n g. huge ge ſchertt, — Sohne, —ů— en am Mu, pedition. 0 ef Lit. 0 bermicte 9 Gel darthot. — Fohlen, ohltn Brin Merle blatt Mk. 1.40 frei ins Haus. Ii die Kedaktion verantwortlich: Karl Molitor, Ladenburg 8 90 7 55 75 a 5 40 * 1 0 . Allgemeiner Anzeiger für Lad Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend 0 Weis vierteljährlich Mark 1.—, mit iluſtriertem Unterhaltung ⸗ . 10 Pfg., Lolale Geschäfts. und Privatanzeigen 6 Pfg. Druck und Verlag von Karl Molitor, Ladenburg. Forpugzelle. Neclamen 20 Pfg. . * Nr. 97. Mittwoch, den 4. Dezember 1895. Politiſches. Narlsruhe, 30. Nopbr. In der heutigen Sung der Zweſten Kammer wurde von den Frei⸗ fungen folgender Antrag geſtellt: „Wir beantragen Y) die groß herzogliche Regierung wird erſucht, dem Aandtag einen Geſſtz entwurf folgenden Inhalts vor⸗ legen; Die großherzogliche Regierung iſt verpflichtet Rwellig beim Beginn der Seſſion der Kammer zur Neuntnis zu bringen, welche Inſtruktion ſie den dodiſchen Bundesratsb vollmächtigten erteilt hat, und u welcher Weiſe dieſe bei den Bundesratsbeſchlüſſen Ii Stimmrecht ausgeübt haben; 2) der jetzigen Nommer die entſprechenden Mitteilungen zu machen.“ Hezeichnet Muſer, Delisle, Venedey, Eder. — Ferner Wurde folgende Interpellation eingebracht, unterzeichnet don denſelben vier genannten Abgeordneten; „Welche Slellung nimmt die großherzogliche Reglerung zu der Nioge der reichsgeſetzlichen G⸗ſamtorganſſation des Mebeiterverficherungsgeſetzes ein ? Iſt ſie insbeſondere dewillt, zunächß im Bundesrate auf eine organiſche Zuſammenlegung der vetſchiedenen Zweige der Meibelterverficherung hinzuwirken, und wenn ja von welchen allgemeinen Grundſätzen gedenkt ſie ſich dabei leiten zu laſſen?“ a Straßburg, 30. Nov. Zu Ehren der Ge⸗ denktage von Villiers und Champigny beging heute das hier garniſonſerende württembergiſche Infanterie⸗ kegimrent Ne. 126 eine Ecinnerungsfeier, welcher guch ſein hoher Chef, Großherzog Friedrich von Boden, anwohnte. Eingeleitet wurde das Feſt geſtern Idend durch zahlreiche, auch von Veteranen beſuchte Vereinigungen im Offizierskafino und im Tivoli. Heute morgen spielte die Mufik auf dem Kaſernen⸗ Hofe, worauf Gottesdienſt ſtattfand, dem der Groß⸗ herzog von Baden, der kaiſerliche Statthalter und die geſamte Generalität beiwohnten. Bei dem später ſtattgefundenen Regimentsappell hielt der Regiments⸗ komand-ur Oberſt v. Stohrer eine Rede, welche an die große Zeit vor 25 Jahren erinnerte und mit einem Hurrah auf J. M. den Naiſer und den König von Württemberg und den Großherzog von Baden ſchloß. Nach dem Regimentsappell erfolgte die Speiſ⸗ herzog von Baden und dem kalſerlichen Statthalter, Fürſten Hohenlohe, die kommandierenden Generale v. Blume und v. Wölckern (früher Batafllonskomman⸗ deur im Regiment) ſowie eine große Zahl geladener Gäſte teil nahmen. Während dem Eſſen koaſtierte der Großherzog auf den Kaiſer, der kaiferl. Statt Stohrer auf den Großherzog von Baden und Ge⸗ neral v. Blume auf das Regiment. Während des Feſtmahls lief eine große Anzahl von Glückwünſchen ein, darunter