Pedon get don den Etztzalgemelnden dus. Der geſtern im Landtag eingebrachte Entwurf eines Ge⸗ ſitzes zur beſſeren Wahrung des Wahlgeheimniſſes Züͤtzt ſich auf die im litzten Landtag dorgebrachte Wänſche. Darnach iſt in erſter Linie die Verwend⸗ ung von amtlichen Wablcouverts ſowohl für die Wohl der Abgeordneten, wie für die Wahl der Wahl⸗ männer in Aus ficht genommen. Ferner ſoll zur Sicherung des Wahlgeheimniſſes in der Noͤh⸗ des Wahllokals ein der Beachtung unzugänglicher Raum In welchem der Wähler ohne beſchafft werden. Beiſein Anderer ſeinen Stimzettel in das amtliche Wahlcouvert legen kann. In letzterem Punkte lehnt ſich die Regierung an die im Reichstag zur Geltung gekommenen Wänſche an. Die Matrſkularbeiträge zur Reichskoſſe fird für die Budgeſperiode 1896 97 auf 27 261 920 Mk. veranſchlagt, um 900 000 Mark weniger als in der vorhergehenden Periode. Die Anforderungen im diesmaligen Eiſendahnbudged betragen nach Gegenrechnung der eigenen Einnahmen etwas über 12 Millonen Mark. Darunder befinden ſich als Erſatz an die Staatsverwaltung für früher geleiſtete Staatsbeiträge zu Lokal⸗ und Nebenbahnen 1½ Millionen Mack. Als Staatsbeitrag zur Er⸗ bauung einer Nebenbahn von Btuchſal nach Oden⸗ beim und von Ubſtadt nach Menzingen werden 507 000 Mark gefordert. Ferner find vorgeſehen eine Million zur Fortsetzung der Höllenthalbahn von Neuſtadt nach Donaueſchingen und 800 000 Mark zur Fort⸗ führung der Bühn von Walldürn bis zur Landes⸗ grenze, Linie Walldürn⸗Amorbach. Karlsruhe, 21. Nov. Die zweite Kammer des Landtags wählte in ihrer geſtrigen Sitzung deu Abg. Gönner (nl) zum Präftdenten. den Abg. Lauck (Z.) zum erſten und den Abg. Klein (nl.) zum zweiten Bizepräftdenten. Abg. von Buol hatte eine Wiederwahl mit Rüfificht auf ſeine Präftdentenſchaft im Reichstag abgelehnt. Ronſtantinoßpel, 20. Nov. Aus amtlicher kürkiſcher Quelle wird gemeldet: Armeniſche Aufrührer in einer Stärke von mehr als 8000 Mann über⸗ fielen den Diſtrikt Enderin, ſetzten das Regierungs⸗ palais und die mohamedaniſchen Wohnhäuſer in Brand und nahmen mohamedaniſche Familien, welche fich nicht flüchten konnten, gefangen. Die Ortſchaft Kuther im Vilojet Maroſch wurde gleichfalls von den Aufrührern überfallen, welche zehn Wohnhäuser ſamt allem darin befindlichen Geräte berbrannten. f Verſchiedenes. i — Munnheim, 20. Nov. Kaſſte'r Mayer hat bis jizt zugeſtanden, daß er einen großen Theil der Defraudatſon zum Spiel in auswärtigen Kloſſen⸗ lolterſen verwendet habe. Die Un terſuchungshoft gegen ſeinen Vater und Schwager dauert noch fort. — Mannheim, 19. Nov. Im benachbarten Neckarau fand geſtern eine große Schlägerel zwiſchen Fabrikorbeitern ſtatt, bei welcher u. a. der Elſen⸗ gießer Mahr nicht weniger als 11 Stſche, darunter einen leben sgefährlichen in die Bruſt erhielt. Er liegt hoffnungslosim hleſigen Krankenhous, Fünf der Betefligten ſigd verhaftet. — Weinheim, 21. Nov. Die von den „N. H. Volksbl.“ gebrachte Nachricht, daß der Tod des in Hanau verſtorbenen Mädchens Kath. Kuhn von bier mit der Affofre Weber in Verbindung stehe, ſtellt ſich als vollfſändig unwohr heraus. — Karlsruhe, 20. Nov. Duich den von der Regierung eingebrachten Geſitz entwurf auf Ab⸗ änderung der Hundtaxe wird die letztere in den Slädten von über 4000 Einwohnern von 16 auf 20 Mark erhöht; in Gemeinden von weniger als 4000 Einwohnern bleibt die Toxe mit 8 M. be⸗ ſtehen. — Korlsrube, 21. Nov. Es iſt beabfich⸗ tigt, durch die freie Vereinsthätigk⸗it, eventuell unter Mitwirkung von kommunalen Organen und der Verficherungsonſtalt Baden, eine oder mehrere G.. nefungs⸗Anſtalten für Lungenkranke zu errichten, wo den Angehörigen der minder bemittelten Klaſſen in den Anfongeſtadien der Lungentuberkuloſe und an⸗ derer Lungenkrankbeiten Gelegenheit zur Heilung und etwa 100 Köpfe find auf ungefähr 250 000 Mk. berechnet. Bei dem großen öffentlichen Intereſſe, Anfangsſtadium der ſo weit verbreiteten und na⸗ Lungenkrankheiten beſteht, erſcheint es als angemeſſen, daß dieſes gemeinnützige Unternehmen auch durch Das Miniſterium des Innern hat zu dieſem Zweck einen Betrag von 50 000 M. für die Budgetperiode 1896/97 im Voranſchlag eingeſtellt. — Freiburg, 17. Nov. Mit dem geſtern zu Grabe getragenen Erzbiſchöflichen Kanzleidirektor Dr. Maas iſt eine Perſönlichkeit dahingegangen, aus dem Meere retteten, auch für Dich, den Du heute bekommen ſollſt!