ünd hat Atzen deltung der gehrerin, Frl. Pampel batten die jungen Mädchen ein ausgeſuchtes kleines Menu bergeſtellt, das vort fflich mundete und welches fle in lobenswerther Weiſe ſervirten. Damit war der ſogenonnten Proſa des Lebens Rechnung ge⸗ tragen, die aber, geſtehen wir es offen, nicht wenig Kunſtgenüſſe günſtig zu breinfluſſen. Im Verlaufe des Eſſens brachte Herr Stadt⸗ pfarrer Sievert in einer, mit ſtürmiſchem Hoch Tages, (Geburtstag der Frau Großherzogin Luiſe) das Wohl der hohen Protektorin des Frauen⸗ vereins aus. Herr Vorſtand Metzger, der Beirath des hiefigen Frauenvereins toaſtete in launiger Weiſe auf die Kochkunſt und ihre Aſplrantinnen, worauf Herr Stadtpfarrer Haas donkend aller derer gedochte, welche ſich bei der Ausführung der ganzen Sache detbeiligt hotten. . Der Leitung des zweiten Theiles des kleinen F ſtes hatte Herr Metzger fich gütigſt unterzogen Und es war keine geringe Arbeit, die ſich im Laufe von Mit der ibm eigenen acht Tagen zuſammendrängte! Energie, unter Aufwendung ſo mancher Tag⸗s⸗ und Nachtſtunde paßte er das Singipel „die Kochſtudien“ das am Schluſſe zur Aufführung kam, unſeren ver⸗ fügbaren Kräften an und brachte Leben in die Hand⸗ lung des Werkchens, ſo daß es von allen Betheiligten, unter der bewährten Klavierbegleitung der Frau Max, mit fröhlichem Eifer durchgeführt und von den Zuhörern von allgemeinem Beifall begleitet wurde. Als zweite Nummer des Concertprogrammes kam ein bon Frl. Höflin gedichteter Prslog zur Aufführung, der ſowohl was glückliche Erfindung, als was lobensvolle Ausführung betrifft, jeder größeren Bühne zur Ehre gereicht haben würde. Als Haupt⸗ rollen find zu nennen die der Muſe (Frau Scharn⸗ berget) und die Göttin der Kochkunſt (Frl. Dina Schowalter). . Für den Sologeſang waren zwei würdige Ver⸗ treterinnen gewonnen worden. Frau Hartmann ſang zuerſt ein ſchönes Lied von Preſſel: „An der Weſer“ und ſpäter noch zwei hübſche kleine Ge⸗ ſangffücke. Frl. Sievert brachte zwei fein arwäblte Nummern zum Vortrag: „Der Traum“ von Rubinſtein und „Willkommen mein Wald“ von Robert Franz. Cs war erfreulich zu demerken, daß die Verſchiedenheit in Weſen der beiden Sängerinnen alle Rivalität ausſchloß und ſo fand drang faſt feſerlich zu den Tiefen des Herzens. Frau dozu beitrug die Stimmung für die nachfolgenden Rechnung. ibres Mezzoſopranes und ſelbſt da wo W'hmuth ausgedrückt wird gleicht es nur dem vorübergehenden deantworteten Rede, eingedenk des vorhergegangenen de in übrer Art die gebüßrende Anerkennung. Frl.) Sievert vertrat mit dem edlen, klefinnigen Klang ihres weſchen und doch weittragenden Altes das ernſte Genre der heutigen Mufik. Wie eine Ahnung vergeiſtigten Schmerzes durchwehte es die Lieder und Hartmann hingegen trug dem leichteren Genre mehr Sonnig iſt ihr Weſen, ſonnig der Klang Regen eines warmen Sommertages. Beiden Sänger⸗ innen wurde warmer Beifall zu Theil. Was die Inſtrumentalmufik betrifft, ſo muß Herrn Stadtpfarrer Siebert nebſt ſein'm Sohne (Violine lilo und Geige) ſowie der Frl. Sievert und Dihl (Klavſer) für 2 Quortete, „Polonaiſe“ von Schubert und „Notturno“ von Mendelſohn bolle Anerkennung gezollt werden. Die Violincello⸗ Soli: „In Lenzesnacht“ von Renz cke und „Romanz“ von Hummel ſind als feinkünſtleriſche Leiſtungen des Erſtgenannten noch befonders hervorzuheben. Last not least find die Klabiervorträge: „Ou⸗ berture zur Oper die luſtigen Weiber von Windſor“ (Frau Mor und Frau Profe ſſoe Weikhardt, ſowie „Mazurka“ von Godard (Frl. Dihl) zu erwähnen, die allerdings unter der Unvollkommenheit des In⸗ ſtrumentes zu leiden hatten, aber doch von der Tüchtigkeit der Ausführenden beredtes Z⸗ugniß ablegten. — Ladenburg, 6. Dez. Der von der J. Hörning'ſchen Verlagsbuchbandlung in Heidelberg herausgegebene „Iluſtrierte Haus⸗ und Familien ⸗ kalender für Heidelberg und Umgegend.