ſolche des Kaiſers und des Königs von Württemberg an den General v. Wöſckern, des Generals v. Obernſtz, dem Führer der württemb. Truppen im Feldzuge, des Generals v. Lindeg iiſt u. ſ. w. Abends 7 Uhr fand im großen Feſtſaale der Ausſtellung eine große Feier für die Mannſchaften herzlichen und gemütlichen Verlauf nahm. Potsdam, 1. Dez. Dem geſtrigen Diner welchem der Kaiſer theilnahm, wohnten auch die direkten Vorgeſetzten des Bataillons bei. mandeur des Bataillons, Oberſtlieutenant v. Uslar, brachte ein Hoch auf den Kaiſer aus. Der Kaiſer ung der Veteranen in den Räumlichkeiten der Kaſerne. Um 2¼ Uhr fand ſodann das Feſt⸗ſſen der O fiziere im Kafino ſtatt, an welchem außer dem Groß⸗ halter auf den König von Württemberg, Oberſt v. geſchichte unter allgemeiner Beteiligung des Offizier⸗ korps und der Feſtgäſte ſtatt, welche einen überaus erwiderte in längerer Rede und gedachte der glanz⸗ vollen Leiſtungen der Würftembergiſchen Armee in der Schlacht bei Villiers Der Kaiſer ſchloß mit einem Hoch auf die tapferen württembergiſchen Kameraden. (Oeſterreich⸗Ungarn). Graf Taaffe, der ehemalige zöſterreichiſche Miniſterpräftdent, iſt am 29. November auf ſeinem Schloſſe Elliſchau in Böhmen im Alter von 62 Jahren nach längerem Leiden verſchieden. An feinen Namen knüpft fich eine der unheilvollſten Epochen der inneren Geſchichte Oeſterreichs, jene der berüchtigten „Verſöhnungsaera“, an deren Nachwirkungen der Kaiſerſtaat wohl noch lange zu tragen haben wird. Unter dem Taaffe ſchen Regime find dem Deutſchthum in Oeſterreich die ſchwerſten Wunden zugefügt worden, führten die mit Feſtſpiel und lebenden Bildern aus der Regiments⸗ 1 Polen, Tich'chen und Slobenen das große Wort, wurde ſchließlich eine Nationalität gegen die andere ausgeſpielt und es iſt ſehr fraglich, ob fich die tiefen Spuren dieſer langjährigen unheilvollen Politik je wieder austilgen laſſen werden. — Der Verſtorbene trat 1852 in den Staatsdienſt, zunächſt als Statt⸗ haltereiſecretalr in Ungarn, dann wurde er als Statt⸗ haltereirath in Prog, Landeschef von Salzburg und endlich Statthalter von Oberbſterreich. Am 7. März 1867 übernahm Graf Taaffe das Miniſterſum des Inneren an Stelle Belcredis im Cobinet Beuſt und dann im Miniſterium Auersperg das Portefeuille des Landesvertheidigungsminiſters. Als Fürſt Auers⸗ perg im September 1868 zurücktrat, erhielt Taaffe den Vorfitz im Cabinet, welchen er bis 15. Januar beim Offizterkorps des Lehrinfanterlebataillons, an Der Kom⸗ 1870 führte. Drei Monate päter trat er, wiederum als Miniſter des Inneren, in das Cabinet Potockt ein, wurde 7. Februar 1871 Stattbolter von Tyrol und 1879 abermals Miniſter des Inneren, in dem neugebildeten Cabinet Stremahe, bis er 12. Auguſt Kuf dunkler Bahn. Novelle von Carl Caſſau. Aus einer am Hauſe ſtehenden Birke aber klet⸗ kette jetzt Hans auf die Erde; er hatte gelauſcht, hate alles geſehen, jedes Wort gehört. Hände ballend lief er im Garten auf und ab. III. Eein Seelenkampf. Am anderen Morgen war Erik früh auf und wanderte im Garten hin u. her, bald aber leiſtete ihm Hans Geſellſchaft. Schweigend gingen Beide auf und ab, bis plötzlich der ältere Bruder anfing: „Du warſt geſtern Abend noch bei Cornelie?