“ „Ach, Papachen, der iſt gewiß von meinen Eltern?“ „Mag ſein, Corne lchen!“ Er zog ein Schächtelchen und daraus ein roth glänzendes Ringlein von Edelſteinen hervor und ſagte: „Er muß ſehr, ſehr theuer ſein, Cornelle; ver⸗ liere ihn ja nicht!“ „Sie küßte den Ring entzückt, dann aber rief fie: „Noch eins, Papachen; woher ſtammt mein Name? Das habt Jyr mir nie geſagt!“ „Ja ſo, das habe ich ſtets vergeſſen! In der Caſſette lag ein Zettelchen: Alls gehört dieſem Kinde, wenn es gerettet wird; es iſt zwei Jahre alt und heißt Cornelie.“ „O, Gott!“ faltete die Hände: „Ja, ſo haben Dich die Molroſen herausge fiſcht, wie einſt di⸗egyptiſche Königstocheer den kleinen Moſes aus dem Nil gerettet hat. nicht, es iſt ja doch noch alles gut geworden!“ Sie lächelte wieder, umſchlang den Alten und flüſterte zärtlich: f a „Ja, mein guter Capftän. Ihr ſeid mein liebes Väterchen geworden.“ Da trat der Poſtbote beſtaubt und erhitzt ein; er brachte zwei Briefe. „Ah,“ rief Capitän Tyndal nun lebhaft erfreut, „ein Brief von Erik und einer von Hans; viel Glück an einem Tage!“ Bei dem Namen Erik überflog wieder ſchnell ein Roth Wangen und Nacken Corneliens, aber während der Vater die Briefe durch die große Horn⸗ ſeufzte das junge Mädchen und brille las und der Bote die Erfriſchung verzohrte, Aber nun weine zur kö perlichen Käftigung geboten werden ſoll. Die Koſten einer derartigen Geneſungsanſtolt für welches an dem rechtzeitigen Einſchreiten in dem mentlich in der Rheinebene beſonders verheerenden einen entſprechenden Staatsbeitrag gefördert werde“ welche auf die Sadie Badens zu Ausgang 5 fünfziger Johte den gedßten Einfluß hakte. Ihm baupffächtlich iſt der Abſchluß des Konkordats zun ſchreiben, das nur dadurch abgewendet wurde, d ihm Landtage 1859 Häußer, Bluntſchll, ameh n a. die Vorlage bekämpften und zu Fall brochten Seit jener Zeit hatte die badiſche Regierung elne unverſöhnlichen Gegner an ihm. Geboren war er in Rohrbach bei Sinsheim in angesehener isr. Famile konvertierte 1850 und war dann im Vereſne mit anderen Konvertſten wie Domkapftular Weikum e in ſtreng klerikaler Weiſe thätig. Ein Stiefbruder von ihm lebt in Heilbronn, andere A gehdeige find in Rohrbach und Umgebung. Trotz ſeines Ueber tritts blieb Mags im regen Verkehr mit feiner Familie und war perfönlich äußerſt liebneswürdlg. — Berlin, 19. Nov. Dieſer Tage hal ſich der Bankſer Paul Lindenau in Berlin erſchoſſen Ueber die Umſtände, welche den Mann zu feinem unſeligen Entſchluſſe veranloßten, verlautet Folgendes; Lindenau war im B.ſitz eines Vermögens, das auf zwei Millionen geſchätzt wurde und hatte außerdem aus großen Hhboth⸗kengeſchäften noch nebenbe ein Einkommen von mindeſtens jährlich 50 000 Mark Als nach Fertigſtellung des neuen Reichstagsgebäudes die es umgebenden Straßen freigelegt wurden, etwarb Lindenau die nnbebanten Terrains an der Sommer ftroße neben dem F anzoͤflſchen Gymnafium zun Preiſe von drei Millionen Mark. Der Staat ber langte von ihm eine Anzahlung von einer Million in barem Geld, welche Lindenau gezwungen war ſich als Darlehen zu beſchoffen, da ſein Vermögen in Häuſern, Hypotheken ꝛc feſtlag. Nun erwleſen ſich die erworbenen Bauſtellen infolge, der vielen von der Baupolizei erhobenen Schwierigkeiten als momen tan