein überreiztes Kind ſanft zu tröſten ſuchte. „Ebenſo gut lönnteſt Du ſagen, wenn die Krone Italiens mir zu Füßen gelegt würde,“ ent⸗ gegnete Netta in jugendlichen Muthwillen durch ihre Thränen lächelnd. „Aber wie ſchwach und unrecht von mir, Dich ſo zu quälen,“ ſetzte ſie raſch hinzu, vich glaube, der geſtrige Abend war zu viel für mich. Wenn ich ein wenig Luft geſchöpft habe, werde ſch wieder heiter und glücklich ſein.“ Ungefähr eine Stunde ſpäter hakte die gefeierte Sängerin des St. Carlo ihre Wohnung verlaſſen und ſtieg in das Boot, das ſie ſeit ihrem Auſeyſbalt in der Billa Marina ſchon öfter zu kleinen Ver⸗ gnügungsfahrten benutzt hatte. Aber heute unterſtützte ſie nicht, wie ſonſt, den Fährmann beim Rudern. Still ſaß fie da: die Augen in die Ferne gerichtet und, wie es ſchien, trüben Gedanken nach⸗ hängend. Und als ſte die Stelle erreicht hatte, von wo aus ſie die blauen Berge überſehen konnte, ſtieg fie aus, gab dem Fährmann Auftrag, auf ihre Rückkehr zu warten und ſprang davon. Bald ſtreifte ſie in einſamen Schluchten, auf ſteilen Pfaden umher, aber ſte achtete der Gefahren nicht, die ſle bei jedem unvorſichtigeu Schritte lief, ihr Geiſt war mit ganz anderen Dingen beſchäftigt. Nachdem fie aber eine Wille achtlos weſter⸗ geſchritten war, wurde der Weg durch die mächtigen Sieinhaufen, die großen Staub- und Lavamaſſen immer unzugänglicher, und endlich blieb ſie einen Augenblick ſtehen, um zu überlegen, wohln ſie fich wenden ſolle. Nach wenjgen Augenblicken klang ein leiſer, aber unverkennbarer Klageton durch die Luft. Bel dieſem Laut inmitten der tiefen Stille ſchrak fie leicht zuſammen. Lauſchend blieb ſie einen Augenblick ſtehen. Der Ton wiederholte ſich, jetzt eilte Netto der Richtung zu, aus welcher die Klagetöne zu komm ſchlenen. f (Fortſetzung ſolgt.) en ligen 20 fist 1 ö bn Münch — a n dat