des Handelsminiſters Frhrn. v. Berlepſch unter Be⸗ laſſung des Titels und Ranges eines Staatsminiſters und ernannte den Unterſtaatsſecretalr der öffentlichen und Gewerbe. ö (Spanien). Die Spanier ſcheinen in dem langen Nevolutionskampfe auf Cuba wirklich einmal einen größeren Erfolg errungen zu haben. einer Meldung aus Havannah haben die Operationen gegen den Inſurgentenführer Maceo mit der Aus⸗ einanderſprengung ſeiner Streitkräfte ir Ende erreicht. Die ſpanniſchen Truppen beſetzten die Vertheidigungs⸗ werke der geſchlagenen Aufftändiſchen auf den Höhen⸗ zügen der Provinz Pinar del Ria. f Verſchiedenes. — Weinheim, 29. Juni. Auf der heute dabler obgebalt'nen Diöceſenſynode wurde Pfarrer Nüßle von Ilvesheim zum Dekan und der bisherige Dekansvertreter Stadtpfarrer Sievert von Ladenburg, welcher die Wahl zum Dekan aus Familienrückfichten abgelehnt hatte, wieder zum Vertreter des Dekans gewählt. Der ſeitherige Dekan Gut in Weinheim erbielt von den Geiſtlichen des Bezirks ein Geſchenk „Vier Holzſchnittfolgen von Albrecht Dürer“ als Zeichen dankbarer Liebe und Verehrung für ſeine zwölfiäbrige treffliche Amtsfübrung. — Kirchbeim, 29. Junl. Das XII. Gau⸗ turnfeſt des Rhein⸗Neckargaues, das geſtern hier abgehalten wurde, nahm von der Witterung b⸗günſtigt, einen ſchönen Verlauf. Schon am Samstog waren einige auswärtige Turner eingetroff n. Nach dem von der Kapelle Heinzerling ausgeführten Zapfen⸗ ſtreich verſammelten ſich die Gäſte, der hiefige Turn⸗ verein, die Feſtdamen und die eingeladenen Vorſtände der hieſigen Vereine im Gaſthaus zur „Roſe“ zu einem Banket, das von dem Vorſtand des Turn⸗ vereins mit einer kurzen Begrüßung eröffnet wurde. In raſcher Folge wechſelten nun turneriſche Auf⸗ fübrungen mit Vorträgen der beiden Geſangverrine „Männergeſangverein“ und „Liederkranz“. Am Feſttage ſelbſt ſchallte der muftkaliſche Weckruf durch die Straßen. Ueberall ſah man geſchäftige Hände ſich regen, um die Häuſer mit friſchem Grün und mit Fahnen zu ſchmücken. Kurz nach 6 Uhr trafen die Sauvorſtände und Kampfrichter ein, welche fich um 7 Uhr zu einer Sitzung in der RNeſtauration Susler verſamm lten. Um 9 Uhr begann das Preisturnen, woran ſich 175 Einzelwetturner und — — — — Als fie kurze Zeit darauf aus ihrem Tollette⸗ Ammer trat, war ſelbſt die Dienerſchaft, die doch an ihre Schönheit und ihr jugendlich elegantes Auf⸗ treten gewöhnt war, von dem neuen Anblick ihrer jungen Herrin überraſcht. „Sie fleht wie eine Fürſtin aus,“ ſagte Einer zu dem Andern; aber ſie wären noch viel mehr erſtaunt geweſen, wenn ſie eine Ahnung von der Wahrheit ihres Zuſtandes gehabt hätten. 