“ „Du haſt gelauſcht?“ „Wer hindert mich daran?“ „Nun, ſo geht's Dich auch nichts an, ob ich da war!“ „Hoho! Ich habe ein größeres Anrecht auf ihre Hand als der Aeltere don uns beiden!“ „Und mich, den Jüngeren, li bt ſie!“ „Dir träumt!“ „Wäre der Vater nicht dazugekommen, jezt meine Braut!“ Hans lachte hell und grell auf: „Und Du glaubft, daß ich das dulden werde? Eher laſſe ſch . fi wäre meln Leben, ehe ich ſie Dir grünem Jungen gönne!“ Nun lachte auch Erik wild auf; „Grüner Junge 9 Das iſt ſehr gut! Du biſt kaum zwei Jahre älter als ich ſelbſt!“ In dieſem Augenblicke trat Cornelie, ſchön wie ein Maimorgen, in die Thür, verſchwand aber ſogleich, als ſie die erhitzten Köpfe der Streitenden ſah. Wahrſcheinlich hatte fie alles gehört. Da erſchienen die Waldarbeiter, fünf große, hünenhafte, blonde Giſtalten mit langen Bärten und ſtarken Gliedern; dieſe Menſchen brachten die größte Zeit ehres Lebens in den Urwäldern Norwegens zu und glichen den nordſſchen Rieſen, von denen uns die altgermaniſchen Sagen erzählen. Cornelie begrüßte fie und meinte: „Ich zeige Euch die Stelle ſchon an, Leute, wo das Holz zu fällen iſt. Kommt erſt zur Morgen⸗ ſuppe berein!“ Während ſich die fünf Männer um den Eßtiſch der Küche setzten, waren Hans und Erik verſchwunden. Cornelie folgte eine Viertelſtunde ſpäter in größter Unruhe den Arbeitern auf dem Landwege über die Haide in den Wald, wo fie den Leuten ihre Thätigkeit anwies und zum Frühſtück wieder zu⸗ kommen versprach. Dann ſah ſie ſich nach den Bildern um. ö Es war wunderherrlich im Walde, aber Cornelie nahm es nicht wahr. Rehe und Hirſche, Haslein und Eichkätzchen ſahen der Davonellenden neugierig im moofigen Waldwege nach, aber ie achtete nich k darauf. Sie rannte in Seelenangſt dahin. — Di⸗ Geſuchten befanden ſich indeß ſchon längſt dei den Waldarbeitern. wo ihr bisheriger Streit in lautes Gezänke und Thächlichkeiten auszubrechen drohte. Hans war es zuerſt, der nach Seemannsweiſe das große Bowiemeſſer zog. — Da ſprang plötzlich der Vorarbeiter der Waldarbeiter zwiſchen ſie und rief: „Halt, wos wollt Ihr thun?“ ö „Was geht's Euch an 2“ entgegnete Hans finſter. „Was es uns angeht? Ihr wollt Euch zu Leibe in unſere Gegenwart; da darf es nur auf norwegiſche Art ſein, oder ihr bleibt voneinander! — Thomas, reiche zwei Beile her!“ „Wer biſt Du?“ fragte nun Erik ſeinerſeits. „Ich bin Frank Njödbelm, ein Waldarbeiter, Herr. und hier im Dienſte Kapitän Tyndals! Und“ — wandte er ſich um — „ſaßt Ihr Andern, it's nicht ſo Sitte mit zwel Bellen?“ „Echte norwegiſche Sitte!“ betheuerten dieſe. „Mit ſcharfen Beilen ſtehen die Gegner einander gegenüber!“ „Da nehmt!“ ſagte Niddhelm und hielt die Beile hin, „Nun zu, oder legt den Zank bei!“ Dort ſtanden ſie nun alle und redeten wirr durcheinander; keiner bemerkte die zurücktehrende Cornelie, die ſich im Gebüſch verbarg. „Es find Tyndals Söhne!“ murmelte einer der Waldarbeiter dann. 5