“ (Preis 50 Pfg) gebört durch ſeinen Bilderſchmuck und reichen L ſeſtoff zu den empfehlenswerth'ſten Erſchein⸗ ungen auf dem Gebiete der Kalenderliteratur. Der⸗ ſelbe enthält außer allen Mittheilungen, die man ſonſt von einem guten Kalender fordert, hübſche Er⸗ zählungen, belehrende Auflätze Gedichte (darunter das (luſtige, im Pfälzer Dialekt verfaßte „Scheffel über Scheffel“ aus der Feder unſeres einheimiſchen Dichters G. W.), Rec pte verſchiedener Art und allerlei humoriſtiſche Beigaben. Das bieſtge Publi⸗ kum dürfte beſonders der Aufſatz „Pflalzgräfliche Jagd- und Naſtplätze bei Heidelberg intereſſtren, der von dem bekannten, kenntnißreichen Lokalhiſtoriker Herrn Privatgelehrten Karl Chriſt verfaßt iſt. — Edingen, 5. Dez. Geſtern Mittag gegen 3 Uhr brachte der ankommende Bahnzug unſern neuernannten Herrn Pfarrer Eckhard und ſeine Fa⸗ milie hierher. Zur würdigen Begrüßung derſelben zatten ſich die Heeren Kir hengemelndergt 6 ber ge litiſche Gemeind⸗raſh, Verlreter der Filjalgemelnde Friedrichsfeld, ſömmtliche hiefige Lehrer und e Schuljugend am Bahnhofe hier eingefunden, i — Mannnheim, 4. Dez. Ein gräßliche Unglücksfall ereignete ſich heute Vormittag auf den biefigen Hauptbahnhof. Bei der Einfahrt eine Brückenzuges wollte nämlich der berhkeathete und ihn Karlsruhe ſtationitte 65jährige Zugführer Sog das Bahngeleife Überſchreiten, um den Schmelug 23 Mannheim⸗Würzburg zu übernehmen. Soze wurde jedoch von dem beranbrauſenden Zuge erfaß und überfahren. Dem Unglücklichen wurden belde 1 Beine oberhalb der Schenkel nahezu vollftändig ab 1 gefahren. Auf dem ſofort bewerkſtelligten Transpor g. nach dem Allg. Krankenhauſe verſtarb der Bedauern n woll werthe, einer der älteſten badiſchen Zugfilhrer, — Karlstuhe, 4. Dez. Einen Mordanfah mobi, aus kaum glaublichen Motiven verübte ein Schuh — macher in Feudenheim. Er hatte eine mehrmonaflich Gefängnisſtrale zu verbüßen und da ſetzte ſich be dosd ihm der Gedanke feſt, das Mädchen mit dem er el Verhältniß unterbielt, zu erſchleßen, „damfſt ſie nch Han u allein zu ſein b⸗auch⸗.“ Dieſen unfinnigen Gedanke ginslal, überfetzte der 21lährige Burſche thatſächlich in d Ge That. Einen Tag vor Antritt ſeiner Strafe paßt er feinem Mädchen auf der Straße auf. Als dien . rh dr in Begleitung der Mutter herankam, feuerte der enn bittet Burſche zuerſt auf die Frau, die vor Schreck Ohnmacht fiel, und dann auf das Mädchen, das e in die Seite traf und ſchwer verwundete. Der Revolverheld iſt verhaftet worden. — Warſchau, 4. Dez. In Bllgoray f das Haus des Bezirkschefs, in welchem der auf eine Dienftrelſe' befindliche milttäriſch : Adlatus des Generol Gouverneurs Schuwalow, General⸗Leutenant Bo desko Übernachtete, ang zündet worden. Der Genet ſowie ein Koſaken⸗Oberſt, diff en kranke Frau und 4 Kinder konnten nur das nackte Leben rekten. Dankſagung. Im Namen des Frauencomites ſpreche fe hiermit allen denjenigen, welche uns zum Gelinge unſerer Abendunterhaltung ſo getreulich beiſtanden insbeſondere unſerm Herrn Beirath, Vorſtand Metzger für ſeine große Mühewaltung und auch denen di uns durch Leihen von Geräth en etc. behülflich ware unſeren herzlichſten Dank aus. Mathilde Wilk. 10 Muuffelget 6 k. Dezem Aabenburt „Ich traute Kapitän Lynkſtröm immer ſchon nicht,“ rief Hans. „O Cornelie, Cornelie, warum haſt Du mir das gethan?