37. Kapitel. i Schweren Herzens hatte Maud ihren Bruder verlaſſen, obwohl fie ihre Gefühle unter einer ſlolzen Haltung und einem ruhigen Geſicht zu verbergen ſuchte. Bevor ſie ihre Mutter aufſuchte, kehrte ſie erſt in ihre eigenen Gemächer zurück und betrachtete ſich da im Spiegel, wie um zu ſehen, wie weit iht ſchönes Geſicht ein Spiegelgeld ihres Inneren ſei. Dann öffnete ſie raſch eine Thüre, die von ihrem Toilettezimmer auf einen viereckig 'n Gang führte, der auf der gegenüberliegenden Seite eine zweite Thür hatt⸗; zu dieſer zog Maud einen Schlüſſel aus der Taſche und ſteckte ihn in das Schloß. Dann klopfte ſte dreimal an das Getäfel, bevor ſte auf die Klinke drückte und eintrat. es war ein altmodiſches Zimmer mit Eichen⸗ getäfel, ſchweren rothen Gardinen und einem großen Tiſch in der tiefen Niſche. Sobald Maud die Thür öffnete, kam eine große schlanke Geſtalt auf fl: zu. Es war Lord Sable. „Wie gut, wie tapfer von Ihnen, Maud!“ ſprach er leiſe. „Ich glaube Sie vor einbrechen der Dunkelheit nicht erwarten zu dürfen.“ ſäleſb': Der König genehmigte das Abſchledsgeſuch 29 Vereine mit Muſterriegen betheiligten. Arbeiten Brefeld zum Staatsminiſter für Handel Nach 12—1 Uhr trat eine Mittagspauſe ein. Der Feſtzug, woran ſich 41 auswärtige und 6 hieſige Vereine, ſowie eine ſtattliche Anzahl Feſtdamen betheil'gten, nahm in der Wieblingerſtraße ſeine Aufſtellung. Auf dem Feſiplatze angekommen bewillkommte der I. Vorſtand des hiefigen Turnvereins, Herr Grfeſer, die Feſtverſammlung in einer kurzen An sprache, in welcher er beſonders den Werth des Turnens und ſeinen erzicheriich en Einflaß auf die Jugend hervorhob. In das von ihm aueg brachte „Gut Heil“ auf S. K. H. den Großherzog Frledrich ſtimmte die Verſamm⸗ lung beg iſtert ein. Der I. Vorſtand des Gauverbandes, Herr Prof. Schuhmacher⸗Mannheim dankte für die freundliche Aufnahme und brachte den Einwohnern von Kirchheim ein kräftiges „Gut Heil“. Unter der bewährten Leitung des Gauturnwarts, Herr Filfinger⸗ Heidelberg, wurden nun von fämmtlichen anweſend en aktiven Turnern einige G uppen Stabübungen unter Mufikbegleitung ausg führt die ein prächtiges Bild boten und allſeſtegen Anklang fanden. Von halb 4 bis 6 Uhr wurde das Prelsturnen fortgeſetzt. Auf dem Feſtplatze wogte eine große Menſchenmenge in fröhlicher Bewegung. Bis 6 Uhr hatten die Herren Preisrichter ihres ſchwierige Amtes zu walten. Um Preisturnes. Nach demſelben erhielten Vereins⸗Preiſe erſter Klaſſe die Turnvereine Bammenthal, Hand⸗ ſchuhsheim, Neuenheim, Turnerbund Rohrbach, Schönau und Schriesheim. Befonders ſchöne Leiſt⸗ ungen bot der Turnverein Schönau, unter der Lotung ſeines Tuinwarts Herrn Feig. Preiſe 2. Klaſſe erhielten: T.⸗V. Germania Dofſenheim, T.⸗V. Eppel⸗ heim, Badenia Feudenheim, Heddesheim, Hemsbach, Hockenheim, T.⸗B. Räferthal, T⸗V. Kirchheim, Laudenbach, Leutershauſen, Neck egemünd, Oggers⸗ heim, Plankſtadt Ropp nau, Ri ingen, Rheinau, Sandhofen, Wieblingen, Wiesloch und Ziegelhauſen. 