unberkäuflich und das war der Ruin Lindenau's An dem Tage, da eine neue Rate von 500 000 Mark fällig war, erſchoß er ſich auf dem Grabe ſeines vor acht Jahren verſtorbenen Bruders. Gr hinterläßt zwri Söhne, von denen der eine Referen⸗ dar, der andere Kaufmann iſt, die fich nun plötzlich aus den glänzendſten Verhältniſſen in Armut ber — Heiteres. Bei der Prüfung. Lehrer: Alſo der Chineſe trägt einen Zopf — haſt Du ſchon einmal einen Chineſen geſehen? Schüler: Ja, den Herrn Amtmann. Lehrer: Wie meinſt Du das, mein Sohn? Schüler: Ja, wie der Herr Amtmann am Haus vorbei iſt, da hat d' Mutter g'ſagt: „Der Herr Amtmann hat auch wieder einen ſchönen Zopf.“ — 0 jçꝙ—⁵˙XA22 —Uä—.— die ihm Cornelie geſchäftig vorgeſetzt, hatte ſie fich längſt gefaßt. f Wer wußte denn auch, daß ſie täglich in dem kleinen Salon vor dem Bilde Eriks ſtand, finnend ſeine Züge zu betrachten, daß ſie oft auf's Meer binausſah, wo die Schiffe von Chriſtiania kommen und nach dorthin gehen? Vier Jahre war es nun ber, daß ſie ihn zuletzt geſehen; hatte er ſie je in einem Briefe erwähnt? Sie dachte täglich an ihn, aber ſeine Schreiben ſtrotzten nur von feemänniſchen Dingen, die ſie nicht kannte, denn die Ober⸗Steuer⸗ mannsſchule zu Chrinionſa, die Erik beſ chte, wor ein grundgelehrtes Inſtſtut. Jitzt war er dierund⸗ zwanzig Jahre alt und ſie firbenzehn, und manche Gedanken ſchienen ihr Kummer zu bereiten. Aber ſte nahm bald wieder den Kopf in die Höhe, daß Niemand ihren thörichten Kummer merkte! So war ſie den auch bald wieber guter Dinge, plauderte mit dem Poſtboten über die ſchweren Wege durch's Gebirge, bis er baſtig aufbrach und davon⸗ eilte. Inzwiſchen ſchob auch Papa Tyndal die Brille in die Höhe und ſagte: „Erik kommt in dieſen Tagen, Cornelſe! Wann, das ſagt freilich der Schelm nicht!“ Der alte Capitän brachte es vor mlt all der „Zärtlichkeit eines Vaters, der ſtolz auf den wohlge⸗ rathenen Sohn iſt. Sie hatte Mühe, einen Jubelruf zu unterdrücken. „Denke Dir,“ fuhr der Alte fort, „er hat das Oberſteuermanns⸗ und Capltäns⸗Examen auf einmal gemacht, der Goldjunge!“ „Das ſieht unſerm Erik ähnlich!“ flaſterte ſie. „Meinſt Du? — Nun, er hat beide Examen glänzend beſtanden und auch ſchon eine Fahrt gemacht! — — Jetzt will er fich von der erſten Fahrt ein wenig zu Hauſe ausruhen!“ „Das macht er brav, Papa; und nicht wahr, wir wollen ihn gut verpflegen, wenn er kommt?“ „Das berſteht ſich, das Beſte für ihn! — Ab der Tauſend — haben wir denn auch Platz genug 1 Hauſe? Der Hans kommt ja auch, freilich erſt päter.“ „Platz, Papa Tyndal? O gewiß! Wir haben dier Zaummer, und zur Noth iſt auch noch dos Obſt⸗ zimmer auszuräumen und fein herzurichten!“ „Gut, Du weißt doch immer Rath, Du kleſne Fee. Ich glaub⸗, du wirſt einmal eine gute Haus⸗ frau. Hans war übrigens zur Zeit, als der Bilef abging, mit der „Friſta“ als Copftän in Hongkong in China; das Schreiben ift vier Monate alt! Ja, ja, er kommt erſt ſpäter, er kann noch nicht eintreffen,“ „O, welche weite Reiſe!“ „Ja, eine ſchöne Tour! Hab' ſelbſt manche ſolcher Fahrten uſtgemacht, aber die alten Beine wollen nun einmal nicht mehr mitthun, Bin nun einmal abgetakelt und in die Doks geſchicht, wie ein altes Schiff.“ „Wo es übrigens Popa Tyndal ganz gut gefällt!“ „Das iſt wahr, über meine Heimath geht mit nichts, ſo ſehr ich auch das Meer und die Schſf⸗ fahrt geliebt habe!“ „Es müßte denn Götakler, Tante Clariſſa Wyakuffers Heimath ſein!“ fiel lächelnd Cornelle ein. Der Capftän reichte der Pflegetochter die Hand; „Haſt Recht, Kind, das Alter iſt bergeßlich! Ja, das Alter. load nt ne 10 116 4 0 1 ö Ila bon 42 decent 15 Thel J rab g- ane N Haun ate d ahn de Hen 17 1 vil 10 1 0 In l Mig 15 104 het berſch mung find un ſowie al. Vale, net Nat dan 22. Node U 1 An un Mf. Zei A un bon gt. e ein Juli, 60 1 ahh Big i dane urch ö