“ jammerte der alte Tyndal. Hons ſchwur dem Kapitän Lynkſtröm heftige Rache, Erik dagegen ging auf Corneliens Zimmer und weinte ſich dort aus. Ah, das kleine Schiffchen, welches er Ihr geſchenkt, ſein Bild aus dem kleinen Salon, beides war verſchwunden. Sollte ſie ihn — nein, nein, ſie hatte ja Lylnkſträm ſicher die Hand gereicht. Da ſtand's ja im Briefe ſchwarz auf weiß, daß ſie mit dem Kapitän Lynkflröm fortgefahren war, und natürlich würde ſie ihn heirathen, denn was ſollte ſonſt aus ihr werden. Am Abend kam die Famile etwas zur Ruhe und Knud Tyndal begann mit einer Nachfrage, was es denn zwiſchen ſeinen Söhnen der Cornelie wegen gegeben. Hans ſchwieg, Erik aber legte ein offenes Geſtändniß ab. Der alte Herr ſchüttelte den Kopf und meinte: „So wären wir ja alle Cornelien großen Dank ſpuldig, daß ſie den entſetzlichen Conflict zwiſchen Euch wie eine Heldin hat gelöst! Und Ihr, die Ihr ſtarke Männer ſein wollt, nehmt Euch ein Beiſpiel an dem ſchwachen Mädchen! Das ſchrecklichſte Ereig⸗ niß jedoch für mich iſt, daß ich alter Mann die Tochter verloren habe! Doch, wie Bott will! Ich füge mich.“ „Amen!“ ſitzte Paſtor Kindmord eintretend hinzu, „Amen!“ „So wißt Ihr alles, theurer Freund?“ fragte Tyndal. „Alles! Alles! der Paſtor. 1 mein lieber Kapitän,“ erwiderte 1 1 „Aber woher ?“ „Cornelie ſchrieb mir und legte es mir an's Herz, Euch, alter Frrund, zu tröſt en!“ „So wird fie nie wiederkehren?“ frug der Greis. Der Pfarrer zuckte die Achſel und ſchwieg. Erik wandte ſich ab und weinte im Verborgenen der für ihn für immer verlorenen Cornelie eine Thräne nach. Hans ging dagegen brummend und tobend davon, wie es in ſeiner wilden Natur lag. Als er zurückkehrte, fand er die drei Männer bei einer Pfeife und er erklärte, es ſei des Faulenzens für ihn genug; die „Emfrieda“, ſein Schiff warte auf ihn; morgen wolle er wieder fort in die weite Welt. „Beſſer iſt es immerhin,“ meinte der Pfartherr, „als wenn Ihr mit dem blanken Beile einander im Walde, umgeben von rohen Holzknechten, gegenüber⸗ ſtehet! — Wie konntet Ihr Euch ſo vergeſſen, Ihr, die ich gelehrt und eingeſegnet habe! Aber in Euch wallt heftiges, norwegiſch Blut, beſonders in Euch, Hans! Lernt Euch zähmen! Wie ſagt doch die heilige Schrift? Du ſollſt die Sonne nicht über Deinen Zorn untergehen laſſen.“ Damit war die Sache für Tyndals Haus erledigt. Indeß finden wir Cornelie bei der Tante Wyn⸗ kuffer in Goͤtackler. Als ſie alles berichtet hatte, ba ſagte Frau Clarſſſa Wynkuffer; „Das haſt Du brav gemacht, Du edles, gutes Kind! Das muß Dir ſpäter mein Bruder tauſend Dank wiſſen! Es wird gut ſein, wenn in den nächſten Wochen Niemand etwas von Dir erfährt!“ „Ich ſorge mich um Erik, Tante!“ „So liebſt Du ihn?“ gutmüthig und ohne Falſch!, „Ich glaube, liebſte Tante, der Hans ſt mir zu wild!“ 3 — Die Tante nickte zuſtimmend. „Er hat das Tyndal'ſche Blut am heſßeſer geerbt! Die Tyndals find alle ſehr heftig, aber aut 1 Jamsta l du Mitt ö Cornelle hatte ſich bei der Tante bald wiede eingelebt, zwei Wünſche hatte ſie nur: Erik un Papa Tynda benachrichtigten zu können. Kapitän Lynkſtröm war nach kurzer Begrüßun der Frau Wynkuffer und geringem Aufenthalt in ſeinem Hauſe nach Chriſtlanta weiter geſegell, w im Hafen ſein Schiff bereit lag, die Salzfluhten auf neue zu durchſchneiden. Hans war am andern Tage wirklich, von Roch ſucht getrieben, abgerelſt, aber nicht nach Tronſſon und nach ſeinem Schiff, der „Emfrida“, ſonde direkten Weges mit der Poſt nach Chriſtianſa. Dor mußte er wohl Lynkſtiöm treff'n, und an diesen den er für den Entführer Cornelſens hielt, woll er Rache nehmen. Die ſchöne große Stadt inkereſ fiete Hans durchaus nicht, er ſtrebte dem Hafen zu wo Hunderte von Sch ffen lagen. Er müſterte f olle durch. Ach, endlich; da lag ein See bollſch ff das in großen, goldenen Buchſfaben die Name „Folknigs Schipp“, wie Cy akſtrömes Schiff keug Das mußte es ſein. Hans ſteuerte mit einem Mletboote durch das Gewirr hindurch und legte bei dem benannten Fahl zeuge ant: „Ahal, Kapitän Lyakſtröm am Bord “ „Ja! Was iſt Euer Begehr e „Meldet Kapitän Tyndar!“ Die Wache verſchwand, um die Meldung