3. Klaſſ:: Großſachfen, Lützelſachſen, Nußloch. Nur ein Verein hatte ungenügende Leiſtungen. — Karlsruhe, 29. Juni. Heute abend 7 Uhr fand die feierliche Einwelhung des im groß⸗ herzoglichen Wildpark errichteten Mauſoleums für die großherzogliche Familie ſtatt. Das geſammte großherzogliche Haus, der Hof und ſämtlich am Bau thätig geweſene Arbeiter, ſowie eine größere Anzahl Geladener waren anweſend. Die Einweihung vollzog Prälat Dr. Doll. Als die großherzoglichen Herr⸗ — ——— ͤ —KöU— ſchaften nach dem Einweihungsakt das Mauſoleum verließen, bildeten die Arbeiter Spalier Die Leiche Von 1 des Peinzen udwig W. 7 Uhr verkündete der Gauvorſtand das Ergebniß des 1 lhelm, des zweſten S; des Großherzogs, wird morgen früh berfährt, I die Einſegnung der Leiche iſt für 10 Uhr angeſetzl. L 5 Bühl, 26. Juni. Vorgeſtern 5 hier 1 bh der 28. Verbandstag der unterbadiſchen Creditgenoffen⸗ zulaß, ſchaften. Der Verband beſt⸗bt aus 42 Gmoſſe⸗ 100 l ſchaften mit einer Mitgliederzahl von 34 321, wohn , gegen über 10,000 der Landwirthſchaft angehören. Dh e ed Summe aller 1895 gewährten Credite örträgt Ml. 170 130,050,879. Die Geſammtausgaben betrugen MI 185 Millionen, als Bruttogewinn nahmen die Vereine 1895 ein Mk. 2,200,000, wovon nag 1 4 Abzug der Koſten ein Reingewinn von Mk. 662 900 5 1 verbleibt. An Reſervefonds und Mitgllederguthaben iin 2 beftzen die Vereine Mk. 11 Millionen die Verwalt⸗ „ Nee 10 ungskoflen belaufen fich ouf Mk. 342,000. Der in ff nächffjahrige Verbandstag iſt ig Pforzheim, wu — Donaueſchingen. Der in weilen 14 09 Kreiſen belannte Seiltänzer Franz Kuſe f 1. pit geſtern Nacht halb 11 Uhr im Hotel S Haler infolge un dug eines Herzſchlags geſtorben. Der Verblichene war zun und e 1819 in Neuwied am Rhein geboren und produ⸗ i zierte ich zum leztenmale am Sonntag den 21, d, ea gauſe M. auf dem Poſtplatze hier. Knje war zweimal verheiratet. Aus erſter Che ſtammen 19 und aus undi 2 zweiter 16 Kinder, von denen noch 5 Tochter und 11 6 cn. 3 Söhne am Leben find. Er war ſtets ein kreu⸗ beſorgter Familienvater und wird von der ihn über, Anka f lebenden Frau und den Kindern innig betrauerk, 11 N an. — Eſſen, 26. Juni. Für die Errichtung eines Krankenhauſes hat Gh. Kommerzlenrath Krupp dunbuh N 600,000 Mark ge ſchenkt. n G In.? — Harzburg, i. 5. 27. Jun. Bei der heutigen Auktlon einjähriger Fohlen des Harzburger Nac Geſtüts wurden für 20 Fohlen die enorme Summ 15 K. am. von 150,000 Mark erzielt. Die beiden iheuerſten Fohlen koſteten 25,000 und 21,000 Mark. Malbuch N — München, 28. Juni. Die Unlſemiten 1h bb am. demonſtrirten wie die „Fikf. Zig“ meldet, Nachts 12 Uhr vor dem Waarenhaus Tietz, wo Inpenkur⸗ Nabu N aufnahme war. 70 Gensdarmen ſtellten bis 2 Uhe 1 07 am.! die Ordnung wieder her und nahmen ſieben Ver⸗ haſtungen vor. Thätlichkeiten kamen nicht vor, Nabu Belgrad, 27. Junj. (Fürſt N colaus von h Il am. Montenegro), welcher heute zum Beſuch des Königs eintraf, wurde von der Menge mit unbeſchreſblichem Apnbach ſtände es nicht erforderten,“ engnete Maud mit einer Ruhe, der man keine Aufregung anmerkte. „Ich habe mit — meinem — Bruder geſprochen, unglückliche Verhältniſſe haben ihn gegen Sle gereizt und erzürnt.“ zu unterdrücken. kann mir nicht verzeihen, daß ich ſeine Pläne durch⸗ kreuzt habe, und hält mich für ſchuldig.“ „Neln, ach nein,“ rief Maud traurig. „Zwiſchen ihm und Netta iſt Alles aus. kann es Ihnen nicht erklären, ich weiß ſelbſt nicht Alles, aber ich glaube, ſie iſt die Tochter — eines Verbrechers!“ fuhr ſie haſtig ſort. kann dieſe Schmach — den Gedanken an eine ſolche Verbindung nicht ertragen.“ das Geſicht, aber Maud lleß ihm nicht Zeit zum Grübeln. fuhr ſie haftig fort, „Sie find nicht mehr ſicher hier. Wir müſſen ſchnell Vorkehrungen zu einem anderen Zufluchtsorte troffen.“ ins Wort, „Sie hätten eine innigere Liebe, einen ergebeneren Bewerber verdient, — als ich geweſen. Wollte Gott, ich hätte Sie früher kennen gelernt, Maud; da wäre viel Kummer erſpart g blieben.“ Sie ſah ihn fragend an. hätten wirklich — doch nein, ich kann Sie eines ſolchen Verbrechers nicht 5 kann es nicht glauben.“ Jubel begrüßt. Er fuhr mit dem König zum Konal, 11 66 am. wo in die Königin Murter Natalie erwartete, dunbuch Ich wäre auch jetzt nicht hier, wenn die Um⸗ „Schuldig, Maud 7“ wiederholte er, „an der Aab Gräſen Tode? Nein! Lieber hätte ich ſelbſt das Gift uk d lr getrunken, als daß ich es ihren Lippen nahe gebracht he gegen! hätte, Arme Gͤͤfin!“ entrang er ſich ihm in under⸗ kennbarer Seelen qual, „daß Dich ein ſolches Schick al dhabuch b treffen mußte — und in meiner Nähe!“ A A am.! Saville vermochte kaum ein ſarkaſtiſches Lächeln 1 5 liebten Sie?“ ſagte Maud in leiſem 5 gepreßten Tone, und alle Farbe wich aus ihrem „Ich verſtehe,“ entgegnete er, „Ihr Bruder ] Geficht. 5 5 n 1 Sapille zögerte einen Moment, als er den f tiefen Schmerz, der ſich auf dem jungen lieblichen Nga! Geficht ausprägte, gewahrte. n h an. Ich „Nein,“ antwortete er dann leiſe, „auch diefer i Sünde habe ich mich nicht ſchuldig gemacht. Gz duch iſt ſchwer, Maud, Ihrer reinen Seele in Bekreff u db an. „Und Bernhard] der armen Gräfin die volle Wahrheit klar zu machen. f 1 0 195 195 Relze blendeten, hatte 1 Nluh i noch nie geſehen, Maud, und dachte ich nur ſelten I e Bei dieſen Worten ſtieg Savllle das Blut in an den Vertrag, der 1 1 und Lord uch an. e 5 1 beſtand,“ fuhr er eifrig 05 kala „Sobald aber die unglückliche Gräfin davon erfuhr, 0 J h wage nicht, Sie länger hier zu behalten,“ verbannte fie mich aus 990 Nah. Mein letztes uch m. Begegniß mit ihr war rein zufällig, von ihrer Seſte ul 90 1 1 der 1 Sie war leidend 1 duden! f 1 allein — ihr Gemahl kam endlich zu ihr, um im 8 „Eoles, muthiges Mädchen,“ fiel Savllle ihr letzten Moment, wo ſie nach England abreiſen l wollten, bat er mich, ſie auf der kurzen Fahrt noch 10 f. uh! Habre unter meinen Schutz zu nehmen. Konnte dam. ich das verweigern? Das Uebrige wiſſen Sie Maud, 1 2 5 1 95 do ede Kine Abe 15 1 an elbſtlofigkeit, r Freiſein von j der weiblichen 0 „So iſt es warf ſprach fte traurig. Sie 7 kennen. Erſt meine ungllgſechge Lage hat ug mich gelehrt, daß ich Sie wirklich hätte lieben l U ſüe ſchuldig halten — ich (Fortſetzung 5 1 8 qu.